[ES] Familienurlaub auf Mallorca mit "aktiven" Einlagen

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    • 06.03.2011
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    [ES] Familienurlaub auf Mallorca mit "aktiven" Einlagen

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    Mitreisende
    Das familiäre Rahmenprogramm
    Nachdem wir letzte Jahr auf Sylt fast erfroren sind konnte ich mich dieses Jahr mit einem etwas wärmeren Sommerreiseziel durchsetzen. So hat sich dann meine Frau daran gemacht und hat Quartier gesucht. So hatten wir für die erste Woche eine richtig nette Finka mit Pool in der Gegend von Pollenca.

    Pollenca ist echt ein tolles Städtchen. Viele Einwohner, wenig Touristen und eine tolle Altstadt. Dadurch gibt es auch vernünftige Läden, Restaurants und Bars. Im Rahmen dieses Urlaubs war ich dann ein paar mal zu Fuß unterwegs und habe ein paar sehr schöne Ecken von Mallorcas Norden kennen gelernt.

    Besuch des Klosters Ermita Mare de Diu auf dem Puig de Maria
    Datum: 13. August 2011
    Strecke: 6 Km - Gesamtstrecke: 6 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 340 m, ↓ 340 m
    Gehzeit: 1:45 h ohne Pausen

    Den ersten "Ausflug" hatte ich meiner naiven Vorstellung von Einkaufszeiten zu verdanken. Ich war in Pollenca und wollte eigentlich in einen Laden. Der hatte aber zu. Und in Spanien haben die um die Mittagszeit lange zu. Die nennen das Siesta und das geht nicht unter 3 Stunden ab. Was also anfangen mit der Zeit bis die wieder öffnen? Für solche Fragen gibt es direkt vor Pollenca den Puig de Maria - ein Hausberg mit einem Kloster oben drauf. Eine echte Alternative zum Einkaufsbummel!

    Das ist der Puig de Maria von der Esglesia del Calvari - einer kleinen Kirche auf einem kleinen "Hügel" in Pollenca.
    So bin ich dann mit meinen Badelatschen - ich hatte zwar meine Treckingschuhe dabei aber wer geht schon in Treckingschuhen einkaufen? - im Stadtzentrum losmarschiert. Ich habe dann gleich mal den GPS-Tacker von meinem Handy ausprobiert. Ist schon klasse was die da heute in so Telefon an Spielsachen mit einbauen! Zum Glück gehört da auch eine Kamera dazu - denn den Fotoaparat habe ich natürlich auch nicht am Mann.
    Zur Mittagszeit ist so ein Kurztrip auf Mallorca auch sicher die richtig Idee: 40 Grad und kein Wind. Aber immerhin recht trocken.
    So bin ich also einfach mal drauf los - und habe mich natürlich auch prompt erstmal verfanst.

    Hier die "Sackgasse", die ich zuerst probiert habe. Vielleicht sollte man doch die Wanderkarte mal zu Rate ziehen? Dafür kauft man sowas ja auch vor dem Urlaub! Aber auch die habe ich beim Einkaufen üblicherweise nicht dabei. Auf dem Richtigen "Weg" steht sogar ein großes Hinweisschild an der Stasse. Bis über die Hälfte geht eine Strasse in sehr engen Serpentinen nach oben. Und verläuft zum Glück meist im Wald. Ab einem kleinen Parkplatz (faßt ca. 3 Autos!) geht dann das weiter, was die Spanier hier wohl für adäquate Wanderwege halten.

    2 Meter breit und gepflastert.
    Oben angekommen gibt es einen kleine Kiosk in dem alten Gemäuer mit einer überragenden Aussicht.

    Hier der Blick aus einem Klosterfenster auf die Ausläufer der Sierra Tramuntana. Durch die fast kreisrunde Kegelform des Berges geht der Blick in jede Richtung so ungestrieft über das Land.

    Der Blick über Alcudia.
    Auf dem Abstieg ergeben sich tolle Aussicht auf Formentor

    und Pollenca.


    Wanderung nach Port de Pollenca
    Datum: 15. August 2011
    Strecke: 16 Km - Gesamtstrecke: 22 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 140 m
    Gehzeit: 3:00 h ohne Pausen

    Der Anlass dieser Wanderung war eher unerfreulich. Da meine Frau eine Hundeallergie hat und in unserer Finca vor uns ein Hund gewesen sein muss bin ich losgezogen um für uns eine alternative Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Zum Glück haben wir die dann nicht so lange gebraucht weil wir in eine andere Finca umziehen konnten. Und die war der absolute Knaller! Also wenn ich mal wieder auf Mallorca bin dann wieder in die Can Emil! Das Teil ist der absolute Hammer!

    Der sehr große Pool. Im Garten steht noch ein Gästehaus - nur für den Fall, dass mal Gäste kommen sollten.

    Die Sitzecke vor der Küche

    Aber zurück zu der Wanderung - das dürfte hier mehr interessieren. Ich bin also wiedermal zur Mittagszeit - ich lerne es wohl nicht mehr - in der prallen Sonne losgezogen. Eigentlich wollte ich auf dem direktesten Weg zum Strand. Das hat sich aber als nicht ganz so einfach herausgestellt. Man kann auf Mallorca nur ganz schlecht querfeldein wandern weil man garantiert irgendwann vor einem verschlossenen Zaun oder einem Flusslauf steht, die beide nicht zu überwinden sind. Also bin ich nach mehreren Fehlversuchen entlang der kleinen Sträßchen gewandert - schön warm - auch von unten. Aber am Strand gab es dann endlich Abkühlung. So bin ich dann am Strand entlang nach Port de Pollenca gezogen. Das ist eine kleine Hafenstadt, in der der Tourismus noch keine alzuhäßlichen Wunden hinterlassen hat. Ich bin am Strand entlang durch das ganze Städtchen gezogen und bin am Ende auf das Illia D'or gestoßen. Ein nettes Hotel direkt am Strand.
    Vor dem Hotel gibt es eine Terasse mit einer Bar und einem Restaurant. Beide direkt am Meer. So kann man beim Frühstück oder bei dem abendlichen Ausklang direkt die Fische füttern und die Kinder können im Sand spielen.

    Wanderung von Pollenca zum Kloster Lluc
    Datum: 20. August 2011
    Strecke: 25 Km - Gesamtstrecke: 47 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 500 m
    Gehzeit: 6:00 h mit Pausen

    Nach dem der Umzug in die zweite Finca vollzogen ist und meine Frau wieder frei atmen kann habe auch ich noch etwas Bewegung gebraucht. So bin ich dann wiedermal in Pollenca gestartet um in die nörliche Sierra Tramuntana zu wandern.

    Ich ziehe durch Pollenca (67 m) und stosse dann auf den GR 221, der mich nach Lluc führen soll. Es geht eine Zeitlang auf Feldwegen entlang, bis mich der Wegweiser auf die Landstrasse führt.

    Zum Glück bleibt er da nicht lange. Aber die Markierung ist wohl nicht ganz durchgängig oder ich Markierungsblind - ich tippe mal auf zweiteres.
    Dann biegt der Weg ins Vall d'en Marc ab.

    Von dort hat man einen herlichen Blick auf den Puig Tomir und den Sattel rechts daneben zu dem sich der Weg hinaufziehen wird.
    Am Ende des kleinen Tals geht es dann zum Glück in den Wald. Heute ist es mal wieder schön warm - ca. 35 Grad. Und das schon um 10 Uhr.

    Hier ist wieder die spanische Vorstellung von Wanderwegen durch gekommen: 2 Meter breit, asphaltiert, geteert oder wenigstens geschottert. Die Wege hier sind wohl auch für Radler ausgelegt. Auf halbem Weg kommt man an einer Quelle vorbei. Obwohl es hier einige Wochen nicht geregnet hat führt sie Wasser. So eine Quelle muss man sich aber anders als bei uns vorstelle: Die Quelle ist unterirdisch und mit Gängen mit Türen zugänglich gemacht. Leider leuchtet der Blitz vom Handy nicht mehr auf weil die Baterie vom GPS-Tracker schon gut beansprucht ist.

    Am Sattel hat man einen herlichen Blick zurück auf Pollenca und Formentor. Hier ist der Wald nicht mehr so dicht und man sieht endlich mal etwas. Aber dafür wird es entsprechend warm. Den Puig Tomir, den ich eigentlich als Ziel heute anvisiert hatte lasse ich dann aus Temperaturgründen weg. Es weht noch nicht mal das kleinste Lüftchen.
    Also gehe ich weiter hinüber nach Binifaldo (602 m). Leider gibt es hier nichts zu trinken. Von hier gehe ich weiter durch den Wald.

    Ich komme auch an etlichen Ziegen vorbei, die hier im Wald leben. Das hier auch männliche Tiere dabei sind kann man am Geruch erkennen: Es stinkt wie Bock!
    Weiter geht es über den Coll de sa Font (687 m).

    Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den höchsten zu besteigenden Berg Mallorcas - den Puig de Massanella (hier links im Bild). Er ist auch der zweithöchste der Insel. Den höchsten hat das Militär an sich gerissen und mit hässlichen Bauten und Sperrgebiet verschandelt. Dem Alter nach tippe ich auf Bausünden aus der Franco-Zeit.
    Dann geht es abwärts - zum Glück wieder im Wald - über die Strasse und hinüber zum Refugi Son Amber.

    Hier genehmige ich mir eine schattige Pause zur Regenerierung der Flüssigkeitsspeicher.

    Warum die ausgerechnet hier direkt neben dem Kloster Lluc die größte Hütte der Insel hingebaut haben das versteht nur Gott allein - ich jedenfalls nicht. Denn im Kloster gibt es tolle Übernachtungsmöglichkeiten bei den Mönchen. Ich gehe weiter abwärts zum Kloster Lluc.

    Hier drehe ich noch eine Runde auf einen kleinen Hügel auf dem eine tolle Sonnenuhr aus vergangen Jahrhunderten steht.
    Der Heimweg gestalltet sich mal wieder schwierig. Es gibt hier zwar Busverbindungen aber die fahren laut Fahrplan nur 4 mal am Tag. Und trampen in Spanien ist etwas mühsam. Nach einer Stunde nehmen mich zwei Schotten mit, die mich nach Pollenca bringen wo ich mich mit der Familie zum Abendessen treffe.

    Bergtour vom Kloster Lluc über den Puig de Masanella zum Cuber-Stausee
    Datum: 25. August 2011
    Strecke: 22 Km - Gesamtstrecke: 69 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 2.000 m, ↓ 1.800 m
    Gehzeit: 6:30 h mit Pausen
    Ich bekomme noch an einem Tag die Gelegenheit eine Wanderung in der wilden Tramuntana von Mallorcas Norden zu unternehmen. Ich starte da, wo ich vor 5 Tagen aufgehört habe: Am Kloster Lluc. Wieder ist ein sehr schöner Tag im Anzug. So bin ich über die erten Kilometer im schattigen Wald nicht unglücklich. Das hält aber nicht lange an. In einer kleinen Schlucht windet sich der Weg dann im Zick-Zack hinauf durch die Nordwand des "Raco de ses Perdius". Dabei kommt er dann auch schon wieder aus dem schattigen Wald heraus.

    Dieser Tatsache wird mit einem grandiosen Ausblick und viel Schweiß bedacht.

    Der Weg ist hier wieder groß ausgebaut - und mit viel Aufwand. Ich hoffe mal für diejenigen, die ihn gebaut haben, dass sie es nicht im August gemacht haben! Der Weg führt dann über einen Rücken um den Puig d'en Galileu herum.

    Der Blick nach Norden geht hinab ins Tal nach Coma Freda.

    Der Blick nach vorne zeigt eines der heutigen Ziele: Den Puig de Massanella. Der Weg zieht hinauf in den Sattel - rechts im Bild. Von dort steige ich wild auf kleinen steigspuren weiter an in Richtung Gipfel. Das Gelände wird nun wilder und zeigt einen hochalpinen Charakter mit Klettern im Bereich von 2+. Der Gipfel entschädigt mit grandioser Rundumsicht.

    Z.B. zum militärisch genutzen Puig de Major - mit 1.416 m der höchste Berg der Insel.

    Oder zum Cuber-Stausee - dem heutigen Ziel. Verständlicherweise mit recht wenig Wasser.
    Der Abstieg führt mich über den zweiten Gipfel und fast weglos zurück zum Wanderweg, der von dem Sattel, den ich vorhin verlassen habe, hinab zur Font de Prat (810 m) führt. Die Quelle selber ist wieder unterirdisch aber nicht ganz sauber.

    Die Wegweiser sind hier meist gut sichtbar an kleinen Holzpfosten angebracht.

    Einer der Wege führt über dieses alte Äquaduckt, über das das Wasser von den Stauseen auf die Täler verteilt wurde.

    Mein Weg führt mich über einen Sattel an wilden Tälern vorbei.

    Und weiter hinab zur Refugi Tossals Verds. Ein ungewohntes Ambiente: Eine Berghütte mit Palmen davor! Aber sehr schön.

    Der weitere Weg ist ungwöhnlich: Er führt an einer Rohrleitung entlang mit der das Wasser verteilt wird. Diese Rohrleitung führt durch diverse Tunnels, durch die auch der Wanderweg führt.

    Diese Leitung führt vom Cuber-Stausee durch dieses wilde Tal und ist dabei durch 6 Tunnels verlegt. In den Führern steht zwar was von Taschenlampen aber ich habe das natürlich wieder zu spät gelesen - habe also keine dabei. Aber man kann zum Glück immer das andere Ende oder einen Lichtschacht erkennen. Bei einem der Tunnels senkt sich zwar die Decke etwas aber man kann recht gut ohne Lampe durchsteigen. Wirklich ein absolutes Highlight auf dieser Tour!

    Leider bin ich viel zu schnell am Stausee. Es ist schon etwas später am Tag und die Stimmung am See ist sehr schön. Das Rücktransportproblem löse ich durch direktes Ansprechen einer Grupper von Spaniern. Die sind mit einem Bus hier unterwegs und wollen kaum glauben, dass ich das zu Fuß gegangen bin.

    Auf dem Weg zum Kloster halten wir noch einmal am Mirador de sa Casa Nova an. Hier biete sich ein Hochalpiner Eindruck der nörlichen Tramuntana.

    Epilog
    Trinken ist bei diesen Termperaturen extrem wichtig. Ich habe an den Wandertagen locker 5 Liter und mehr getrunken. Zur Orientierung und Organisation bietet sich der Wanderführer "Wandern auf Mallorca" an. Da ist eine 1:35.000-Karte mit dabei, die detaillreich und genau ist.

    Ich hoffe hiermit dem einen oder andere gezeigt zu haben, dass Mallorca wirklich viel zu bieten hat - auch ohne Ballermann und Schinkenstraße.

    Die Sierra de Tramuntana hat mich auf jeden Fall nicht zum letzten Mal gesehen. Gerade von dem Weg vom Cuber-Stausee nach Soller habe ich schon viel gehört und gelesen. Also wieder ein Punkt auf der ToDo-Liste. Warum wird die bei jeder Reise eigentlich länger anstatt kürzer? Irgendwie habe ich die Liste wohl nicht im Griff!
    Zuletzt geändert von Wafer; 25.12.2011, 10:31.

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    #2
    AW: [ES] Familienurlaub auf Mallorca mit "aktiven" Einlagen

    Und hier die Routen dazu.
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:22.

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