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Über den Dachstein zu den Schladminger Tauern
Über den Dachstein zu den Schladminger Tauern
Diese Tour ist die Fortsetzung meiner Wanderung auf dem Main-Donau-Weg, die 2008 machte. Damals bin ich vom Fichtelgebirge nach Passau gewandert. Ich dachte mir, ich gehe einfach von Passau aus nach Süden weiter und habe mir eine Strecke zusammen gestellt, die bis Triest gehen soll.
2012:Von der Donau zum Toten Gebirge
2013:Über den Dachstein zu den Schladminger Tauern
2014:Über Schladminger Tauern und Nockberge nach Villach
2015:Von Villach nach Triest
Übersichtskarte
1.Tag-----------6.7.2013------------Bad Aussee------------12 km
Nach einer Anreise mit Zug, Schienenersatztverkehr, Postbus und bergauf gehen im strömenden Regen, (kein Autofahrer nimmt einen nassen Wanderer mit) habe ich die Einmündung der Schotterstraße erreicht, an der ich letztes Jahr aufgehört habe..
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Frisch gestärkt gehe ich diesmal die schmale Teerstraße bergauf, erreiche die paar Häuser von Lamersberg und biege am Ende in einen Waldweg ein, der Richtung Bad Aussee, steil nach unten zieht. Bald erreiche ich die ersten Häuser der Stadt und weil da auch eine Kirche steht, gehe ich hinein und zünde eine Kerze auf das Gelingen meiner Wanderung an.
Danach begebe ich mich in den Kurpark, wo eine Stele den Mittelpunkt Österreichs markiert. Irgendwann ist mal ermittelt worden, dass Bad Aussee in der Mitte Österreichs liegt. Über dem Zusammenfluss von Grundeltraun und Ausseertraun, die sich hier zur Koppentraun vereinigen, schwebt eine kreisförmige Brücke mit dem Mercedesstern in der Mitte.
Tressenstein, von da bin ich gestartet.
Lamersberg
Mittelpunkt Österreichs, im Kurpark von Bad Aussee
Mercedesbrücke über der Traun
Ziegen
Nach einer kurzen Rast auf einer Bank im Kurpark, gehe ich weiter und will entlang der Traun gehen. Auf Höhe des Bahnhofs ist der Wanderweg entlang des Flusses gesperrt und ich muss den Hang hoch. Zuerst an ein paar Häusern vorbei, überquere ich eine Wiese und gelange anschließend auf die Straße nach Sarstein. Von der Straße aus habe ich eine schöne Aussicht über das Ausseer Land. Die Sonne scheint inzwischen, nur ein paar Schönwetterwolken hängen noch an den Bergen. In der Jausenstation Kogler gibt’s ein Bier und einen Wurstsalat für mich, bevor ich mich auf den Weg ins Tal der Koppentraun mache.
Während der Wanderweg zunächst auf einer breiten Forststraße am Hang entlang führt, zweigt er bald ab und windet sich den Hang hinunter zum Fluss. Dort hängt eine Hängebrücke über dem schnell fließenden Wasser, da der Weg hier das Ufer wechselt. Nach rund einem Kilometer erreiche ich die Jausenstation im Koppental, die bereits geschlossen hat und in der auch niemand anwesend ist. Es dämmert bereits leicht, neben der Jausenstation ist ein Stück gemähte Wiese und Wasser ist auch genügend vorhanden; kurzum: der ideale Platz für mich und mein Zelt. Nur die Traun rauscht, schnell fliesend über die Felsen im Flussbett.
Blick auf den Loser
Koppentrauntal, in den Einschnitt wandere ich hinein.
Hängebrücke
Koppentraun
Zeltwiese an der Koppentraunrast
laut rauschende Koppentraun
2. Tag------7.7.2013------Aufstieg zum Dachsteinplateau------13 km
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Auf der ehemalige Bahntrasse komme ich gut voran, und der Weg führt interessanterweise durch einen stillgelegten Eisenbahntunnel. Knapp einen Kilometer nach dem Tunnel gab es wieder einen Hangrutsch, der den Weg versperrt. Also wechsle ich über eine Hängebrücke das Ufer, nur um bei der Bahnhaltestelle Obertraun-Koppenbrüllerhöhle erneut die Seite zu wechseln.
An der Koppenwinkllack'n raste ich und gebe mich der friedlichen Stimmung hin. Die Koppenwinkllack'n ist ein flacher, verwunschener See der durch Schmelzwasser gespeist wird und wenn im Winter kein Schnee auf dem Dachstein schmilzt auch schon mal verschwindet. Heute jedoch liegt er ruhig da und leichter Dunst steigt auf.
Frühstücksplatz
Morgenstimmung
ehemaliger Eisenbahntunnel
Fußgänger- und Eisenbahnbrücke
Koppenwinkllackn
Nach der Rast mache ich mich auf den Weg, vorbei an der Koppenwinklalm, zum Anstieg auf das Dachsteinplateau. Hier habe ich Orientierungsprobleme, denn der Weg spaltet sich am Waldrand in mindestens fünf Wege auf. Ich erkunde erst einige Wege ein Stück, bevor ich mich für einen entscheide. Bald geht der Weg in eine Geröllhalde über, der ich noch etwas folge, bevor ein umgestürzter Baum und Gebüsch ein Weiterkommen verhindert. Ein Stück abwärts gehend sehe ich dann eine helle Stelle durch die Bäume schimmern, zwänge mich zwischen den Zweigen der Bäume durch und erreiche tatsächlich eine Fahrspur. Dieser folge ich, nun wieder aufwärts, bis ich an einem Jägerstand ankomme. Hier ist die Spur auch schon wieder zu Ende. Vom Jägerstand aus sehe ich jedoch, dass ich zu weit rechts unterwegs bin.
Möglichst auf gleicher Höhe bleibend schlage ich mich nun durch Gebüsch und zwischen den Bäumen hindurch, zu dem Einschnitt wo der Weg auf das Plateau führen muss. Zunächst komme ich auf eine lange, steile Geröllzunge, auf der ich weiter nach oben steige. Schließlich sehe ich den Pfad, den ich jetzt schon lange suche, von der Geröllzunge in den Wald abgehen. Er windet sich zwischen den Bäumen steil nach oben und ist hier gut zu erkennen, auch teilweise durch Steinmännchen gekennzeichnet. Immer wieder kurz stehend bleibend um Luft zu holen, schleppe ich mich nach oben und bin froh im Schatten des Waldes zu sein, denn die Sonne scheint heute vom Himmel. Endlich verläuft der Pfad flacher, ist aber stärker verwachsen, kann ihm jedoch im leichten bergauf und bergab gut folgen, wobei auch hier Steinmännchen helfen.
Koppenwinklalm
Ende im Gelände
falscher Hang
Blick über Obertraun und Hallstätter See nach Hallstatt
kein Durchkommen
wilde Blumen
Diese geleiten mich zur Obertrauner Lahnfriedalm, (oder Landfriedalm, die Karten und das Netz sind sich da nicht einig) auf der zwei verfallene Almhütten und ein neu gebautes Gebäude stehen. Ich folge dem Steig weiter und komme bald in eine Senke in der, zentral der „Altarstein“ steht. Es ist ein quadratischer Felsklotz mit senkrechten Wänden, auf dem Latschen wachsen. Hier sehe ich mich etwas um und bewundere die Felswände, die die Senke umgeben, auch sind eine große Höhle und mehrere kleinere Höhleneingänge in der Wand zu sehen.
Der Pfad zur Ausseer Lahnfriedalm führt durch ein schmales Tal, durch dass quer eine knapp 1m hohe Trockenmauer gebaut wurde, nur eine Öffnung ist vorhanden, in die ein roher Türrahmen gesetzt wurde. Ich wundere mich was das soll und fühle mich an einsame Tore in Wildwestfilmen erinnert. Hernach erreiche ich die Ausseer Lahnfriedalm, die aus mehreren intakten Almhütten besteht. Eine Sitzgruppe mit Tisch und Bänken ist frei zugänglich, ideal für eine längere Pause, die ich ohnehin machen wollte. Ich habe von hier auch einen guten Blick ins Lahnfriedtal, dem ich anschließend folgen werde.
Obertrauner Lahnfriedalm
Tal mit Altarstein
Altarstein
Grenzübergang Oberösterreich - Steiermark
typischer Pfadabschnitt
Enzian
Altausseer Lahnfriedalm
Lahnfriedtal, in diese Richtung gehts weiter
Nach einer ausgiebigen Pause wandere ich weiter, fülle an einer Quelle unterwegs meine Wasserflasche auf und stelle mich kurz unter einen Baum, weil es regnet. Einmal höre und sehe ich eine Kuhherde, wie sie langsam zur Alm zurück kehrt. Eigentlich wollte ich rechts den Hang hoch zur Neualm, richte mich anscheinend nach den falschen Steinmännchen, und komme erst am Ende des Tals zum nächsten steilen Anstieg. Ich bin am überlegen: eigentlich müsste ich nach Westen um zur Neualm zu kommen, hier steigt zwar eine Gasse den Hang hoch, ist aber weglos. Nach Osten windet sich ein gut sichtbarer Steig nach oben. Ich beschließe diesem erst mal zu folgen und mich überraschen zu lassen wo hin er führt. Schlimmstenfalls muss ich ihn Morgen wieder zurück gehen, Wasser dafür habe ich jedenfalls ausreichend. Meist durch lichten Wald, auch mal über Almwiesen im leichten auf und ab macht es Spaß diesem Weg zu folgen.
Inzwischen bin ich aus meiner Wanderkarte hinaus gelaufen und so bin ich doch froh als sich ein Almboden öffnet, auf dem eine Hütte steht. Da die Fensterläden offen sind, ist sie offensichtlich sogar bewohnt. Über die Wiese gehe ich zu der Hütte, mache mich bemerkbar, woraufhin ein überraschter, jüngerer Mann aus der Hütte tritt. Damit hatte er nicht gerechnet, dass er noch Besuch bekommt. Ich frage erstmal, ob ich hier mein Zelt aufstellen darf und was das für eine Alm ist. Er erklärt mir, dass ich auf der Königreichalm gelandet bin und zeigt mir einen ebenen Platz in der Nähe, an dem auch eine Quelle ist. Er selbst ist erst seit ein paar Tagen, als Hirte, auf der Alm und hütet das Jungvieh für die nächsten zwei Monate.
Da er viel in der Gegend unterwegs ist, kann er mir einige Ratschläge geben, die mir weiter helfen.
Mit dem seltsamen Türrahmen unterwegs, hat jemand die Grenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark gekennzeichnet und wie ich bereits vermutete, muss ich Morgen zurück gehen und am Talende die weglose Gasse hochsteigen, um meinen geplanten Weg fort zu setzen.
Er bedauert mir kein Bier anbieten zu können, weil die Alm nicht durch eine Straße erschlossen ist und alles mit dem Rucksack her auf getragen werden muss. Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist drei Stunden zu Fuss entfernt und so ist er auf Freunde angewiesen, die ihn ab und zu besuchen und etwas mitbringen.
Die Alm liegt im Naturschutzgebiet „Steirisches Dachsteinplateau“ in dem, nach seiner Aussage, wenig Wanderer unterwegs sind, da keine Wege markiert sind und es auch wenig spektakuläres zu sehen gibt. Wer mal drei Tage lang niemand sehen will ist hier richtig. Dann aber bitte Bier für den Hirten mitbringen!
einfacher Steinmann
Königreichalm
Zeltplatz auf der Königreichalm
3. Tag-------- 8.7.2013-------Latschenlabyrinth------ ? km
(Die Kilometer können nicht mehr genau nachverfolgt werden, die eingetragene Linie auf der GPX-Datei zeigt, bis zum Heidelberger Kreuz, nur die ungefähre, weglose Strecke.)
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Für heute habe ich mir eine Orientierungsübung vorgenommen. Ich will nur mit Karte und Kompass, weglos durch das Latschengelände, zu den Maisenbergseelein gelangen. Das Gelände selbst bietet wenig Orientierungspunkte, so peile ich immer wieder die umliegenden Berge an um meinen Standort festzustellen und auf der Karte einzutragen. Als Zwischenziel will ich zu einer Jagdhütte, die bei OSM eingetragen ist. Meine Hauptrichtung ist Südwest, jedoch verhindern die Latschen ein direktes voran kommen und ich muss immer wieder Umwege gehen, um weiter zu kommen. Auch ist der Kalkfelsen zwischen den Latschen vom Wasser aufgelöst und bildet scharfe Kanten und Spalten, die ich umgehen muss. Einige Großformen, wie der Speikberggraben, helfen bei der Orientierung. Ich komme nur langsam voran, erreiche aber gegen Mittag die gesuchte Jagdhütte, an der ich länger raste.
Hinter der Hütte geht es nochmal länger bergauf und am Kamm öffnet sich dahinter eine weite, tiefe Doline. Ich peile nach Südwest und finde, etwa auf gleicher Höhe, einen markanten Punkt den ich ansteuern kann. Ich muss nur noch einen Weg am Hang finden. Nur ist dieser stark zerklüftet und natürlich mit Latschen bewachsen. Ein Irrgarten ist übersichtlich, gegen das Gelände hier. Ich muss immer wieder mal umkehren, weil Spalten nicht zu überbrücken sind oder weil die Latschen zu dicht stehen. Mal breche ich auch durch eine Latschenreihe, da keine Lücke zu finden ist, mal folge ich einer Lücke nur um festzustellen, dass es anschließend in die falsche Richtung geht. Einmal balanciere ich auch auf den Ästen von niedrig wachsenden Latschen, um das nächste freie Stück Weg zu erreichen. Mit vielen vergeblichen Versuchen und Umwegen erreiche ich endlich den gegen über liegenden Rand der Doline, nur um in die nächste Doline, die „Weitgrübn“ zu blicken.
Auch hier peile ich wieder den nächsten Rand an, in dem sich in meiner Richtung eine Scharte befindet. Hier ist das Gelände nicht ganz so stark zerklüftet und als ich die Mitte der „Weitgrübn“ erreiche sehe ich Steinmännchen, denen ich folge und die zu der Scharte führen zu der ich will. Auch danach halte ich mich an die Steinmännchen. Als sie scharf nach links abbiegen, traue ich ihnen nicht, weil sie scheinbar vor einer Latschenwand enden. Ich gehe gerade weiter nur um nach rund 200 m vor einem Abgrund zu stehen. Mir bleibt nichts anderes übrig, ich kehre um und tatsächlich muss ich mich durch die Latschen hindurch zwängen und dahinter sind wieder Steinmännchen die den Weg markieren. Bald darauf erreiche ich die Maisenbergseelein.
Für die rund 3,5 km Luftlinie vom Aufstieg aus dem Lahnfriedtal bis zu den Seen habe ich fünf Stunden reine Gehzeit gebraucht, wobei die Doline hinter der Jagdhütte bis zur „Weitgrübn“ das schwerste Stück war. Nach der anstrengenden und gefährlichen, weglosen Wanderung gönne ich mir an den Seen eine längere Pause
Die Maisenbergseelein sind drei kleine, schilfbewachsene Gewässer im sonst trockenen Dachsteinmassiv und ich habe meine Route stark nach dem Vorhandensein von Quellen und kleinen Seen geplant, um immer Wasser nachfüllen zu können.
Rückblick ins Lahnfriedtal
Altschneefeld
Spalten, Klüfte, scharfe Kanten
Speikberggraben
Weitgrubn
einer von drei Maisenbergseelein
Anschließend folge ich weiter den Steinmännchen, die zunächst meine Richtung Südwest beibehalten, dann nach Westen abbiegen und ich so auf einen Almboden gelange auf dem Schafe weiden. Kaum erblickt mich das erste Schaf, verständigt es die anderen und alle kommen angerannt um mich zu bestaunen. Plötzlich bin ich von rund fünfzehn Schafen umringt, die auf Tuchfühlung gehen und mich anblöken. Ich rede ihnen gut zu und streichle sie etwas, schließlich lassen sie mich weiter ziehen. Im Bereich der Schafe verliere ich die Spur der Steinmännchen, suche mir meinen Weg wieder selbst und hoffe bald auf den markierten Wanderweg 666 zu treffen, den ich als Auffanglinie benutzen will, um darauf zum „Heilbronner Kreuz“ zu wandern.
Von einer Anhöhe aus erblicke ich das Kreuz und habe damit ein markantes Ziel, dass ich ansteuern kann. Deshalb schwenke ich nun um Richtung Norden und steuere das Kreuz direkt an. Wieder stehen Latschen im Weg, nur die Felsen sind nicht mehr so zerklüftet. So mache ich wieder Umwege, erreiche aber doch endlich einen markierten Weg und feiere dieses Ereigniss mit dem Verzehr einer Tafel Schokolade. Langsam hat die ewige Sucherei nach einem Weg doch genervt.
Auf dem markierten Wanderweg bin ich bald beim „Heilbronner Kreuz“ und überblicke das schwierige Gelände in dem ich heute unterwegs war. Das Kreuz wurde zur Erinnerung an den Tod einer Schülergruppe aus Heilbronn errichtet, die hier im Schneesturm umkam. Ich trage mich noch in das Gipfelbuch ein, um dann auf einem breiten Schotterweg weiter zu wandern. Der Tag ist fast um, ich gehe noch bis zum Hirzkarseelein und übernachte dort.
kunstvoller Steinmann
Dachsteinschafe
Speikberg, wichtiger Orientierungspunkt
Heilbronner Kreuz
am Hirzkarseelein
4. Tag------- 9.7.2013--------- Von Hütte zu Hütte--------13km
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Ab der Gjaidalm wähle ich den Trägerweg, Richtung Simonyhütte. Zunächst habe ich einen Anstieg vor mir, der mich aus dem Latschengebiet in reines Felsgebiet führt. Unterhalb des Taubenkogel entlang, schlängelt sich der Pfad über Schutthalden und Bergsturzgelände. Ich muss leichte, kurze Kletterpartien einlegen, da große Felsblöcke auf dem Weg liegen. Oberhalb des unteren Eissees raste ich etwas und höre dabei wie die Berge vor sich hin bröseln. Immer wieder poltern Steine aus der Eisseewand in die Tiefe. Bevor ich zu den oberen Eisseen komme, beginnt es leicht zu regnen. Ich teste die Wassertemperatur eines Sees mit der Hand. Da das Wasser direkt vom nahen Hallstätter Gletscher stammt ist es wie erwartet eiskalt. Inzwischen regnet es stärker und ich schaue, dass ich über den Geröllschutt zur Simonyhütte komme.
Hier bleibe ich etwas länger, bestelle ein Bergsteigeressen, Weizen und zum Abschluss Kaffee mit Topfenstrudel. Ein Klettersteigkurs hat, wegen dem Regen, die Schulung in den Gastraum verlegt und so bin ich Gasthörer bei der Knotenkunde.
breiter Schotterweg zur Gjaidalm
wildes Zeltlager
Rückblick zur Gjaidalm
Trägerweg
Dachsteingipfel mit Gletscher aus der Ferne
unterer Eissee
oberer Eissee im Regen
Hallstätter Gletscher
Nach meiner längeren Pause hat der Regen wieder aufgehört, ich mache mich auf den Weg über den Hallstätter Gletscher zur Seethalerhütte (Dachsteinwartehütte). Zuerst muss ich um den Fuß des Schoberl gehen, wobei ich schon Schneefelder zu überwinden habe. Als es dann steiler aufwärts geht erreiche ich den Rand des Gletschers, der zu Beginn steil ansteigt. Hier bin ich froh meine Wanderstöcke dabei zu haben, sie erleichtern den Aufstieg im Schnee erheblich. Ich bleibe in der festgetretenen Spur und sinke dadurch kaum ein, nur wenn ich neben die Spur trete reicht der Schnee mal bis zur Wade. Weiter oben wird der Gletscher flacher, das Gehen wird einfacher und es ist später sogar eine breite Spur geräumt. Die Wolken werden weniger und die Sicht bessert sich.
In der Hütte angekommen, empfängt mich ein Nepalese, der den Hüttenwirt vertritt. Mit meinem rudimentären Englisch kann ich ihm klar machen, dass ich hier übernachten will. Er will wissen, ob ich zu den drei Leuten gehöre die reserviert haben, ich verneine und er weist mir einen Schlafplatz zu. Es kommt auch niemand mehr und ich verbringe eine ruhige Nacht in dem Schlafraum, den ich ganz für mich alleine habe. Nur im Nebenraum übernachtet noch eine Frau mit ihrer ca 10jährigen Tochter, die eine drei tägige Klettersteigtour unternehmen.
Vor ein paar Monaten habe ich im Fernsehen einen Bericht über ein Austauschprogramm gesehen, bei dem nepalesische Bergführer und alpine Bergführer die Plätze für ein paar Monate tauschen, um jeweils das andere Gebiet kennen zu lernen. Vermutlich ist der Nepalese ein Teilnehmer an dem Programm.
Anstieg zum Gletscher
Schöberl
Gletscheraufstieg
auf dem Gletscher
Gipfelaufbau
Hohes Kreuz
5. Tag------10.7.2013------Dachsteingipfel und Hölltalsee------13 km
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Um sieben Uhr bin ich, ganz alleine, auf dem Gipfel, habe leider keine Sicht, weil von Süden Wolken gegen den Dachstein drängen und in das Gipfelbuch kann ich mich nicht eintragen, es ist nur noch ein Haufen zerfleddertes Papier und völlig unbrauchbar. Ich mache ein paar Fotos, steige bald wieder ab und als ich mich der Hütte nähere, kommen mir die Frau mit ihrer Tochter entgegen, die über den Ostschulterklettersteig auf den Gipfel wollen.
(Hier gibt’s eine etwas ausführlichere Beschreibung der Gipfelbesteigung)
Klettersteig auf den Gipfel
Gipfelsieg
vernebelte Aussicht
Gletscher von oben
Niederer Dachstein
In der Seethalerhütte angekommen frühstücke ich erst einmal, packe dann meine Sachen, bleibe aber noch einige Zeit auf der Terrasse sitzen und beobachte die Leute, die mit der Seilbahn hochgefahren sind und auf dem Weg zum Gipfel oder zur Hütte sind. Der Hüttenwirt ist inzwischen auch eingetroffen und bringt mit seinem Motorschlitten Proviant und Wasser mit.
Schließlich schultere ich meinen Rucksack und wandere auf dem breiten, geräumten Schneeweg zur Bergstation der Hunerkoglbahn. Hier ballen sich die Menschen und das Skigelände auf dem Gletscher ist auch in Betrieb. Ich gehe nur über den Aussichtssteg, Richtung Süden hängen Wolken im Tal, die aber nicht über den Dachstein kommen. Hier oben scheint die Sonne, ich entsorge meinen Abfall und fülle Wasser auf.
Dann suche ich die Abzweigung zum Weg 674, dem ich heute folgen will, finde sie und es geht erst einmal den Schladminger Gletscher abwärts. Bald habe ich keinen Schnee mehr unter den Füßen, sondern gehe jetzt hauptsächlich auf Geröll. Die Gegend hat für mich etwas von einer Mondlandschaft. Einzelne Blumenpolster sorgen für ein paar Farbtupfer und einige Altschneefelder sind noch zu überqueren. Nach etwa einer Stunde kommt mir ein einzelner Wanderer entgegen, sonst bin ich wieder den ganzen Tag alleine unterwegs. Im ständigen auf und ab führt der Weg über Schuttfächer, bevor er wieder festeres Gestein erreicht. Von hier aus kann ich, teilweise, das mit Latschen bewachsene Plateau überblicken auf dem ich vor zwei Tagen herum geirrt bin. Etwas später wächst Gras zwischen den Felsen, eine Schafherde erblickt mich und kesselt mich ein. Erst nachdem ich ihnen gut zugeredet und einige Streicheleinheiten verteilt habe, werde ich freigelassen und kann meinen Weg fortsetzen. Die Dachsteinschafe haben alle einen Knall.
Seethalerhütte, (Dachsteinwartehütte)
Dachstein, Südwand
Weg zum Einstieg
Skizirkus
Hunerkogel mit Bergstation Hunerkogelbahn
auf der Bergstation
Geröll und Altschneefelder auf Weg 674
Blumen ?
Mondlandschaft
Blumen ? mit Schmetterlingen
Dachsteinplateau, in dem Latschengewirr habe ich mir vor zwei Tagen einen Weg gesucht
Wolke und Berg
Dachsteinschafe, die zweite Belagerung
Inzwischen sind wieder Wolken aufgezogen, die angekündigten Gewitter bleiben glücklicherweise aus. An der Feisterschartn biege ich Richtung Höllsee ab. Er liegt in einem engen Tal und ist über eine Schlucht zugänglich, wobei einige leichte Kletterstellen zu meistern sind. Das Tal selbst ist beeindruckend tief, mit steilen Wänden, in denen ich eine große Höhle und mehrere kleinere Löcher im Fels sehe. Gleich am Beginn des Sees ist eine ebene Stelle für mein Zelt. Bevor ich es aufstelle erkunde ich den See und gehe einmal um ihn herum. Der Ablauf des Sees ist nicht länger als zwei Meter und verschwindet dann im Untergrund. Auf drei Seiten wird das Ufer durch einen schmalen Grasstreifen mit Büschen gebildet, die vierte Seite besteht aus einem Geröllhang.
Anschließend stelle ich mein Zelt auf und richte mich häuslich ein. So mag ich es, das ganze Tal gehört mir bis Morgen alleine, so spät kommt bestimmt niemand mehr. Nach den üblichen Abendtätigkeiten krieche ich zufrieden in meinen Schlafsack und verbringe eine ruhige Nacht.
Hölltal
Höhlentor
am Hölltalsee
Gemer
Hölltalsee
Kommentar