Liebe Gemeinde,
Unlängst führte mich die Wanderlust nach Lappland, und da dies für mich seit langer Zeit die erste längere Solotour war, wurde ein grosser Teil der Ausrüstung neu angeschafft. Ich halte das für eine gute Gelegenheit zu berichten, was ich gut und was ich weniger gut fand. Ich fange mal mit der Technik an, später berichte ich dann übers Zelten, Schlafen, Kochen, Wandern und Kleidung.
Die Tour fand Ende August 2014 statt und führte von Abisko nach Nikkaluokta via Kårsavagge, Abiskojaure, Alesjaure, Vistasvaggi, Stuor Reaiddavaggi, Unna Reaiddavaggi, Kaskasavagge, Singivagge, Kebnekaise, STF Kebnekaise und Tarfala. Insgesamt gut 140 km in 8 Tagen mit reichlich Höhenmetern und reichlich unwegsamem Gelände. Das Wetter war exzellent, bis auf einen trüben Nachmittag und ein oder zwei nächtliche Regenschauer war fast nur Sonnenschein. Temperaturen bis 0°C nachts. Bis auf einmal habe ich immer im Zelt übernachtet.
Rucksackgewicht am Start inkl Proviant für vier Tage und 1 Liter Brennstoff = 14 kg, was ich subjektiv noch etwas zu viel fand. Zum Schluss war ich bei 12 kg und das ging perfekt, damit konnte ich den ganzen Tag mühelos laufen ohne vom Rucksack viel zu spüren.
Einen Reisebericht schreibe ich später, wenn ich die Fotos durchgesehen habe.
Handy/Kamera: iPhone 5s
Ich hatte keine Lust. eine Kamera mitzuschleppen, und habe deshalb nur mit dem Handy fotografiert. Es wurde öfters tagsüber fotografiert. Sonst war alles abgeschaltet, d.h. Flugmodus. Abends habe ich gelegentlich ein Stündchen e-Buecher gelesen. Damit hielt das iPhone gute drei Tage durch, bis eine Nachladung fällig wurde. Über die Qualität der Bilder kann man diskutieren, aber das hat wohl hauptsächlich damit zu tun, dass ich unterwegs selten Lust hatte, mir fürs Fotografieren Zeit zu nehmen.
Fazit: ausreichender Kameraersatz
GPS/Satellitenkommunikation/Notruf: DeLorme inReach SE
Frueher hatte ich bei Solounternehmungen ein richtiges PLB dabei, was ich aber nunmehr gegen das InReach ausgetauscht habe, um mit der Familie in Verbindung bleiben zu können.
Tracking: Der Hersteller gibt an, dass die Batterie bei 10-minütigem Tracking 100 Stunden durchhält. Ich habe ihn nicht immer angehabt und meist nur manuell Trackpoints geschickt. Nachdem das Gerät aber nach 9 Tagen immer noch 75% Batterieladung anzeigte, würde ich ihn beim nächsten Mal wohl tagsüber anlassen und jede Stunde oder so Trackpoints schicken lassen.
Kommunikation: Wenn man erstmal die verschiedenen Optionen begriffen hat (nur Tracking vs. Nachricht mit Positionsdaten), ist es unproblematisch, Nachrichten zu senden und zu empfangen. Der Verbindungsaufbau ging meistens innerhalb von Minuten, in Bergtälern konnte es auch mal bis zu einer Viertelstunde dauern. Nachrichten eintippen ist umständlich aber machbar, mit der App auf dem Handy geht es schneller. Die Empfänger können auf einer Webseite verfolgen, woher Nachrichten gesendet wurden.
GPS: Da ich nicht vorhatte, ohne Papier- (oder vielmehr Tyvek-) Karte zu navigieren, habe ich mich fuer die kleinere Variante des inReach entschieden; damit hat man zwar Positionsdaten, aber nur eingeschränkte Navigation. Wieviel die zugehörige App im iPhone an Navigation beherrscht, habe ich nicht ausprobiert. Das inReach lieferte jederzeit, auch in tiefen Bergtälern einen genauen Fix innerhalb einer Minute nach Einschalten.
Notruf: Die Notruffunktion habe ich nicht gebraucht. Nach den Erfahrungen mit Nachrichten an die Familie scheint aber der Verbindungsaufbau schnell und zuverlässig zu funktionieren.
App: Die zugehörige App im Handy kommuniziert per Bluetooth und vereinfacht vor allem das Eintippen von Nachrichten. Auch eine Karte ist dabei, die man vor der Abreise ins Handy laden kann. Die Positionsdaten werden dem Betriebssystem des Handys weitergereicht und sind weit genauer als die, die das Handy selbst ermitteln kann.
Abonnement: Es gibt diverse Varianten je nach Datenvolumen und Laufzeit. Ich habe mich für "Freedom Recreation Plan" entschieden, damit hat man unbegrenztes Tracking, unbegrenzte voreingestellte Nachrichten und pro Monat 40 freie Nachrichten (inlusive empfangener Nachrichten). Eine Jahresgebühr ist etwa 20 Euro und ein Monat etwa 25 Euro, nach dem ersten Monat kann man den Account in Urlaub schicken und dann monatsweise wieder aktivieren.
Fazit: Sinnvolles Gerät, das die Vorteile von PLB, GPS und Iridiumtelefon vereint. Erfreuliche Batterielaufzeit. Bei Hardcoreunternehmungen evtl. kein hundertprozentiger Ersatz fürs PLB, aber für diese Tour fand ich es gerade richtig.
Für Nachrichtenempfänger sieht es dann so aus (man kann auf der Webseite die einzelnen Nachrichten/Trackpoints anklicken und bekommt die Details zu lesen):
Externer Akku: xtorm by a-solar AL370 Power Bank 7300 mAh
Eher überdimensioniert fuer diese Tour. Zweimal das iPhone nachgeladen und hatte am Ende der Reise noch Restladung. Unkompliziert.
Fazit: Würde ich wohl wieder so machen.
Höhenmesser/Barometer/Kompass/Uhr/Thermometer: Highgear Altitech-3
Sehr präzise Höhenmesserfunktion. Leicht umständlich mit der Justage des Höhenmessers fuer den aktuellen Luftdruck, aber wenn man es einmal raushat, geht es problemlos. Uhr und Thermometer gehen genau und ohne Umstände. Robust, wasserdicht, praktisch mit dem eingebauten Karabiner, ich habe ihn an der Gürtelschlaufe getragen, m.E. gute Alternative zu Armbanduhr (wg. Handschuh, Ärmel usw.). Der Kompass war nicht zum funktionieren zu bewegen, egal wieviel ich ihn kalibriert habe, zeigte er nur Hausnummern an. Das ist wohl ein nicht ganz ungewöhnliches Problem bei solchen Geräten, und ich würde mich deshalb nur auf einen klassischen Magnetkompass verlassen. Ansonsten keine Einwände.
Fazit: Untauglich als Kompassersatz. Sehr guter und praktischer Höhenmesser.
Kompass: Silva Ranger
Hatte keinen Anlass ihn zu benutzen. Würde ich aber jederzeit wieder mitnehmen.
Stirnlampe: Zebralight, ein älteres Modell von ca. 2009 fuer CR123-Batterien
Zebralights sind einfach klasse. Leicht, robust, wasserfest und hell. Dieses Modell ist nicht mehr zu kaufen, es liefert ca. 100 Lm im hellsten Modus, was zum Wandern ausreichend ist, aber vielleicht nicht, um in unwegsamem Gelände seinen Weg zu finden. Ich wuerde heute vielleicht eines mit AA oder AAA-Batterien nehmen, weil die leicht überall zu bekommen sind. Die aktuellen Modelle geben noch mehr Licht.
Fazit: Jederzeit wieder
Unlängst führte mich die Wanderlust nach Lappland, und da dies für mich seit langer Zeit die erste längere Solotour war, wurde ein grosser Teil der Ausrüstung neu angeschafft. Ich halte das für eine gute Gelegenheit zu berichten, was ich gut und was ich weniger gut fand. Ich fange mal mit der Technik an, später berichte ich dann übers Zelten, Schlafen, Kochen, Wandern und Kleidung.
Die Tour fand Ende August 2014 statt und führte von Abisko nach Nikkaluokta via Kårsavagge, Abiskojaure, Alesjaure, Vistasvaggi, Stuor Reaiddavaggi, Unna Reaiddavaggi, Kaskasavagge, Singivagge, Kebnekaise, STF Kebnekaise und Tarfala. Insgesamt gut 140 km in 8 Tagen mit reichlich Höhenmetern und reichlich unwegsamem Gelände. Das Wetter war exzellent, bis auf einen trüben Nachmittag und ein oder zwei nächtliche Regenschauer war fast nur Sonnenschein. Temperaturen bis 0°C nachts. Bis auf einmal habe ich immer im Zelt übernachtet.
Rucksackgewicht am Start inkl Proviant für vier Tage und 1 Liter Brennstoff = 14 kg, was ich subjektiv noch etwas zu viel fand. Zum Schluss war ich bei 12 kg und das ging perfekt, damit konnte ich den ganzen Tag mühelos laufen ohne vom Rucksack viel zu spüren.
Einen Reisebericht schreibe ich später, wenn ich die Fotos durchgesehen habe.
Handy/Kamera: iPhone 5s
Ich hatte keine Lust. eine Kamera mitzuschleppen, und habe deshalb nur mit dem Handy fotografiert. Es wurde öfters tagsüber fotografiert. Sonst war alles abgeschaltet, d.h. Flugmodus. Abends habe ich gelegentlich ein Stündchen e-Buecher gelesen. Damit hielt das iPhone gute drei Tage durch, bis eine Nachladung fällig wurde. Über die Qualität der Bilder kann man diskutieren, aber das hat wohl hauptsächlich damit zu tun, dass ich unterwegs selten Lust hatte, mir fürs Fotografieren Zeit zu nehmen.
Fazit: ausreichender Kameraersatz
GPS/Satellitenkommunikation/Notruf: DeLorme inReach SE
Frueher hatte ich bei Solounternehmungen ein richtiges PLB dabei, was ich aber nunmehr gegen das InReach ausgetauscht habe, um mit der Familie in Verbindung bleiben zu können.
Tracking: Der Hersteller gibt an, dass die Batterie bei 10-minütigem Tracking 100 Stunden durchhält. Ich habe ihn nicht immer angehabt und meist nur manuell Trackpoints geschickt. Nachdem das Gerät aber nach 9 Tagen immer noch 75% Batterieladung anzeigte, würde ich ihn beim nächsten Mal wohl tagsüber anlassen und jede Stunde oder so Trackpoints schicken lassen.
Kommunikation: Wenn man erstmal die verschiedenen Optionen begriffen hat (nur Tracking vs. Nachricht mit Positionsdaten), ist es unproblematisch, Nachrichten zu senden und zu empfangen. Der Verbindungsaufbau ging meistens innerhalb von Minuten, in Bergtälern konnte es auch mal bis zu einer Viertelstunde dauern. Nachrichten eintippen ist umständlich aber machbar, mit der App auf dem Handy geht es schneller. Die Empfänger können auf einer Webseite verfolgen, woher Nachrichten gesendet wurden.
GPS: Da ich nicht vorhatte, ohne Papier- (oder vielmehr Tyvek-) Karte zu navigieren, habe ich mich fuer die kleinere Variante des inReach entschieden; damit hat man zwar Positionsdaten, aber nur eingeschränkte Navigation. Wieviel die zugehörige App im iPhone an Navigation beherrscht, habe ich nicht ausprobiert. Das inReach lieferte jederzeit, auch in tiefen Bergtälern einen genauen Fix innerhalb einer Minute nach Einschalten.
Notruf: Die Notruffunktion habe ich nicht gebraucht. Nach den Erfahrungen mit Nachrichten an die Familie scheint aber der Verbindungsaufbau schnell und zuverlässig zu funktionieren.
App: Die zugehörige App im Handy kommuniziert per Bluetooth und vereinfacht vor allem das Eintippen von Nachrichten. Auch eine Karte ist dabei, die man vor der Abreise ins Handy laden kann. Die Positionsdaten werden dem Betriebssystem des Handys weitergereicht und sind weit genauer als die, die das Handy selbst ermitteln kann.
Abonnement: Es gibt diverse Varianten je nach Datenvolumen und Laufzeit. Ich habe mich für "Freedom Recreation Plan" entschieden, damit hat man unbegrenztes Tracking, unbegrenzte voreingestellte Nachrichten und pro Monat 40 freie Nachrichten (inlusive empfangener Nachrichten). Eine Jahresgebühr ist etwa 20 Euro und ein Monat etwa 25 Euro, nach dem ersten Monat kann man den Account in Urlaub schicken und dann monatsweise wieder aktivieren.
Fazit: Sinnvolles Gerät, das die Vorteile von PLB, GPS und Iridiumtelefon vereint. Erfreuliche Batterielaufzeit. Bei Hardcoreunternehmungen evtl. kein hundertprozentiger Ersatz fürs PLB, aber für diese Tour fand ich es gerade richtig.
Für Nachrichtenempfänger sieht es dann so aus (man kann auf der Webseite die einzelnen Nachrichten/Trackpoints anklicken und bekommt die Details zu lesen):
Externer Akku: xtorm by a-solar AL370 Power Bank 7300 mAh
Eher überdimensioniert fuer diese Tour. Zweimal das iPhone nachgeladen und hatte am Ende der Reise noch Restladung. Unkompliziert.
Fazit: Würde ich wohl wieder so machen.
Höhenmesser/Barometer/Kompass/Uhr/Thermometer: Highgear Altitech-3
Sehr präzise Höhenmesserfunktion. Leicht umständlich mit der Justage des Höhenmessers fuer den aktuellen Luftdruck, aber wenn man es einmal raushat, geht es problemlos. Uhr und Thermometer gehen genau und ohne Umstände. Robust, wasserdicht, praktisch mit dem eingebauten Karabiner, ich habe ihn an der Gürtelschlaufe getragen, m.E. gute Alternative zu Armbanduhr (wg. Handschuh, Ärmel usw.). Der Kompass war nicht zum funktionieren zu bewegen, egal wieviel ich ihn kalibriert habe, zeigte er nur Hausnummern an. Das ist wohl ein nicht ganz ungewöhnliches Problem bei solchen Geräten, und ich würde mich deshalb nur auf einen klassischen Magnetkompass verlassen. Ansonsten keine Einwände.
Fazit: Untauglich als Kompassersatz. Sehr guter und praktischer Höhenmesser.
Kompass: Silva Ranger
Hatte keinen Anlass ihn zu benutzen. Würde ich aber jederzeit wieder mitnehmen.
Stirnlampe: Zebralight, ein älteres Modell von ca. 2009 fuer CR123-Batterien
Zebralights sind einfach klasse. Leicht, robust, wasserfest und hell. Dieses Modell ist nicht mehr zu kaufen, es liefert ca. 100 Lm im hellsten Modus, was zum Wandern ausreichend ist, aber vielleicht nicht, um in unwegsamem Gelände seinen Weg zu finden. Ich wuerde heute vielleicht eines mit AA oder AAA-Batterien nehmen, weil die leicht überall zu bekommen sind. Die aktuellen Modelle geben noch mehr Licht.
Fazit: Jederzeit wieder
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