Weil ich so begeistert bin, schreibe ich gleich mal einen Testbericht.
Also wie war das?
Art: Jacke
Marke: Loden Friedl
Material: 100% Schurwolle, zu Gebirgsloden verarbeitet
Einsatzzweck: Allround-Outdoorgebrauch in gemäßigten Breiten.
Preis: 160 € bei Loden Friedel direkt.
Bewertung Qualität: 10 von 10 Punkten.
Bewertung Praxistauglichkeit: 7 von 10 Punkten.
Bewertung Preis-Leistung: 10 von 10 Punkten.
Bewertung gesamt: 9 von 10 Punkten.

Der glückliche Autor
Ich habe die Jacke seit einem Jahr jetzt fast täglich an. In allen möglichen Dickichten bin ich mit ihr herumstrawanzt, habe sie an kühlen Sommerabenden übergezogen und im Winter jetzt bei minus 15 Grad beim Spurenlesen im Wald angehabt. Aber ich trage sie immer noch als meine vornehme Jacke zu beruflichen Treffen - so wenig sieht man ihr den Gebrauch an. Das Material ist einfach unglaublich, wie Lodenfreunde wissen: ich trage einen Arm voll Holz mit ihr herum, klopfe danach einmal ab und das wars. Das kenne ich von keinem anderen Material.
Wichtiger als die Robustheit und Dreckresistenz ist mir aber Haptik und Klima, beides ebenfalls unübertroffen bei Loden.
Aber Achtung, hier handelt es sich um besonders dünnen Sommerloden mit seinen Konsequenzen: Wind zieht spürbar rein, aber stark gebremst. Dafür kann ich auch in Bewegung durch die Jacke dampfen. Und wenn sie feucht wird bleibt sie genauso warm, dann kommt halt der (für mich angenehme) Wollgeruch raus. Die Jacke wärmt allerdings eher bescheiden, das liegt am Material sowie vor allem am extrem weiten Schnitt und fehlender Verschlussmöglichkeit an Bund und Ärmeln, siehe Bilder:


Ich habe jetzt im Winter unter der geschlossenen Jacke T-shirt, dicken Pullover und meine 3-monatige Tochter im Tragetuch gehabt. Die Jacke passt mir (1,70) in S aber perfekt was Länge etc. betrifft, sie ist einfach verdammt weit geschnitten. Drum wärmt sie nicht so viel wie man meinen könnte, es kommt einfach zu viel kalte Luft rein. Im Winter war ich aber mit Merino 200g Longsleeve Baselayer, dickem Wollpulli und der Lodenjacke bei -15° unterwegs ohne dass mir kalt war; es geht also und hier kommt der weite Schnitt bei den Ärmeln voll zum tragen (am Bund, man sieht ja wie er absteht, ist einfach zu viel Luft).
Ärgerlich ist jetzt hier, dass weder die Ärmel noch der Bund verengt werden können. Das ist wirklich sehr unpraktisch und das einzige was mir an der Jacke nicht gefällt. Nur deshalb ist der sonst super praktische (!) weite Schnitt teils von Nachteil...
Der hohe Kragen wird mit einem Hirschhornknopf (auch wenn das ja eigentlich kein Horn ist...) verschlossen und wärmt dann sehr angenehm den Hals, nur wenns ganz garstig kalt und windig ist zieht es vorne etwas hinein. Ein Schal drunter und gut ist.


Nett ist übrigens auch, dass die riesig großen Taschen auf der Innenseite oben nicht angenäht wurden, sodass man große nach oben offene Innentaschen hat:

Fazit
Nach einem Jahr intensiver Nutzung habe ich die Jacke ins Herz geschlossen. Der enorme Tragekomfort und der praktische weite Schnitt lassen mich leicht über die fehlenden Justierungsmöglichkeiten in Bund und Ärmeln hinwegsehen. Und das zu einem einzigartig günstigen Preis!
P.s.
Dass man keine Kapuze hat ist so eine Sache. Wenn es wirklich kalt und windig ist, hilft mir die dickste Wollmütze auch nur unbefriedigend. Eine passende Lodenmütze habe ich noch nicht gefunden. Wer hier eine gute Idee hat darf mir gern Hinweise geben
.
Update Winter 2018/19
Auch wenn ich hier im Testbericht die Luftdurchlässigkeit des 580er Lodens als ziemlich perfekt geschildert habe, nach weiteren zwei Jahren intensiver Nutzung muss ich hier etwas zurückrudern:
Das Gewebe ist (wie eh schon beschrieben) so dünn, dass bei wenig Bewegung und niedrigeren Temperaturen der gebremste Wind auch noch unangenehm kühl werden kann. Auch regnet es deshalb nach ca. 1h durch. Das macht die Jacke bei Bewegung umso besser tragbar, bei wenig Bewegung wird es dann aber u.U. sehr ungemütlich. Siehe auch Beitrag #12 hier unten.
Die Dreijahreszeiten-Nutzung (Herbst-Winter-Frühling), die ich bisher empfohlen und praktiziert habe, kann ich also nur noch eingeschränkt empfehlen. Ich würde für den Winter die selbe Jacke mit den schon genannten Verschlussmöglichkeiten und dickerem Loden nehmen - nur gibt es die meines Wissens noch nicht.
Also wie war das?
Art: Jacke
Marke: Loden Friedl
Material: 100% Schurwolle, zu Gebirgsloden verarbeitet
Einsatzzweck: Allround-Outdoorgebrauch in gemäßigten Breiten.
Preis: 160 € bei Loden Friedel direkt.
Bewertung Qualität: 10 von 10 Punkten.
Bewertung Praxistauglichkeit: 7 von 10 Punkten.
Bewertung Preis-Leistung: 10 von 10 Punkten.
Bewertung gesamt: 9 von 10 Punkten.

Der glückliche Autor
Ich habe die Jacke seit einem Jahr jetzt fast täglich an. In allen möglichen Dickichten bin ich mit ihr herumstrawanzt, habe sie an kühlen Sommerabenden übergezogen und im Winter jetzt bei minus 15 Grad beim Spurenlesen im Wald angehabt. Aber ich trage sie immer noch als meine vornehme Jacke zu beruflichen Treffen - so wenig sieht man ihr den Gebrauch an. Das Material ist einfach unglaublich, wie Lodenfreunde wissen: ich trage einen Arm voll Holz mit ihr herum, klopfe danach einmal ab und das wars. Das kenne ich von keinem anderen Material.
Wichtiger als die Robustheit und Dreckresistenz ist mir aber Haptik und Klima, beides ebenfalls unübertroffen bei Loden.
Aber Achtung, hier handelt es sich um besonders dünnen Sommerloden mit seinen Konsequenzen: Wind zieht spürbar rein, aber stark gebremst. Dafür kann ich auch in Bewegung durch die Jacke dampfen. Und wenn sie feucht wird bleibt sie genauso warm, dann kommt halt der (für mich angenehme) Wollgeruch raus. Die Jacke wärmt allerdings eher bescheiden, das liegt am Material sowie vor allem am extrem weiten Schnitt und fehlender Verschlussmöglichkeit an Bund und Ärmeln, siehe Bilder:
Ich habe jetzt im Winter unter der geschlossenen Jacke T-shirt, dicken Pullover und meine 3-monatige Tochter im Tragetuch gehabt. Die Jacke passt mir (1,70) in S aber perfekt was Länge etc. betrifft, sie ist einfach verdammt weit geschnitten. Drum wärmt sie nicht so viel wie man meinen könnte, es kommt einfach zu viel kalte Luft rein. Im Winter war ich aber mit Merino 200g Longsleeve Baselayer, dickem Wollpulli und der Lodenjacke bei -15° unterwegs ohne dass mir kalt war; es geht also und hier kommt der weite Schnitt bei den Ärmeln voll zum tragen (am Bund, man sieht ja wie er absteht, ist einfach zu viel Luft).
Ärgerlich ist jetzt hier, dass weder die Ärmel noch der Bund verengt werden können. Das ist wirklich sehr unpraktisch und das einzige was mir an der Jacke nicht gefällt. Nur deshalb ist der sonst super praktische (!) weite Schnitt teils von Nachteil...
Der hohe Kragen wird mit einem Hirschhornknopf (auch wenn das ja eigentlich kein Horn ist...) verschlossen und wärmt dann sehr angenehm den Hals, nur wenns ganz garstig kalt und windig ist zieht es vorne etwas hinein. Ein Schal drunter und gut ist.
Nett ist übrigens auch, dass die riesig großen Taschen auf der Innenseite oben nicht angenäht wurden, sodass man große nach oben offene Innentaschen hat:
Fazit
Nach einem Jahr intensiver Nutzung habe ich die Jacke ins Herz geschlossen. Der enorme Tragekomfort und der praktische weite Schnitt lassen mich leicht über die fehlenden Justierungsmöglichkeiten in Bund und Ärmeln hinwegsehen. Und das zu einem einzigartig günstigen Preis!
P.s.
Dass man keine Kapuze hat ist so eine Sache. Wenn es wirklich kalt und windig ist, hilft mir die dickste Wollmütze auch nur unbefriedigend. Eine passende Lodenmütze habe ich noch nicht gefunden. Wer hier eine gute Idee hat darf mir gern Hinweise geben

Update Winter 2018/19
Auch wenn ich hier im Testbericht die Luftdurchlässigkeit des 580er Lodens als ziemlich perfekt geschildert habe, nach weiteren zwei Jahren intensiver Nutzung muss ich hier etwas zurückrudern:
Das Gewebe ist (wie eh schon beschrieben) so dünn, dass bei wenig Bewegung und niedrigeren Temperaturen der gebremste Wind auch noch unangenehm kühl werden kann. Auch regnet es deshalb nach ca. 1h durch. Das macht die Jacke bei Bewegung umso besser tragbar, bei wenig Bewegung wird es dann aber u.U. sehr ungemütlich. Siehe auch Beitrag #12 hier unten.
Die Dreijahreszeiten-Nutzung (Herbst-Winter-Frühling), die ich bisher empfohlen und praktiziert habe, kann ich also nur noch eingeschränkt empfehlen. Ich würde für den Winter die selbe Jacke mit den schon genannten Verschlussmöglichkeiten und dickerem Loden nehmen - nur gibt es die meines Wissens noch nicht.
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