Bergführer - sozial inkompetent?

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  • Flachlandtiroler
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    • 14.03.2003
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    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von flyaway2 Beitrag anzeigen
    Es ist so, wie schon weiter oben erwähnt wurde - es gibt solche und solche.
    Trotzdem überwiegen nach meiner Erfahrung diejenigen bei weitem, die wirklich super sind.
    Man denke sich doch nur mal an seinen Arbeitsplatz/Firma. Da gibt es auch von 10 Kollegen auf alle Fälle 2-3, auf die man genausogut verzichten könnte.
    Und so sinds von 10 Bergführern viell. auch 2 - 3, die nicht die idealen Umgangsformen und Sozialkompetenzen aufweisen.
    Es ist wahrscheinlich auch schwierig, in einer Gruppe das "Unerfahrenen" mit wenig Erfahrung und vielen Fragen genauso zufriedenzustellen wie jemanden, der schon einige Touren hinter sich hat.
    Meist kann man Bergführer nach einer Tour bewerten, und wenn jemand besonders gut oder besonders schlecht war, sollte man das vielleicht auch tun.
    Du schreibst das aus der Perspektive der Geführten. Es gibt womöglich sogar da --innerhalb der Führerseilschaft-- Entgleisungen (sind ja schließlich Menschen, sowohl der Führer als auch der Gast); denke dieser Thread behandelt vorzüglich das Benehmen von Führerseilschaften gegenüber Dritten.

    Und da muß ein Bergführer sich IMO vorbildlich verhalten. Das hat nix mit Chemie und Zwischenmenschlichkeit zu tun, sondern mit Sorgfaltspflicht. Manche Entgleisungen sind vielleicht menschlich verständlich (weil die ungeführte Truppe nicht vorwärtskommt -- oder den Gästen gute Ratschläge gibt ), dürfen aber bei einem Profi nicht sein.

    Gruß, Martin
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    • Memento89
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      • 03.09.2006
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      • Meine Reisen

      #22
      Also ich hab am Montag auf dem Midi-Plan Grat einen sehr höflichen Bergführer erlebt. Auf dem Rückweg zur (grausig verbauten) Aiguille du Midi hat der mit seiner Gästen vor einem scharfen Gratstück gewartet, sodass ich zuerst gehen konnte und sogar noch nett gegrüßt. War allerdings ein Franzosé. Die in der Schweiz sind glaub öfter ein bisserl komisch drauf....
      Na ja, egal.

      Gruß Frieder
      Wenn Du jetzt fällst, müssen wir wieder von ganz unten anfangen!

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      • daxy
        Dauerbesucher
        • 17.11.2004
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        • Meine Reisen

        #23
        habe vor jahren einmal eine studie gemacht

        Persönlichkeitsprofil und Risikobereitschaft von österreichischen Bergführern

        da ich den eindruk hatte, dass die, die gut schifahren können ( die meisten scheitern bei der aufnahmsprüfung beim schifahren) aufgenommen werden und wenn sie noch so menschlich unmöglich sind...
        muss die studie, die auch veröffentlich worden ist einmal heraussuchen, habe dies gemeinsam mt einem Psychologen gemacht


        tatsache ist. soweit ich mich erinnere

        zwischen 20 -30
        hohes bildungsniveau
        unverheiratet
        maennlich

        hat die höchste risikobereitschaft...
        Daxy
        www.wabnig.net

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        • Moltebaer
          Freak

          Vorstand
          Administrator
          Liebt das Forum
          • 21.06.2006
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          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von daxy Beitrag anzeigen
          [...]zwischen 20 -30, hohes bildungsniveau, unverheiratet, maennlich hat die höchste risikobereitschaft...
          OT: Hell yeah!
          Wandern auf Ísland?
          ICE-SAR: Ekki týnast!

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          • Bergjoe
            Neu im Forum
            • 16.05.2008
            • 5
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Bergführer - sozial inkompetent?

            Ich habe sowohl gute, wie auch negative Erfahrungen gemacht:

            1996, Kletterkurs in den Dolomiten bei einer kleinen örtlichen Bergschule:
            toller Bergführer! Sein Bruder - ebenfalls Bergführer - schaute täglich vorbei und fing dann immer von seinen Touren an zu erzählen und immer erzählte er auch von seiner Denali Besteigung und - schwupp - hatte ich diesen Berg im Kopf!
            5 Jahre später war ich dann selber da oben

            1997: Eisausbildung im Ötztal, Veranstalter ein großes Unternehmen aus Deutschland.
            Bergführer war aus Längenfeld (A), schon älter, sehr wortkarg, aber ging unheimlich gut auf die Gruppe ein und konnte sehr gute Inhalte vermitteln.

            1998: Montblanc-Woche mit gleichem Veranstalter:
            8 Teilnehmer, 4 Bergführer - anscheinend hatten die keinen Bock auf die Tour.
            Haben immer nur zusammen rumgehangen, falsche Taktik angewandt und am Vortag der Montblanc Besteigung durch eine vollkommen sinnfreie Speedtour die Leute so ausgepowert, dass sich abends in der Cosmiques - Hütte 6 Teilnehmer abmeldeten.
            So musste dann doch einer der Bergführer hoch. Unterwegs schwerer Sturm, wir wurden mehrfach umgeweht, hier pushte uns der Bergführer aber immer wieder und nach erfolgreicher Überschreitung kümmerte er sich auch um mich, als ich wegen Erfrierungen ins Krankenhaus musste.

            Trotzdem überwogen die negativen Erlebnisse, so dass ich beschloss, nie wieder eine Tour zu machen, wo ich mir den Bergführer nicht aussuchen kann.

            2002 wollte ich mit einem empfohlenen Bergführer 4 Tage zum Montblanc, 2 Tage einlaufen und dann eine Überschreitung Innominatagrat / Normalweg.
            Leider fiel die Tour dem anhaltend schlechten Wetter zum Opfer und 1 Jahr später wollte der gleiche Bergführer nach Südamerika. Zu dem Berg, den sein Vater etliche Jahrzehnte vorher erstbestiegen hatte.
            Der Preis war deutlich kleiner, als bei den meisten Mitbewerbern.
            Dazu bot er 2 Pakete an, eine klassische Führertour und parallel eine selbständige Seilschaft für etliche Hunderter weniger.
            Da ich durch die ausgefallene Tour des Vorjahres noch ein Guthaben hatte, meldete ich mich für die selbständige Seilschaft an und flog dann nach Peru.
            Am Vallunaraju, dem Hausberg von Huaraz (5600 m) erkrankten meine beiden Seilpartner, bevor ich klagen oder fragen konnte, wurde mir angeboten, mit der Führertour mitzugehen. Er wollte dafür auch kein Extra-Geld haben und die Kundin von ihm hatte auch nichts dagegen. So kam ich dann zu meinem 1. Fünftausender. Ein toller Zug! Und auch während der ganzen 3 Wochen in Peru war unser Bergführer stets um uns bemüht, war einer von uns und super sympatisch dazu.
            Mit ihm würde ich immer wieder gehen!
            Leider haben wir unser Hauptziel, den Alpamayo, nicht geschafft, da es im bei Erreichen des Hochlagers Unmengen von Neuschnee gab und es hörte einfach nicht auf, zu schneien...
            War trotzdem eine tolle Tour!

            Wenn ich so Filme über aktuelle Matterhorn-Bergsteigungen sehe, käme mir auch nicht in den Sinn, mit Bergführer da rauf zu gehen!

            Sehr positive Erfahrungen machte ich übrigens am Großglockner.
            Solo-Überschreitung Stüdlgrat - Normalweg und beim Abstieg war ein ca. 100 m langes Feld mit Blankeis.
            Hier sicherten alle Seilschaften mit Eisschreiben und ließen die Leute am Seil runter.
            Ein mir unbekannter Bergführer bot mir an, dass er mich auch sichern und ablassen könne. Fand ich klasse von ihm, aber da ich mir sicher war, dass ich die Passage ohne Probleme bewältigen könnte, lehnte ich ab und war dann auch bald an der Adlersruh.

            Insgesamt überwogen die positiven Erlebnisse, aber dafür war die Woche mit den negativen Erlebnissen recht krass!

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            • duerrhax
              Gerne im Forum
              • 12.04.2008
              • 52
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: Bergführer - sozial inkompetent?

              Hab bisher eigentlich nie ärger mit Bergführern gehabt. Zur Bundswehrzeit mit den HBF´s immer super klar gekommen und auch danach noch ab und an mal welche am Berg getroffen und dann ganz nett Unterhalten über Verhältnisse, Wetter blabla. Jetzt arbeite ich mit Bergführern zusammen und die sind auch ganz lässig drauf.
              Dafür war ich mal mit nem Fachübungsleiter unterwegs der etwas sehr vom "Alten Schlag" war bei dem waren Wörter wie "geil" oder "cool" absolut verboten, zur Tourenvorbereitung das Internet zu verwenden eine Totsünde und er wusste ALLES besser

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              • tille
                Fuchs
                • 19.07.2006
                • 1036
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Bergführer - sozial inkompetent?

                Ich glaub fast, mit den Bergführern ist es ein bisschen wie mit den Ärzten. Die haben halt auch eine relativ harte und anspruchsvolle Ausbildung und tragen in ihrem Beruf eine große Verantwortung für das Leben anderer. Dass da einige abheben und zu "Göttern in Orange" werden, ist klar. Daneben gibt es aber auch viele ganz normale angenehme Bergführer.

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                • Bergfreund333
                  Erfahren
                  • 13.03.2007
                  • 496
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Bergführer - sozial inkompetent?

                  Wie der Name schon sagt: Bergführer sind Führungskräfte und sollten daher nicht nur eine fachliche sondern auch eine hohe soziale Kompetenz aufweisen.

                  Wie im wirklichen Leben auch, entsprechen halt nicht alle Führungskräfte diesen Anfoderungen. Im Firmenalltag gilt das Peter-Prinzip: Die Beförderung bis zur höchsten Stufe der Inkompetenz. Bei Bergführern gibt es aber nur Bergführerprüfung bestanden oder nicht bestanden.

                  Ich habe bislang nur gute Erfahrungen gemacht, zumindest in "sozialer" Hinsicht. Das waren immer nette, gutgelaunte Menschen, so wie man sie sich als Laie gerne vorstellt (Das Luis Trenker Bild halt).

                  Fachlich habe ich aber auch schon Defizite erlebt, Z.B. mit Bandschlinge am Klettersteig statt mit Set unterwegs.

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