Abseilen mit Kind

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  • Shuya
    Fuchs
    • 26.12.2006
    • 1336

    • Meine Reisen

    Abseilen mit Kind

    Hallo beieinander,

    gestern war ich mit meiner 4jährigen Tochter das erste mal im heimischen Elbsandstein klettern.

    Nun ist es so, dass sie verständlicherweise beim Runterkommen nervös war. Abgelassen werden wollte sie nicht, da sie sich nicht traute, über den Rand des Gipfels mit dem Rücken zum "Abgrund" zu gehen.

    Ich hab sie dann an mir fest geschnallt und sie mit runter genommen, dazu an ihren und meinen Gurt eine kurze Bandschlinge, das Abseilgerät dann verlängert über uns und sie hat sich dann an mir festgehalten.
    War nur eben ein ziemliches rumgeeiere.
    Wer das Elbsandstein kennt weiss, dass die Gipfel rund sind, oben oft eine Ausstiegsreibung ist und die Ösen dann mehr oder weniger an der Kante oder noch etwas zurück gesetzt auf der Reibung liegen.

    Also nichts mit einer topropetypischen Situation, dass in einer glatten Wand ein Stand ist, an dem dann senkrecht runter geseilt wird.

    Schaut dann etwa so aus wie hier auf dem Mönch : https://www.fotos-finden.com/img/bl00cp?l=de
    Der Fixpunkt oben ist die Abseilöse.

    Habt ihr Ideen wir man das gescheit machen kann, damits das nächste mal entspannter wird?

    Micha
    EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

  • rumpelstil
    Alter Hase
    • 12.05.2013
    • 2707
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Ja: üben

    Klingt banal.
    Ich habe wirklich viel mit Kindern abgeseilt und (wie bei so vielem anderen) lohnt es sich meiner Erfahrung nach, dies in vergleichbaren, aber entspannteren Situationen zu üben. Also wo man nicht exponiert auf einem Gipfel steht oder wo das Kind allein "oben" ist, man selber aber unten oder so.

    Super finde ich zB Treppen, um das Abseilen zu üben. Gleichmässige Neigung, man kann üben, rückwärts zu gehen, sich ins Seil zu hängen - und trotzdem kann man dem Kind jederzeit helfen. Seil bitte oben nicht an einem Heizkörper befestigen.
    Geeignet ist auch ein steilerer Abhang z.B. im Wald (Bäume zum Seil befestigen), dabei lässt sich besonders gut die "runde Kante" simulieren.

    Wichtig finde ich, dass die lernende Person - das betrifft nicht nur Kinder - weiss, was sie tun soll. Es ist immer besser, aktiv zu sein, als sich weitgehend passiv einer Situation auszusetzen. Also: Wohin mit den Händen? Wie Füße positionieren? Wie muss sich das "ins-Seil-lehnen" anfühlen? Wie mache ich die Schritte? Wo soll ich hinschauen? Was bedeuten Anweisungen (z.B. was ist mit "lehn dich nach hinten" gemeint? Oberkörper?).

    Als unsere Kinder klein waren, waren wir gelegentlich mit anderen Familien in Ferienhäusern. Dort haben immer die Treppen auf "Abseilpotential" getestet. Oft war die Kellertreppe gut geeignet. Und in fast jedem Klettergebiet liess sich abseits vom Fels irgendwo ein Abhang finden, wo man in Ruhe abseilen üben konnte. Macht ausserdem Spass.
    Super ist es natürlich, wenn man als Höhepunkt des Abseilen übens irgendwo einen Turm findet, von dem man sich abseilen kann.

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    • Flachlandtiroler
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 14.03.2003
      • 30218
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Es gibt ein bergungsmäßiges Abseilen zu zweit, da ist allerdings der Fokus auf der Bremse weil man ja doppeltes Gewicht hat; das spielt hier wahrscheinlich keine Rolle.

      Selber abseilen lassen bei einer 4jährigen... ich kann nicht mehr sagen wann unsere Tochter das erste Mal selber umgebaut und abgeseilt hat. Aber mit vier ist was früh denke ich, zumal in einem Abenteuerklettergebiet.
      Die Vorgehnsweise von rumpilstil klingt jedenfalls hervorragend.
      Meine Reisen (Karte)

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      • opa
        Lebt im Forum
        • 21.07.2004
        • 6814
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
        Die Vorgehnsweise von rumpilstil klingt jedenfalls hervorragend.
        +1
        die kleine quasi "mitzunehmen", sowas lernt man in kletterkursen nach meiner erinnerung unter der rubrik "behelfsmäßige bergrettung". da mein letzter kletterkurs rund 30-40 jahre her ist und ich das seitdem zum glück noch nie gebraucht habe, ist meine erinnerung - nun ja - ein wenig verblasst....vielleicht mal unter behelfsmäßige bergrettung googeln.

        ansonten ist das elbsandstein ja schon ein recht ausgesetztes gebirge und wahrscheinlich hervorragend geeignet, so einem kleinen wurm dauerhaft panische höhenangst einzuimpfen. ich würde da auch kleinere brötchen backen und langsam ans ablassen gewöhnen, wir haben da durchaus gute erfahrungen mit der kletterhalle zum anfangen gemacht.

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        • Shuya
          Fuchs
          • 26.12.2006
          • 1336

          • Meine Reisen

          #5
          Danke für den Tipp mit der Treppe, das werden wir üben.

          Bislang war sie halt so mal immer auf kleinen Felsen am Wegesrand drauf, bissel rumklettern. Und jetzt im Sommer mal im Klettergarten, eine einfache 1 oder 2 im Toprope hoch. Da ist das Ablassen wie gesagt kein Thema gewesen, es tauchte erst auf, als ich sie über eine Kante "schicken" wollte beim ablassen.

          Bis jetzt sind wir auch nur auf kleinen Gipfeln hoch, die max. 15m sind.
          Wir werden das im Auge behalten.
          Sachte machen, auf die Kleinen hören ("Ich will runter" heisst ablassen!) und entspannt bleiben. Ich denk das schaffen wir schon.

          Ja, wie bei der behelfsmäßigen Kameradenbergung hab ich das ja auch gemacht, aber erstens machst du sowas hoffentlich nie (oder selten), und zweitens ists demjenigen wurscht, hauptsache er kommt runder, wenn er denn etwas davon mitkriegt. Das ist beim Kind anders, das wirst ggf. mehrfach am Tag so runter befördern. Mal sehen, da feilen wir noch an der Technik.

          Ich hab bislang auch bei Wanderungen immer ein Mini-Kletterset dabei. Ihren Gurt, meinen Hochtourengurt, paar Schrauber und Schlingen und 30m Halbseil. Da kann man überall bissel was machen.
          EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

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          • Killer
            Fuchs
            • 07.11.2006
            • 1220

            • Meine Reisen

            #6
            Solltest du deine Tochter an das Abseilen langsam herangeführt haben und sie mit der Höhe aber noch nicht klar kommt, könntest du an einem extra Seil neben ihr mit runter gehen und sie dabei unterstützen bzw. gut zureden während deine Tochter evtl. noch jemand extra sichert. Ich denke so lernt sie es am besten und kommt schnell selbstständig damit klar. Denn wenn sie beim Abseilen ständig an dir dran hängt lernt sie es nie und traut sich alleine vielleicht auch nie.

            Ist wie am Spielplatz wenn Eltern ihre Kinder auf den Kletterturm heben. So können Kinder nicht lernen selbst zu klettern und verlieren schnell die Lust an dem Spielpatz da sie keine neuen Herausforderungen mehr haben.

            Mit nur einer spärlichen Stirnlampe bewaffnet sieht man in einem Höhlenschacht den Boden nicht und kann so die (Höhe) Tiefe nicht einschätzen. So kannst du Kinder auch an die Tiefe gewöhnen :-D :-D :-D
            Suche Freiwillige für gefährliche Reise. Niedriger Lohn, bittere Kälte, lange Stunden in vollständiger Finsternis garantiert. Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Fall des Erfolges.

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            • opa
              Lebt im Forum
              • 21.07.2004
              • 6814
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Shuya Beitrag anzeigen
              Bis jetzt sind wir auch nur auf kleinen Gipfeln hoch, die max. 15m sind.
              nur so rande: dass für einen gestählten elbsansteinkletterer 15 m höhe nicht der rede wert sind, ist eh klar. aber nicht nur für kinder, auch für erwachsene ohne klettermäßigen background können 15 schon ganz schön hoch sein. von daher IMHO lieber erstmal noch viel kleinere brötchen backen. es sei denn, du legst längerfristig wert darauf, ganz entspannt ohne kind und kegel zum klettern zu dürfen....

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              • nunatak

                Alter Hase
                • 09.07.2014
                • 3699
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Ich bin mit den Kindern öfter zusammen abgeseilt und hatte/habe sie dabei an einer kurzen Bandschlinge am Gurt hängen. Beiden hat das immer gut gefallen, Angst hatten sie dabei auch in steilem Gelände nicht. Beim Klettern ist es auch so, dass sie sich wohler als alleine gefühlt haben, wenn ich mit ihnen zusammen geklettert bin, möglichst direkt hinter oder neben ihnen, dann fällt auch der Blick in die Tiefe weg. Problem ist jetzt allerdings, dass inzwischen mein 12jähriger Sohn Sachen klettert, bei denen ich nicht mehr folgen kann

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                • Lampi
                  Fuchs
                  • 13.05.2003
                  • 1896
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                  ... mein 12jähriger Sohn Sachen klettert, bei denen ich nicht mehr folgen kann
                  ooops - ist das der, wo letzten Sommer am Falkenstein dabei war? Ziemlich krass sach ich mal

                  Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
                  Auf Tour
                  "Exclusiv Klettern mit der Sektion Breslau" bei Facebook. Mit Stuttgarts kleinster Sektion, kein Lärm, kein Anstehen, familiäres Umfeld!

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                  • Shuya
                    Fuchs
                    • 26.12.2006
                    • 1336

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Update:
                    Als ersten Schritt hab ich mir jetzt eine gescheite Daisy-Chain bestellt (https://grivel.com/collections/biner...aisy-chain-evo).
                    Das eine Ende kommt fix an meinen Gurt, ans andere ein mit einem Fixateur versehener Safelock, mit dem ich den Knirps einhänge. Und dann kommt in irgendeine Schlaufe in der Mitte das Abseilgerät rein.
                    Damit fällt erstmal das Gebastel und Abgeknote am Gipfel weg, wenn ich eine 120er Schlinge umbauen muss. Zusätzlich bin ich dann variabel mit der Aufteilung und es kann weniger schief gehen.

                    Ich werde berichten.
                    EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

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                    • Simon
                      Fuchs
                      • 21.10.2003
                      • 2076
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Aber aufpassen, wie du das Sicherungsgerät bei der Daisychain einhängst! Da gab es mal einen Unfall, weil die Zwischennähte nicht für die Belastungen ausgelegt sind.
                      Mein Blog: www.steilwaende.at

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                      • walnut
                        Fuchs
                        • 01.04.2014
                        • 1229
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Deswegen hat er sich ja ne gescheite daisy chain geholt, bei der passiert das nicht.

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                        • Simon
                          Fuchs
                          • 21.10.2003
                          • 2076
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Ups habe den Link nicht gesehen, ja die ist super!
                          Mein Blog: www.steilwaende.at

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                          • Lampi
                            Fuchs
                            • 13.05.2003
                            • 1896
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Die Farbe passt ja auch zur Daisy
                            Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
                            Auf Tour
                            "Exclusiv Klettern mit der Sektion Breslau" bei Facebook. Mit Stuttgarts kleinster Sektion, kein Lärm, kein Anstehen, familiäres Umfeld!

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                            • Shuya
                              Fuchs
                              • 26.12.2006
                              • 1336

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Update:
                              Hab mich das Wochenende über mit meiner Tochter im Kalk rumgetrieben.
                              DaisyChain kam zum Einsatz, funktioniert prima.
                              Abseilmethode analog zur Bergung von Kameraden: 1/3 (Erwachsener) zu 2/3 (Kind) aufteilen, Abseilgerät rein, und Kind auf den Rücken nehmen.
                              Die Methode, das Kind irgendwie vor sich baumeln zu lassen kann zum Anstoßen insbesondere bei stufigem Gelände oder Überhängen führen, hat man das Kind hinten auf dem Rücken kann man mit einen Beinen wie gewohnt alles auf Abstand halten und das Kind kann sich schön am Rücken festhalten.

                              Daumen hoch!
                              EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

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