Da es hier noch keinen Thread rund um das Thema PINION gibt, möchte ich als Besitzer und Liebhaber gern hier eine Möglichkeit schaffen um sich gegenseitig auszutauschen. Dies kann in Form von "Zeigt her Eure Pinion"-Bildern, Erfahrungsberichten, Tests, Tipps und Tricks, Vor- und Nachteilen sowie Fragen von Interessierten geschehen. Vielleicht könnt Ihr ja meine Fragen ab 2. übernehmen und ebesno beantworten. Würde einen guten Vergleich darstellen.
1. Was ist Pinion?
Das wird sich womöglich der Großteil fragen. Es ist ein geschlossenes Schaltsystem wie auch Rohloff oder Nexus, jedoch befindet sich dieses nicht an Hinterradachse, sondern mittig zentral am Lager der Tretkurbel. Zwei hintereinander sitzende Achsen mit unterschiedlich großen Zahnrädern ergeben kombiniert 18 gleichmäßig abgestufte Gänge (mittlerweile auch mit 9 oder 12 Gängen), die sich nicht überschneiden/ doppeln. Vom leichtesten bis zum schwersten Gang verschafft das eine Bandbreite von 636%, Rohloff schafft nur 520%, Kettenschaltungen bis max. 620%. Das sind theoretische Werte, nur soviel: mit ca. 25kg bepackt bin ich 20% Rampen ohne Probleme hoch, gut die Pinion hatte da keine Problem, ich schon
Mehr erfahrt Ihr hier bei Pinion direkt oder bei mir auf der Seite
Und so sieht sie aus

2. Warum habe ich mich für die Pinion entschieden?
Ich stand vor der Entscheidung, mir eine Rohloff Speedhub zu zulegen, da ich nach einem wartungsärmeren Schaltsystem gesucht hatte und meine Frau mich immer verfluchte, wenn irgendwo mal wieder Ölflecken auf dem Teppich waren, da alle unsere Räder in der Wohnung stehen. Genau, keine Kette, sondern auch ein Gates Carbon Riemen schwirrte schon in meinem Kopf rum. Wenn schon eine starre Kettenlinie, warum dann noch eine konventionelle Kette? Dann traf ich auf die zwei ehemaligen Porsche Ingenieure aus Stuttgart. Rohloff hatte in meinem Kopf Konkurrenz bekommen. Mich schreckten jedoch die wenigen Erfahrungswerte ab und Langzeitstudien gab es auch nicht. Irgendwann im Februar 2015 muss es dann gewesen sein, als mir die schlaflosen Nächte zuviel und das Geld angespart war. Genau der Zeitpunkt um zu zuschlagen.
3. Welches Rad habe ich mir gekauft und warum?
Die Pinion war mein Traum, aber das richtige rad dafür zu finden war die berüchtige Nadel im Heuhaufen. Ich war auf der Suche nach einem pflegeleichten Arbeitsrad, ausgestattet mit Lichtanlage, Schutzblechen und Gepäckträger. Wollte aber kein Gesundheitsrad mit aufrechter Sitzposition, sondern trotzdem was agiles, sportliches. Die Option, dieses Rad auch als Reiserad zu nutzen, musste auch gegeben sein. Bei Tout Terrain, Rose und Co fand ich zwar Reiseräder mit Pinion, aber mein Auge wollte nicht so richtig zustimmend zwinkern. Bei Mitternachtsrecherchen stieß ich auf das Stevens P18 lite. Ich hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, aber ein Rad selbst aufbauen, ging nicht, da es weder die Rahmen noch die Pinion im Einzelverkauf gab. Doch das Stevens hatte alles, was mich reizte: XT Scheibenbremsen, Nabendynamo, Supernova Lichtanlage, Gates Riemen und natürlich eine Pinion P1.18. Nach der ersten Fahrt war ich von der Sitzposition sehr enttäuscht, alle Spacer wurden entfernt, ein flacherer Steuersatz verbaut und ein flacher Lenker (auf 54cm gekürzt) und flacherer Vorbau montiert. Seitdem mit ich mit der sportlichen Position zufrieden.
Stevens im Alltagszustand

Stevens im Reisemodus

4. Welche Erfahrungen habe ich gemacht?
Ich fahre die Pinion nun seit 20 Monaten und musste bis jetzt nur zweimal den Bowdenzug und das Öl wechseln. Keine Öl- oder Fettflecken mehr in der Wohnung, kein quietschen mehr, weil man vergessen hat, die Kette zu ölen. Einmal eingestellt, funktionieren die Gänge immer, kein nachjustieren nötig. Man fährt geräuschlos dahin und hört ab und an mal ein leises Summen des Riemens. Der Riemen kann nicht mehr vom Kettenblatt springen, keine dreckigen Finger, wenn man mal das Hinterrad ausbauen möchte. Die Gänge 7 und 13 stellen immer noch ein Problem dar und sind die einzigen Gänge, die bauartbedingt beim Einlegen mehr entlastet werden müssen als der Rest. Es existiert noch das Gerücht, dass man die Pinion bei voller Belastung hoch wie runter schalten kann. Die Illusion muss ich Euch nehmen. Runterschalten kann man unter hoher Belastung super, hochschalten dagegen muss immer entlastet werden. Bedeutet, man kann weiter treten, aber muss Druck von der Pedale nehmen.
5. meine persönlichen Vor- und Nachteile? geordnet nach Priorität
+ wartungsarm
+ gleichmäßige Schaltstufen
+ relative flüssiges Schalten ohne große Entlastungen
- nur Gripshifter als Schalthebel möglich
- man findet nur selten einen kompetenten Radhändler in seiner Nähe, der Ahnung von Pinion hat
- die Meisten denken, man fährt ein E-Bike
6. Reparatur, Wartung, Pflege, Technik, Haltbarkeit
Wartungsarm bedeutet aber nicht wartungsfrei. Pinion gibt 5 Jahre Garantie, wenn man den jährlichen (oder nach 10000km) Ölwechsel macht. Das wars! Ja echt. Deckel abschrauben, Inbusschraube lösen, altes Öl rauslaufen lassen und für 8.50 Euro 60ml neues Öl mit einer Befüllspritze wieder einfüllen. Fertig. Dass ich den Bowdenzug schon zweimal wechseln musste, liegt an der alten Getriebezugrolle, die einen langen Bowdenzug verbaut, der mittig unten in der Pinion geknickt wird. An dieser Stelle drieselt irgendwann der Zug auf und man kann nicht mehr schalten. Pinion wäre aber nicht Pinion, wenn sie sich weiter entwickeln. Mittlerweile gibt es eine Getriebezugrolle, wo zwei herkömmliche Schaltzüge verbaut werden können. Zu dieser Rolle wird ein Plastikdeckel mitgeliefert, der anders als der alte Aludeckel geformt ist. Beim nächsten Zugriss werde ich diese neue Rolle verbauen. Das sogenannte Sonnenrad, was außerhalb des Getriebes, aber in der Box liegt wird mit der Zugrolle bewegt. Dieses fette ich beim Ölwechsel mal mit. So viel zur Wartung.
Ein leidiges Thema bei Pinion sind die ungewohnten Geräusche. Ein Knacken hier, ein Knarzen da. Immer, wenn die Geräusche vorkamen und ich mich an die Beseitigung gemacht habe, war am Ende nie das innere Getriebe Schuld, wovor sicher die Meisten Angst haben. Entweder war Dreck zwischen der Verbindung Rahmen und Pinion oder der Schaltzug hatte zuviel Spiel und die Gänge wurden nicht exakt eingelegt.
Der Marktwert einer Pinion soll bei 2000 Euro liegen, also muss die schon eine Weile halten, damit die Investition Sinn macht. Man liest des öfteren was von 60000km, Andere berichten darüber, dass die Getriebeteile aus den gleichen Materialien bestehen wie auch in den Porsche Motoren und die halten ja länger. Das sind alles Spekulationen, doch bei meinen Jahreskilometern von ca. 6000km kann ich 10 Jahre hoffentlich sorgenfrei damit fahren und die Hälfte dieser Zeit ist sogar mit einer übertragbaren Garantie abgedeckt.
7. Fazit
Ja, wie man schon aus meinen Ausführungen raus lesen kann, ich bin verliebt. Das Gesamtpaket Rad, Riemen und Pinion macht mir wenig bis keine Sorgen und die kleinen Macken kann man akzeptieren. Ich habe die Entscheidung nie bereut und bin sogar am überlegen, mir noch einmal ein MTB mit einer Pinion zu zulegen.
Ich freue mich auf Eure Erfahrungen udn vor allem Tipps und Tricks.
LG Jens
1. Was ist Pinion?
Das wird sich womöglich der Großteil fragen. Es ist ein geschlossenes Schaltsystem wie auch Rohloff oder Nexus, jedoch befindet sich dieses nicht an Hinterradachse, sondern mittig zentral am Lager der Tretkurbel. Zwei hintereinander sitzende Achsen mit unterschiedlich großen Zahnrädern ergeben kombiniert 18 gleichmäßig abgestufte Gänge (mittlerweile auch mit 9 oder 12 Gängen), die sich nicht überschneiden/ doppeln. Vom leichtesten bis zum schwersten Gang verschafft das eine Bandbreite von 636%, Rohloff schafft nur 520%, Kettenschaltungen bis max. 620%. Das sind theoretische Werte, nur soviel: mit ca. 25kg bepackt bin ich 20% Rampen ohne Probleme hoch, gut die Pinion hatte da keine Problem, ich schon

Und so sieht sie aus

2. Warum habe ich mich für die Pinion entschieden?
Ich stand vor der Entscheidung, mir eine Rohloff Speedhub zu zulegen, da ich nach einem wartungsärmeren Schaltsystem gesucht hatte und meine Frau mich immer verfluchte, wenn irgendwo mal wieder Ölflecken auf dem Teppich waren, da alle unsere Räder in der Wohnung stehen. Genau, keine Kette, sondern auch ein Gates Carbon Riemen schwirrte schon in meinem Kopf rum. Wenn schon eine starre Kettenlinie, warum dann noch eine konventionelle Kette? Dann traf ich auf die zwei ehemaligen Porsche Ingenieure aus Stuttgart. Rohloff hatte in meinem Kopf Konkurrenz bekommen. Mich schreckten jedoch die wenigen Erfahrungswerte ab und Langzeitstudien gab es auch nicht. Irgendwann im Februar 2015 muss es dann gewesen sein, als mir die schlaflosen Nächte zuviel und das Geld angespart war. Genau der Zeitpunkt um zu zuschlagen.
3. Welches Rad habe ich mir gekauft und warum?
Die Pinion war mein Traum, aber das richtige rad dafür zu finden war die berüchtige Nadel im Heuhaufen. Ich war auf der Suche nach einem pflegeleichten Arbeitsrad, ausgestattet mit Lichtanlage, Schutzblechen und Gepäckträger. Wollte aber kein Gesundheitsrad mit aufrechter Sitzposition, sondern trotzdem was agiles, sportliches. Die Option, dieses Rad auch als Reiserad zu nutzen, musste auch gegeben sein. Bei Tout Terrain, Rose und Co fand ich zwar Reiseräder mit Pinion, aber mein Auge wollte nicht so richtig zustimmend zwinkern. Bei Mitternachtsrecherchen stieß ich auf das Stevens P18 lite. Ich hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, aber ein Rad selbst aufbauen, ging nicht, da es weder die Rahmen noch die Pinion im Einzelverkauf gab. Doch das Stevens hatte alles, was mich reizte: XT Scheibenbremsen, Nabendynamo, Supernova Lichtanlage, Gates Riemen und natürlich eine Pinion P1.18. Nach der ersten Fahrt war ich von der Sitzposition sehr enttäuscht, alle Spacer wurden entfernt, ein flacherer Steuersatz verbaut und ein flacher Lenker (auf 54cm gekürzt) und flacherer Vorbau montiert. Seitdem mit ich mit der sportlichen Position zufrieden.
Stevens im Alltagszustand

Stevens im Reisemodus

4. Welche Erfahrungen habe ich gemacht?
Ich fahre die Pinion nun seit 20 Monaten und musste bis jetzt nur zweimal den Bowdenzug und das Öl wechseln. Keine Öl- oder Fettflecken mehr in der Wohnung, kein quietschen mehr, weil man vergessen hat, die Kette zu ölen. Einmal eingestellt, funktionieren die Gänge immer, kein nachjustieren nötig. Man fährt geräuschlos dahin und hört ab und an mal ein leises Summen des Riemens. Der Riemen kann nicht mehr vom Kettenblatt springen, keine dreckigen Finger, wenn man mal das Hinterrad ausbauen möchte. Die Gänge 7 und 13 stellen immer noch ein Problem dar und sind die einzigen Gänge, die bauartbedingt beim Einlegen mehr entlastet werden müssen als der Rest. Es existiert noch das Gerücht, dass man die Pinion bei voller Belastung hoch wie runter schalten kann. Die Illusion muss ich Euch nehmen. Runterschalten kann man unter hoher Belastung super, hochschalten dagegen muss immer entlastet werden. Bedeutet, man kann weiter treten, aber muss Druck von der Pedale nehmen.
5. meine persönlichen Vor- und Nachteile? geordnet nach Priorität
+ wartungsarm
+ gleichmäßige Schaltstufen
+ relative flüssiges Schalten ohne große Entlastungen
- nur Gripshifter als Schalthebel möglich
- man findet nur selten einen kompetenten Radhändler in seiner Nähe, der Ahnung von Pinion hat
- die Meisten denken, man fährt ein E-Bike

6. Reparatur, Wartung, Pflege, Technik, Haltbarkeit
Wartungsarm bedeutet aber nicht wartungsfrei. Pinion gibt 5 Jahre Garantie, wenn man den jährlichen (oder nach 10000km) Ölwechsel macht. Das wars! Ja echt. Deckel abschrauben, Inbusschraube lösen, altes Öl rauslaufen lassen und für 8.50 Euro 60ml neues Öl mit einer Befüllspritze wieder einfüllen. Fertig. Dass ich den Bowdenzug schon zweimal wechseln musste, liegt an der alten Getriebezugrolle, die einen langen Bowdenzug verbaut, der mittig unten in der Pinion geknickt wird. An dieser Stelle drieselt irgendwann der Zug auf und man kann nicht mehr schalten. Pinion wäre aber nicht Pinion, wenn sie sich weiter entwickeln. Mittlerweile gibt es eine Getriebezugrolle, wo zwei herkömmliche Schaltzüge verbaut werden können. Zu dieser Rolle wird ein Plastikdeckel mitgeliefert, der anders als der alte Aludeckel geformt ist. Beim nächsten Zugriss werde ich diese neue Rolle verbauen. Das sogenannte Sonnenrad, was außerhalb des Getriebes, aber in der Box liegt wird mit der Zugrolle bewegt. Dieses fette ich beim Ölwechsel mal mit. So viel zur Wartung.
Ein leidiges Thema bei Pinion sind die ungewohnten Geräusche. Ein Knacken hier, ein Knarzen da. Immer, wenn die Geräusche vorkamen und ich mich an die Beseitigung gemacht habe, war am Ende nie das innere Getriebe Schuld, wovor sicher die Meisten Angst haben. Entweder war Dreck zwischen der Verbindung Rahmen und Pinion oder der Schaltzug hatte zuviel Spiel und die Gänge wurden nicht exakt eingelegt.
Der Marktwert einer Pinion soll bei 2000 Euro liegen, also muss die schon eine Weile halten, damit die Investition Sinn macht. Man liest des öfteren was von 60000km, Andere berichten darüber, dass die Getriebeteile aus den gleichen Materialien bestehen wie auch in den Porsche Motoren und die halten ja länger. Das sind alles Spekulationen, doch bei meinen Jahreskilometern von ca. 6000km kann ich 10 Jahre hoffentlich sorgenfrei damit fahren und die Hälfte dieser Zeit ist sogar mit einer übertragbaren Garantie abgedeckt.
7. Fazit
Ja, wie man schon aus meinen Ausführungen raus lesen kann, ich bin verliebt. Das Gesamtpaket Rad, Riemen und Pinion macht mir wenig bis keine Sorgen und die kleinen Macken kann man akzeptieren. Ich habe die Entscheidung nie bereut und bin sogar am überlegen, mir noch einmal ein MTB mit einer Pinion zu zulegen.
Ich freue mich auf Eure Erfahrungen udn vor allem Tipps und Tricks.
LG Jens
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