Hallo zusammen.
Kurze Summary:
* wohne am Rhein in Bonn
* kenne ihn seit meiner Kindheit sehr gut (vom ufer aus :-)
* bin bisher reiner Freizeitpaddler OHNE speziellere praktische Kajak-Kenntnisse (bisher nur Tagestouren auf ruhigeren Flüssen mit geliehenen Booten )
* habe mir nun ein Schlauckajak (gummotex solar) zugelegt
* und möchte damit (auch) auf dem Rhein paddeln !
JETZT BITTE NICHT GLEICH AUFREGEN (schon wieder so einer), sondern bitte kurz weiterlesen, worum es mir im Einzelnen geht:
habe wirklich viel gelesen in den letzten Wochen und bin mir nach diversen threads nun über die möglichen, durchaus bestehenden und
mitunter sicherlich nicht kleinen Gefahren auf dieser Wasserstrasse mittlerweile SEHR viel bewusster (ich muss ehrlicher weise sagen:
gottseidank ! Gebe zu, ohne das www hätte ich es gefahrentechnisch - wie offenbar viele laien - sicherlich unterschätzt).
Unterschätzen werde ich die ganze Sache also sicherlich nicht, ABER RICHTIG EINSCHÄTZEN kann ich es aufgrund der (noch) fehlenden
Erfahrung eben sehr wahrscheinlich auch nicht. Ich möchte mich langsam herantasten, dabei lernen, Risiken bewusst einzuschätzen und sukzessive den Umgang mit dem Fluss erlernen. Ich hoffe auf diesem Weg nun auf Tips und Einschätzung von Erfahrenen:
3 Dinge möchte ich noch vorausschicken:
1) sicherlich wäre es das sicherste, dieses Vorhaben angeleitet in einem Verein zu tun, dieses scheidet für mich zur Zeit (aus finanziellen, zeitlichen und weiteren Gründen) aber aus. Ich möchte mich derzeit sozusagen autodidaktisch daran wagen und daher hier vorab in Erfahrung bringen, ob es überhaupts zu verantworten ist.
2) mir geht es wirklich um eine möglichst realistische Einschätzung der Gefahr dabei - ich bin weder lebensmüde noch suche ich bewusst risikoreiche Abenteuer als Adrenalinkick ! Die Sache soll (gewisse Aufmerksamkeit vorausgesetzt, der Entspannung dienen !) Ich bin aber durchaus bereit, eine gewisse Gefahr hinzunehmen, wenn man sie denn einschätzen und damit umgehen kann - sollte am Ende des threads herauskommen, dass es aus Sicht der erfahrenen Mehrheit NICHT ODER NUR MIT SEHR HOHEM RISIKO ZU VERANTWORTEN IST, dann werde ich dieses Vorhaben sicherlich aufgeben !
3) das Boot wurde natürlich nicht extra für den Rhein angeschafft (dann wäre es ein anderes geworden), sondern für Familienausflüge auf Badeseen etc. - da ich aber direkt am Rhein lebe, wäre eine Nutzung des Rheins auf die Schnelle ohne Aufwand natürlich ideal. Ich würde
nicht allein paddeln, sondern mit einem Freund (der aber auch nicht erfahrener ist als ich). Schwimmweste ist vorhanden, gute
schwimmerische Kondition auch (aber da sind wir schon beim Thema, da dies auf dem Rhein in manchen Augen ja "nichts nutzen soll") und
last but not least eine gewisse Portion gesunden Menschenverstandes evtl. auch.
Nun aber zu den konkreten Fragen:
* stellt allein das Boot bereits ein KO-Kriterium da ? (nach dem Motto, mit Festboot ja, mit schlauchi auf keinen fall, weil . . .)
* kann jemand spezielle Aussagen zum Abschnitt zwischen Fähre Bad Honnef (bei Insel Nonnenwerth) bis Fähre Bad Godesberg linksrheinisch machen - gibt's dort spezielle Gefahren ?
* ich habe NICHT vor, in der Mitte zu fahren bzw. mich mit irgendwelchen Schiffen anzulegen - Flussquerung ist in diesem Abschnitt nicht
notwendig und es liegen keine hohen Ufermauern in dem Bereich vor, die Wellen laufen (Normalwasserstand vorausgesetzt) fast überall frei am Ufer aus.
* ich habe erhebliche Schwierigkeiten, die vereinzelt beschriebenen Gefahren (vom Ufer aus !) in der Realität zu finden - habe wie schon
gesagt, meine ganze Kindheit hier verbracht und kenne daher alle Buhnen in diesem Abschnitt - natürlich gibt es in der Verschneidungszone Wirbel und unruhiges Wasser, mir ist es aber z.B. noch NIE gelungen, auch nur den kleinsten Stock o.ä. dort zu versenken ! Oder ist schon diese Annahme töricht, dass wenn kleinere Dinge nicht nach unten gezogen werden, für grössere offenbar auch keine Gefahr besteht ? Was ist denn dann aber von "Berichten" zu halten, dass dort Wirbel entstehen, die selbst erfahrene Schwimmer bis in 5 m Tiefe reissen würden ? Muss ich es mir wirklich so vorstellen, dass wenn ich die Nehrströmung nutzend flussaufwärts paddelnd dem Buhnenkopf näher komme, ich irgendwo an der Kehrwasserlinie plötzlich - SCHWUPP - mitsammt meinem Boot ("es ist ja nur Luft drin") zusammengeklappt werde und mich drehend wie im Abfluss von der Bildfläche verabschiede ?
Oder ist die Kunst dabei, nur im Boot zu bleiben - im Sinne von: mit dem Boot kommt man da rum, wenn man dann aber mal kenntert (weil
man sich natürlich gerade in den verbleibenden 3 m zwischen Buhne und Schubverband durchquetschen wollte (- Achtung, war ironisch gemeint, wer tut denn sowas ?), dann ist man aber zumindest als schwimmer verloren ?
Sollen diese Strömungen und Wirbel denn praktisch überall im Rhein zu finden sein und sie sind so kryptisch, dass ein laie sie unmöglich erkennen kann und unweigerlich ins verderben paddelt oder sind diese vielleicht nur an ganz ausgesuchten Plätzen im Rhein, die dann aber doch
bekannt und mit genügend Recherche auch zu finden - und v.a. dann zu umgehen - sein müssten ? Oder nur Pegelabhängig ?
Ihr sehr schon, in welche Richtung ich versuche Klarheit zu bekommen - vielleicht ist "mein" Abschnitt ja eben nicht so gefährlich (immer
abgesehen von den Motorschiffen), oder eben für mich "unsichtbarer Weise" eben doch und ich tue dann sehr gut daran, hier so ausführlich
zu fragen ?
Ich frage mich auf der anderen Seite nur auch, wie es dann sein kann, dass z.B. in den ganzen Vereinen selbst Kinder in ihren Ruderbooten
täglich diese Strecken offenbar ohne Probleme meistern ? Wie kann man mit einem Ruderboot überhaupt eine "1,5 m hohe Welle" meistern, zu denen es durch die Berufsschiffahrt durchaus kommen soll ? (ich würde behaupten, ich habe bisher noch NIE mehr als vielleicht 70 oder 80 cm Wellen auf diesem Abschnitt gesehen - natürlich ausserhalb direkter Bug- oder Heckwellen, wenn man mal von einem grundsätzlichen Sicherheitsabstand von vielleicht 10 bis 15 m ausgehen will).
Zudem, mein Vater z.B. hat einen Bekannten, der seit 30 (!) Jahren allmorgendlich einen Grossteil der beschriebenen Strecke schwimmt, um den Tag so zu beginnen (mittlerweile wohl um die 60 !)
Nach allen augenscheinlichen Betrachtungen, die ich von ausserhalb des Wassers angestellt habe, würde ich schätzen, dass ich dort alle
Buhnen ohne grössere Probleme (damit meine ich ernsthafte Verletzungsgefahr) mit einem solchen Schlauchi passieren könnte, um z.B. auch im Kehrwasserbereich flussauf paddeln zu können.
Echte Fehleinschäzung ?
Für mich gehen die vielen verschiedenen Aussagen zu den Gefahren auf dem Rhein einfach nicht zusammen . . .
(und abgesehen davon, Autoverkehr ist täglich ebenfalls lebensgefährlich, nur weiss ich dort besser, worauf ich achten muss !)
Vielen Dank für eure Hilfe.
PS: vielleicht gibt's ja auch jemanden, der genau in diesem Bereich ab und an mal paddelt und mich einfach mal mitnehmen könnte ?
(das wäre natürlich das allerbeste . . . )
Kurze Summary:
* wohne am Rhein in Bonn
* kenne ihn seit meiner Kindheit sehr gut (vom ufer aus :-)
* bin bisher reiner Freizeitpaddler OHNE speziellere praktische Kajak-Kenntnisse (bisher nur Tagestouren auf ruhigeren Flüssen mit geliehenen Booten )
* habe mir nun ein Schlauckajak (gummotex solar) zugelegt
* und möchte damit (auch) auf dem Rhein paddeln !
JETZT BITTE NICHT GLEICH AUFREGEN (schon wieder so einer), sondern bitte kurz weiterlesen, worum es mir im Einzelnen geht:
habe wirklich viel gelesen in den letzten Wochen und bin mir nach diversen threads nun über die möglichen, durchaus bestehenden und
mitunter sicherlich nicht kleinen Gefahren auf dieser Wasserstrasse mittlerweile SEHR viel bewusster (ich muss ehrlicher weise sagen:
gottseidank ! Gebe zu, ohne das www hätte ich es gefahrentechnisch - wie offenbar viele laien - sicherlich unterschätzt).
Unterschätzen werde ich die ganze Sache also sicherlich nicht, ABER RICHTIG EINSCHÄTZEN kann ich es aufgrund der (noch) fehlenden
Erfahrung eben sehr wahrscheinlich auch nicht. Ich möchte mich langsam herantasten, dabei lernen, Risiken bewusst einzuschätzen und sukzessive den Umgang mit dem Fluss erlernen. Ich hoffe auf diesem Weg nun auf Tips und Einschätzung von Erfahrenen:
3 Dinge möchte ich noch vorausschicken:
1) sicherlich wäre es das sicherste, dieses Vorhaben angeleitet in einem Verein zu tun, dieses scheidet für mich zur Zeit (aus finanziellen, zeitlichen und weiteren Gründen) aber aus. Ich möchte mich derzeit sozusagen autodidaktisch daran wagen und daher hier vorab in Erfahrung bringen, ob es überhaupts zu verantworten ist.
2) mir geht es wirklich um eine möglichst realistische Einschätzung der Gefahr dabei - ich bin weder lebensmüde noch suche ich bewusst risikoreiche Abenteuer als Adrenalinkick ! Die Sache soll (gewisse Aufmerksamkeit vorausgesetzt, der Entspannung dienen !) Ich bin aber durchaus bereit, eine gewisse Gefahr hinzunehmen, wenn man sie denn einschätzen und damit umgehen kann - sollte am Ende des threads herauskommen, dass es aus Sicht der erfahrenen Mehrheit NICHT ODER NUR MIT SEHR HOHEM RISIKO ZU VERANTWORTEN IST, dann werde ich dieses Vorhaben sicherlich aufgeben !
3) das Boot wurde natürlich nicht extra für den Rhein angeschafft (dann wäre es ein anderes geworden), sondern für Familienausflüge auf Badeseen etc. - da ich aber direkt am Rhein lebe, wäre eine Nutzung des Rheins auf die Schnelle ohne Aufwand natürlich ideal. Ich würde
nicht allein paddeln, sondern mit einem Freund (der aber auch nicht erfahrener ist als ich). Schwimmweste ist vorhanden, gute
schwimmerische Kondition auch (aber da sind wir schon beim Thema, da dies auf dem Rhein in manchen Augen ja "nichts nutzen soll") und
last but not least eine gewisse Portion gesunden Menschenverstandes evtl. auch.
Nun aber zu den konkreten Fragen:
* stellt allein das Boot bereits ein KO-Kriterium da ? (nach dem Motto, mit Festboot ja, mit schlauchi auf keinen fall, weil . . .)
* kann jemand spezielle Aussagen zum Abschnitt zwischen Fähre Bad Honnef (bei Insel Nonnenwerth) bis Fähre Bad Godesberg linksrheinisch machen - gibt's dort spezielle Gefahren ?
* ich habe NICHT vor, in der Mitte zu fahren bzw. mich mit irgendwelchen Schiffen anzulegen - Flussquerung ist in diesem Abschnitt nicht
notwendig und es liegen keine hohen Ufermauern in dem Bereich vor, die Wellen laufen (Normalwasserstand vorausgesetzt) fast überall frei am Ufer aus.
* ich habe erhebliche Schwierigkeiten, die vereinzelt beschriebenen Gefahren (vom Ufer aus !) in der Realität zu finden - habe wie schon
gesagt, meine ganze Kindheit hier verbracht und kenne daher alle Buhnen in diesem Abschnitt - natürlich gibt es in der Verschneidungszone Wirbel und unruhiges Wasser, mir ist es aber z.B. noch NIE gelungen, auch nur den kleinsten Stock o.ä. dort zu versenken ! Oder ist schon diese Annahme töricht, dass wenn kleinere Dinge nicht nach unten gezogen werden, für grössere offenbar auch keine Gefahr besteht ? Was ist denn dann aber von "Berichten" zu halten, dass dort Wirbel entstehen, die selbst erfahrene Schwimmer bis in 5 m Tiefe reissen würden ? Muss ich es mir wirklich so vorstellen, dass wenn ich die Nehrströmung nutzend flussaufwärts paddelnd dem Buhnenkopf näher komme, ich irgendwo an der Kehrwasserlinie plötzlich - SCHWUPP - mitsammt meinem Boot ("es ist ja nur Luft drin") zusammengeklappt werde und mich drehend wie im Abfluss von der Bildfläche verabschiede ?
Oder ist die Kunst dabei, nur im Boot zu bleiben - im Sinne von: mit dem Boot kommt man da rum, wenn man dann aber mal kenntert (weil
man sich natürlich gerade in den verbleibenden 3 m zwischen Buhne und Schubverband durchquetschen wollte (- Achtung, war ironisch gemeint, wer tut denn sowas ?), dann ist man aber zumindest als schwimmer verloren ?
Sollen diese Strömungen und Wirbel denn praktisch überall im Rhein zu finden sein und sie sind so kryptisch, dass ein laie sie unmöglich erkennen kann und unweigerlich ins verderben paddelt oder sind diese vielleicht nur an ganz ausgesuchten Plätzen im Rhein, die dann aber doch
bekannt und mit genügend Recherche auch zu finden - und v.a. dann zu umgehen - sein müssten ? Oder nur Pegelabhängig ?
Ihr sehr schon, in welche Richtung ich versuche Klarheit zu bekommen - vielleicht ist "mein" Abschnitt ja eben nicht so gefährlich (immer
abgesehen von den Motorschiffen), oder eben für mich "unsichtbarer Weise" eben doch und ich tue dann sehr gut daran, hier so ausführlich
zu fragen ?
Ich frage mich auf der anderen Seite nur auch, wie es dann sein kann, dass z.B. in den ganzen Vereinen selbst Kinder in ihren Ruderbooten
täglich diese Strecken offenbar ohne Probleme meistern ? Wie kann man mit einem Ruderboot überhaupt eine "1,5 m hohe Welle" meistern, zu denen es durch die Berufsschiffahrt durchaus kommen soll ? (ich würde behaupten, ich habe bisher noch NIE mehr als vielleicht 70 oder 80 cm Wellen auf diesem Abschnitt gesehen - natürlich ausserhalb direkter Bug- oder Heckwellen, wenn man mal von einem grundsätzlichen Sicherheitsabstand von vielleicht 10 bis 15 m ausgehen will).
Zudem, mein Vater z.B. hat einen Bekannten, der seit 30 (!) Jahren allmorgendlich einen Grossteil der beschriebenen Strecke schwimmt, um den Tag so zu beginnen (mittlerweile wohl um die 60 !)
Nach allen augenscheinlichen Betrachtungen, die ich von ausserhalb des Wassers angestellt habe, würde ich schätzen, dass ich dort alle
Buhnen ohne grössere Probleme (damit meine ich ernsthafte Verletzungsgefahr) mit einem solchen Schlauchi passieren könnte, um z.B. auch im Kehrwasserbereich flussauf paddeln zu können.
Echte Fehleinschäzung ?
Für mich gehen die vielen verschiedenen Aussagen zu den Gefahren auf dem Rhein einfach nicht zusammen . . .
(und abgesehen davon, Autoverkehr ist täglich ebenfalls lebensgefährlich, nur weiss ich dort besser, worauf ich achten muss !)
Vielen Dank für eure Hilfe.
PS: vielleicht gibt's ja auch jemanden, der genau in diesem Bereich ab und an mal paddelt und mich einfach mal mitnehmen könnte ?
(das wäre natürlich das allerbeste . . . )
Kommentar