Sevylor Colorado Pro - Erfahrungsbericht

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    • 07.08.2013
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    Sevylor Colorado Pro - Erfahrungsbericht

    Liebes Forum!

    Als bisher stiller Mitleser möchte ich mich erstens für die fundierten Informationen bedanken, die mir sehr geholfen haben,
    unser Wunschkanu auszusuchen, und zweitens möchte ich auch meine Erfahrung zur Verfügung stellen, um vielleicht anderen bei der Entscheidung zu helfen.

    Die Eckdaten:
    Crewgewicht: 120 (ich) + 70 (Schatz)
    Betrieb: hauptsächlich Spazierfahrten am Neusiedlersee
    Ursprünglich geplantes Budget: bis etwa 500 Euro

    Die Grundidee war ein Kanu zum Paddeln zu haben, da wir Nachwuchs erwarten und damit das Katamaransegeln zu zweit ausfällt. Um doch noch zu zweit bootfahren können, kam uns die Idee eines Paddelboots. Wir sind beide völlige Paddelnewbies. Nach viel Recherche, besonders hier im Forum, haben wir uns dann für das Sevylor Colorado Pro entschieden. Im Set waren das Boot, zwei Doppelpaddel, Tasche, Pumpe und Manometer. Wir haben es Anfang Juni bei Bauhaus Nautic in Wien um knapp 400 Euro gekauft. Das Manometer war defekt, wurde dort aber sofort gegen ein neues (aus einem Vorführboot) ausgetauscht.

    Nun haben wir das Boot den ganzen Sommer über immer wieder benutzt (sicher um die 30 Mal) und schon einige Erfahrungen gesammelt.

    - Wir haben wirklich viel Spaß mit dem Boot und den Kauf noch keinen Tag bereut.
    - Es ist sehr schnell aufgebaut, in gut 10 Minuten ist man im Wasser. Auch das Zusammenpacken geht genauso schnell, wenn es sein muß.
    - Die beigepackte Pumpe, obwohl optisch nicht sehr vertrauenserweckend, ist sehr effizient, mal sehen wie lange sie hält.
    - Das Manometer kann man zwischen Pumpe und Boot schalten, allerdings geht dann das Pumpen merklich schwerer. Am Besten ist, zuerst per Gefühl aufpumpen, danach das Manometer dazwischenschalten und dann bis zum Solldruck. Immer wieder auf das Manometer klopfen.
    - Die Ventile des Boots funktionieren sehr gut, auch das im Boden. Allerdings geht beim Ventil im Boden manchmal das Sicherungsband, das Schlauch, Ventil und Deckel zusammenhält, am Schlauch ab und muß dann fummelig wieder eingetüdelt werden.
    - Bei den neuen Colorados ist ja das Sitzkissen mit der Lehne verbunden. Diese Sitzeinheit wird dann per Klettband im Boot befestigt. Sehr super und flexibel, was die Sitzposition betrifft. Es kann wirklich viel Wasser im Boot sein, bevor man einen nassen Hintern bekommt. Die Ventile der Sitzkissen sind eher mau, wie größere Luftmatratzenventile. Sie verschließen sich (abgesehen vom Stoppel), wenn man sie reindrückt (sehr unüblich, steht auch nirgends). Wenn man das herausgefunden hat, wird das Aufblasen und Auslassen viel leichter . Sie sind im Betrieb noch nie aufgegangen, also soweit OK.
    - Geradeauslauf ist mit Finne kein Problem. Allerdings versucht das Boot sich quer zur starken Welle auszurichten, das ist aber problemlos auslenkbar.
    - Bezüglich Geschwindigkeit habe ich keinen Wert und keinen Vergleich, allerdings merkt man ab einer gewissen Geschwindigkeit, dass es dann nicht mehr schneller wird, auch wenn man viel stärker paddelt. Das Colorado ist halt doch ein ziemlicher Krapfen. Aber man kommt doch halbwegs gut voran, besonders bei wenig Wind.
    - Ja, es ist windempfindlich, und ja, gegen größere Wellen kommt man recht schwer an. Allerdings haben wir auch eine kurze Strecke gegen 4-5 Bft Wind gemeistert, aber das war schon grenzwertig (doch lustig und erfrischend nass, weil heißer Tag).
    - Der Sitzkomfort ist exzellent. Wir haben das Boot in vier Konfigurationen benutzt: Als Zweier (ich vorne oder hinten), als Einer (Sitzposition in der Mitte), und als Romantikboot (ich hinten, mein Schatz vorne ohne Sitz verkehrt im Bug liegend). Als Zweier: Interessanterweise besser, wenn ich vorne sitze, vielleicht weil das Hauptgewicht dann zentraler liegt. Als Einer: Funktioniert auch super. Als Romantikboot: Hach, schön gemütlich, allerdings nur ohne Wellen, sonst wird man vorne schnell nass.
    - Das Boot ist so stabil, dass ich drinnen sogar stehen kann (Comedyeinlage als SUP). Auch sonst macht alles einen sehr robusten und stabilen Eindruck.
    - Ich kann ohne Problem im Wasser ins Boot einsteigen. Einfach draufrobben, Füße einschlichten und hinsetzen. Also als Badeboot gut geeignet.
    - Die Paddel sehen hochwertig aus, und funktionieren auch sehr gut, mehr kann ich mangels Vergleich nicht sagen. Die Tasche ist recht groß und auch auf dem Rücken zu tragen.
    - Das echt leidigste Problem ist das Trocknen. Wenn wir am Wochenende unterwegs sind, wird das Boot nass eingepackt, und dann im Garten wieder ausgerollt, und es braucht tatsächlich einen Tag im Freien, bis es wieder trocken ist. War bis jetzt kein Problem für uns, aber im Herbst bei wechselhaftem Wetter oder wenn man keinen Garten hat ...
    - Wichtig ist zuerst einmal, möglichst alles flüssiges Wasser aus dem Boot zu bringen. Und das geht so: Lenzklappe öffnen. Boot senkrecht auf das Heck stellen. Warten, bis aus dem Zwischenboden kein Wasser mehr rauskommt. Danach das Boot waagrecht über den Kopf kippen, dann fließt auch das Wasser aus dem Heck. Wenn nötig wiederholen.

    Also dann, noch einmal vielen Dank und alles Gute, Euer Berndt
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