Über dieses Faltboot liest man entweder gar nichts oder eher schlechte Kritik. Warum ich von diesem Boot sehr begeistert bin, möchte ich im folgenden Erlebnisbericht beschreiben.
Vor zwei Jahren waren meine Frau und ich am Faltboot-Testwochenende des Faltbootzentrums Out-Trade GmbH an einem kleinen See bei ULM. Dort hatte man die Gelegenheit verschiedenste Faltboote diverser Hersteller auszuprobieren. Wir waren an einem Faltboot interessiert, das in unserem Camper wenig Platz einnimmt, und welches wir einfach mit dabei haben können, wenn wir spontan an einen netten See, ans Meer oder einen Fluss kommen und uns plötzlich das Kajakfieber packt.

Seit Jahren besitze ich einen Klepper Aerius Einer. Ein tolles Faltboot, aber etwas sperrig zum versorgen und eben leider nur ein Einer. Meine Frau fand es nie lustig, das Boot relativ aufwändig aufzubauen (für eine spontane Ausfahrt) und dann konnte doch nur eine Person damit fahren. Also wir waren an dieser Faltbootausstellung, ich, in der Hoffnung einen handlichen Zweier zu finden, und meine Frau, einfach mal ein wenig um zu schauen und auszuprobieren.
An diesem Samstag war super Wetter, aber es war ziemlich windig. Dies kam uns beim Ausprobieren sehr entgegen, da wir so die Anfälligkeit auf Wind und den Geradeauslauf der verschiedenen Boote testen konnten.
Bald stachen uns die Packboat Puffins ins Auge, da sie sehr klein zusammenlegbar- und relativ einfach aufzubauen sind und wenig Gewicht haben. Mit diesen Skegs, (zwei kleine Finnen im hinteren Bereich an der Bootunterseite) hat uns der Zweier (Saranac) am meisten begeistert. Er war relative wendig und leicht zu steuern und wurde trotzdem durch den böigen Wind, im Vergleich zu diversen anderen Booten, die wir ausprobierten, kaum vom Kurs abgebracht. Auch waren wir von der guten Gleiteigenschaft positiv überrascht.
Nach einer ruhigen Nacht im Camper und einem nochmaligen Ausprobieren und Vergleichen am nächsten Morgen, bestellten wir den Saranac, welcher nach wenigen Wochen in der Schweiz bei uns eintraf. Wir bestellten ihn inclusive dem Zweier-Oberdeck und besorgten uns noch passende Spritzdecken und gute Paddel, denn mein Traum war es, mit dem Boot auch auf dem Meer in Küstengewässern zu paddeln.
In der Praxis:
Da das Boot eine ziemlich leichte Bauweise hat, war ich etwas skeptisch wie es sich bei Wellen auf dem Meer verhalten würde. Es ist doch immerhin ein Zweier. Zwei mal 60-80kg plus Tagesgepäck und dazwischen ein Wellenkamm, so meine Vorstellung, könnte es da nicht durchknicken?
Also, inzwischen waren wir damit in Venedig. Vom Lido aus, wo wir campierten, paddelten wir durch die Schifffahrtsschneise der Kreuzfahrtschiffe in den Kanale Grande und durch die verschiedenen kleinen und ruhigen Kanäle. Es war eifach traumhaft! Die Wellen, die wir dort beim Queren der grossen Schiffe und der Vaporetti antrafen, waren kein Problem. Auf dem Rückweg zum Lido mussten wir einem grossen Schiff ausweichen und zügig gepaddelt erreichten wir dabei 8km/Std, (mit dem GPS aufgezeichnet),was in meinen Augen nicht zu verachten ist.
Letzten Sommer war das Boot auch in Schottland dabei. Wir machten 3 kleinere Tages-Ausflüge auf dem Meer an der Westküste, alle zwischen 10 und 15km.
1.Ausflug in der Umgebung Arisaig, südlich der Insel Sky. Es war fantastisch! Es gibt dort traumhafte Sandstrände und man begegnet vielen Seehunden. Dank vielen kleinen Inselchen ist das Meer dort meistens ruhig. Da es an manchen Stellen nicht sehr tief ist, sieht man durch das klare Wasser bis auf den Meeresgrund. Es war einfach wunderschön!
2. Ausflug Umgebung Elgol auf der Isle of Skye. Unterwegs Delfine angetroffen. Wunderschöne Gebirgslandschaft der Inseln Rum, Eigg und Skye.
Auf dem 7.5 km Rückweg wurden wir von Windböen überrascht, welche das Meer schnell in ein Wellengebilde verwandelte. Wir paddelten was wir konnten, da es nicht einfach gewesen wäre, unterwegs am felsigen Ufer auszuwassern. Obwohl alles gut ging, war ich doch sehr dankbar, als sich Wolken und Wind bald wieder verzogen, sich das Wasser beruhigte und wir gemütlich und heil im kleinen Fischerhafen von Elgol ankamen.
Dazu muss noch gesagt werden, dass man sich schon auf solche Touren entsprechend vorbereiten sollte. Mann sollte sich über die Strömungen informieren und fähig sein, im Falle eines Kentern des Bootes, wieder einzusteigen! Ebenso muss man sich im klaren sein, dass man es bei den im Sommer herrschenden Wassertemperaturen zwischen 10 und 15°C im Wasser nicht sehr lange aushält und entsprechend eingekleidet sei sollte.
3. Ausflug Summer Isles, nordwestlich von Ullapool. Traumhafte Inseln mit roten Sandsteinfelsen. Seehunde, Kormorane...
Dort war das Meer schon etwas mehr ausgesetzt und wellig.
Bei allen Touren hatten wir super Wetterverhältnisse, (Wetterbericht der Coast Guard beachten) und es war einfach nur toll.
Das Boot hatte sich super bewährt und das gehalten, was wir uns erhofft hatten!
Übrigens zum Aufbau: Der Saranac ist leicht aufzubauen. Um die richtigen Stangen einfach und richtig zusammenzufügen, haben wir sie mit verschieden farbigen Tapes markiert. Aber, entgegen allen Berichten über superschnelles Auf- und Abbauen, schafften wir den Aufbau nie unter 30 Minuten, natürlich inclusive Verdeck etc! Aber auch dies finde ich noch ganz im Rahmen.
Diese neue Version dieses Faltboots bietet übrigens sehr gute Sitze, in denen es sich lange Zeit super bequem sitzen lässt!
Ich würde aber voraussichtlich mit diesem Faltboot, trotz den guten Eigenschaften, keine Riesenexpedition durchführen, dazu scheint es mir doch etwas leicht gebaut. Aber für Tagestouren oder auch mal mit einer Übernachtung, ist es sehr geeignet, denn das Boot bietet reichlich Platz für Gepäck. Da das Oberdeck mit stabilem Klettverschluss angeheftet ist, kann man die Enden ohne weiteres mal öffnen und kommt sehr gut an die wasserdichten Packsäcke ran, welche wir verwenden, um etwas Benötigtes herauszunehmen.
Und noch etwas für ambitionierte Fotografen: Ausser, wenn man mit Freunden unterwegs ist, kann man leider in einem Zweierfaltboot keine spektakulären Fotos von sich selbst machen, meistens habe ich, nebst schönsten Landschaften und Tierfotos, nur den Rücken meiner Frau auf dem Bild und sie müsste sich umkehren und nach hinten schauen, um auch mich einmal fotografisch festzuhalten.
Abgesehen davon, ist dieses Boot ein Traum!




Vor zwei Jahren waren meine Frau und ich am Faltboot-Testwochenende des Faltbootzentrums Out-Trade GmbH an einem kleinen See bei ULM. Dort hatte man die Gelegenheit verschiedenste Faltboote diverser Hersteller auszuprobieren. Wir waren an einem Faltboot interessiert, das in unserem Camper wenig Platz einnimmt, und welches wir einfach mit dabei haben können, wenn wir spontan an einen netten See, ans Meer oder einen Fluss kommen und uns plötzlich das Kajakfieber packt.

Seit Jahren besitze ich einen Klepper Aerius Einer. Ein tolles Faltboot, aber etwas sperrig zum versorgen und eben leider nur ein Einer. Meine Frau fand es nie lustig, das Boot relativ aufwändig aufzubauen (für eine spontane Ausfahrt) und dann konnte doch nur eine Person damit fahren. Also wir waren an dieser Faltbootausstellung, ich, in der Hoffnung einen handlichen Zweier zu finden, und meine Frau, einfach mal ein wenig um zu schauen und auszuprobieren.
An diesem Samstag war super Wetter, aber es war ziemlich windig. Dies kam uns beim Ausprobieren sehr entgegen, da wir so die Anfälligkeit auf Wind und den Geradeauslauf der verschiedenen Boote testen konnten.
Bald stachen uns die Packboat Puffins ins Auge, da sie sehr klein zusammenlegbar- und relativ einfach aufzubauen sind und wenig Gewicht haben. Mit diesen Skegs, (zwei kleine Finnen im hinteren Bereich an der Bootunterseite) hat uns der Zweier (Saranac) am meisten begeistert. Er war relative wendig und leicht zu steuern und wurde trotzdem durch den böigen Wind, im Vergleich zu diversen anderen Booten, die wir ausprobierten, kaum vom Kurs abgebracht. Auch waren wir von der guten Gleiteigenschaft positiv überrascht.
Nach einer ruhigen Nacht im Camper und einem nochmaligen Ausprobieren und Vergleichen am nächsten Morgen, bestellten wir den Saranac, welcher nach wenigen Wochen in der Schweiz bei uns eintraf. Wir bestellten ihn inclusive dem Zweier-Oberdeck und besorgten uns noch passende Spritzdecken und gute Paddel, denn mein Traum war es, mit dem Boot auch auf dem Meer in Küstengewässern zu paddeln.
In der Praxis:
Da das Boot eine ziemlich leichte Bauweise hat, war ich etwas skeptisch wie es sich bei Wellen auf dem Meer verhalten würde. Es ist doch immerhin ein Zweier. Zwei mal 60-80kg plus Tagesgepäck und dazwischen ein Wellenkamm, so meine Vorstellung, könnte es da nicht durchknicken?
Also, inzwischen waren wir damit in Venedig. Vom Lido aus, wo wir campierten, paddelten wir durch die Schifffahrtsschneise der Kreuzfahrtschiffe in den Kanale Grande und durch die verschiedenen kleinen und ruhigen Kanäle. Es war eifach traumhaft! Die Wellen, die wir dort beim Queren der grossen Schiffe und der Vaporetti antrafen, waren kein Problem. Auf dem Rückweg zum Lido mussten wir einem grossen Schiff ausweichen und zügig gepaddelt erreichten wir dabei 8km/Std, (mit dem GPS aufgezeichnet),was in meinen Augen nicht zu verachten ist.
Letzten Sommer war das Boot auch in Schottland dabei. Wir machten 3 kleinere Tages-Ausflüge auf dem Meer an der Westküste, alle zwischen 10 und 15km.
1.Ausflug in der Umgebung Arisaig, südlich der Insel Sky. Es war fantastisch! Es gibt dort traumhafte Sandstrände und man begegnet vielen Seehunden. Dank vielen kleinen Inselchen ist das Meer dort meistens ruhig. Da es an manchen Stellen nicht sehr tief ist, sieht man durch das klare Wasser bis auf den Meeresgrund. Es war einfach wunderschön!
2. Ausflug Umgebung Elgol auf der Isle of Skye. Unterwegs Delfine angetroffen. Wunderschöne Gebirgslandschaft der Inseln Rum, Eigg und Skye.
Auf dem 7.5 km Rückweg wurden wir von Windböen überrascht, welche das Meer schnell in ein Wellengebilde verwandelte. Wir paddelten was wir konnten, da es nicht einfach gewesen wäre, unterwegs am felsigen Ufer auszuwassern. Obwohl alles gut ging, war ich doch sehr dankbar, als sich Wolken und Wind bald wieder verzogen, sich das Wasser beruhigte und wir gemütlich und heil im kleinen Fischerhafen von Elgol ankamen.
Dazu muss noch gesagt werden, dass man sich schon auf solche Touren entsprechend vorbereiten sollte. Mann sollte sich über die Strömungen informieren und fähig sein, im Falle eines Kentern des Bootes, wieder einzusteigen! Ebenso muss man sich im klaren sein, dass man es bei den im Sommer herrschenden Wassertemperaturen zwischen 10 und 15°C im Wasser nicht sehr lange aushält und entsprechend eingekleidet sei sollte.
3. Ausflug Summer Isles, nordwestlich von Ullapool. Traumhafte Inseln mit roten Sandsteinfelsen. Seehunde, Kormorane...
Dort war das Meer schon etwas mehr ausgesetzt und wellig.
Bei allen Touren hatten wir super Wetterverhältnisse, (Wetterbericht der Coast Guard beachten) und es war einfach nur toll.
Das Boot hatte sich super bewährt und das gehalten, was wir uns erhofft hatten!
Übrigens zum Aufbau: Der Saranac ist leicht aufzubauen. Um die richtigen Stangen einfach und richtig zusammenzufügen, haben wir sie mit verschieden farbigen Tapes markiert. Aber, entgegen allen Berichten über superschnelles Auf- und Abbauen, schafften wir den Aufbau nie unter 30 Minuten, natürlich inclusive Verdeck etc! Aber auch dies finde ich noch ganz im Rahmen.
Diese neue Version dieses Faltboots bietet übrigens sehr gute Sitze, in denen es sich lange Zeit super bequem sitzen lässt!
Ich würde aber voraussichtlich mit diesem Faltboot, trotz den guten Eigenschaften, keine Riesenexpedition durchführen, dazu scheint es mir doch etwas leicht gebaut. Aber für Tagestouren oder auch mal mit einer Übernachtung, ist es sehr geeignet, denn das Boot bietet reichlich Platz für Gepäck. Da das Oberdeck mit stabilem Klettverschluss angeheftet ist, kann man die Enden ohne weiteres mal öffnen und kommt sehr gut an die wasserdichten Packsäcke ran, welche wir verwenden, um etwas Benötigtes herauszunehmen.
Und noch etwas für ambitionierte Fotografen: Ausser, wenn man mit Freunden unterwegs ist, kann man leider in einem Zweierfaltboot keine spektakulären Fotos von sich selbst machen, meistens habe ich, nebst schönsten Landschaften und Tierfotos, nur den Rücken meiner Frau auf dem Bild und sie müsste sich umkehren und nach hinten schauen, um auch mich einmal fotografisch festzuhalten.
Abgesehen davon, ist dieses Boot ein Traum!





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