98% Selbstversorgung ?!

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    98% Selbstversorgung ?!

    hi,

    mich beschäftigt schon seit Längerem das Thema Selbstversorgung und inwiefern das in Deutschland möglich ist.
    Ich kaufe mir ein billiges 8000-20.000m² Grundstück. Grundsteuer richtet sich ja nicht primär nach Größe sondern eher nach Kaufpreis/Verkehrswert etc liege ich da richtig?
    Dann im Großen und Ganzen ein Wasserspeicher Regenwasser mit 10.000-30.000l Fassungsvermögen, der Boden wird aufbereitet und es wird alles angebaut. Fängt mit diversen Obstbäumen von Kirsche bis Quitte an, geht über Nussbäume und Beerensträucher weiter zu Erdbeeren und sonstigem Obst, Getreide Weizen, Kartoffeln,Dinkel etc, diverses Gemüse Gurken,Salat,Bohnen,Tomaten,Broccoli,Kohl,alle Gewürze...
    Vielleicht ein großer Fischteich, wobei der hohe anschaffungs&unterhaltungskosten mit sich bringt weil man ohne einen ordentlichen Filter und Wasserbewegungen nicht lange Freude damit hat (Strom,Futter..)
    Dann Hühner für Eier und Masthühner für Fleisch welche mit selbst angebautem Getreide etc. gefüttert werden.
    Ziegen für Milch und Käse und zum Rasenmähen, Hasen für Fleisch. Diese Tiere sind in kleiner Anzahl alle nicht anmeldepflichtig wie Kühe es wären.

    Das Obst macht man zu Marmelade zum Einlagern, das Getreide wird auch eingelagert,Obst&Gemüse soweit möglich eingefroren und Milch, Fleisch etc. hat man ja auch im Winter.

    Das einzigste was man dann erwerben muss wäre Zucker,Olivenöl,Salz&Pfeffer und Backzutaten was außer dem Öl nur Centbeträge sind. Hat man genug Nussbäume braucht man davon auch nicht viel.

    Lebenshaltungskosten belaufen sich dann auf Grundsteuer,etwas Tierfutter, geringe Kosten für Essen und halt alles Sonstige was so anfällt,Nebenkosten,Auto und Lebenshaltungskosten.

    meint ihr sowas wäre möglich, und ist es vom Zeitaufwand mit dem Beruf kombinierbar?

  • bigdwarf
    Erfahren
    • 25.08.2008
    • 244
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: 98% Selbstversorgung ?!

    Zitat von trekkster Beitrag anzeigen
    ... ist es vom Zeitaufwand mit dem Beruf kombinierbar?
    NEIN, oder bist du Bauer?. Das ist sehr anstrengend und zeitrauben. An deiner Stelle würde ich klein anfangen und dann schauen wie selbstversorgerisch du es schaffst.
    OT: Und dann kannst du auch deinen Job aufgeben und mal richtig arbeiten, daheim auf dem Land
    x bigdwarf

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    • Nasus
      Dauerbesucher
      • 09.07.2009
      • 745
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: 98% Selbstversorgung ?!

      Möglich ist es - es gibt genug (naja, eher recht wenige) autark Lebende, auch in D.

      Das Problem ist, dass es sehr ineffizient ist. Und nicht gerade einfach.
      Selbst wenn Du es hinbekommst, d.h. Ernten einfahren kannst, hast Du kaum Überschuß, der sich gegen das eintauschen/verkaufen liesse, das Du selbst nicht produzieren kannst.
      Selbst spezialisierte Bauern, die deutlich effizienter arbeiten können, erfahrener sind und einen bestehenden Betrieb kostenfrei übernehmen konnten, haben es nicht gerade einfach.

      Versuch dir diesen Traum lieber als Hobby zu erfüllen - man kann auch wenn man nur 1-2h am Tag investiert viel in der Richtung anstellen. Das fängt mit einem Gemüsegarten und Kleinviehhaltung an (das Schlachtrecht bzw. Hausschlachtungen und deren Rechtsumstände solltest Du dir aber nochmals anschauen) und geht dann über Massnahmen wie Energie- und Wasserversorgung weiter.

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      • bigdwarf
        Erfahren
        • 25.08.2008
        • 244
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: 98% Selbstversorgung ?!

        Ich kenne nicht eine Person, Gruppe, Kommune, die sich neben ihrem eigentlichen Job hobbymäßig selbstversorgt. Würde mich aber über diese Infos freuen...

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        • Sarekmaniac
          Freak

          Liebt das Forum
          • 19.11.2008
          • 11004
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: 98% Selbstversorgung ?!

          Ich verstehe dein Posting so, dass Du 98% deines Lebensmittelbedarfs meinst, nicht 98% deines Gesamtbedarfs.

          Ich halte es für theoretisch machbar.

          1) Du musst deinen Lebensmittelkonsum auf die Sorten beschränken die in unserem Klima (und mit deinen Fähigkeiten) anbaubar sind)

          2) Du musst deinen Fleischkonsum und den Konsum von Milchprodukten stark einschränken, denn für die Erzeugung dieser Produkte brauchst du zu große Flächen.

          Allerdings: Du musst hart arbeiten, von früh bis spät, und wirst ohne zusätzliches Geldeinkommen nicht auskommen. Denn Du musst nicht in deine Landwirtschaft investieren und mit Geld kaufen, was Du nicht selbst machen kannst (Geräte, Tierarztkosten etc.). Du musst eine Krankenversicherung bezahlen, fürs Alter vorsorgen etc.

          Aber Träumen ist gut und inspirierend, und deshalb empfehle ich die "Bibel" der Selbstversorger: John Seymour, "Das große Buch vom Leben auf dem Lande. Ein Handbuch für Realisten und Träumer". Ein klasse Buch, in dem wirklich alles beschrieben ist: Fruchtfolge, wie man Käse macht, Bier braut, Tauben schlachtet, Bienen züchtet etc. etc.

          John Seymour hat in den Nachkriegsjahren begonnen, eine kleine Farm in Wales nahezu autark zu bewirtschaften und wurde zum Guru der Selbstversorgerbewegung, allerdings bachte er bereits eine langjährige Erfahrung aus dem Landbau mit.

          Solche Erfahrung hast Du, wenn Du so locker-flockig schreibst, Du möchtest ein Hektar Land bewirtschaften, offensichtlich nicht. Das ist eine riesige Fläche und die intensiv zu bewirtschaften ist Knochenarbeit und kostet viel Zeit, und vor allem Erfahrung. Ich habe vor ein paar Jahren mit dem Gemüseanbau angefangen, am Anfang ging viel in in Hose, jetzt weniger, aber ich zahle immernoch reichlich Lehrgeld. Wenn ich mir die Auberginenpflanzen dieses Jahr angucke, bin ich echt froh, dass ich nicht davon leben muss...

          Anderseits macht Gemüseanbau Spaß, und man kann einiges an Geld sparen und Lebensqualität gewinnen. Ich würde es aber auf Obst und Gemüse beschränken. Getreideanbau ist flächenintensiv, und Getreide (auch hochwertiges, biologisch erzeugtes) ist preiswert zu kaufen (Kartoffeln übrigens auch); Tierhaltung ist IMO sehr aufwändig und vor allem mit ständiger Verpflichtung verbunden (Urlaub?)

          Wir haben eine Sauer- und eine Süßkirsche, an der Grundstücksgrenze ein paar wilde Zwetschgen und einen Apfelbaum, schwarze und rote Johannisbeeren und Himbeeren. Das ist schon mehr als genug Obst für vier Personen. An Gemüsebeeten bebaue ich mickrige 100 qm, davon 6 qm Minigewächshaus. Da wachsen Unmengen von Gemüse, wenn man es richtig macht: Kürbisse, Tomaten (letztes Jahr an die 80 kg, auf 12 qm), Zucchini, Gurken, Mangold, Zwiebeln, Möhren, Salate, Radieschen, 40 Arten Kräuter, davon allein 10 Sorten Basilikum. Kohlplanzen baue ich nicht mehr an, weil der Boden mit Kohlhernie befallen ist und mir Zeit und Disziplin fehlen, diese biologisch verträglich auszutreiben.

          Der Boden war sehr lehmig, als ich anfing; ihn in einen guten Zustand zu bringen hat sicher 3-4 Jahre gedauert - Kompost und Sand einarbeiten, PH-Wert einstellen, Pferdemist beim Bauern schnorren und kompostieren etc. etc. Auch in eine kleine Fläche kann man nahezu unbegrenzt viel Arbeit stecken, und viel rausholen: John Seymour hat Erträge von bis zu 20 kg Gemüse pro qm erzielt - davon träume ich nur...

          Also ich würde sagen: 40-50% des Gemüses selbst anbauen geht (auch "nebenbei"), 98% geht nur, wenn Du das Geld, was Du noch brauchst, nicht verdienen musst, und wenn Du auf vieles verzichest (wer isst nicht mal gerne eine Ananas, oder Banane, wer trinkt nicht gern Kakao oder Kaffee?.
          Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
          (@neural_meduza)

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            #6
            AW: 98% Selbstversorgung ?!

            @bigdwarf: das könnte ich mir evtl. wirklich vorstellen, allerdings wäre das problematisch mit einer familie da muss Budget da sein und auch wo herkommen.

            @Nasus: das stimmt schon, allerdings bin ich ja nicht darauf aus Überschuss zu produzieren, sondern ich will mich vor der perversen Billigpreis-Billig/Ekelqualität Nahrung entfernen. Denn nach meinem Wissensstand ist so ziemlich jedes Supermarktfleisch unter abnormen Bedinungen produziert worden (gibt da genug Filme..)
            Wegen der Ergiebigkeit logisch, je kleiner die Anlage desto unwirtschaftlicher. Dennoch, den Bedarf einer Familie zu decken müsste bei nem ausreichend großen Grundstück gut möglich sein.
            Rechnet man mal mit 500g Getreide/Pers/Tag wären wir bei 4pers bei 730kg Getreide. Dazu Kartoffeln,Obst&Gemüse reichlich,Milch,Käse,Fleisch...

            wegen dem Schlachtrecht: darf man nicht seine eigenen Hasen und Hühner schlachten, wenn es rein für den Selbstgebrauch bestimmt ist? Die Tiere unterliegen soweit ich weiß, insofern sie artgerecht gehalten werden (es keine hinweise auf Gegenteiliges gibt) keiner Meldepflicht bzw.Untersuchungspflicht...
            Ich nehm an du weißt es besser stimmt das denn nicht?
            die ziegen sollen wie gesagt nur der milch&käse dienen.

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            • Gast-Avatar

              #7
              AW: 98% Selbstversorgung ?!

              @Sarekmaniak:
              thx für den ausführlichen post!
              zum Thema Fleisch und Milchkonsum stark einschränken, weil ich zu große Flächen brauche: ich las einmal wo dass eine Ziege schon mindestens nen halben Liter pro Tag bringt. weil die Tiere gesellig sind müsste ich allein aus
              Gründen artgerechter Haltung so 5 Stck halten, was den Milchbedarf einer Familie in der Regel schon übersteigt. Der Überschuss wird dann zu käs gemacht. Allerdings braucht man dazu sicher know-how welches ich nicht besitze, denn die Tiere müssen ja regelmäßig poppen damit sie weiter Milch geben..

              Das mit dem beschränkten Lebensmittelkonsum ist so ne Sache: Klar trink ich gern Kaaba und ess gern Schokolade, aber das war unter der Kategorie Backzutaten schon mit drin.
              Kaffee, da hast du Recht, den hab ich vergessen allerdings bei max. ner Tasse am Tag ist das nicht so extrem. Ich hatte mal Kaffeesamen und ne Kaffeepflanze, welche aber nie Früchte getragen hat.

              Das mit dem Gemüse/Obstanbau traue ich mir zu, da ich quasi damit aufgewachsen bin und schon mit 11Jahren eigene Chili,Paprika und Tabakpflanzen hatte. Nur mit Getreide habe ich keine Erfahrung aber sowas eignet man sich ja an.

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              • sjusovaren
                Lebt im Forum
                • 06.07.2006
                • 6043

                • Meine Reisen

                #8
                AW: 98% Selbstversorgung ?!

                Zitat von trekkster Beitrag anzeigen
                ... und Hühner schlachten, wenn es rein für den Selbstgebrauch bestimmt ist? Die Tiere unterliegen soweit ich weiß, insofern sie artgerecht gehalten werden (es keine hinweise auf Gegenteiliges gibt) keiner Meldepflicht bzw.Untersuchungspflicht...
                Habe mich gerade vor ein paar Wochen mit einem Bekannten drüber unterhalten, der selbst "hobbymäßig" einen kleinen Hühnerstall auf dem Grundstück hat.
                Er meinte, im Prinzip müßte er den Bestand melden, auch wenn er ihn nicht gewerblich nutzt. Begründet wird dies über die Seuchengefahr.
                Wird aber wohl oft nicht getan.
                Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
                frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


                Christian Morgenstern

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                • Sarekmaniac
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 19.11.2008
                  • 11004
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: 98% Selbstversorgung ?!

                  Zitat von trekkster Beitrag anzeigen
                  @Sarekmaniak:
                  thx für den ausführlichen post!
                  zum Thema Fleisch und Milchkonsum stark einschränken, weil ich zu große Flächen brauche: ich las einmal wo dass eine Ziege schon mindestens nen halben Liter pro Tag bringt. weil die Tiere gesellig sind müsste ich allein aus
                  Gründen artgerechter Haltung so 5 Stck halten, was den Milchbedarf einer Familie in der Regel schon übersteigt. Der Überschuss wird dann zu käs gemacht. Allerdings braucht man dazu sicher know-how welches ich nicht besitze, denn die Tiere müssen ja regelmäßig poppen damit sie weiter Milch geben..

                  Das mit dem beschränkten Lebensmittelkonsum ist so ne Sache: Klar trink ich gern Kaaba und ess gern Schokolade, aber das war unter der Kategorie Backzutaten schon mit drin.
                  Kaffee, da hast du Recht, den hab ich vergessen allerdings bei max. ner Tasse am Tag ist das nicht so extrem. Ich hatte mal Kaffeesamen und ne Kaffeepflanze, welche aber nie Früchte getragen hat.

                  Das mit dem Gemüse/Obstanbau traue ich mir zu, da ich quasi damit aufgewachsen bin und schon mit 11Jahren eigene Chili,Paprika und Tabakpflanzen hatte. Nur mit Getreide habe ich keine Erfahrung aber sowas eignet man sich ja an.
                  Na, dann besorge dir mal den Seymour. Egal ob und was Du davon umsetzt: Das Buch ist echter Kult und es macht Riesenspaß, drin zu schmökern und zu träumen. Und zum "Langsam anfangen" hat Seymour auch was über Gartenbau geschrieben: "Selbstversorgung aus dem Garten": Da geht es ausschließlich um Obst- und Gemüseanbau und Kleintierhaltung.

                  Mit Tierhaltung kenne ich mich nicht aus, aber ich glaube nicht, dass Du auf der Fläche, die Du Da im Kopf hast, fünf Ziegen (und einen Bock, und jedes Jahr zehn Zicklein) halten kannst, und Getreide und Gemüse anbauen und Obstbäume- und Beerensträucher anpflanzen.

                  Und manueller Getreideanbau ist nicht ohne: Unkrautfrei halten, ernten (mit der Sense?), wirklich spelzenfrei dreschen, und dann lagern, inklusive Problemen wie Mutterkorn, Schimmel, Mäusen, Ratten und Rüsselbohrkäfer.

                  Übrigens 500 g Getreide pro Person sind ne Menge. Das sind etwas 800 g Vollkornbrot. (Brotbacken tue ich nämlich auch).
                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                  (@neural_meduza)

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                  • Berkanan
                    Erfahren
                    • 22.04.2009
                    • 340
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: 98% Selbstversorgung ?!

                    Gute Idee dein Vorhaben, ich habe mit meiner Frau auch schon oft daran gedacht ein günstiges Stück Land zu kaufen - oder einen alten Bergbauernhof und dann grösstenteils Selbstversorgen.
                    Leider fehlt bis jetzt das Kleingeld und der richtige Plan.

                    Ziegen für Milch und Käse und zum Rasenmähen,
                    Nimm besser Schafe - die machen keinen Ärger und das Fleisch schmeckt auch noch besser finde ich

                    Zucker musst du auch nicht unbedingt kaufen - kannst ja im Gewächshaus Stevia anbauen.

                    Ich werd mir aber sicher auch mal das Buch vom alten Seymor besorgen und vileicht gibts ja dort noch mehr inspiration.
                    Eine der lächerlichsten Verkehrtheiten auf Erden ist die, dass die Menschen das, was ihnen zu wissen not täte, schon zu wissen meinen.

                    Stendhal

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                    • Gast-Avatar

                      #11
                      AW: 98% Selbstversorgung ?!

                      @Berkanan:
                      hmm aber schafe muss man rasieren und die milch ist äußerst konzentriert mir schmeckt das pur nicht.
                      Stevia kenn ich, hab da mal 40korn gesäät, ja da hat sich garnichts getan. Normalerweise krieg ich alles zum keimen/wachsen, aber das war hoffnungslos.
                      aber zucker brauch ich schon für Marmelade&Co zum Haltbarmachen, aber was kostet schon Zucker?
                      wahrscheinlich lohnt es nichteinmal das Getreide selbst anzubauen. Was kosten denn 100kg ökologisch angebaute, ungeschälte und unbearbeitete Weizenkörner?
                      Wie ist es denn mit der Grundsteuer kann da jemand was genaueres zu sagen. hängt stark vom Hebesatz ab aber was zahlt man für 20.000m² mit altem Haus Preis 40.000€ Flächen größtenteils als garten, landwirtschafts&weidenflächen angegeben. Ich glaub es geht Wert *xy*Hebesatz. Ich schätz auch in günstigeren Gegenden wird das 4 stellig jährlich.

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                      • Berkanan
                        Erfahren
                        • 22.04.2009
                        • 340
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: 98% Selbstversorgung ?!

                        ist doch toll, dann hast du gleich gute wolle - hab schon Schafe von Hand (mit der Schere) geschoren - bei 5 Schafen ist das gar keine grosse Sache (schafft man locker an einem Tag)
                        Naja und die Milch ist eben Geschmackssache - ich liebe Schafmilch, weil sie fast neutral schmeckt und ebenso der Joghurt den man draus macht.
                        Bei Ziegenmilch ist das schon etwas strenger im Geschmack.
                        Vieleicht hattest du manipulierte Samen von Stevia - eigentlich wächst die ganz gut - denn den billigsten gewaschenen Zucker würde ich nicht gerade kaufen der nimmt mehr aus deinem Körper mit als er dir gibt nach dem essen.
                        Wenn du gutes Getreide günstig kaufen kannst, dann lohnt sich das schon, denn du kannst es bei richtiger Lagerung fast ewig aufbewahren.

                        Grundsteuer hängt doch auch von der Gemeinde ab in der du wohnen willst oder? - das kann regional sehr unterschiedlich sein
                        Eine der lächerlichsten Verkehrtheiten auf Erden ist die, dass die Menschen das, was ihnen zu wissen not täte, schon zu wissen meinen.

                        Stendhal

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                        • Amelia
                          Dauerbesucher
                          • 20.04.2009
                          • 996
                          • Privat

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                          #13
                          AW: 98% Selbstversorgung ?!

                          also meine oma (waschechte selbstversorgerin) hat immer gesagt: wenn du keine probleme hast und welche haben willst, schaff dir ne ziege an...
                          "Dich im Unendlichen zu finden, Musst unterscheiden und dann verbinden" (Goethe)

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                          • Werner Hohn
                            Freak
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                            • 05.08.2005
                            • 10872
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: 98% Selbstversorgung ?!

                            Selbstversorger - Gottfried, der Habenichts, der aber doch 1.000 Euro Mieteinnahmen hat. Ein Artikel in der F.A.Z.
                            .

                            Kommentar


                            • Lürbker
                              Erfahren
                              • 26.12.2008
                              • 117
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: 98% Selbstversorgung ?!

                              Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                              Selbstversorger - Gottfried, der Habenichts, der aber doch 1.000 Euro Mieteinnahmen hat. Ein Artikel in der F.A.Z.
                              Danke für den tollen Link!

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                              • Gast-Avatar

                                #16
                                AW: 98% Selbstversorgung ?!

                                interessanter Artikel, Werner.

                                Kommentar


                                • derjoe
                                  Fuchs
                                  • 09.05.2007
                                  • 2290
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: 98% Selbstversorgung ?!

                                  Zitat von trekkster Beitrag anzeigen
                                  hi,

                                  mich beschäftigt schon seit Längerem das Thema Selbstversorgung und inwiefern das in Deutschland möglich ist.

                                  meint ihr sowas wäre möglich, und ist es vom Zeitaufwand mit dem Beruf kombinierbar?
                                  Vorweg: solche Ideen hatte ja schließlich schon Viele und die meisten haben es wieder geschmissen.

                                  Ansonsten: mit ein paar hundert Quadratmeter kommst du schon fast hin. Tausende von Quadratmetern??? So viel Fläche haben viele Farmer in Entwicklungsländern nicht die eine große Familie durchbringen und noch was verkaufen wollen... .

                                  Und wenn du von 98% redest finde ich es schon heftig. Ich würde mal sagen, 40-50% erreicht man relativ locker, danach wird es ganz schön zeitaufwendig.
                                  Meine Großeltern hatten z.B. sehr viel aus dem Garten und sich damit tatsächlich zu einem großen Prozentsatz selbst versorgt. Die hatten auch Kartoffeln, mit denen sich das Jahr durchkamen, und das war ein ziemlich kleines Beet... .

                                  Und was die Fleischversorgung angeht:das Viezeug macht einfach viel Arbeit. Was aber imo gut machbar wäre Schweine, die den Tag auf dem Gelände rumrennen, Essensreste aus der Gastronomie verputzen und wenn man 1-2 Säue pro Jahr verwurstet, hat man einen ganz schönen Vorrat. Ach ja, Hühner sind auch nicht schlecht. Aber - schon mal so ein Federvieh zerlegt? Es ist einfach sauviel Arbeit... .

                                  Ich würde mir überlegen, mich viell. mit 40-50% Selbstversorgungsgrad zufrieden zu geben, was noch gut mit dem Beruf vereinbar ist (wenn man nicht uín Urlaub fährt!!!) und das ganze nicht zur Lebensaufgabe werden zu lassen.
                                  Gruß, Joe

                                  beware of these three: gold, glory and gloria

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                                  • Gast-Avatar

                                    #18
                                    AW: 98% Selbstversorgung ?!

                                    vielen Dank für die vielseitigen Anregungen und Ratschläge, ich kann leider nicht auf alles eingehen, bin aber für jede Sichtweise dankbar.

                                    das mit den 98% ist ziemlich hoch gegriffen und war auch rein auf Lebensmittel bezogen, wenn man es schafft wirklich an die 10000m² zu bewirtschaften ist das realistisch, wenn man seine Ansprüche an Vorhandenes anpasst.
                                    Das Problem wird wohl in der Tat an der Arbeit liegen, denn sämtliche Gewächse müssen regelmäßig kontrolliert,beschnitten und geschützt werden dazu kommt an heißen Tagen die Bewässerung von Hand bzw. Sprenkler bei Getreide.
                                    Allerdings glaube ich aber kaum das man so ne große Fläche zu bewirtschaften braucht, wenn ich bald Tomaten von 2m²(etwa 8pflanzen)ernte, dann füllt das schon die halbe Gefriertruhe mit Tomatensauce (entwässert). 15m² Tomaten und man hat garantiert den Jahresbedarf an Tomaten, und soviel Arbeit ist das nichtmal mit gutem Boden und Verdunstungsschutz muss man da garnicht so viel Gießen.

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                                    • michael.kramer
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                                      • 31.01.2007
                                      • 506

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: 98% Selbstversorgung ?!

                                      Die Arbeit lauert eigentlich nicht so sehr auf dem Feld, sondern in der Küche. Neben der Arbeit noch 200kg Kartoffeln ausgraben und einlagern ist recht einfach, aber Obst und Gemüse aufbereiten und einlagern hält ziemlich auf. Solange man die Früchte täglich frisch verarbeitet und vertilgt geht der Aufwand. Nur Getreide ist ohne Maschinenhilfe kaum zu schaffen (gefühlte 100l Schweiss pro Kilo Mehl). Ich erinnere mich an Zeiten, als meine Mutter abends nichts anderes machte als Gemüse putzen und einfrieren. Und das war nicht der gesamte Jahresbedarf, nur etwa 60-75%.

                                      Zur Erntezeit, wenn also die Vorräte für den Winter geschaffen werden müssen, sind 98% Jahresbedarf meiner Meinung nach nicht mehr neben einer Vollzeitarbeit zu leisten. Es geht jetzt los mit dem ersten Beerenproblem (keiner mag mehr Erdbeeren haben) und endet im November mit dem Zeug, das erst Frost abbekommen sollte. Jeden Tag ernten und einmachen/einlagern. Das eingelagerte Zeug muss regelmässig auf Schäden kontrolliert werden (oder Du baust Dir ein Gefrier-Lagerhaus), auch das kostet Zeit. Und Platz muss man dafür auch haben (nicht nur zum Einlagern, sondern auch zum Verarbeiten).
                                      Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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                                      • atlinblau
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                                        • 10.06.2007
                                        • 5149
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: 98% Selbstversorgung ?!

                                        Wenn ich an meine Großeltern denke, so waren sie zu 90% als Landwirte Selbstversorger. Im Dorf gab es einen Kolonialwarenhandler, ja so hieß damals Importware.
                                        Der Hof hatte etwa 10 ha und etwas Wald. Das hat früher eine Familie (6 Leute)ernährt, aber frage nicht mit welchem Aufwand. Alles alleine machen bzw. im Ort anfertigen lassen (Schmiede, Stellmacher). Mein Opa war Tischler, Maurer, Zimmermann, Seiler, Viehzüchter, Landwirt, Weber, ... .
                                        Keinen elektrischen Strom (erst ab 1921), die Wiese mit Hand mähen, Heu machen, Getreide mit Sense ernten, Sense tengeln, in der Scheune Stroh mit Flegel ausdreschen, Wolle spinnen, Leinen weben, Leinöel selbst herstellen. Zum lesen hat die Bibel gereicht, anders hätte er und seine Frau den Tod zweier Söhne an der Ostfront nicht verkraftet.
                                        Mein Vater hat dann den Hof bis in die 60er Jahre unter sozialistischen Bedingungen (Mangel an allem) bis zu Zwangskollektivierung weiter bewirtschaftet.
                                        Wenn du heute im Haupterwerb von der Landwirtschaft leben willst, brauchst du 100 ha und jede menge Subventionen von der EU. Weniger Land und ohne Subventionen geht auch, aber wie willst du deine Kinder auf die Schule schicken...

                                        Thomas
                                        Zuletzt geändert von atlinblau; 12.07.2009, 17:32.

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