Im Winter draußen übernachten. Wie kann man erfrieren?

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  • waldpilz
    Neu im Forum
    • 22.09.2022
    • 1
    • Privat

    • Meine Reisen

    Im Winter draußen übernachten. Wie kann man erfrieren?

    Ich spiele mit dem Gedanken, im Winter die Wanderschuhe einzupacken und den Harzer Hexenstieg zu laufen. Schlafen würde ich entweder draußen (da, wo es erlaubt ist ) oder auf dem Zeltplatz.

    Ich habe Angst davor, in der Nacht zu erfrieren und nicht wieder aufzuwachen. Man kennt das von Obdachlosen, die sich in der Kälte hinsetzen, einschlafen und nie wieder die Augen aufmachen, weil sie unterkühlten und dann starben.
    Im Netz kann ich zu dieser Thematik nichts finden, außer allgemeinen Hinweisen zur Kleidung etc.

    Vielleicht sind meine Bedenken unbegründet, daher würde ich gern die Meinung der alten Hasen hören wollen.

  • ApoC

    Moderator
    Lebt im Forum
    • 02.04.2009
    • 6550
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Also wenn kein Alkohol oder andere bewusstseinsverändernde Substanzen im Spiel sind bin ich mir relativ sicher, dass Du kein Auge zu machst wenn dein Schlafsack zu dünn ist und dich dann entscheidest irgendwo ins Warme zu gehen. Oder wenn das ausscheidet ziehst Du alles an Klamotten an und schmiedest am nächsten Tag wie Du nicht nochmal eine Nacht frieren musst. Also am besten vorher mal irgendwo testen wo eine warme Bude in der Nähe ist.
    Zuletzt geändert von ApoC; 22.09.2022, 19:26.

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    • Bulli53
      Fuchs
      • 24.04.2016
      • 2135
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Such Dir einen erfahrenen Begleiter und geh mit dem.
      So läuft das in vielen Familien, bei Gangstern, Soldaten, Seeleuten, Lehrlingen, Säugetieren, Orchestermusikern, Jäger und Bergsteigern etc. . Wie es jungen Leuten ergehen kann, die allein unterwegs sind findest Du in diesem Forum unter Kletterunfällen.
      Kurzum einen Mentor.
      Foren sind voll von Ratschlägen für die niemand zur Verantwortung gezogen werden kann. Ja, das war ein Ratschlag😉.
      Der Harz ist ein ehemaliges Bergbaugebiet und mittlerweile touristisch erschlossene Fichtenschonung. Aber streckenweise schön bis morbide.

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      • lina
        Freak

        Vorstand
        Liebt das Forum
        • 12.07.2008
        • 44442
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Du könntest auf einem Campingplatz anfangen und Deine Ausrüstung dort testen (ruhig erstmal mehr davon mitnehmen). Wenn Du feststellst, dass Dein Material für die Temperaturen draußen zu dünn ist, kannst Du jederzeit dort in die Aufenthaltsräume ausweichen. Eine schöne Gelegenheit hierzu sind die ods-Wintertreffen (Beispiel).

        Als ich z.B. damit anfing, waren es nachts -12°C, und ich stellte fest, dass der Schlafsack, den ich mir als Winterschlafsack gekauft hatte (WM Antelope), eigentlich keiner für mich ist. Mit dem außerdem mitgenommenen älteren KuFa-Modell darüber ging es aber gut. Schwieriger im Winter finde ich, wenn die Schuhe nass werden, aber auch da gibt es Möglichkeiten. Außerdem ist das Handy eingefroren, und ich lernte, es in eine Plastiktüte zu packen, sobald ich ins Warme kam, damit der entstehende Kondens nicht schadet. Morgens beim Umziehen muss man schnell sein, wenn’s kalt ist, im Schlafsack ist es meistens so schön warm, dass man da gar nicht raus möchte :-) Es gibt noch viele Tipps hier im Forum (ein Beispiel und hier ebenfalls), wie z.B. immer eine Lage trockene Klamotten nur für nachts dabei haben, tagsüber Kleidung mehrlagig zu planen und eine warme (Daunen-)jacke nur für Pausen mitzunehmen, denn bei Minustemperaturen ist es besonders wichtig, Schwitzen (d.h. feuchte Kleidung) zu vermeiden.

        Wie schon oben steht: Wenn kein Alkohol (o.ä.) im Spiel ist, dürfte eigentlich nichts passieren, außer dass Du frierst.

        Winterzelten ist sehr schön!
        Zuletzt geändert von lina; 22.09.2022, 22:00.

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        • markrü
          Alter Hase
          • 22.10.2007
          • 3468
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          In einer sicheren Situation (Garten o.ä.) zu probieren, ist ein guter Tipp.
          Normalerweise (!) wird man vom Frieren wach.
          Denke auch an Kälte 'von unten' - dagegen kann man unterwegs schlechter etwas machen als gegen Kälte 'von oben', bei der man noch ein Kleidungsstück mehr anziehen kann.

          Ansonsten schließe ich mich den Vorpostern an.
          Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
          Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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          • Zz
            Fuchs
            • 14.01.2010
            • 1720
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            So einfach ist das mit dem Erfrieren nicht. Ich kann mich an eine Nacht in Lappland bei ca. minus 30°C erinnern, was habe ich da gezittert, mit den Zähnen geklappert, usw. und kaum geschlafen. Aber erfroren bin ich nicht.
            Anders ist die Situation, wenn Du krank, verletzt, unterernährt, extrem erschöpft, etc. bist und von mir aus auch zu viel Wodka getrunken hast, aber wenn Du gesund und einigermaßen fit bist, dann wirst Du wahrscheinlich nicht einfach so einschlafen und erfrieren.
            Wenn Du kaum oder keine Erfahrung mit Wintertouren hast, dann kann ich Dir auch nur dazu raten, Dich langsam an das Thema heran zu tasten, wie hier bereits geschrieben. Also ruhig mit einer Nacht im Garten oder auf dem Balkon o.ä. beginnen, wo man notfalls schnell ins Warme flüchten kann.
            Angst vor der Kälte ist auch eine Kopfgeschichte, mit viel Erfahrung und guter Ausrüstung ist etliches möglich.
            Fehler sollte man aber trotzdem keine machen. Selbst kleine Erfrierungen können schmerzhaft sein und lange anhaltende körperliche Schäden verursachen.
            Meine Test- bzw. Vorbereitungstour für Lappland habe ich damals auch im Harz unternommen. Das war echt sehr schön, aber wie oben geschrieben war Lappland dann doch noch mal etwas anderes. Aber trotz dieser recht schlaflosen Zeltnacht, war die Reise ein Traum und ist bis heute unvergessen.
            Zuletzt geändert von Zz; 23.09.2022, 08:48.
            "The Best Laks, Is Relax."
            Atli K. (Lakselv)

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            • danobaja
              Alter Hase
              • 27.02.2016
              • 3289
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              ich schliess mich den vorrednern an. alles halb so wild. wenn nichts mehr hilft kannst du immer noch im kreis laufen bis dir warm ist.

              so sieht man aus nach 2 nächten ohne schlafsack im winter in den ammergauer alpen. die 3. geplante nacht hab ich mir geschenkt und bin heim. aber ich bin durch -10 im sommerzelt gekommen mit klamotten an und jede stunde ne heisse nalgene kochen und die am körper rauf und runter schieben bis es hell wurde in der früh. geschlafen hab ich dabei wenig.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: bergtour hochplatte.JPG
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Größe: 47,2 KB
ID: 3155674
              der rucksack ist so schlapp weil ich den schlafsack zuhause vergessen hatte...

              ich hab sogar extra noch den kleineren rucksack genommen weil im grossen noch mehr platz war.

              also, einfach los und probieren. zusammenpacken und heimgehen kannst du immer wenns dir zuviel wird.
              danobaja
              __________________
              resist much, obey little!

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              • lina
                Freak

                Vorstand
                Liebt das Forum
                • 12.07.2008
                • 44442
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von danobaja Beitrag anzeigen
                jede stunde ne heisse nalgene kochen und die am körper rauf und runter schieben bis es hell wurde in der früh.
                Das kommt meinerseits auch mit Schlafsack vor, und unter -10°C – wenn auch selten. Aber eine (oder zwei) heiße Nalgene (die sind wirklich dicht) im Schlafsack-Fußraum helfen wunderbar. Kann man auch schon machen, bevor man selber reinkrabbelt, dann hat man nicht so viel aufzuwärmen.

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                • tpo
                  Erfahren
                  • 19.06.2012
                  • 395
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Was das gesamte Erfrieren und den Tod angeht, stimme ich zu. Wenn Ausrüstung nicht so ganz passt, friert man, wacht auf und hat eine Scheiß Nacht oder muss abbrechen.

                  Aber ein einzelnes Körperteil ist eine andere Hausnummer, da kann man auch mal mit wenig Erfahrung was kaputt machen, glaube ich zumindest. Ob man da nach einer erschöpfenden Wanderung nachts wach wird oder der Finger/Nase/Ohr/Zeh hinüber ist, kann ich nicht sagen.

                  Ich selber höre bei -10 aber auch auf zu zelten. Dann auch schon z.B. mit zusätzlichen leichten Wollhandschuhen und einer Skimaske aus Fleece, weil ich Sorge habe irgendwas auf die falsche Art aus dem Schlafsack ragen zu lassen und natürlich wegen der zusätzlichen Gemütlichkeit.

                  Bei wieviel Grad willst du denn unterwegs sein? Und bei wieviel Grad hast du deine Ausrüstung, deine Art zu schlafen, schon mal getestet bzw. hast du echte eigene Erfahrungswerte?

                  Beispielfragen: Rechnest du an deinem Übernachtungsplatz mit Wind? Funktioniert deine Ausrüstung bei Schnee? usw. usw.

                  Ich bin ja kein großer Freund von adhoc-Schwierigkeitssteigerungen über mehrere Qualitätsstufen. Egal ob das Wetter, Streckenlänge oder Ausrüstung ist. Warum nicht langsam steigern? Dann fragt man sich auch nicht mehr ob man es überlebt, sondern nur ob es so ungemütlich wird, dass Plan B gezogen wird.

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                  • Torres
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                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 32305
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Ich schließe mich tpo an.
                    Man sollte schon ein wenig Erfahrung haben und ein erprobtes Set, damit einem nicht die Finger oder Zehen abfrieren. Auch im Harz kann es Temperaturstürze oder Sturm geben und nicht immer schätzt man den Wetterbericht richtig ein. Es geht da gar nicht um den Zeltplatz, wenn der Sanis hat, kann man sich notfalls dahin verkrümeln. Aber auch unterwegs kann was passieren, sei es, dass man den Weg verfehlt, sich verläuft, sich den Fuß verknackst.

                    Ich finde Temps bis -10 Grad sehr anstrengend, da das meist feuchte Kälte ist. Gerne auch mit ergiebigen Schneefall. Ab - 10 mag ich lieber, das ist trockene Kälte.

                    Für beides aber gilt: Notbiwak mitnehmen, Füße und Hände gut schützen, kein Metall anfassen oder mit den Lippen berühren, Klamottenbackup gegen Wind und Temperatursturz mitnehmen, auf Sicherheit gehen. Handy und Akkus vor Kälte schützen, die verlieren rapide Leistung. Genug zu essen mitnehmen, aber such Sachen, die Du runterbekommst. Ich kann z.B. bei Touren im Winter kein Brot essen, aber Salami geht oder Nudeln und Reis. Gute Thermoskanne, die nicht ausläuft, ich nehme immer heißes Wasser mit und habe Kannen von Thermos, die das Wasser bis zum nächsten Morgen warm halten. Winterfester Kocher tzm Schneeschmelzen könnte ebenfalls Notgepäck sein, falls Du nicht Übernachtungsplätze mit Gastronomie wählst.
                    Zuletzt bedenke, dass man im Winter mehr Rucksackvolumrn braucht, wenn man Zelten will. Ein unterdimensionierter Schlafsack mag Gewicht sparen, aber wenn Du nicht grad 20 bist solltest Du ihn so dimensionieren, dass die Nacht höchstens Schxx und nicht Oberschxx wird. Und das braucht Platz.

                    Fang einfach auf einem Campingplatz in Deiner Nähe an und mach Erfahrungen. Dann merkst Du schnell, was geht und was nicht.
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Torres
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                      • 16.08.2008
                      • 32305
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Und noch ein Nachtrag: Erschöpfung und Kälte ist eine blöde Kombination. Bei - 24 Grad zum Beispiel ist bei mir die Leistungsfähigkeit merklich eingeschränkt. Alles geht viel langsamer und wenn man dann noch eine leichte Unterkühlung hinzukommt, ist auch die mentale Steuerungsfähigkeit eingeschränkt. Das muss man wissen. Aus einer leichten Unterkühlung kann dann eine starke Unterkühlung werden. Unterkühlen kann man auch (bei Plusgeraden) im Wasser - wenn man zu lange der Kälte ausgesetzt ist und die Körpertemperatur sinkt - und kritisch wird es, wenn Dir plötzlich sehr warm wird und Du am liebsten die Jacke ausziehen willst. Dann bist Du kurz vor dem Erfrierungstod, kannst das aber nicht mehr steuern. Lies Dir die einschlägigen Aufsätze zum Erfrieren vorher durch. Gerade bei Wind kann das schnell gehen, wenn man schlecht ausgerüstet ist, Windchill reduziert die Temperaturen gewaltig.

                      Bei der Übernachtung selbst dürfte es weniger Probleme geben - Zelt und Schlafsack schützen schon ganz gut.

                      @donabaja
                      Man kann sich das Leben auch leicht machen
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • Zz
                        Fuchs
                        • 14.01.2010
                        • 1720
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                        @donabaja
                        Man kann sich das Leben auch leicht machen
                        Also wenn ich danobaja richtig verstanden habe, dann hat er sich das Leben nicht gerade leicht gemacht in dieser Situation, sondern es betraf eher seinen Rucksack.

                        Zum Thema selber gibt es hier für den Fragesteller ansonsten recht gut Ratschläge und Hinweise wie ich finde.
                        Zuletzt geändert von Zz; 24.09.2022, 08:06.
                        "The Best Laks, Is Relax."
                        Atli K. (Lakselv)

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                        • Torres
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                          • 16.08.2008
                          • 32305
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                          #13
                          Also wenn ich danobaja richtig verstanden habe, dann hat er sich das Leben nicht gerade leicht gemacht in dieser Situation, sondern es betraf eher seinen Rucksack.
                          Klar, das war Ironie (ist mir nämlich auch schon passiert, da war es zwar nicht so kalt, aber auch nicht warm). Genauso fein, wie eine zu schmale Isomatte, bei der dann die Kälte links und rechts hochzieht und man sich wundert, warum der Schlafsack nicht wärmt oder ein zu kurzes Zelt, so dass man mit dem am Fußende mit Klamotten und Elektronik gefüllten Winterschlafsack nachts von der Matte gezogen wird und auf dem gefrorenen Boden gefühlt steifgefroren aufwacht. Insofern schwöre ich auf Evazote (DoubleMat) unter der Matte.

                          Nur getoppt von dem leichten Gaskocher, der leider im Flachland schon bei - 2 Grad nicht mehr brannte. Vor Hunger habe ich die ganze Nacht nicht geschlafen. Seit der Zeit ersetze ich Kartoffelpüree durch Nudeln, die kann man zur Not auch ungekocht essen.
                          Oha.
                          (Norddeutsche Panikattacke)

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                          • Spartaner
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                            • 24.01.2011
                            • 5291
                            • Privat

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                            #14
                            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                            ... ersetze ich Kartoffelpüree durch Nudeln, die kann man zur Not auch ungekocht essen.
                            Ernsthafte Frage: das geht mit Kartoffelpüreepulver nicht? Das bisschen im Heißwasser ziehen gart doch nichts, oder?

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                            • Zz
                              Fuchs
                              • 14.01.2010
                              • 1720
                              • Privat

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                              #15
                              Zitat von Torres Beitrag anzeigen

                              Klar, das war Ironie (ist mir nämlich auch schon passiert, da war es zwar nicht so kalt, aber auch nicht warm). Genauso fein, wie eine zu schmale Isomatte, bei der dann die Kälte links und rechts hochzieht und man sich wundert, warum der Schlafsack nicht wärmt oder ein zu kurzes Zelt, so dass man mit dem am Fußende mit Klamotten und Elektronik gefüllten Winterschlafsack nachts von der Matte gezogen wird und auf dem gefrorenen Boden gefühlt steifgefroren aufwacht. Insofern schwöre ich auf Evazote (DoubleMat) unter der Matte.

                              Nur getoppt von dem leichten Gaskocher, der leider im Flachland schon bei - 2 Grad nicht mehr brannte. Vor Hunger habe ich die ganze Nacht nicht geschlafen. Seit der Zeit ersetze ich Kartoffelpüree durch Nudeln, die kann man zur Not auch ungekocht essen.
                              Hallo Torres ,
                              ja es gibt so Leute, die machen all diese verrückten Dinge. Ein Freund hat mal eine Wintertour in Lappland unternommen und das falsche Zeltgestänge eingepackt.
                              Besonders schön finde ich gerade das Bild mit den Nudeln. Also wenn man so da sitzt und herzhaft in die Spagettistangen beißt. So gesehen bin ich doch recht froh, das mein neuer Gaskocher noch vor wenigen Tagen in Lappland super funktioniert hat und nicht zu Hause auf dem Küchentisch lag....
                              Ich habe mal in Schweden das ganze Automobil vergeblich auf den Kopf gestellt auf der Suche nach meinem MSR Whisperlite. Gefunden habe ich ihn dann nach der Reise in der Küche auf den Tisch. Also Leute gibt es, man mag es kaum glauben.
                              Zuletzt geändert von Zz; 24.09.2022, 15:40.
                              "The Best Laks, Is Relax."
                              Atli K. (Lakselv)

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                              • Torres
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                                Liebt das Forum
                                • 16.08.2008
                                • 32305
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Oh, bitte nicht herzhaft in die rohen Nudeln beißen - im Mund einweichen !

                                OT: Ich hab rohe Nudeln früher oft auf dem Motorrad mitgehabt. Man kann ja nur wenige Sachen ohne Kühlung mitnehmen und die passten gut in den Tankrucksack ohne Schaden zu nehmen. Getrocknetes Schwarzbrot ging auch gut.

                                Wieder zum Thema: Analog dazu sollte man im Winter halt Sachen mitnehmen, die nicht einfrieren können. Nüsse geht bei mir leider nicht so gut, Riegel gar nicht. Man muss also ein wenig rumprobieren.

                                Zum Kocher: Ich hatte damals einen Kocher ohne Vorheizschlaufe mit. Man lernt daraus. Inzwischen habe ich auch einen Wintergaskocher. Der Reactor ging auch bis - 14 Grad, Kartusche am Körper.

                                Falsches Gestänge ist blöd - ich verknote es daher immer am Packsack und zwar so, dass ich es auch nicht liegen lassen kann. Im Winter befestige ich das Zeltgewebe mit Bergsteigerkarabinern ! außen am Rucksack, während das Gestänge immer innen befestigt bleibt. Bei irgendeiner blinden Aktion am rutschigen Fels ist das Gestänge schneller weg, als man denkt - bestimmte Dinge merkt man dann bei Kälte auch nicht mehr. Das Zeltgewebe hat wenig Eigengewicht, lässt sich gut einschnüren und kann sich nicht verkanten. Heringe sind nicht ganz so wichtig, die kriegt man eh teils nicht in den gefrorenen Boden rein, ich habe daher extra selbststehende Zelte. Ansonsten sind die grundsätzlich am Gestängebeutel verknotet.

                                Ich finde, man braucht im Winter eine gute Disziplin und angelernte Routinen. Ich hätte mein Leben aushauchen können, weil ich mit Hüttenschuhen nachts auf dem nur zeltgroßen Hügelplateau (Finnland) pinkeln war und nicht bedacht habe, dass die Sohlen auf platten Schnee rutschig sind. Es ist gut gegangen, es ist nur ein Bein weggerutscht, aber ich hätte auch fallen, bergab rutschen und gegen die Bäume knallen können. Ein gebrochenenes Bein und das wäre es gewesen. Handy und warme Klamotten waren im Zelt, mir war ja warm (-13 oder so), ich hatte nur ein Schlafshirt an.

                                Zu Spartaner,
                                Kann sein dass es geht, probiere es doch mal und berichte. Ich hätte das nicht runtergekriegt. Die dazugehörige Tütensuppe auch nicht.
                                (Edit: Das war eine Wintertesttour auf einem Camping direkt an der Ostsee. Erst habe ich das verdammte Allak nicht aufgebaut bekommen - immer wenn ich oben den letzten Clip befestigt hatte, hat der Wind die Heringe rausgeschmissen und ich konnte von vorne anfangen. Ich hatte Glück, dass es dann ganz kurz eine Windpause gab und es beim fünften Mal geklappt hat. Dann hat das Zelt trotz Abspannung so gewackelt und der Wind an der sogenannten windabgewandten Seite die Eingangstür so stark immer wieder eingedrückt, dass ich den Kocher nicht richtig aufbauen konnte. Dann habe ich durch Basteln etwas Druck von der Tür weggenommen, damit sie nicht so wackelt und dann ging der Kocher trotz Windschutz nur auf einer Flamme, die noch nicht mal für das Wärmen der Hände gereicht hätte. Da war mein Bedürfnis nach herumfliegenden Pürreeflocken im Zelt nicht sehr groß, die Tüte hätte ich auch zu gelassen, wenn es schmecken würde. Zudem hatte ich mich auf warmes Pürree mit Champignonsoße gefreut… )
                                Zuletzt geändert von Torres; 24.09.2022, 09:44.
                                Oha.
                                (Norddeutsche Panikattacke)

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                                • Prachttaucher
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 21.01.2008
                                  • 12040
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                                  #17
                                  Gab ja schon reichlich Tips, wenn es trotzdem gleich alleine und einsam sein soll : Langsam rantasten, z.B. eine erste Nacht im verschneiten Wald bei milden Bedingungen - kein Wind, nur knapp unter Null. O.K. auch da kann´s ungemütlich sein wenn´s feucht ist. Eine zugige Schutzhütte im Harz kann sich bei Wind nochmal deutlich kälter anfühlen. Zelt ist gerade bei Wind angenehmer -o.K. dafür "schneit" es morgens auf einen drauf (gefrorenes Kondensat).

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                                  • AlfBerlin
                                    Lebt im Forum
                                    • 16.09.2013
                                    • 5073
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Ich hab auch schon vieles versucht, aber bisher bin ich noch nicht erfroren:

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: alf-schneehoehle.jpg Ansichten: 0 Größe: 42,2 KB ID: 3156477
                                    Wanderer entdecken mich in meiner Schneehöhle im Harz.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2016-01-23_091704.jpg Ansichten: 0 Größe: 63,0 KB ID: 3156478
                                    Schlafsack vergessen und kein Wasser, weil der See zugefroren war. Aber zum Glück schneite es.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018-04-01_083007.jpg Ansichten: 0 Größe: 86,3 KB ID: 3156479
                                    Bei einer Paddeltour zwei Nächte und einen Tag im Zelt verbracht.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2014-03-03-alf-eis-auf-dem-wasser.jpg Ansichten: 0 Größe: 91,8 KB ID: 3156480
                                    Biwakplatz wegen Eis nicht erreichbar.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2015-02-21+150302.jpg Ansichten: 0 Größe: 79,2 KB ID: 3156481
                                    Nasses Tauwetter und starker Wind.

                                    Also nach meinen Erfahrungen könntest Du erfrieren oder unterkühlen, wenn Du Dich pitschnass starkem Wind aussetzt oder in kaltem Wasser schwimmst oder bewegungs- und handlungsunfähig in der Kälte rumliegst.
                                    Zuletzt geändert von AlfBerlin; 27.09.2022, 23:03.

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                                    • qwertzui
                                      Alter Hase
                                      • 17.07.2013
                                      • 3121
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      nass und Wind, damit hat Alf alles gesagt

                                      Kommentar


                                      • cast
                                        Freak
                                        Liebt das Forum
                                        • 02.09.2008
                                        • 19443
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Niemand der fit ist und gut ernährt erfriert so einfach. Die Obdachlosen die nachts erfrieren waren weder fit, noch ordentlich ernährt und waren meist stark alkoholisiert.
                                        Bevor du erfrierst wirst du wach. Dann heißt es Bewegung und was heißes trinken.
                                        Wer mit dem falschen Zelt und/oder Schlafsack loszieht ist selbst dran Schuld. DAS sollte wirklich kein Problem sein.
                                        Die einzige Situation die bei starkem Frost wirklich kritisch ist, wenn man im Eis einbricht und nass wird.
                                        "adventure is a sign of incompetence"

                                        Vilhjalmur Stefansson

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