Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

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  • Olafur
    Anfänger im Forum
    • 28.02.2015
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    • Meine Reisen

    Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

    Um Ostern fahre ich mit der Familie für eine Woche ins Gasteinertal mit mehreren Pisten auf etwa 1100-2300 m Höhe, unten eine Langlaufloipe, mehrere Freeride- und Tourenmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Meine Frau und Kinder wollen klassisch Alpin fahren, ich zumindest am Vormittag eine Kombination aus Langlauf, Abfahrt und leichten Touren.

    Zufällig habe ich gerade von einem Verwandten Fischer E99 mit Rottefella NNN BC bekommen und dazu Alpina-Stiefel (geschnürt mit zusätzlichem Plastikgurt) und außerdem "Contour Guide BC"-Felle gekauft. Als Kind und Jugendlicher bin ich relativ viel Alpinski gefahren; zwar nie richtig schnell und elegant, aber komme mit Alpin-oder Tourenski die meisten Berge auch (unvereiste) schwarze Pisten passabel runter. Das Skiset, eigentlich ja etwas robustere Langlaufski, habe ich im Harz ausprobiert. In der Loipe ging es, wenn auch etwas mühselig wie mir schien (besonders in Kurven) und bei leichten Abfahrten, bei denen ich im Gegensatz zu anderen weiterauf Beinarbeit angewiesen war. Neben der Loipe lief es manchmal besser als drinnen. Trotzdem haben mir die Ski gefallen und bei steileren Abfahrten war ich sehr viel sicherer, auch auf leichten Alpinpisten, obwohl ich nicht im Telemarkstil gefahren bin. Einziger Wermutstropfen waren Blasen an den Fersen, da ich zu spät getaped habe...

    Jetzt meine Fragen:
    *Gibt es Leute, die nicht nur im Fjäll oder im Mittelgebirge, sondern in steilerem Alpengelände mit BC Typ Fischer E99 unterwegs sind? Ist das empfehlenswert und bin ich da ständig zwischen den Stühlen (Abfahrt, Loipenlanglauf, Hochgebirgsskitouren)?
    *Gibts Ärger mit Langläufern, denen ich mit meinen Schaufeln die Loipe versaue oder zu lahm bin?
    *Wie weit kann ich gehen Richtung schwierigere Abfahrt? Kann ich mit durchschnittlicher sportlicher Begabung und mit mäßigem Aufwand (z.B. ein- bis zwei Skilehrerstunden) Telemarkstil lernen? Ist die NNN BC-Bindung dafür überhaupt geeignet?
    *Wie weit würdet Ihr Richtung Skitouren gehen? Ich würde als Familienvater nichts machen wollen, was fahrlässig ist, aber auch keine besondere Lust (und Kohle) zum Experten für LVS, Lawinenrucksäcke und Sonden zu werden. Geht da im Bereich bis um die Baumgrenze oder auf Pisten was, wenn die Hänge nicht allzu steil sind (sonst komm ich wohl ohnehin kaum wieder runter)? Würde mich ein Tourenführer mit meinem Equipment (BCX-Ski) auf eine leichtere Tour (also ohne besonders steile Strecken) wohl mitnehmen?

    So viele Fragen... Wahrscheinlich sind davon schon etliche hier im Forum gelaufen, aber ich hab schon mal nach bestem Wissen und Gewissen per Suchfunktion gecheckt und wenig gefunden. Über Antworten oder Kommentare würde ich mich freuen...

  • Flachlandtiroler
    Freak
    Moderator
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    • 14.03.2003
    • 30225
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

    Zu Deinen Skiern kann ich zwar nicht helfen, aber
    Zitat von Olafur Beitrag anzeigen
    *Gibts Ärger mit Langläufern, denen ich mit meinen Schaufeln die Loipe versaue oder zu lahm bin?
    Nimm' einfach die Skatingloipen
    *Wie weit würdet Ihr Richtung Skitouren gehen? Ich würde als Familienvater nichts machen wollen, was fahrlässig ist, aber auch keine besondere Lust (und Kohle) zum Experten für LVS, Lawinenrucksäcke und Sonden zu werden. Geht da im Bereich bis um die Baumgrenze oder auf Pisten was, wenn die Hänge nicht allzu steil sind (sonst komm ich wohl ohnehin kaum wieder runter)? Würde mich ein Tourenführer mit meinem Equipment (BCX-Ski) auf eine leichtere Tour (also ohne besonders steile Strecken) wohl mitnehmen?
    Abseits der Piste sind LVS und Sonde heutzutage Standard, jedenfalls für nicht-fahrlässige Familienväter
    Wobei Du als Einzelgänger nur einen Nutzen davon hast, solange Du in der Nähe anderer bist, logisch.
    Unter der Baumgrenze bedeutet nicht automatisch Sicherheit vor Lawinen.
    Auf der Piste aufsteigen ist wohl mittlerweile sehr beliebt geworden (werde ich nie verstehen...), aber deswegen teilweise auch reglementiert oder gleich verboten.

    Gruß, Martin
    Meine Reisen (Karte)

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    • hannesv
      Dauerbesucher
      • 19.09.2008
      • 757
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

      der 99er müsste eigentlich in die normalspur passen. wenn du das gefühl hast, dass du bremst geh halt neben der spur. ausserdem: der grossteil der langläufer dort skaten und denjenigen, die klassisch dahinwandern fällts net auf. die spuren sind eh meistens im frühjahrsschnee sehr schnell ausgenudelt.
      ich mach es auch so - mittelding zwischen loipe, forststrasse, leichte abfahrten (bis rot, schwarz nur wenn die piste nicht auf carving hergerichtet ist. musst ja net unbedingt hinten in sportgastein herumfahren *g* . check auch die winterwanderrouten resp schneeschuhtouren (davon gibts im gasteinertal einige) ab
      telemarken ist ganz einfach > stemmpflug mit mehr druck auf den vorwärtsgeschobenen talski, bergski beigleiten lassen. fang am kinderhügel an *g*
      mit den hohen alpina nnn (ich hab den 1550er) und nnn-bindung sollte es keine probleme geben.

      also viel spasse und schönes wetter
      ******************
      ich finde es besser, dass das ziel am ende des weges ist, als dass der weg zum ziel führt.
      ******************

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      • Pielinen
        Fuchs
        • 29.08.2009
        • 1371
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        #4
        AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

        Die genannten Skier sind gut für Waldwege und hügeliges Gelände, aber Loipe macht damit keinen Spaß.
        Zum Telemarküben auf der Piste habe ich ähnliche Skier mit einer Rottefella Chili und Lederschuhen.
        Ich als Gelegenheitsskifahrer und Flachlandbewohner kann dir sagen: das ist nur was für wirkliche Könner!
        Zuletzt geändert von Pielinen; 01.03.2015, 15:44.
        Wer nichts weiß muss alles glauben...

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        • Olafur
          Anfänger im Forum
          • 28.02.2015
          • 16
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          #5
          AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

          Zitat von Pielinnen Beitrag anzeigen
          Die genannten Skier sind gut für Waldwege und hügeliges Gelände, aber Loipe macht damit keinen Spaß.
          Zum Telemarküben auf der Piste habe ich ähnliche Skier mit einer Rottefella Chili und Lederschuhen.
          Ich als Gelegenheitsskifahrer und Flachlandbewohner kann dir sagen: das ist nur was für wirkliche Könner!

          Vielen Dank für Eure Antworten! Dann fang ich mal mit dem Anfängerhügel und der Skatingpiste an und arbeite mich über Forstwege (scheints da auch zu geben) bis evtl nach Rückversicherung bei lawinenerfahrenen Ortskundigen zur Schneeschuhwandertour und blauer (oder roter) Piste hoch. Für schwerere Pisten oder leichte Freerides werde ich mir wohl doch Hardshelltele-, Touren- oder Carvingski ausleihen, da ich etwas Sorgen hab, ob die robuste BC NNN Magnum ohne Sicherheitsauslösung, die ich habe, nicht möglicherweise dazu führt, dass mein Bein zur "Sollbruchstelle" wird Wirklicher Könner bin ich nämlich nicht - wobei Rottefella Chili (mit Kabelzug?) und 3Pin 75mm ja noch etwas mehr Halt gibt, oder?
          Es gibt da offenbar Möglichkeiten für Pistengehen am Graukogel. Stubneralm ist prinzipiell gesperrt, aber wenn wir da sind, gibt es lt Salzburger Veranstaltungskalender ein Skitourabend *freu*. Klar sind Pistentouren weniger attraktiv als queerbeet, aber - solang ich mich am Rand halte und auf herabrauschende "Pistensäue" aufpasse - irgendwie auch vernünftiger: vielleicht kann ich sogar Frau und Kinder überreden, zumindest, wenn es beim Verleih Kindertourenski im Sortiment git...

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          • derMac
            Freak
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            • 08.12.2004
            • 11888
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

            Die E99 sind für eine frisch angelegte Loipe minimal (vll 2-3 mm) zu breit. Wenn da aber schon ein paar andere Langläufer durch sind passt es normalerweise und geht auch ganz gut.

            Mac

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            • Olafur
              Anfänger im Forum
              • 28.02.2015
              • 16
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

              Hi Mac, nachdem ich noch mal offline mit einem alten Hasen gequatscht habe, ist mir nun klar, warum ich in der Loipe Schwierigkeiten hatte mitzuhalten und ich auch auf der Piste das Gefühl hatte, mit gezogener Handbremse zu fahren: Offenbar ist das Problem, dass ich für mein Gewicht von gut 80 kg mit 200cm zu kurze oder jedenfalls zu weiche Ski habe. Auf der Piste haben die Schuppen beim Abfahren deutlich gesurrt und die mich (alle) überholenden Alpinskifahrer haben etwas belustigt auf meine Ski geschaut. Der Bekannte hat mir dann den sog Papiertrick empfohlen, nachdem bei gleichmäßiger Belastung der Ski noch ein Blatt zwischen Ski und Boden passen soll. Ergebnis negativ...

              KAnn man da eigentlich was machen, außer neue Ski zu kaufen oder bis Ostern zu fasten? Ich denke da so in Richtung: vor und hinter der Bindung eine dünne GFK-Segellatte auf den Ski zu laminieren

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              • Philipp
                Alter Hase
                • 12.04.2002
                • 2754
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                Zitat von Olafur Beitrag anzeigen
                Hi Mac, nachdem ich noch mal offline mit einem alten Hasen gequatscht habe, ist mir nun klar, warum ich in der Loipe Schwierigkeiten hatte mitzuhalten und ich auch auf der Piste das Gefühl hatte, mit gezogener Handbremse zu fahren: Offenbar ist das Problem, dass ich für mein Gewicht von gut 80 kg mit 200cm zu kurze oder jedenfalls zu weiche Ski habe. Auf der Piste haben die Schuppen beim Abfahren deutlich gesurrt und die mich (alle) überholenden Alpinskifahrer haben etwas belustigt auf meine Ski geschaut. Der Bekannte hat mir dann den sog Papiertrick empfohlen, nachdem bei gleichmäßiger Belastung der Ski noch ein Blatt zwischen Ski und Boden passen soll. Ergebnis negativ...

                KAnn man da eigentlich was machen, außer neue Ski zu kaufen oder bis Ostern zu fasten? Ich denke da so in Richtung: vor und hinter der Bindung eine dünne GFK-Segellatte auf den Ski zu laminieren
                Man kann es eigentlich nicht oft genug wiederholen: kauf Dir Wachsski! Der E99 hat für seine geringe Eigenspannung eine viel zu lange Schuppenzone. Die hilft zwar beim Aufstieg, ansonsten bremst und surrt sie aber unverhältnismäßig stark. Beim Haftwachs paßt Du Wachs und Auftragsbereich einfach Deinem Gewicht (mit oder ohne Rucksack) an. Und nein, es ist kein Hexenwerk, für das man einen ganzen Kosmetikkoffer, Schneethermometer, Bügeleisen, Massenspektrometer und sonstwas braucht. Zwei Wachse, einen Reibkork und einen Stahlspachtel zum Abnehmen von altem Wachs und etwas im auf der Zeit gesammelte Erfahrung reichen locker aus.

                Die Ski mit auflaminierten Elementen zu versaubeuteln würde ich mir eher sparen wollen .

                Viel Spaß weiterhin mit den Ski und im Schnee (hach, Schnee, träum )
                "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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                • Olafur
                  Anfänger im Forum
                  • 28.02.2015
                  • 16
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                  Hört sich überzeugend an. Sieht so aus, als müsste ich auf meine alten Tage noch "wachsen" lernen

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                  • hannesv
                    Dauerbesucher
                    • 19.09.2008
                    • 757
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                    Klister ist auch empfehlenswert
                    ******************
                    ich finde es besser, dass das ziel am ende des weges ist, als dass der weg zum ziel führt.
                    ******************

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                    • derMac
                      Freak
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                      • 08.12.2004
                      • 11888
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                      Zitat von Olafur Beitrag anzeigen
                      Hi Mac, nachdem ich noch mal offline mit einem alten Hasen gequatscht habe, ist mir nun klar, warum ich in der Loipe Schwierigkeiten hatte mitzuhalten und ich auch auf der Piste das Gefühl hatte, mit gezogener Handbremse zu fahren: Offenbar ist das Problem, dass ich für mein Gewicht von gut 80 kg mit 200cm zu kurze oder jedenfalls zu weiche Ski habe.
                      Wenn du zu den 80 kg noch einen schweren Rucksack aufhast, ist die 210er Variante eine Tick besser, aber nicht dramatisch. Ich fahre die bei zwischen 100 und 110 kg Gesamtlast. Aber ein schneller Ski ist das nicht, dafür ist er nicht gedacht.

                      Auf der Piste haben die Schuppen beim Abfahren deutlich gesurrt und die mich (alle) überholenden Alpinskifahrer haben etwas belustigt auf meine Ski geschaut. Der Bekannte hat mir dann den sog Papiertrick empfohlen, nachdem bei gleichmäßiger Belastung der Ski noch ein Blatt zwischen Ski und Boden passen soll. Ergebnis negativ...
                      Du darfst das mit dem Papiern nicht selber machen, weil du so nicht wirklich gleichmäßig belasten kannst. Wenn jemand anderes das Papier bei 80 kg nicht rausziehen kann erstaunt mich das schon? Gibts den E99 neuerdings mit verschiedenen Vorspannungen?

                      KAnn man da eigentlich was machen, außer neue Ski zu kaufen oder bis Ostern zu fasten?
                      Schuppenski muss man so hinnehmen wie sie sind, da sind Wachsski tatsächlich vielseitiger und in der Loipe normalerweise auch schneller. Aber auch ein Wachsski sollte idealerweise die passende Vorspannung haben. Für Skiwandern mit schwerem Gepäck unter stark wechselnden Bedingungen (und dafür sind die E99 gemacht) sind die Geschwindigkeitsunterschiede dann IMO nicht mehr so dramatisch, dass man sich das Wachsen unbedingt antun muss. Da gibts aber hier im Forum sehr geteilte Meinungen zu. Wo ein Schuppenski wirklich (etwas mehr als Wachsski) nervt, sind Bedingungen wo dir trotz Gleitwachs und sonstigen Geheimmittelchen alle paar m der Ski unten vereist (bevorzugt eben in der Schuppenzone).

                      Mac

                      PS: Nicht sie Schuppeski wachen - also die Abstoßzone mit Steigwachs! Den ganzen Ski mit Gleitwachs ist ok, lohnt aber IMO beim E99 nur wenn er vereist

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                      • Olafur
                        Anfänger im Forum
                        • 28.02.2015
                        • 16
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                        Zitat von derMac Beitrag anzeigen
                        Du darfst das mit dem Papiern nicht selber machen, weil du so nicht wirklich gleichmäßig belasten kannst. Wenn jemand anderes das Papier bei 80 kg nicht rausziehen kann erstaunt mich das schon? Gibts den E99 neuerdings mit verschiedenen Vorspannungen?
                        Danke für Deine Tips - und Du hast natürlich recht, bei dem Papiertest muss ich mir noch mal helfen lassen, ich bin da ziemlich rumgewackelt und hab mich vorgebeugt etc. Der Ski lag auch nicht völlig platt und lückenlos auf, sondern es gab eine kleine Lücke, die aber nicht die ganze Schuppenzone umfasste. Ich probier das noch mal etwas genauer. Wahrscheinlich sollte ich, da es an dem Wintersportort einen großen Verleih gibt und mehrere andere in der Nähe einfach mal zwei, drei verschiedene Modelle ausprobieren und schauen, was am besten passt.

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                        • Thun
                          Dauerbesucher
                          • 27.08.2008
                          • 623
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                          #13
                          AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                          Alleine die Frage, ob man ohne LVS, Sonde, Schaufel hast Du abseits gesicherter Pisten unterwegs sein sollte, zeigt, dass Deine Kenntnisse bezgl. Lawinengefahr, etc. nicht genügend ist. Also bleib' da sicherheitshalber auch weg, gibt schon genug Trottel, die das nicht tun. Und ja, Lawinengefahr kann es in den Alpen auch unterhalb der Baumgrenze geben, vor allem, da bei uns Treeskiing praktisch unmöglich ist und man ja in der Regel über Wiesen abfährt.

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                          • Olafur
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                            • 28.02.2015
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                            #14
                            AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                            Zitat von Thun Beitrag anzeigen
                            Alleine die Frage, ob man ohne LVS, Sonde, Schaufel hast Du abseits gesicherter Pisten unterwegs sein sollte, zeigt, dass Deine Kenntnisse bezgl. Lawinengefahr, etc. nicht genügend ist. Also bleib' da sicherheitshalber auch weg, gibt schon genug Trottel, die das nicht tun. Und ja, Lawinengefahr kann es in den Alpen auch unterhalb der Baumgrenze geben, vor allem, da bei uns Treeskiing praktisch unmöglich ist und man ja in der Regel über Wiesen abfährt.
                            Hallo Thun,
                            "abseits gesicherter Pisten" kann ja sehr vieles sein, vom Gletscher und der steilen Rinne im Gipfelbereich bis zu hochplateauartigen Almwiesen mit weit unter 30° Hangneigung oder die oben angesprochenen Forstwege in dichten Fichtenwäldern - auch die kann man ja abfahren...

                            Ich werde immer sehr skeptisch, wenn Leute (nicht nur beim Berg-, sondern auch beim Wassersport, wo ich mehr Erfahrung habe)
                            a) alles über einen Kamm scheren, das heißt auch, sich nicht für die Bedingungen vor Ort interessieren (was sind die lokalen landschaftlichen Gegebenheiten, wie ist die aktuelle Wetterlage, was sagen die Leute vor Ort, wie ist das eigene Können) und
                            b) in Sicherheitsfragen zu sehr auf Technik vertrauen (am Ende, ohne gescheit damit umgehen zu können). Da kommt meist nichts Gutes raus... Ich bin mal so dreist und sage, die meisten Trottel fahren wahrscheinlich *mit* LVS über lawinengefährdete Hänge (bzw. paddeln mit Nikosignal und sauteurem Trockenanzug bei Wind gegen Strom im Seegatt zwischen den Ostfriesischen Inseln rum).

                            Meine Herangehensweise ist immer, sich an so Sachen ohne Erfolgsdruck ranzutasten, erst mal ins Mittelgebirge, um zu sehen, wie ich überhaupt mit der sportlichen Seite klar komme und was ich mir insofern zutrauen kann und dann halt Erfahrungen sammeln, z.B. durch Pistentouren (hab ich schon) und da, wo die Bedingungen so sind, dass ich - nach Auffassung von Skilehrern o.ä. - erst mal kein LVS usw brauche (hab ich auch schon mal, auf einer Alm, die sich als relativ flacher Sattel zwischen zwei Gipfeln hinzog, so dass keine Lawinen zu erwarten waren, siehe http://www.fototouren.at/Berg/Bergwa...ls.aspx?ID=44#). Wenn ich mir dann noch etwas Ahnung von Lawinenkunde angelesen habe, wäre ich vielleicht auch so weit, mich einem Skitourenführer anzuvertrauen, der mir mit LVS usw (denn ich bin da gar nicht grundsätzlich dagegen) was zeigen kann, das ich alleine nicht verantworten könnte.

                            Meine Frage bezog sich vor allem darauf, ob die Ski für solche Unternehmungen tauglich sind. Dass LVS heute Standard ist, war mir schon irgendwie bewusst, aber ich glaube, das zu wissen, ist wirklich eher ein unerhebliches Detail dessen, was man alles über Lawinen und Sicherheit in den Bergen wissen kann - und sollte.

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                            • Flachlandtiroler
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                              • 14.03.2003
                              • 30225
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                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                              Verstand eingeschaltet lassen und Verzichtbereitschaft sind ein guter Anfang

                              Du hattest aber nun mal explizit nach Lawinenausrüstung und dgl. gefragt -- da kann man es nicht klar genug sagen.

                              Vielleicht erbarmt sich ein Ortskundiger (kenne die Gegend überhaupt nicht, sorry) mal und hat einen "100% sicheren" Tipp für Dich...
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                              • Thun
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                                • 27.08.2008
                                • 623
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                                #16
                                AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                                Zitat von Olafur Beitrag anzeigen
                                Hallo Thun,
                                "abseits gesicherter Pisten" kann ja sehr vieles sein, vom Gletscher und der steilen Rinne im Gipfelbereich bis zu hochplateauartigen Almwiesen mit weit unter 30° Hangneigung oder die oben angesprochenen Forstwege in dichten Fichtenwäldern - auch die kann man ja abfahren... (...)
                                Meine Frage bezog sich vor allem darauf, ob die Ski für solche Unternehmungen tauglich sind. Dass LVS heute Standard ist, war mir schon irgendwie bewusst, aber ich glaube, das zu wissen, ist wirklich eher ein unerhebliches Detail dessen, was man alles über Lawinen und Sicherheit in den Bergen wissen kann - und sollte.
                                Sehe ich nicht viel anders. Die Frage ist nicht nur: Kannst Du nicht nur im Ernstfall in der Streßsituation mit der Technik umgehen (wie findet man mit einem LVS schnell einen Verschütteten, wie wird mit der Sonde gearbeitet, etc.), sondern vor allem: Wie gut kennst Du dich mit alpinen Gefahren, Aufbau von Schneedecken, Entstehung von Lawinen und Identifizierung kritischer Stellen aus. Da steckt halt wesentlich mehr dahinter, als beim Frühstück den Lawinenbericht zu checken, zu denken "beim Zweier geht alles" und loszuziehen. (Nicht nur) bei Lawinen sind die Unterschiede zwischen Mittel- und Hochgebirge halt schon erheblich. Deshalb würde ich im Zweifel einfach empfehlen, es sein zu lassen. Mache ich auch so.
                                Ich will da auch nicht alle über einen Kamm scheren, aber teilweise wundert man sich schon, mit welchen Vorstellungen Leute ins Hochgebirge ziehen wollen (nicht auf dich bezogen). In Kühtai/Tirol haben sie letzte Woche z.B. zwei Deutsche ausgeflogen, die sich auf fast 3.000m verirrt hatten, mit Sneakern (!!) und ohne Bergausrüstung und, wie überraschend, fast erfroren sind. Deshalb sehe ich das doch relativ konsequent und denke, die Leute sollten nicht einfach was probieren, sondern wissen, was sie tun.

                                Die genannten Trottel kann man zum Beispiel schön in Lech beobachten. Beim ersten Tag nach Schneefall wird gnadenlos in jeden Hang eingefahren, ohne dass die Leute auf die Verhältnisse schauen. Und das bei Warnstufe 4, gab in den Tagen natürlich auch eine Lawine am Arlberg. Ich vermute auch, dass die meisten von denen auch die volle Ausrüstung dabei haben, nur hilft die halt nichts, wenn man das Hirn daheim vergisst (oder bei der Ausgabe zu spät da war).

                                Zu der Skifrage: m.M. nix halbes und nichts Ganzes, sowohl in der Loipe (bin allerdings auch Skater) als auch für die Abfahrt. Aber wenn Du sie hast kannst sie ja mal ausprobieren. Und der Vorteil: Mit den Teilen bleiben einem vermutlich viele gefährlichere Bereiche sowieso verschlossen.

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                                • Olafur
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                                  • 28.02.2015
                                  • 16
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                                  #17
                                  AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                                  Zitat von Thun Beitrag anzeigen
                                  Deshalb würde ich im Zweifel einfach empfehlen, es sein zu lassen. Mache ich auch so.
                                  Das "sein lassen" im richtigen Moment ist eine große Kunst. Ich wollte in den letzten Jahren schon etwa vier mal mit einem Kajak auf die Nordsee, habe es dann jedes Mal nach längeren Planungen, Vorbereitungen, Investitionen usw gelassen, weil die Bedingungen (Wetterbericht) nicht gestimmt haben (auf der Ostsee hat es dafür bei vier Versuchen vier Mal geklappt :-) Oben habe ich über ein Nicosignal geschrieben. So was ist eine Art Leuchtsignal, in gewisser Weise hat es eine ähnliche Funktion wie ein LVS. Ich würde das schon mitnehmen, aber vor allem würde ich alles dran setzen, nicht in Situationen zu kommen, in denen ich es anwenden muss. Aber ich glaub, wir verstehen uns schon...

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                                  • Olafur
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                                    • 28.02.2015
                                    • 16
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                                    #18
                                    AW: Skiwandern zwischen Loipe, Piste und Alpintour

                                    Bin zurück und habe tatsächlich relativ viel "sein gelassen". Für mich, wie gesagt im Vergleich mit anderen Norddeutschen halbwegs fortgeschrittener Alpin-Skifahrer, aber keineswegs "Experte", war es zu schwierig, mit den BC-Langlauf-Ski rote Pisten oder steile Ziehwege abzufahren. Daher habe ich mir für die Piste doch auch noch Abfahrtski geliehen und war dann meist damit unterwegs, vor allem, wenn ich mit anderen zusammen gefahren bin.

                                    Mit den Fischer E66 bin ich dann erstmal im Tal auf die Loipe gegangen. Im Neuschnee gings sehr viel besser neben als in der verharschten und unregelmäßig manuell gespurten Loipe.

                                    Auf den Pisten war es eher wie auf Eiern, daher bin ich längere Strecken bergab mit der Gondel und bergauf mit Fellen. Kürzere oder flachere Strecken gehen schon per Stemmbogen oder zur Not per kontrolliertem Abrutschen, ist aber auf Dauer sehr anstengend. Telemark-Stil war noch schwieriger für mich, da ich in den BC-Bindungen wenig Halt, Skikontrolle und Schwierigkeiten mit der Balance hatte.

                                    Eine ganz kleine Tour von ca 2 h habe ich dann doch gemacht, vom Tal zunächst auf der Piste einen Ziehweg hoch und dann in einem Seitental ein paar hundert Meter bis knapp unter die Baumgrenze, dann über einen kleinen Steg einen Gebirgsbach gequert und dort Spuren von Freeridern folgend auf einen schmalen Wanderweg, der wieder ins Tal führte, am Anfang ging es noch, dann wurde er aber steiler und steiler. Zum Pflugfahren war es zu eng, daher habe ich erst ich mit den Skistöcken gebremst, dann die Felle wieder drauf und schließlich, als der Weg auf einem Grat immer steiler und schließlich in Serpentinen runter ging, die Ski ausgezogen und mit den Stiefeln weitergegangen. Schön war's... Danke für die Tipps.

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