Abend zusammen!
Nächsten Winter will ich mit meiner 144er länger in den Skanden unterwegs sein und plane Essen/Brennstoff für über zwei Monate mit mir zu schleppen. Die Tour ist relativ ungefährlich, aber soll sehr lang und komplett autark sein. In die Pulka kommen also zu der minimierten Ausrüstung ca. 50kg Essen und 4-5l Benzin. Endgewicht knapp 80kg.
Macht es Sinn, sich für solche Lasten besondere Ski zu kaufen? Aktuell habe ich recht unschöne Backcountry-Latten ohne Stahlkanten und wollte mir sowieso ein neues Modell anschaffen. Die Ski sollten keine Schuppen haben, da ich mit Steigwachs extrem zufrieden bin. Ich denke mal, dass etwas Extralänge angemessen ist, mit 205cm fahre ich aktuell und das mit deutlich weniger Gepäck.
Alternativen wären ja noch breite Tourenski. Oder man nimmt Schneeschuhe als Ergänzung zu dünnen Backcountry-Ski. Alpin fahre ich okay, aber eine ernsthafte Abfahrt mit schwerer Pulka traue ich mir nicht ohne Langfelle zu. Wobei es bestimmt auch keinen Spaß macht, bei jedem Hügel Schneeschuhe anzuziehen und damit herunterzulaufen...
Wenn die Pulka am Ende leichter wird, könnte ich mir aber durchaus eine Abfahrt mit Tourenski vorstellen. Allerdings wären dann ja auch Backcountry-Ski auf dem flachen Gelände schneller.
Apropos: Kommt man mit so einem Gewicht überhaupt noch ordentlich Steigungen wie bspw. am Tjäktjapass hoch? Mit einem 20kg-Rucksack schaffe ich das auch locker ohne Langfelle, aber keine Ahnung wie das mit einer schweren Pulka aussieht. Ich bin 75kg schwer und halbwegs sportlich, aber ich habe schon wesentlich fittere Leute in den Bergen gesehen. Aktuell trainiere ich ausschließlich meine Ausdauer, aber für die Tour könnte ich auch Krafttraining einbauen (schweres Kreuzheben, Langhandelrudern, Kniebeugen usw.), damit wäre ich stärker und vor allem deutlich schwerer. Keine Ahnung, ob ich mit 10kg mehr auf den Rippen 30er-Tage schaffe, auch wenn es größtenteils Muskulatur ist. Während der Tour würde mein Gewicht dann wieder abfallen und die Pfunde würden wie bei der Pulka purzeln, die langsam immer leerer wird.
Ich mache mir Sorgen, dass bei einer Pulka, die anfangs so viel wie ich wiegt, mein Körpergewicht bei kleineren Anstiegen (die normalerweise keine Langfelle voraussetzen) so ungünstig übertragen wird, dass ich das Gewicht nicht mehr ordentlich auf die Steigzone übertragen kann und so einfach liegen bleibe, obwohl vielleicht sogar die Kraft dafür da wäre. Schließlich wiegt die Pulka anfangs voll bepackt so viel wie ich und ich müsste mich stark in den Hang legen, um das Gewicht nach oben zu bewegen. Wahrscheinlich ist diese Theorie aber total bescheuert.
Wenn ich permanent mit Langfellen laufen müsste, würden die Backcountry-Ski praktisch alle ihre Vorteile verlieren, weil man kaum noch gleiten kann. Das wäre mit breiten Tourenski wahrscheinlich angenehmer, weil ich damit ordentliche Kurven fahren könnte und größere Steigungen in gerader Linie möglich wären.
Folgende Ideen schweben mir vor:
• alte Ski behalten und zusätzlich Schneeschuhe für harte Anstiege einpacken. Wäre ziemlich suboptimal und langsam, außerdem kommt dann noch mehr Gewicht für die zusätzliche Nahrung dazu - außerdem wird es dann eventuell schwierig, noch rechtzeitig am Torneträsk anzukommen, wenn er tragfähig ist
• teure Tourenski samt Langfellen kaufen, die definitiv die Steigung packen und eventuell leichtere Abfahrten mit ohne Steigfelle erlauben, später auch mehr. Kann man eine NNN-BC-Bindung überhaupt an abfahrtsorientierte Tourenski (oder wenigstens Allrounder) montieren?
• neue, bessere Backcountry-Ski samt Langfellen kaufen, falls das ausreicht
• Harscheisen als Unterstützung kaufen? Gibt's die auch für NNN-BC oder nur bei Tourenbindungen?
• auf die alte Bindung wechseln und Kabel montieren, um etwas besser mit Backcountry-Ski abzufahren?
Die letzten drei Punkte zu kombinieren wäre natürlich logisch, falls das geht. Nur ist es mir zu teuer...
Irgendwie klingt das alles nicht so toll. Man sollte wirklich bedenken, dass die Pulka während der Tour immer leichter wird. Was anfangs prima funktioniert, könnte später schon nervig werden. Wenn 40kg Verbrauchsgüter weg sind, gäbe es definitiv kein Problem mehr und am Ende wird es hinter Abisko sowieso flacher.
Das Budget für Neueinkäufe liegt bei 300-400€, die ich auch gerne ausschöpfe, wenn die Tour damit deutlich einfacher wird.
[Ich habe mal versucht, herausfinden, womit die Brooks Range oä. durchquert wurde, das ist ja ähnlich (nur viel kälter, aufwändiger und gefährlicher). Leider finde ich da nichts. Bei den Skanden gibt es wiederum zu viele Infos, um das alles zu filtern. Es haben bestimmt schon einige Leute Strecken von über 1000km ohne Depots und Hilfe von außen in den Bergen geschafft.
Was auf Grönland usw. gemacht wird, hilft mir leider nicht weiter, weil dort die Berge fehlen. Wahrscheinlich wäre das Problem schon gelöst, wenn ihr eine ordentliche Packliste von jemandem hättet, der eine vergleichbare Strecke mit ähnlich schwerer Pulka bereits gelaufen ist. Da müsste es doch bestimmt Leute geben.]
Ich danke euch im Voraus.
Nächsten Winter will ich mit meiner 144er länger in den Skanden unterwegs sein und plane Essen/Brennstoff für über zwei Monate mit mir zu schleppen. Die Tour ist relativ ungefährlich, aber soll sehr lang und komplett autark sein. In die Pulka kommen also zu der minimierten Ausrüstung ca. 50kg Essen und 4-5l Benzin. Endgewicht knapp 80kg.
Macht es Sinn, sich für solche Lasten besondere Ski zu kaufen? Aktuell habe ich recht unschöne Backcountry-Latten ohne Stahlkanten und wollte mir sowieso ein neues Modell anschaffen. Die Ski sollten keine Schuppen haben, da ich mit Steigwachs extrem zufrieden bin. Ich denke mal, dass etwas Extralänge angemessen ist, mit 205cm fahre ich aktuell und das mit deutlich weniger Gepäck.
Alternativen wären ja noch breite Tourenski. Oder man nimmt Schneeschuhe als Ergänzung zu dünnen Backcountry-Ski. Alpin fahre ich okay, aber eine ernsthafte Abfahrt mit schwerer Pulka traue ich mir nicht ohne Langfelle zu. Wobei es bestimmt auch keinen Spaß macht, bei jedem Hügel Schneeschuhe anzuziehen und damit herunterzulaufen...

Wenn die Pulka am Ende leichter wird, könnte ich mir aber durchaus eine Abfahrt mit Tourenski vorstellen. Allerdings wären dann ja auch Backcountry-Ski auf dem flachen Gelände schneller.
Apropos: Kommt man mit so einem Gewicht überhaupt noch ordentlich Steigungen wie bspw. am Tjäktjapass hoch? Mit einem 20kg-Rucksack schaffe ich das auch locker ohne Langfelle, aber keine Ahnung wie das mit einer schweren Pulka aussieht. Ich bin 75kg schwer und halbwegs sportlich, aber ich habe schon wesentlich fittere Leute in den Bergen gesehen. Aktuell trainiere ich ausschließlich meine Ausdauer, aber für die Tour könnte ich auch Krafttraining einbauen (schweres Kreuzheben, Langhandelrudern, Kniebeugen usw.), damit wäre ich stärker und vor allem deutlich schwerer. Keine Ahnung, ob ich mit 10kg mehr auf den Rippen 30er-Tage schaffe, auch wenn es größtenteils Muskulatur ist. Während der Tour würde mein Gewicht dann wieder abfallen und die Pfunde würden wie bei der Pulka purzeln, die langsam immer leerer wird.
Ich mache mir Sorgen, dass bei einer Pulka, die anfangs so viel wie ich wiegt, mein Körpergewicht bei kleineren Anstiegen (die normalerweise keine Langfelle voraussetzen) so ungünstig übertragen wird, dass ich das Gewicht nicht mehr ordentlich auf die Steigzone übertragen kann und so einfach liegen bleibe, obwohl vielleicht sogar die Kraft dafür da wäre. Schließlich wiegt die Pulka anfangs voll bepackt so viel wie ich und ich müsste mich stark in den Hang legen, um das Gewicht nach oben zu bewegen. Wahrscheinlich ist diese Theorie aber total bescheuert.

Wenn ich permanent mit Langfellen laufen müsste, würden die Backcountry-Ski praktisch alle ihre Vorteile verlieren, weil man kaum noch gleiten kann. Das wäre mit breiten Tourenski wahrscheinlich angenehmer, weil ich damit ordentliche Kurven fahren könnte und größere Steigungen in gerader Linie möglich wären.
Folgende Ideen schweben mir vor:
• alte Ski behalten und zusätzlich Schneeschuhe für harte Anstiege einpacken. Wäre ziemlich suboptimal und langsam, außerdem kommt dann noch mehr Gewicht für die zusätzliche Nahrung dazu - außerdem wird es dann eventuell schwierig, noch rechtzeitig am Torneträsk anzukommen, wenn er tragfähig ist
• teure Tourenski samt Langfellen kaufen, die definitiv die Steigung packen und eventuell leichtere Abfahrten mit ohne Steigfelle erlauben, später auch mehr. Kann man eine NNN-BC-Bindung überhaupt an abfahrtsorientierte Tourenski (oder wenigstens Allrounder) montieren?
• neue, bessere Backcountry-Ski samt Langfellen kaufen, falls das ausreicht
• Harscheisen als Unterstützung kaufen? Gibt's die auch für NNN-BC oder nur bei Tourenbindungen?
• auf die alte Bindung wechseln und Kabel montieren, um etwas besser mit Backcountry-Ski abzufahren?
Die letzten drei Punkte zu kombinieren wäre natürlich logisch, falls das geht. Nur ist es mir zu teuer...

Irgendwie klingt das alles nicht so toll. Man sollte wirklich bedenken, dass die Pulka während der Tour immer leichter wird. Was anfangs prima funktioniert, könnte später schon nervig werden. Wenn 40kg Verbrauchsgüter weg sind, gäbe es definitiv kein Problem mehr und am Ende wird es hinter Abisko sowieso flacher.
Das Budget für Neueinkäufe liegt bei 300-400€, die ich auch gerne ausschöpfe, wenn die Tour damit deutlich einfacher wird.
[Ich habe mal versucht, herausfinden, womit die Brooks Range oä. durchquert wurde, das ist ja ähnlich (nur viel kälter, aufwändiger und gefährlicher). Leider finde ich da nichts. Bei den Skanden gibt es wiederum zu viele Infos, um das alles zu filtern. Es haben bestimmt schon einige Leute Strecken von über 1000km ohne Depots und Hilfe von außen in den Bergen geschafft.
Was auf Grönland usw. gemacht wird, hilft mir leider nicht weiter, weil dort die Berge fehlen. Wahrscheinlich wäre das Problem schon gelöst, wenn ihr eine ordentliche Packliste von jemandem hättet, der eine vergleichbare Strecke mit ähnlich schwerer Pulka bereits gelaufen ist. Da müsste es doch bestimmt Leute geben.]
Ich danke euch im Voraus.
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