Aus "Der Bund" vom 3.3.06:
14 Nächte in der Eigerwand
Vier sibirische Bergsteiger kletterten die «Superdirettissima»
Eigergipfel möglichst direkt durch die Nordwand: Vier Bergsteiger aus Sibirien haben Schnee und Sturm 14 Tage getrotzt und ihr Ziel erreicht.
«Fast jede Equipe, die einsteigt, versucht, möglichst direkt in der Falllinie den Eigergipfel zu erreichen.» Das stellt der Grindelwalder SAC-Rettungschef Kurt Amacher fest. Vom 4. bis 17. Februar sind nach Angaben von Robert Steiner, dem Koordinator des Unternehmens, vier Bergsteiger aus Sibirien über eine neue Route durch die Eigernordwand geklettert. Es handle sich um die bislang direkteste Route auf den Eigergipfel. Insgesamt 52 Seillängen kletterten die Bergsteiger und übernachteten 14-mal in der hochwinterlichen Wand. Dazu brachten sie ein kleines Zelt mit, das sie auf eine mit Schnee gefüllte Hängematte stellten.
Schwer zu schaffen machte den Bergsteigern gemäss Steiner das Wetter. Fast eine Woche lang kämpften sie mit Neuschnee, Kälte und starkem Wind. Als sie den Gipfel des Eigers erreichten, wurden am Jungfraujoch Windspitzen von 130 km/h gemessen.
Bemerkenswert ist nach Angaben Steiners der Stil der Erstbegehung. Die Alpinisten aus dem Land des ewigen Frosts wollten eine echte Abenteuerroute klettern und verwendeten deswegen so wenige Bohrhaken wie möglich. Viele Seillängen konnten nur mit Hilfe von gebogenen Metallhaken (so genannten Hooks) geklettert werden, die sich an winzigen Kanten im Fels verhaken. «Wir hätten nicht gedacht, dass es in den Alpen so schwere und kalte Wände gibt», sagte einer der Mannschaft. «Wir haben es nur mit vielen Gebeten und eisernen Nerven geschafft.» Evgeni Dmitrienko, der seine Bergschuhe zu Hause vergessen hatte, kletterte die Wand in Treckingschuhen. Mehrere seiner Zehen erfroren oberflächlich.
Die Besteigung ist Teil des russischen Alpinwettkampfs. Eine andere Mannschaft aus der gleichen russischen Stadt kletterte eine neue Route in der Nordwand der Grandes Jorasses und eine dritte Mannschaft kletterte durch die Matterhorn-Nordwand. «Nach der Besteigung nahmen die Kletterer aus Krasnojarsk noch ein Bad im Thunersee – sehr zum Erstaunen der Eistaucher, die dort übten!», erklärt Steiner.
Gemäss SAC-Rettungschef Kurt Amacher sind gegenwärtig tschechische Bergsteiger in der Nordwand. «Wo sie stecken und ob sie vorwärts kommen, ist bei diesem Wetter nicht auszumachen», berichtet Amacher.
Im Januar hatte der Böniger Ueli Steck, der als einer der besten Bergsteiger der Schweiz gilt, die superdirekte Eigernordwandroute «the young spider» in fünf Tagen erstmals im Winter im Alleingang bestiegen.
14 Nächte in der Eigerwand
Vier sibirische Bergsteiger kletterten die «Superdirettissima»
Eigergipfel möglichst direkt durch die Nordwand: Vier Bergsteiger aus Sibirien haben Schnee und Sturm 14 Tage getrotzt und ihr Ziel erreicht.
«Fast jede Equipe, die einsteigt, versucht, möglichst direkt in der Falllinie den Eigergipfel zu erreichen.» Das stellt der Grindelwalder SAC-Rettungschef Kurt Amacher fest. Vom 4. bis 17. Februar sind nach Angaben von Robert Steiner, dem Koordinator des Unternehmens, vier Bergsteiger aus Sibirien über eine neue Route durch die Eigernordwand geklettert. Es handle sich um die bislang direkteste Route auf den Eigergipfel. Insgesamt 52 Seillängen kletterten die Bergsteiger und übernachteten 14-mal in der hochwinterlichen Wand. Dazu brachten sie ein kleines Zelt mit, das sie auf eine mit Schnee gefüllte Hängematte stellten.
Schwer zu schaffen machte den Bergsteigern gemäss Steiner das Wetter. Fast eine Woche lang kämpften sie mit Neuschnee, Kälte und starkem Wind. Als sie den Gipfel des Eigers erreichten, wurden am Jungfraujoch Windspitzen von 130 km/h gemessen.
Bemerkenswert ist nach Angaben Steiners der Stil der Erstbegehung. Die Alpinisten aus dem Land des ewigen Frosts wollten eine echte Abenteuerroute klettern und verwendeten deswegen so wenige Bohrhaken wie möglich. Viele Seillängen konnten nur mit Hilfe von gebogenen Metallhaken (so genannten Hooks) geklettert werden, die sich an winzigen Kanten im Fels verhaken. «Wir hätten nicht gedacht, dass es in den Alpen so schwere und kalte Wände gibt», sagte einer der Mannschaft. «Wir haben es nur mit vielen Gebeten und eisernen Nerven geschafft.» Evgeni Dmitrienko, der seine Bergschuhe zu Hause vergessen hatte, kletterte die Wand in Treckingschuhen. Mehrere seiner Zehen erfroren oberflächlich.
Die Besteigung ist Teil des russischen Alpinwettkampfs. Eine andere Mannschaft aus der gleichen russischen Stadt kletterte eine neue Route in der Nordwand der Grandes Jorasses und eine dritte Mannschaft kletterte durch die Matterhorn-Nordwand. «Nach der Besteigung nahmen die Kletterer aus Krasnojarsk noch ein Bad im Thunersee – sehr zum Erstaunen der Eistaucher, die dort übten!», erklärt Steiner.
Gemäss SAC-Rettungschef Kurt Amacher sind gegenwärtig tschechische Bergsteiger in der Nordwand. «Wo sie stecken und ob sie vorwärts kommen, ist bei diesem Wetter nicht auszumachen», berichtet Amacher.
Im Januar hatte der Böniger Ueli Steck, der als einer der besten Bergsteiger der Schweiz gilt, die superdirekte Eigernordwandroute «the young spider» in fünf Tagen erstmals im Winter im Alleingang bestiegen.
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