Klettersteigset selber zusammenstellen?!

[daxy]

und nicht einmal genormtes set schuetzt vor todesfolgen....
http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=19610

[Der Foerster]

Also um erstmal eines Klarzustellen: Hätte ich morgen vor so loszuziehen würde ich nicht diese Fragen stellen, meine nächste Tour ist frühestens im Herbst und da fange ich langsam an mir gedanken um die Sicherung zu machen (übrigens das erste mal, sonst bin ich immer ohne Sicherung gegangen) also gehe ich ALLE Möglichkeiten durch und wollte einfach mal nachfragen ob es prinzipiell die Möglichkeit des Selberbauen gibt. Und ja ihr habt es deutlich gesagt, ich lasse die Finger davon, der Unterschied zwischen mir und dem in der Tüte ist nämlich, dass ich nachfrage wenn ich was nicht genau weiß (und mich dann auch danach richte). Also Danke für die ausführliche Info Der Bandschlingengurt war eine Andere Überlegung und ihr habt mir begründet abgeraten, also lasse ich es-wenn man nicht soviel Ahnung hat sollte man einfach die Möglichkeit haben nachzufragen! Auf die Idee bin ich übrigens durch einen Östreicher gekommen der sich so sicherte.
Nochmal (unabhängig davon) die Frage: Diese Edelrid Fallbremse zur Arbeitssicherheit ist für die einmalige Benutzung ausgelegt oder?

[Waldhoschi]

Wenn es sich um die Nahtrissbremse handelt, dann ja.

[Christine M]

at Daxy: Danke. Der Thread dürfte wohl dem letzten klar gemacht haben, warum sich Klettersteigsets nun mal nicht für MYOG-Projekte eignen. Früher, als es die ganze moderne Ausrüstung noch nicht gab, war das etwas anderes. Heute sind wir in der glücklichen Lage, daß es sehr gute und sichere Ausrüstung gibt, die - richtig angewendet - alpine Risiken minimiert (aber nicht ausschaltet). Wer nur gelegentlich mal auf einen Klettersteig will, oder das erst einmal ausprobiere will, kann sich ja auch ein Set vor Ort leihen.

Wer meint, PSA sei ein geeignetes Betätugngsfeld für MYOG-Projekte, dem seien in der Tat die beiden Pit Schubert Bände empfohlen. Sehr einprägsam z. B. auch dieErwähnung der "MYOG"-Steigeisen im ersten Band: "Schließlich kann man sich in jedem besseren Sportgeschäft über Steigeisen informieren und solche erstehen. Und dies zu einem Preis, der ein Bruchteil dessen beträgt, was eine Rettung - im vorliegenden Fall eine Totenbergung - kostet." Das gleiche gilt IMHO sinngemäß für jede andere Schutzausrüstung, auch Klettersteigsets.

Wenn ich mich nicht irre ist sogar der Verkauf von Bremsplatten für Klettersteigsets ohne das daztu passende und genormte Seil in Deutschland verboten. Dazu muss ich aber noch einmal Band II von Sicherheit und Riskio... ansehen. Da war so etwas vermerkt.

S. 66f.: "Und was schreiben die Normen für Klettersteigbremsen u.a. vor? Eine Klettersteigbremse darf nur mit vom Hersteller eingeschlauften Seilstück angeboten bzw. verkauft werden. Dies deshalb, weil die Bremse ab einer bestimmten Belastung durchrutschen muss, um den Fangstoß, der gerade auf Klettersteigen sehr hoch sein kann, zu reduzieren. Nur geringfügige Unterschiede im Seildurchmesser und/oder in der Seilsteifigkeit machen sich bei der Bremskraft sofort enorm bemerkbar. Diese kann dann zu hoch oder zu niedrig ausfallen."

Das ist jetzt weniger an Förster gerichtet, der ja schon gesagt hat, daß er sich ein richtiges normgeprüftes Set zulegen will. Aber solche Überlegungen tauchen ja immer wieder mal auf.

Christine

[Dekkert]

So, und um die Mahnungen komplett zu machen:

Immer ein Y-Set kaufen!!!!!

(Ich habe gerade gesehen, dass namhafter Hersteller auch 2008 noch ein V Set im Programm hat)

[Dekkert]

Wenn es sich um die Nahtrissbremse handelt, dann ja.

Nicht ganz.

JEDES Element der Sicherungskette sollte nach einem großen Sturz gewechselt werden. Also ist auch ein Seilbremsenklettersteigset nur für den Einmalgebrauch.

Und auch die Nahtrissklettersteigsets (zB Step-web von Mammut (übrigens speziell auch für leichte Personen/Frauen) sind so ausgelegt, dass die Naht bei einem Sturz nicht vollständig aufreißt.
Das soll aber nur einen "gesicherten" Abstieg ermöglichen, bzw verhindern, dass in besonderen Situationen das System an seine Grenzen stößt.

[volker1]

kommt immer auf den Sturz an, bei einer normalen Lochbremse kann man das Seil zurückfädeln und durchaus weiter verwenden, wenn die Karabiner nicht auf Biegung belastet wurden, was bei der Tiroler Klettersteigform jedoch schnell vorkommen kann. Dann sind die Karabiner jedoch deformiert, und da heißt es sowieso ab in die Tonne.

Überigens die ältere V-Form wird von einigen Herstellern weiter vertrieben, weil diese gerne von Betreuern an Kunstwänden genutzt werden, um im Notfall sich auch alleine an den Vorstiegshaken, welche häufig in sehr kurzen Abständen drinnen sind hochsichern zu können. Dafür ist nämlich die Spannweite eines Y-Sets zu gering.

Zum selbst zusammen stellen. Das geht zwar weiterhin, man braucht halt eine Lochbremse mit eingefädelten passenden Seilstück (ohne zu verkaufen ist ja in Europa eigentlich verboten). Eine Bandschlinge, 2 Klettersteigkarabiner und wenn's Y werden soll ein zweites Stück EInfachseil. Nur hat das Set dann Knoten, die häufiger kontrolliert werden müssen! Beim Y-Set wären es zwischen 4 und 5 Stück. Und sehr viel billiger ist es auch nicht. Ein komplett feriges vernähtes Set zu kaufen ist besser und einfacher. Zudem gibt es inzwischen zahlreiche sehr leichte Set's die auch im Gepäck viel kleiner sind. Das bekommt man mit Geknoteten niemals hin.