Unfall auf Gletscher

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  • Andreas L
    Alter Hase
    • 14.07.2006
    • 4351

    • Meine Reisen

    Unfall auf Gletscher

    http://kaernten.orf.at/stories/216834/

    Hallo!
    Da ich selber gerne Gletschertouren gehe, würde es mich brennend interessieren, wie es zu diesem Unfall gekommen ist. Hat jemand eine Idee, wie und wo man da zu mehr Hintergrund-Infos kommen könnte?
    Danke, Andreas
    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

    BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

  • Simon
    Fuchs
    • 21.10.2003
    • 2016
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Leider habe ich auch nicht wirklich zusätzliche Informationen zu diesem Unfall. Habe nur ein kurzes Interview mit einem Bergretter im Fernsehen gesehen. Ich finde den von dir verlinkten Bericht allerdings sehr umfangreich, im Interview wurde auch nicht viel mehr gesagt. Vermutlich waren die 5 Bergsteiger gleichzeitig am Seil unterwegs, das Gelände dürfte dort ca. 35° steil sein. Das Ausrutschen eines Teilnehmers hat dann zum Seilschaftsabsturz geführt. Traurigerweise ein klassischer Mitreissunfall.
    Gruas
    Simon
    Mein Blog: www.steilwaende.at

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    • Franziskus
      Erfahren
      • 26.06.2006
      • 192

      • Meine Reisen

      #3
      Also leider habe ich keine Ahnung wie es zu dem Unglück kam, aber ich will hier auch noch einmal dringend davor raten auf einfacheren Gletschern Steigeisen mit zu nehmen.

      Aber wem sage ich das hier, das schlimme ist ja, dass viele Leute einfach auf nen berg gehen und keine Ahnung haben (damit meine ich keine informationen eingeholt haben) auf was sie sich einlassen!

      Als wir am WE durchs Höllental gelaufen sind haben wir doch tatsächlich 4 Männer im mittl. Alter angetroffen die mit teils Turnschuhen, kurzer Hose und ohne jegliche Ausrüstung auf die zugspitze wollten (und das vorher noch nie gemacht hatten).... Da kommen die Leute aus dem norden wos flach ist und glauben sie gehen mal eben nen Hügel rauf!

      Ein weitere Hätte am WE ebenfalls beinhahe sein Leben gelassen, ohne Steigeisen ist er am Gletscher 20m gerutsch und 3m vor einer 8m tiefen und 4m breiten Spalte zum stehen gekommen!

      Verstehe die Leute nicht, wenn man noch nie im Fels oder auf dem Berg war sollte zumindest die Ausrüstung passen.... Na ja Wie mussten auch noch ein Steigeisenset abgeben weil 2 leute nichts dabei hatten....

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      • Andreas L
        Alter Hase
        • 14.07.2006
        • 4351

        • Meine Reisen

        #4
        Simon: Na ja - zu fünft in einem Seil - bei 35 Grad Neigung (so würde ich auch schätzen), auf Blankeis, das würd ich schon mal nicht machen. Aber wenn die fünf keine völligen Anfänger waren, dann haben die doch Pickel dabeigehabt. Und damit kann man doch ein solches Abrutschen stoppen? Wenigstens, wenn man weiss, wie es geht.
        Ich vermute mal, dass es eine Ausrüstungsfrage war. Und da wäre es doch wichtig, dass man Näheres erfährt. Ich versuche mal weiter zu recherchieren.

        Franziskus: Der Leichtsinn der Leute kennt zwar keine Grenzen, aber ohne Steigeisen steigst du in eine solche Route gar nicht ein. Früher wurde das ohne Eisen mit Stufen schlagen gemacht, aber da hatten die Stiefel noch Klauennägel. Mit den heutigen Sohlen liegst du auf Blankeis schon nach den ersten paar Metern auf der Nase.
        Andreas
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        • Flachlandtiroler
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          • 14.03.2003
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          • Meine Reisen

          #5
          Der Gletscher ist ja wohl aper, also von der Spaltensturzgefahr her bräuchte man da kein Seil. Wenn die Truppe sicher mit Steigeisen unterwegs ist läßt man es halt weg, wenn auch nur einer unsicher ist sollte man über Fixpunkt sichern (oder es gleich bleiben lassen). Pickel ist eigentlich selbstverständlich, IMHO kommt der zuallermeist noch vor den Steigeisen zum Einsatz.

          Ist ja schon eine Weile her; als ich mir das Bild angeschaut habe dachte ich: "Klar, seilfreies Gehen".

          Gruß, Martin
          Meine Reisen (Karte)

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          • Andreas L
            Alter Hase
            • 14.07.2006
            • 4351

            • Meine Reisen

            #6
            Genau das hab ich mir auch gedacht. Dann wäre nur einer abgerutscht - und der hätte sich mit dem Pickel dann vielleicht auch noch bremsen können - denn so steil sind 35 Grad ja nun auch nicht. Aber 5 an einem Seil, eng hintereinander eingebunden- da sind die Chancen viel schlechter. Mal sehen, ob die nächsten Tage noch was an Infos bringen. Wenn ich was finde, stelle ich es hier rein.
            Andreas
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            • Simon
              Fuchs
              • 21.10.2003
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              • Meine Reisen

              #7
              Eine rutschende 5er Seilschaft ist in 35° steilem vereisten Gelände auch für erfahrene Personen nicht zu stoppen.
              Pit Schubert hat eine Person einer Seilschaft, ich glaube es war eine 4er, von Heeresbergführern (Zitat Pit: ich liebe Heeresbergführer, denen sagst du springt da hinunter und die tun es) in ca. 35° steilem, verharschtem (nicht vereistem!) Gelände "ausrutschen" lassen. Der Sturz konnte von keinem der Bergführer gehalten werden. Auf den Fotos war gut zu sehen, wie immer wieder ein Bergführer seinen Sturz stoppen konnte, aber sobald Zug aufs Seil kam weitergerissen wurde.

              Leider ist die richtige Gehmethode in dem Gelände in dem sich die Seilschaft befand meiner Meinung nach sehr schwer einzuschätzen. Das Gelände bewegt sich für mich genau zwischen Sicherung vor Spaltensturz und seilfreiem Gehen aufgrund der Mitreissgefahr (auf den Fotos schaut der Gletscher nicht blank aus). Gesichertes Klettern, wäre von der Sicherheit ideal, der Zeitaufwand ist aber sehr hoch. Glaube nicht, dass ich es dort in einer erfahrenen Seilschaft machen würde.
              Gruas
              Simon
              Mein Blog: www.steilwaende.at

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              • Simon
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                • Meine Reisen

                #8
                Sorry habe eure Beiträge erst jetzt gesehen. Stimmt der Gletscher schaut auf diesem Foto echt blank aus. Auf dem Übersichtsfoto kann man aber erkennen, dass im oberen Kessel unter der Adlersruhe Schnee liegt. Dort ist ein Seil sicher angebracht.
                Mein Blog: www.steilwaende.at

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                • Andreas L
                  Alter Hase
                  • 14.07.2006
                  • 4351

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Simon: Ich hätte gedacht, wenn da 3 von denen einigermassen gleichzeitig richtig reagieren, müsste das zu halten sein. Aber wenn es Heeres-Bergführer im Firn nicht schaffen - dann braucht man als Amateur auf Eis wohl keine Ausrüstungsfehler mehr machen, um abzugehen.
                  Aber wenn schon angeseilt, dann 3 und 2. Obwohl ich erst kürzlich wieder einen Bergführer gesehen habe, der sich 8! Jugendliche hinter sich ins Seil gebunden hatte. Was der sich dabei wohl denkt?
                  Andreas
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                  • Andreas L
                    Alter Hase
                    • 14.07.2006
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Hier gibts noch etwas genauere Infos:
                    http://www.kleine.at/nachrichten/chr...45425/index.do

                    Zwei Männer, drei Frauen. Offenbar gut ausgerüstet. Alle hatten die Steigeisen noch an den Füssen. Zitat: "Noch nie erlebt". Selbst erfahrene Alpinisten können sich an keinen vergleichbaren Unfall erinnern."
                    Die Spalte, die ein weiteres Abstürzen verhindert hat, war übrigens nur anderhalb Meter tief. Darin hatten sich die Leichen der beiden Männer (Genickbruch) verklemmt. Zwei der Frauen schwer, eine leichtverletzt.

                    Der Polizeibericht (für die Presse) zum Unfall steht zZ nicht zur Verfügung.
                    Andreas
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                    • Andreas L
                      Alter Hase
                      • 14.07.2006
                      • 4351

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Und hier - wohl endgültig - "Der Standard":
                      http://derstandard.at/?url=/?id=3008155

                      Nach einem befragten Bergführer sei es falsch gewesen, in der vorliegenden Situation angeseilt zu gehen. Auch die Seilabstände zwischen den Tourengehern seien zu klein gewesen.
                      In Summa: Auf einem steilen, aperen Gletscher entweder seilfrei oder angeseilt mit Standsicherung. Ansonsten für eine gute Reaktionszeit bei einem Sturz 8 bis 10 Meter Mindestabstand zwischen den Tourengehen am Seil.

                      Aber all das haben die Leute, die hier mitdiskutiert haben, auch schon vorher so gesehen. Was für ihren Fachverstand spricht und für die Qualität des Forums.
                      Danke: Andreas
                      "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                      BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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