Da ich in diesem Winter nun definitiv mit Skitourengehen anfangen möchte mache ich mir natürlich auch die einen oder anderen Gedanken in Punkto Lawinen und, sollte eine abgehen, den Hilfsmitteln zum effizienten Bergen.
Drei Dinge vorneweg:
1. Mir ist ganz klar, dass die oberste Maxime ist eine Lawine NICHT auszulösen und das auch mit entsprechenden Kursen zu lernen etc. Allerdings gibt es keine 100%-ige Sicherheit; sonst würden wir ja auch immer Free-Solo klettern gehen ;)
2. Ja, ich kenne auch den ähnlichen Thread hier im Board von vor 2 Jahren. Allerdings artete der einerseits in einer Schlammschlacht Lawinenball gegen Airbag aus und andererseits liegt der durchaus eine Weile zurück, so dass sich einige Dinge (möglicherweise) geändert haben.
3. Ganz klar: Ob Avalung, Lawinenball oder Lawinenairbag, diese Hilfsmittel ersetzen KEIN LVS und verlangen nach wie vor auch nach Sonde und Schaufel. Ebenso versteht sich, dass man das effiziente Anwenden von LVS, Sonde und Schaufel üben sollte.
So, ich denke damit sind die Rahmenbedingungen gesetzt um eine Schlammschlacht möglichst minimal zu halten?
Nun aber zur eigentlichen Frage:
Gestützt auf den Fachbericht der "Bergundsteigen" Effizienz am Lawinenkegel, BuS 4/03 habe ich mir einmal ein paar Gedanken gemacht und möchte gerne eure Meinungen oder gar Erfahrungen
zu Avalung, Lawinenairbag oder eben dem Lawinenball wissen. Meine Gedanken, aufgeteilt in Vor- und Nachteil:
Lawinenairbag:
+ Hält einen während der fliessenden Lawine idR an der Oberfläche
+ Ganzverschüttungen werden minimiert, bei Vollverschüttung nicht zu tief in der Lawine, Bag idR sichtbar -> Schneller gefunden
+ Durch den Auftrieb werden mechanische Einflüsse (Erdrücken, etc) minimiert
+ Kompensiert die Ankerwirkung der Skis bei Nichauslösen der Sicherheitsbindung zumindest teilweise
- Teuer
- Ersatzmaterial muss mitgeführt werden für weiteren Schutz nach Abgang
- Nachfliessendes Material kann den Träger noch immer verschütten
- Verlängert die Überlebenszeit nicht
- Rel. hohes Gewicht
- Noch ein Rucksack...
Avalung:
+ Verlängert die Überlebenszeit in Punkto Hypoxie und Hyperkapnie (Sauerstoffmangel, bzw. Anreicherung von Kohlendioxid)
+ Leicht
+ Im Verhältnis zum Airbag billig
+ Funktioniert auch bei stehendem Schnee und Nachverschüttung
+ Mehrfachverwendbar
+ Rucksack/Kleidungsunabhängig
- Bedenken ob man den Schnorchel wirklich immer im Mund behalten kann
- Verschüttungstiefe bleibt gleich, damit auch die mechanischen Gefahren
- Verschüttungstiefe bleibt gleich, damit müssen die restlichen Tourengeher oder aussenstehende zwingend mit LVS ausgerüstet sein und dieses auch bedienen können
Lawinenball:
+ Leichter als Lawinenairbag
+ Keine aufwändige Mechanik zum bedienen der Auslösung, bzw. muss nichts während dem eigentlichen Verschüttungsvorgang getan werden (wie z.B. Mundstück halten)
+ Kostengünstiger als Lawinenairbag
+ Mehrfachverwendbar
+ Rucksack und Kleidungs Unabhängig
- Zeigt lediglich den "Standort" der verschütteten Person an, Abweichung durch 6m Leine kann erheblich sein
- Nimmt keinen Einfluss auf die Verschüttungstiefe
- Schützt nicht vor mechanischen Verletzungen
- Verleitet zum graben der Schnur entlang -> Im Kompakten Schnee kann viel Zeit verloren gehen damit, besser LVS und Sonde nutzen
- Hoher Schwerpunkt am Rucksack
Für mich persönlich stellt sich z.Zt. die Frage zwischen Lawinenairbag und Avalung. Der Airbag hat halt die Vorteile, dass man erst gar nicht so tief verschüttet wird und einen auch vor mechanischen Verletzungen wie erdrücken schützen kann. Wenn ich allerdings durch nachfliessenden Schnee dennoch verschüttet werde bringt er mir nichts mehr, ebenso wenn die Atemwege trotz allem im Schnee liegen. Die Avalung hat den Vorteil, dass man auch im Schnee bei einer Ganzverschüttung noch atmen kann - über eine Stunde sofern die Unterkühlung nicht schon zu weit fortgeschritten ist und der Schneedruck ein Atmen überhaupt zulässt. Ein weiterer Vorteil ist der auch vorhandene Schutz beim Suchen von verschütteten und einer allfälligen Nachlawine. Den Rucksack zieht man idR ab bei der Suche, die Avalung kann man weiter tragen.
Last but not least ist die Avalung in der Anschaffung billiger und kann mehrfach verwendet werden, was beim Airbag teuer ist und Ersatzmaterial verlangt.
So, jetzt sind eure Meinungen gefragt zu diesem Thema.
Drei Dinge vorneweg:
1. Mir ist ganz klar, dass die oberste Maxime ist eine Lawine NICHT auszulösen und das auch mit entsprechenden Kursen zu lernen etc. Allerdings gibt es keine 100%-ige Sicherheit; sonst würden wir ja auch immer Free-Solo klettern gehen ;)
2. Ja, ich kenne auch den ähnlichen Thread hier im Board von vor 2 Jahren. Allerdings artete der einerseits in einer Schlammschlacht Lawinenball gegen Airbag aus und andererseits liegt der durchaus eine Weile zurück, so dass sich einige Dinge (möglicherweise) geändert haben.
3. Ganz klar: Ob Avalung, Lawinenball oder Lawinenairbag, diese Hilfsmittel ersetzen KEIN LVS und verlangen nach wie vor auch nach Sonde und Schaufel. Ebenso versteht sich, dass man das effiziente Anwenden von LVS, Sonde und Schaufel üben sollte.
So, ich denke damit sind die Rahmenbedingungen gesetzt um eine Schlammschlacht möglichst minimal zu halten?
Nun aber zur eigentlichen Frage:
Gestützt auf den Fachbericht der "Bergundsteigen" Effizienz am Lawinenkegel, BuS 4/03 habe ich mir einmal ein paar Gedanken gemacht und möchte gerne eure Meinungen oder gar Erfahrungen

Lawinenairbag:
+ Hält einen während der fliessenden Lawine idR an der Oberfläche
+ Ganzverschüttungen werden minimiert, bei Vollverschüttung nicht zu tief in der Lawine, Bag idR sichtbar -> Schneller gefunden
+ Durch den Auftrieb werden mechanische Einflüsse (Erdrücken, etc) minimiert
+ Kompensiert die Ankerwirkung der Skis bei Nichauslösen der Sicherheitsbindung zumindest teilweise
- Teuer
- Ersatzmaterial muss mitgeführt werden für weiteren Schutz nach Abgang
- Nachfliessendes Material kann den Träger noch immer verschütten
- Verlängert die Überlebenszeit nicht
- Rel. hohes Gewicht
- Noch ein Rucksack...
Avalung:
+ Verlängert die Überlebenszeit in Punkto Hypoxie und Hyperkapnie (Sauerstoffmangel, bzw. Anreicherung von Kohlendioxid)
+ Leicht
+ Im Verhältnis zum Airbag billig
+ Funktioniert auch bei stehendem Schnee und Nachverschüttung
+ Mehrfachverwendbar
+ Rucksack/Kleidungsunabhängig
- Bedenken ob man den Schnorchel wirklich immer im Mund behalten kann
- Verschüttungstiefe bleibt gleich, damit auch die mechanischen Gefahren
- Verschüttungstiefe bleibt gleich, damit müssen die restlichen Tourengeher oder aussenstehende zwingend mit LVS ausgerüstet sein und dieses auch bedienen können
Lawinenball:
+ Leichter als Lawinenairbag
+ Keine aufwändige Mechanik zum bedienen der Auslösung, bzw. muss nichts während dem eigentlichen Verschüttungsvorgang getan werden (wie z.B. Mundstück halten)
+ Kostengünstiger als Lawinenairbag
+ Mehrfachverwendbar
+ Rucksack und Kleidungs Unabhängig
- Zeigt lediglich den "Standort" der verschütteten Person an, Abweichung durch 6m Leine kann erheblich sein
- Nimmt keinen Einfluss auf die Verschüttungstiefe
- Schützt nicht vor mechanischen Verletzungen
- Verleitet zum graben der Schnur entlang -> Im Kompakten Schnee kann viel Zeit verloren gehen damit, besser LVS und Sonde nutzen
- Hoher Schwerpunkt am Rucksack
Für mich persönlich stellt sich z.Zt. die Frage zwischen Lawinenairbag und Avalung. Der Airbag hat halt die Vorteile, dass man erst gar nicht so tief verschüttet wird und einen auch vor mechanischen Verletzungen wie erdrücken schützen kann. Wenn ich allerdings durch nachfliessenden Schnee dennoch verschüttet werde bringt er mir nichts mehr, ebenso wenn die Atemwege trotz allem im Schnee liegen. Die Avalung hat den Vorteil, dass man auch im Schnee bei einer Ganzverschüttung noch atmen kann - über eine Stunde sofern die Unterkühlung nicht schon zu weit fortgeschritten ist und der Schneedruck ein Atmen überhaupt zulässt. Ein weiterer Vorteil ist der auch vorhandene Schutz beim Suchen von verschütteten und einer allfälligen Nachlawine. Den Rucksack zieht man idR ab bei der Suche, die Avalung kann man weiter tragen.
Last but not least ist die Avalung in der Anschaffung billiger und kann mehrfach verwendet werden, was beim Airbag teuer ist und Ersatzmaterial verlangt.
So, jetzt sind eure Meinungen gefragt zu diesem Thema.
Kommentar