Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

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  • ühürü
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    • 07.08.2007
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    • Meine Reisen

    Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

    Ahoi!
    OT: Gehört das hier in den Alpinbereich oder doch zu "Sport und Training"? Hm...

    Nur noch knapp zwei Monate! Am 9. Februar 2008 starte ich nach Tanzania und versuche dann ab dem 11. Februar, den Kilimanjaro zu besteigen - Rongairoute, also via Nalemoru von Norden aus inklusive Abstecher zum Mawenzi Tarn.

    Meine Vorfreude ist gigantisch , obwohl ich hin und wieder zweifle, ob ich mit meinem angeborenen Hüftgelenksschaden mir da die richtige Unternehmung ausgesucht habe... Ein Orthopäde und ein Sportmediziner beim Sportmedizinischen Service Berlin haben mir in Sachen Hüftgelenk und Herzkreislaufsystem schon grünes Licht gegeben.

    Jetzt stellt sich mir die Frage, wie viel mir ein Hypoxietraining zur Vorbereitung wert ist...Ich als ehemalige Niedersächsin ;) habe bislang kaum bis keine Erfahrung mit "echter" Höhe gemacht, bereite mich halt wie allseits für Kilimanjarotouristen empfohlen mit Ausdauertraining vor, bin ohnehin mit recht guter Kondition ausgestattet.

    Ich habe leider nicht die Möglichkeit, "zeitnah" vor der Kilimanjarotour ins echte Gebirge zu gehen.
    Das wär mir am liebsten, schon weil mir Berge lieber sind als Trainingszentren - klappt aber zeitlich keinesfalls und kostete ja auch Geld. Und mitten im Winter allein ohne viel Bergerfahrung und ohne paratstehende Begleitung auf vereiste europäische Berge zu kraxeln ist auch so ne Sache.

    "Angestiftet" zu Recherchen zum Hypoxietraining hat mich ein Thread namens Unterdruckkammer zu einem ähnlichen Thema. Auch wenn es sich auch dort nicht um eine echte Unterdruckkammer handelte, sondern ebenfalls um Reduzierung des Sauerstoffgehalts ;). Das dort erwähnte Tosma (www.tosma.de) existiert nur noch im Netz, die Firma ist jetzt integriert in www.loxymed-berlin.de.

    Dort weit draußen in Hellersdorf habe ich mich heute eine Stunde lang beraten lassen.
    Es gibt neben diversen Trainingsprogrammen ein spezielles Programm für Alpinisten zur Vorbereitung auf Bergtouren. Das Programm umfasst (mindestens) 12 Termine à 120 Minuten mit Eingangs- und Ausgangsdiagnose beim ersten und letzten Termin, Training (in eigenen Wanderschuhen und mit Rucksack) auf dem Laufband, das auf bis zu 25% Steigung eingestellt werden kann, Messung von Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung.
    Bei Vorbereitung auf den Kilimanjaro gehts mit Training "in 3.500 Metern Höhe" los, das wird relativ schnell gesteigert. Meine geplante Bergroute wird zur Trainingsplanung benötigt bzw. die Planung an die Route angepasst.

    Die Termine wären je montags, mittwochs und freitags in den vier Wochen vor dem Abflug möglich, der letzte Termin am Tag vor dem Abflug.

    Weniger als zwölf Termine bieten sie nicht an - ihrer Erfahrung nach ist der Effekt des Trainings sonst zu gering. Der Alpinistenraum wird eigens für mich ohne andere Trainierenden auf die jeweilige Trainingshöhe eingestellt, Trainer betreut einzeln, genaue Kontrolle der Leistung. Nach eigener Angabe haben alle Kilimanjaro-Kunden, die bei Loxymed vorher trainiert haben, es auch auf den Gipfel geschafft - was natürlich auch ohne Loxymed hätte der Fall sein können .

    Der Laden machte einen guten Eindruck, obwohl ich nicht der Typ bin, der sich von Schlagworten wie "high-end medical care" beeindrucken lässt. Wirkte schon recht seriös. Und mal eben ne Stunde ausführlich beraten war in der Form in anderen Fitnessstudios noch nicht der Fall. Ich fühlte mich auch nicht gedrängelt oder so. Mögliche Termine wurden schon mal für mich geblockt im Kalender, in den nächsten Tagen will ich mich entscheiden.

    Nun, die zwölf jeweils zweistündigen Trainingstermine kosten insgesamt 576 EUR. Immerhin gibts noch einen Minirabatt für mich als Studentin, aber günstiger als 550 EUR, auch zahlbar in zwei Raten, wirds nicht.

    Wär Euch dieses Training diesen Preis wert? Ist das überflüssiger Luxus?

    Ich geh eh an Erspartes für die Reise und habe durch einen guten Kontakt einen relativ günstigen Preis für die Kibo-Tour selbst erhalten.

    Ich wär für einen Schubs und schlicht und einfach Eure Meinungen sehr dankbar.

    Vorteil des Trainings: Ich bereite mich in den vier Wochen vor dem Start sehr diszipliniert auf die Tour vor, Schummeln wie ja leider manchmal bei eigenständigem Training geht nicht .
    Ich erfahre mal, wie mein Körper auf verringerte Sauerstoffzufuhr reagiert. Dort können Höhen bis 7.000 Meter simuliert werden.
    Ich werde das Gefühl haben, dass ich "alles getan" habe für meinen "Gipfelerfolg" und eben gut vorbereitet bin.

    Nachteil: Es ist teuer. Die haben da einiges investiert in ihre Lowoxygen-Anlage , klar, und der Aufwand pro Trainierendem ist nicht gerade klein. Die Frage ist: Will ich mir das leisten?

    Danke fürs Lesen und Eure Geduld, Leute! Hoffentlich habt Ihr nun noch Kraft zu antworten .

    Es grüßt ühürü
    In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

  • Flachlandtiroler
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    • 14.03.2003
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    • Meine Reisen

    #2
    Ob das "Vortraining" letzten Endes für den Erfolg entscheidend ist wirst auch Du (mangels Gegenprobe) nicht sagen können

    Gesichert ist aber dass Du damit schon mal "das gute Gefühl" hast.

    In Anbetracht der Kosten wäre sicherlich auch eine Verlängerungswoche mit einem Nachbargipfel o.ä. in Betracht zu ziehen... außerdem kann man natürlich auch als Niedersachse im Februar mal zur Mönchsjochhütte spazieren oder zum Gorner Kulm -- mit 550 Euro kann man 'ne Menge schöner Sachen machen

    Gruß, Martin
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    • Komtur
      Alter Hase
      • 19.07.2007
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      • Meine Reisen

      #3
      Wie wäre es mit einem Höhenverträglichkeitstest?

      Da jeder Mensche genetisch bedingt anders auf Höhe reagiert, bekommt man damit zumindest eine Vorahnung wie es um die persönliche Verträglichkeit bestellt ist.

      Höhenverträglichkeitstest

      Gibts auch bei anderen Anbietern.

      Gruß

      Dirk
      Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

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      • hotdog
        Freak

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        • 15.10.2007
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        • Meine Reisen

        #4
        Ohne dass ich Ahnung von Höhentraining hätte:

        ich nehme mal an, du hast diese Tour schon lange geplant und sie soll ein Höhepunkt deiner Outdoorkarriere werden, dann möchtest du sicher gut vorbereitet sein. Also mach es. Investiere diese 550 Euro. Du bekommst ja auch einiges dafür und wirst gut betreut. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass 12x120min. mit Rucksack aufm Laufband ziemlich langweilig ist...
        Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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        • carola_trekking
          Erfahren
          • 22.03.2005
          • 252

          • Meine Reisen

          #5
          Schwierige Frage - ich würde die 550 Euro eher in eine Vorbereitungswoche in den Alpen investieren oder wie Martin schon schrieb in eine Verlängerung des Urlaubs, so dass vor Ort eine gute Höhenanpassung möglich. Wenn das nicht geht (kein zusätzlicher Urlaub möglich o.ä.) würde ich das Training als Vorbereitung machen. Vor allem wenn du kaum Erfahrung mit Höhen >3000m in den Alpen oder sonstwo hast und folglich nicht weißt, wie gut du die Höhe (wahrscheinlich) verträgst, gibt es sicher ein besseres Gefühl.

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          • zahl
            Dauerbesucher
            • 17.09.2006
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            • Meine Reisen

            #6
            wow, du setzt dich ja schon seit geraumer zeit mit deiner tour auseinander.
            mit den vorassetzungen die du genannt hast, und dem wissen, dass die tour in der sächsischen schweiz mit deinem komplizen zwar schön war, aber für die höhengewöhnung wenig gebracht hat, würd ich es an deiner stelle machen, wenn das geld da ist und du den gipfel bestmöglich vorbereitet erreichen willst. obs dann am ende auch so geklappt hätte, ist zweitrangig. du hast ein ziel, verwirkliche es dir, wenn die später nicht beeinflussbaren bedingungen es denn zulassen.

            grüsse, zahl.

            nach allem was ich so über den kili gelesen habe, ist er ja nicht ohne. für leute die normalerweise unter 1000m höhe dauerhaft leben, ist die akklimatisierung in der regel zu kurz.
            "Es liegt da ganz einsam am Strand, ein kleiner, dunkler Fleck, ein Nichts ohne mich, und indem ich mich gegen das Boot setze, denke ich, auch ich wäre nichts ohne Boot." Dr. Hannes Lindemann, Allein über den Ozean, 1957

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            • ühürü
              Erfahren
              • 07.08.2007
              • 266
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              • Meine Reisen

              #7
              Vielen Dank für Eure Antworten.

              Das mit dem Höhenverträglichkeitstest ist auf jeden Fall auch interessant. Da werd ich gleich noch die Suchmaschine zu anwerfen für deutsche Anbieter.

              Der "mentale Aspekt" ist auf jeden Fall wichtig und nicht zu unterschätzen, ich kenn mich in der Hinsicht so halbwegs . Falls ich auf das Training verzichte und auch nicht vorher in die Berge fahre, könnte es glatt sein, dass ich deswegen scheitere, weil ich meine, ja nicht vernünftig vorbereitet zu sein. Von daher "muss" ich auf jeden Fall noch Geld investieren - in eine Bergreise oder Hypoxietraining .

              Insgesamt verbringe ich ja vier Wochen in Tanzania, zuerst meine Woche Kilimanjaro-Trekking und dann drei gemeinsame Wochen mit meiner Schwester und unseren Eltern - die haben in Tanzania von 1969 bis 1971 als junges Ehepaar am Fuße des Kilimanjaro gelebt und gearbeitet und kehren jetzt noch mal dorthin zurück. Also eine Art Familienprojekt.

              Länger als diese vier Wochen kann ich derzeit vom Job aus nicht freibekommen. Ich hatte erst überlegt, am Wochenende vor Abflug irgendwohin zu düsen und da halt in der Höhe etwas Zeit zu verbringen und zu schlafen, werd darüber heute auch noch nachdenken ;).

              Die Tanzaniareise ist wirklich was Besonderes - ob es der absolute Outdoorhöhepunkt meines Lebens sein wird, werd ich erst später (an meinem Todestag ) wissen, hab auch noch Touren in Kanada vor eines fernen Tages . Aber fürs erste wird das der Höhepunkt sein, ja. Absolut! OT: Obwohl das Elbsandsteingebirge mich auch noch Monate später euphorisch stimmt ...bin leicht zu begeistern.
              Von daher halte ich eine gute Vorbereitung und die Investition von Zeit und Geld für legitim - und "Scheitern" aufgrund von mangelnder Vorbereitung für doof. Wenn ich "nur" wandere, aber nicht auf den Gipfel gelange, soll es nicht am fehlenden Training liegen, sondern an irgendwas anderem, das ich weniger beeinflussen kann. Ist doch auch schön, dass man nicht alles unter Kontrolle hat ;).

              Mal schauen, wenn ich diesen einen kleinen Nebenjob Anfang Januar bekomme, könnte ich damit sogar die Kosten für das Training abdecken...mal den Auftraggeber kontaktieren, wann das mit seinem Projekt was wird ;).

              Ich denk noch etwas weiter nach und sag Danke für die Denkanstöße und die Ermunterung.
              Lauter "Das ist doch Wucher! Unnötiger Luxus"-Beiträge hätten meinen Elan vielleicht leicht gedämpft - oder hingegen Trotz herausgefordert ;).

              Gruß
              ühürü

              PS: Das Elbsandsteingebirge ist zumindest zum Einlaufen der Schuhe kilimanjarospezifisch nützlich ;).
              Zuletzt geändert von ühürü; 17.12.2007, 19:48.
              In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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              • zahl
                Dauerbesucher
                • 17.09.2006
                • 932
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                • Meine Reisen

                #8
                so oder so, du schaffst das.
                "Es liegt da ganz einsam am Strand, ein kleiner, dunkler Fleck, ein Nichts ohne mich, und indem ich mich gegen das Boot setze, denke ich, auch ich wäre nichts ohne Boot." Dr. Hannes Lindemann, Allein über den Ozean, 1957

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                • felö
                  Fuchs
                  • 07.09.2003
                  • 1977
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Wüßte keinen wirklichen Grund, warum dieses Training besonders wirken sollte (und soweit ich weiß gibt es auch keine "sauberen" Studien dazu).

                  Ich denke die beste Vorbereitung ist möglichst gut trainiert zu sein, sich vor Ort gut zu akklimatisieren und sich sowohl von Gehtempo, Ausrüstungsseite und Verpflegung und mental (sehr wichtig, wenn´s mal nicht so läuft, die Mitbesteiger blöd sind, der Rucksack drückt,...) bestmöglich darauf vorzubereiten.

                  Eine Effekt auf die Akklimatisierung hat das Hypoxietraining meines Wissens nicht, da die Zeit des Sauerstoffmangels, bzw. geringeren Angebots zu kurz ist. Probleme in der Höhe treten v.a. in der Nacht auf, wenn die Kreislaufaktivität "runtergefahren" wird. Der Effekt auf das Training ist auch nicht enorm hoch - im Prinzip wird die Belastung einfach höher, d.h. Dein Körper hat ein geringeres Sauerstoffangebot während des Trainings. Das spielt eher bei Sportlern eine Rolle, die schon sehr austrainiert sind und einen zusätzliche Reiz schaffen wollen - wobei selbst da der Effekt umstritten ist. (Bei Sport liegt in der beanspruchten Muskulatur auch schon ein Sauerstoffmangel vor).
                  Selbst die Hypoxiezelte, in denen man schläft, sind in ihrer Wirkung umstritten.

                  Dass Thema "Höhentraining" gibt insgesamt noch Rätsel auf, d.h. es ist sehr umstritten, wie die beste Wirkung erzielt wird (hoch schlafen/tief trainieren versus trainieren in großer Höhe ...), außerdem scheinen die Sportler individuell unterschiedlich auf das Training zu reagieren.

                  Fazit: Ich würde empfehlen, daß Du Deine Ausdauer bestmöglich trainierst, insbesondere nach Möglichkeit auch längere Trainingseinheiten (Du hast ja geschrieben, daß Du recht fit bist).

                  ... und das Geld für andere nette dinge sparst.

                  Ich hoffe, Du erreichst Dein Ziel und wünsche Dir viel Spaß bei Deiner Reise.

                  Gruß Felö

                  P.S.: Spannend, mit was alles Geld gemacht wird (z.B. Höhencheck).
                  P.P.S.: Ausführliche und gute Infos über Höhenkrankheit usw. gibt´s z.B. bei www.BexMed.de
                  Zuletzt geändert von felö; 17.12.2007, 20:56.

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                  • ühürü
                    Erfahren
                    • 07.08.2007
                    • 266
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Auch für diese skeptische Meinung bezüglich der Wirkung vielen Dank, felö.
                    Bexmed.de ist eh schon in meinen Lesezeichen, Danke für den Tip.

                    Der Faktor der blöden Reisegruppenleute ist schon mal eliminiert (ja, Gruppen können auch sehr motivierende Effekte haben, ich bin aber derzeit vom "Sologehen" überzeugt). Ich denke, ich bin durchaus leidensfähig und auch an Strapazen gewöhnt und auch mental konditionsstark.

                    Zudem sähe ich einen Verzicht auf das Erreichen des Gipfels nicht als tragisches Scheitern an, geil wird es so oder so - das Wandern in der Umgebung, der Blick auf den Kibo, den Mawenzi, genauso der Blick auf umliegende Gipfel (wenn nicht dunstverhangen)... einfach das Unterwegssein in Tanzania an diesem Berg ist schon etwas, worauf ich mich freue. Einiges kann trotzdem doof sein vor Ort. Ob Darmprobleme, eklige Toiletten oder lärmende Leute im Camp oder sonstwas.

                    Klar wärs auch absolut super, wenn ich es bis oben hin packe, dann werd ich stolz auf mich sein (schon weil mir Orthopäden vor Jahren eine miese Zukunft prognostiziert haben und ich lange deswegen "unsportlich" war...).
                    Aber wenn ich nicht auf dem Uhuru Peak stehen sollte, sehe ich meine Kilimanjarotour nicht als gescheitert an. Zwar weiß ich nicht, wie enttäuscht ich dann in dem Moment trotzdem vielleicht wäre , aber ich gehe es - noch - trotz Hibbelei gelassen an.

                    Dass Hypoxietraining umstritten ist, hab ich auch mitbekommen und ist sicher bedenkenswert - viel Lärm um nix?Preisintensiver Placeboeffekt? Gibt ja einige "Verfahren", die beliebt sind, aber deren Wirkweise unbekannt oder umstritten ist.


                    Die Höhentauglichkeitstests sind ja auch nicht gerade billig, wie ich mittlerweile gesehen habe. Und da habe ich noch mehr Zweifel, wie viel Aussagekraft das hat in passiver Form.
                    Die zehn Minuten "auf 3.900 Meter" beim Beratungsgespräch fand ich heute jedenfalls unspektakulär . Na gut, ich stand ja auch nur rum und hab mir Laufband etc. angeguckt.

                    Ich glaub, dann gönn ich mir eher das fast-schon-Personal-Trainer-Ding und hab somit auch einen äußeren Disziplinierungsfaktor. Bis Mitte Januar trainier ich solo noch gemäß meinem "Normalplan".

                    Ach ja, Thema Langeweile bei je zweistündigem Laufbandtraining: Gegen Monotonie hilft mir Musik sehr gut, der MP3-Spieler ist schon bestückt. Bin optimistisch, Vormichhingehen und Gedankenschweifenlassen macht mir nämlich ziemlichen Spaß. Ob das auch in hypoxischer Situation noch so ist, wird sich zeigen...

                    geschwätzige, noch nicht entschlussfreudige Grüße
                    ühürü
                    In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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                    • felö
                      Fuchs
                      • 07.09.2003
                      • 1977
                      • Privat

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                      #11
                      Da hast Du mich falsch verstanden: nicht das Hypoxietraining ist umstritten, sondern das klassische Höhentraining wie es Ausdauersportler durchführen, bei dem man einige Wochen auf Höhen um 2000Meter verbringt - wie geschrieben ist das kurzzeitige Hypoxietraining wohl eher für die Katz´ (vom Plazeboeffekt abgesehen).

                      Gruß Felö

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                      • edelweiß
                        Erfahren
                        • 18.03.2007
                        • 324
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                        #12
                        Hallo ühürü,

                        nun ich möchte mich dem felö anschlißen. Ich habe es selber erlebt, das die Höhe auf mich erst in der Nacht wirkte und zwar auf ca.2800m (Breslauer Hütte in ötztal). Obwohl ich schon Tagestouren bis zu 3500m (hoch und runter an einen Tag) ohne Probleme geschaft habe, in dieser Nacht aber hatte ich Probleme mit der Höhe-Kopfschmerzen, Durchfall. Ich habe schon oft von Bergsteigern gehört, das man die Höhenverträglichkeit nicht trainieren kann.
                        Spare liebe das Geld für eine andere schöne Tour in den Alpen und trainiere aber weiterhin deinen Ausdauer. Du hast bestimmt eine Freundin oder sogar vielleicht deine Schwester die dich beim Training unterstürzen kann,du weißt ja- wegen dem Schweinehund:
                        Und ich wünsche dir viel Glück!!


                        Gruß Tanja
                        Zuletzt geändert von edelweiß; 18.12.2007, 10:39.
                        Der Berg wird steiler, wenn du näher kommst.
                        (Sprichwort)

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                        • ühürü
                          Erfahren
                          • 07.08.2007
                          • 266
                          • Privat

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                          #13
                          Danke für die weiteren Antworten! Ja, felö, da hatte ich Dich etwas missverstanden.

                          Prinzipiell: Gut oder weniger gut "höhenverträglich" ist man oder nicht, das weiß ich, das ist einfach ne unbeeinflussbare Sache. Soweit ich weiß, verträgt man die Höhe auch nicht immer gleich gut. Da spielen sicher einige Faktoren mit rein - und viele unbekannte.

                          Von daher erwarte ich nicht, dass ich die Höhe deswegen besser vertrage, weil ich vorher unter Sauerstoffreduktion mehrmals zwei Stunden lang trainiert habe. Da ich bislang nicht weiß, wie sich verminderte Sauerstoffsättigung für den Körper anfühlt, wär das insofern auch ne mentale Vorbereitung. Motto: Dann hat mein Körper das zumindest schon mal erlebt und meine Seele auch, und "wir" sind nicht ganz so "überrascht" . Könnte sein, dass ich dann ein bisschen vorbereitet bin, wie ich mich fühle, wenn ich "zu wenig" Sauerstoff pro Atemzug in die Lungen bekomme.
                          Ich erwarte also keine Wunderdinge.

                          Dass es mir auch mit Hypoxietraning dann nachts oder tags schlechter gehen kann, wenn ich 24 Stunden pro Tag in der Höhe bin, weiß ich. Vor allem ist es ja auch ein Unterschied, ob "nur" weniger Sauerstoff "da" ist oder ob der Luftdruck eben wirklich vermindert ist. Dass mit Kopfschmerzen und Übelkeit ohnehin zu rechnen ist, hat man mir auch bei der Beratung im Loxymed gesagt - die behaupten nicht, dass man nur schön ihr Programm abspulen muss, um dann easy Berge hochrennen zu können .

                          Ich habe meine Entscheidung jedenfalls noch vertagt und überlege es mir in Ruhe. Weitere Gedanken sind willkommen. Ich wäge auch mittels Eurer Argumente dann ab.

                          Ich bin hauptsächlich (manchmal) hibbelig vor Vorfreude und nicht aus Unsicherheit oder Angst im Übrigen. Ich bin ziemlich optimistisch, dass es eine tolle Erfahrung wird am und ggf. auf dem Kilimanjaro. Über die "Dosis" der Vorbereitung denk ich noch bis Freitag nach ;).

                          Gruß einstweilen,
                          ühürü
                          In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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                          • Christine M

                            Alter Hase
                            • 20.12.2004
                            • 4084

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von ühürü Beitrag anzeigen
                            Von daher erwarte ich nicht, dass ich die Höhe deswegen besser vertrage, weil ich vorher unter Sauerstoffreduktion mehrmals zwei Stunden lang trainiert habe. Da ich bislang nicht weiß, wie sich verminderte Sauerstoffsättigung für den Körper anfühlt, wär das insofern auch ne mentale Vorbereitung. Motto: Dann hat mein Körper das zumindest schon mal erlebt und meine Seele auch, und "wir" sind nicht ganz so "überrascht" . Könnte sein, dass ich dann ein bisschen vorbereitet bin, wie ich mich fühle, wenn ich "zu wenig" Sauerstoff pro Atemzug in die Lungen bekomme.
                            Ich war zwar nur bis ca. 5.000m auf einfachen Trekkingtouren, aber vielleicht ist das ja zumindest teilweise übertragbar. Du bekommst einfach weniger Luft. Stell dir vor, du steigst langsam bergauf, aber dein Körper arbeitet, als würdest du rennen. Kleiner Schritt - Atemzug - kleiner Schritt. So in etwa. Viel mehr können diese Laborbedingungen wohl auch nicht simulieren. Und ich glaube, die Wirklichkeit ist dann ohnehin ganz anders als in der Simulation. Zu der verringerten Sauerstoffzufuhr kommen die Auswirkungen der Höhe, des ungewohnten Klimas, des ungewohnten Essens, die Aufregung über die Tour etc.

                            Ich kann die Unsicherheit verstehen. Vor meiner ersten Trekkingtour vor einigen Jahren war ich zuletzt als Kind in den Bergen - irgendwo in einem Ort im Tal, versteht sich. Ich hatte noch nie bewußt eine größere Höhe erlebt und fühlte mich dementsprechend verunsichert. Es ging dann von fast Null quasi in einem Rutsch (Flug von Frankfurt über Delhi nach Leh) auf ca. 3.500m, ca. eine Woche später im Rahmen der Trekkingtour dann bis auf ca. 5.000. Im Jahr darauf kam dann die zweite Trekkingtour, auch mit Pässen um die 5.000m. Abgesehen von etwas Höhekopfschmerz und dem unangenehmen Aufstoßen beim Aufstieg ging es immer gut, was natürlich keine Selbstverständlichkeit ist. Aber ich glaube nicht, daß mich irgendwelche künstlichen "Laborbedingungen" körperlich oder mental darauf vorbereitet hätten. Wichtiger erscheint mir zum einen die mentale Einstellung, zum anderen, daß man es langsam angeht und seinem Körper (und dem Kopf) die notwendige Zeit zur Erholung und Anpassung gibt.

                            Tja, soweit meine Meinung. Ich bin weder Mediziner, noch habe ich jemals so ein Höhentraining gemacht, insofern kann ich weder aus wissenschaftlicher Expertise noch eigener Erfahrung sprechen. Ich glaube, ich würde dieses Vorbereitungstraining nicht machen, sondern lieber so trainieren (Christian Stangl soll ja unter anderem Autoreifen durch den Wald gezogen haben ) und vor allem - sofern möglich - genügend Zeit für den Berg einplanen.

                            Christine

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                            • kms
                              Erfahren
                              • 19.02.2004
                              • 336

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Ich würde das Geld nicht ausgeben. Zusammengefasst gäbe es ja 3 mögliche Argumente dafür:

                              1) Akklimatisation: Dafür ist die Zeit beim Hypoxietraining zu kurz; außerdem geht der Effekt wieder verloren, so dass nur eine zeitnahe Vorakklimatisation etwas bringt.

                              >> Wenn es geht, würde ich vorher einige Tage in den Alpen verbringen. Wenn's nicht geht, muss man hoffen, dass die Aufstiegstaktik vor Ort die eigene Akkllimatisationsfähigkeit nicht überfordert. (Leider hört man dazu vom Kli auch nicht so gute Geschichten).

                              Gegenüber einem vorherigen Test wäre ich skeptisch, denn erstens ändert er an den objektiven Gegebenheiten gar nichts (oder würdest Du bei einem schlechten Test die Reise absagen?), und zweitens können die Messungen mit dem Pulsoxymeter recht schnell verfälscht werden. Imho sagt nur die längere Beobachtung der eigenen Werte unter kontrollierten Bedingungen etwas aus.

                              2) Training: Da hilft Hypoxietraining schon, aber es geht auch gut ohne. Ich vermute auch, dass die wenigsten so austrainiert sind, dass der zusätzlich Effekt des Hypoxietrainings notwenig ist.

                              >> Fleissig trainieren

                              3) Auswirkungen der Höhe kennenlernen: Wie schon geschrieben ist das Hypoxietraining vom Höhenbergstigen doch recht weit entfernt: kein Schlafen in der Höhe, keine Auswirkungen von Kälte, Dehdryation usw.

                              >> Besser das Geld investieren, um in echte Berge zu fahren.

                              Soweit mein Senf dazu. Schonmal eine schöne Reise und viel Erfolg!

                              Moritz

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                              • daxy
                                Dauerbesucher
                                • 17.11.2004
                                • 686

                                • Meine Reisen

                                #16
                                es wurden schon anpassungen in der unterdruckkammer druchgeführt, wobei die bergsteiger mehrer wochen in einer unterdruckkammer verbrachten und dabei der höhenanstieg simuliert wurde.
                                danach wurden sie ins Everest bc geflogen und waren logischerweise angepasst und konnten den berg schneller besteigen.
                                alles andere ist wissenschaftlich nicht gesichert.
                                Daxy
                                www.wabnig.net

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                                • 1031roland
                                  Anfänger im Forum
                                  • 25.09.2007
                                  • 27

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Kilimanjaro

                                  Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen:
                                  Ausdauertraining und vor allen eine sehr gute
                                  Höhenanpassung vor Ort und dein Wille,
                                  den Gipfel zu erreichen ist das Wichtigste.
                                  " Die Seele des Menschen kann nur soweit kommen,
                                  soweit ihn die Füsse tragen ! "

                                  Viele Grüße und Berg Heil
                                  Roland

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                                  • kms
                                    Erfahren
                                    • 19.02.2004
                                    • 336

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Zitat von 1031roland Beitrag anzeigen
                                    " Die Seele des Menschen kann nur soweit kommen,
                                    soweit ihn die Füsse tragen ! "
                                    Umgekehrt: "Climbing is a mental game" - it's all about attitude and charakter.
                                    Vielleicht habe ich auch nur zu viel Twight gelesen.

                                    Moritz

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                                    • ühürü
                                      Erfahren
                                      • 07.08.2007
                                      • 266
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Hier wird es ja richtig philosophisch .

                                      Ich denke, beides hat seine Berechtigung.

                                      Ohne richtige Einstellung (Motivation, Wille, Akzeptanz von "Leiden" auf dem Weg zum Ziel) komm ich auf keinen grünen Zweig am Berg. Okay, ab ner bestimmten Grenze wachsen da buchstäblich eh keine grünen Zweige mehr .

                                      Eine gewisse Grundfitness und trainierte Ausdauer und eben körperliche Leistungsfähigkeit bilden das "Wanderfundament". Ohne "fitte Füße" kommt die Seele nicht den Berg hoch, aber ohne "fitte Seele" wissen die Füße nicht, warum sie da hochkraxeln sollen.

                                      Die richtige Mischung aus physischer und psychischer Leistungsbereitschaft ermöglichen es, das "Bergziel" zu erreichen.

                                      Welchen Anteil am Erfolg welcher Faktor hat, darüber kann man natürlich diskutieren.

                                      @kms: Dass der Effekt nicht so lange anhält, ist mir bekannt - wenn ich vor der Tour ins echte Gebirge fahre, geht das allenfalls am Wochenende vor dem Start, da läge dann mit einer guten Woche noch mehr Zeit zwischen "Sauerstoffmangel" und Kibobesteigung; beim anvisierten Training habe ich das letzte Training 21 Stunden vor dem Abflug. Natürlich wär ich im echten Gebirge länger in der Höhe als beim Loxy-Training.

                                      Wie viel die jeweils zwei Stunden bringen, kann ich nicht abschätzen. Klar hör ich gern, dass alle, die sich dort auf den Kilimanjaro vorbereitet haben, es auch auf den Gipfel geschafft haben .

                                      In Sachen Test hast Du Recht - ich würd auch bei negativem Ergebnis die Kilimanjarotour probieren... Das halte ich jedenfalls noch eher für Geldmacherei als das Training.

                                      Akklimatisation vor Ort: Mal schauen, kenne mehrere (ehemals Unerfahrene), die "meine" Route als recht positiv empfunden haben unter diesem Aspekt.


                                      Thema Training: Ich hab mich noch nicht endgültig entschieden. Ich denk derzeit so: Schaden wird mir das Training (vermutlich) nicht. Wie sehr es in mentaler und physischer Hinsicht bezogen auf die Höhenerfahrungen unter echten Bergbedingungen nützen wird, kann ich noch nicht abschätzen.

                                      Mir fällt vieles ein, worin ich das Geld investieren könnte - völlig falsch ist die Investition nicht, auch wenn eventuell nicht bewiesen ist, dass mir das jeweils nur zweistündige Training unter hypoxischen Bedingungen am Kilimnajaro nützt.

                                      Ich muss dafür keinen Kredit aufnehmen oder Sachen verkaufen und muss einfach nur wissen, ob ich mir den Betrag für diesen Zweck leisten will. Wenn ich zusammenrechne, wie viel ich durch Sonderangebote beim Einkauf der Ausrüstung schon gespart habe, und dann noch ein paar andere Faktoren einrechne - doch, diesen Betrag kann ich schon vertreten.

                                      Das mag insgesamt eine Art Luxusproblem sein, eigentlich sehe ich es auch nicht wirklich als Problem an. Allenfalls als doof , dass ich nicht so enorm entschlussfreudig bin .

                                      Danke für Eure Beiträge!
                                      Gruß
                                      ühürü
                                      Zuletzt geändert von ühürü; 20.12.2007, 20:03.
                                      In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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                                      • flyaway2
                                        Erfahren
                                        • 09.08.2007
                                        • 132
                                        • Privat

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                                        #20
                                        Hallo Ühürü,

                                        zunächst einmal Glückwunsch für die Entscheidung, in Afrika/Tansania Urlaub zu machen. Ich war selbst dort, allerdings "nur" 16 Tage, organisiert.

                                        Ich möchte Dir nun meine völlig eigene und persönliche Meinung zum Höhenbergsteigen, auch insbesondere am Kilimandscharo schreiben.

                                        Meiner Meinung nach ist ein wesentlicher Punkt, der elementar für einen "Gipfelerfolg" verantwortlich ist, dass Du wirklich von Anfang an ein extrem langsames Tempo läufst. Auch auf niederen Höhen, wo ohne weiteres noch ein flotter Schritt möglich wäre von der Atmung her. Vermeide am Anstieg, auch in niederen Höhen jede unnötige Anstrengung für den Körper, wie z.B. übermütiges, schnelles Treppe-Hoch-Springen, oder alles, was den Puls unnötig nach oben treibt. Alles total gemächlich und in Ruhe. Manchmal lässt man sich auch durch andere zuschnellerem Gehen verleiten, aber das rächt sich alles unweigerlich, ich war bisher zweimal über 5000 meter, und öfter so zwischen 3000 und 4000 metern, und es bewahrheitet sich immer wieder.

                                        Dazu viel trinken, und die Einstellung, dass der Weg das Ziel ist, und Du zwar schon sehr gern, aber nicht um jeden Preis auf den Gipfel willst. Der Weg ist das Ziel, und wenn Du -meiner Meinung nach- diese Punkte berücksichtigst, hast Du schon mal Gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gipfelbesteigung.

                                        Achja, auch ich würde die 500 Euro für etwas anderes verwenden, aber das muß jeder selbst wissen.

                                        Viel Glück für Deine wunderschöne Reise.

                                        Heidi

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