AW: Aktuelle Pressemeldung Klettern
So, nun kann ich da noch etwas Senf ablassen, nachdem ich nicht mehr am Handy bin.
Ich denke nicht, dass wir hier wirklich vertieft auf die Leichtegwichtsapekte eingehen müssen. Jedem hier dürfte klar sein, dass zu wenig Ausrüstung ebenso gefährlich ist wie zu viel Ausrüstung. Bei zu viel ist man zu langsam und bleibt ev. liegen, bei zu wenig rächt sich Mutter Natur an einem, sollte etwas schief gehen.
Allerdings bin zumindest ich der Meinung, dass zwischen zu wenig und zu viel ein breites Band ist, in dem man sich tummeln kann, und gewisse Grunddinge wie eine wasserdichte Einwegwindjacke, eine Kappe, Handschuhe und eine Taschenlampe nicht zu viel ist, als dss man es nicht ständig mittragen kann. Ausreichenden Schutz gegen eine Kaltfront auf >4000m, wie es den Briten zum Verhängnis wurde, hat man dagegen eher selten im Rucksack.
Was mich an der Angelegenheit wundert, sind ein paar Punkte. Die Kaltfront war angekündigt und traf zumindest hier in St. Gallen mit einer Fehlerquote von plus/minus 30 Minuten ein. Um 22 Uhr ging hier in Form von Starkregen die Welt unter. "Überrascht" worden ist da keiner, der in den Tagen zuvor einen Blick auf eine Wetterkarte geworfen hat. Jeder mit Bergerfahrung weiss zudem, dass bei solch einem Wetter keine Rettung mehr angefordert werden kann, und man für etwa 2 Tage auf sich selbst gestellt ist, sollte man festhocken.
Die Aussage mit dem leichtbekleidet (auf einer Seite sogar "aussergewöhnlich leicht bekleidete") macht mich zudem etwas stutzig, und der Unglücksort ebenfalls (Pic Tyndall, 4200m). Dorthin gelangt man meines Wissens nach über die Italienische Route von der Carrel-Hütte (Liongrat). Zu der Route steht z.B. auf Summitpost: " this ascent isn’t to be taken lightly, in order of the length of the ascent, the altitude, the frequent presence of ice and snow, and the meteorological adversities, particularly sudden and strong even in summer, about which Cervino is quite famous. Good conditions of the mountain and very good meteo-forecasts are strongly required for a safe climb.". (http://www.summitpost.org/cresta-del...w-ridge/840797). Laut Summitpost benötigt man 4-5 Stunden ab der Carrel-Hütte bis zum Gipfel, ich habe aber auch einen Bericht gefunden, bei dem die Leute 6 Stunden rauf und 7 Stunden runter benötigt haben.
Die Route kenne ich nicht, aber wenn sie wie die Schweizer Seite gebaut ist, dann kann da mit der langen Abstiegszeit gut zutreffen, den Der Berg ist schlichtweg anhaltend anspruchsvoll und ein paar Verhauer sind leicht drin, welche die Zeiten böse verlängern können.
Wenn ich mit dem Wissen um eine Kaltfront unterwegs bin, lasse ich es nicht auf ein Biwak ankommen, sondern gehe schlichtweg weiter gehen, bis mich entweder das Wetter erwischt und mich blockiert, oder bis ich unten bin. Ausserdem würde ich einen Zeitpunkt festlegen, bei dem ich allerspätestens umdrehen würde. An dem Tag, bei angenommen 5 Uhr Start an der Carrel-Hütte, wäre dies spätestens 10:30 Uhr, so dass ich bei gleicher Geschwindigkeit beim Rückzug um 16 Uhr wieder an der Hütte wäre (plus 1-2 Stunden Luft hinten raus für Zwischenfälle). Sollte es sich herausstellen, dass wir eh keine Chance auf den Gipfel hätten, weil wir zu langsam sind, wäre schon früher ein Abbruch angesgat.
In Anbetracht dessen, dass die Route laut Führer schon 4-5 Stunden in Anspruch nimmt, und der Weg runter mindestens ebenso lang dauert, wäre ich mit dem vorhandenen Zeitfenster aber erst gar nicht eingestiegen. Die Hütte befindet sich auf 3800m und ich hocke nach dem Gipfelerfolg(?) für 1-2 Tage blockiert auf der Hütte fest.
Die Jungs wurden oben auf etwa 4200m, etwa 1-2 Stunden unterhalb des Gipfels gefunden. Ich nehme an, sie sind auch bis zum Einbruch des Unwetters abgestiegen und dürften daher an dem Ort wohl gegen 17 oder ev. 18 Uhr gewesen sein. Damit waren sie wohl erst gegen 15 Uhr am Gipfel und haben selbst bei einem Start um 6 Uhr 9 Stunden für den Aufstieg benötigt. Sollte diese Variante im Kombi mit der leichten Bekleidung zutreffen, dann wäre sie sehr wenig schmeichelhaft, denn da wurden schlichtweg elementarste Sicherheitsaspekte in den Wind geschossen.
Die einzige, etwas schmeichelhaftere Alternative ist Pech. Schnell genug unterwegs, aber einer der Leute verletzt sich beim Abstieg, und plötzlich dauert alles sehr viel länger.
So, nun kann ich da noch etwas Senf ablassen, nachdem ich nicht mehr am Handy bin.
Ich denke nicht, dass wir hier wirklich vertieft auf die Leichtegwichtsapekte eingehen müssen. Jedem hier dürfte klar sein, dass zu wenig Ausrüstung ebenso gefährlich ist wie zu viel Ausrüstung. Bei zu viel ist man zu langsam und bleibt ev. liegen, bei zu wenig rächt sich Mutter Natur an einem, sollte etwas schief gehen.
Allerdings bin zumindest ich der Meinung, dass zwischen zu wenig und zu viel ein breites Band ist, in dem man sich tummeln kann, und gewisse Grunddinge wie eine wasserdichte Einwegwindjacke, eine Kappe, Handschuhe und eine Taschenlampe nicht zu viel ist, als dss man es nicht ständig mittragen kann. Ausreichenden Schutz gegen eine Kaltfront auf >4000m, wie es den Briten zum Verhängnis wurde, hat man dagegen eher selten im Rucksack.
Was mich an der Angelegenheit wundert, sind ein paar Punkte. Die Kaltfront war angekündigt und traf zumindest hier in St. Gallen mit einer Fehlerquote von plus/minus 30 Minuten ein. Um 22 Uhr ging hier in Form von Starkregen die Welt unter. "Überrascht" worden ist da keiner, der in den Tagen zuvor einen Blick auf eine Wetterkarte geworfen hat. Jeder mit Bergerfahrung weiss zudem, dass bei solch einem Wetter keine Rettung mehr angefordert werden kann, und man für etwa 2 Tage auf sich selbst gestellt ist, sollte man festhocken.
Die Aussage mit dem leichtbekleidet (auf einer Seite sogar "aussergewöhnlich leicht bekleidete") macht mich zudem etwas stutzig, und der Unglücksort ebenfalls (Pic Tyndall, 4200m). Dorthin gelangt man meines Wissens nach über die Italienische Route von der Carrel-Hütte (Liongrat). Zu der Route steht z.B. auf Summitpost: " this ascent isn’t to be taken lightly, in order of the length of the ascent, the altitude, the frequent presence of ice and snow, and the meteorological adversities, particularly sudden and strong even in summer, about which Cervino is quite famous. Good conditions of the mountain and very good meteo-forecasts are strongly required for a safe climb.". (http://www.summitpost.org/cresta-del...w-ridge/840797). Laut Summitpost benötigt man 4-5 Stunden ab der Carrel-Hütte bis zum Gipfel, ich habe aber auch einen Bericht gefunden, bei dem die Leute 6 Stunden rauf und 7 Stunden runter benötigt haben.
Die Route kenne ich nicht, aber wenn sie wie die Schweizer Seite gebaut ist, dann kann da mit der langen Abstiegszeit gut zutreffen, den Der Berg ist schlichtweg anhaltend anspruchsvoll und ein paar Verhauer sind leicht drin, welche die Zeiten böse verlängern können.
Wenn ich mit dem Wissen um eine Kaltfront unterwegs bin, lasse ich es nicht auf ein Biwak ankommen, sondern gehe schlichtweg weiter gehen, bis mich entweder das Wetter erwischt und mich blockiert, oder bis ich unten bin. Ausserdem würde ich einen Zeitpunkt festlegen, bei dem ich allerspätestens umdrehen würde. An dem Tag, bei angenommen 5 Uhr Start an der Carrel-Hütte, wäre dies spätestens 10:30 Uhr, so dass ich bei gleicher Geschwindigkeit beim Rückzug um 16 Uhr wieder an der Hütte wäre (plus 1-2 Stunden Luft hinten raus für Zwischenfälle). Sollte es sich herausstellen, dass wir eh keine Chance auf den Gipfel hätten, weil wir zu langsam sind, wäre schon früher ein Abbruch angesgat.
In Anbetracht dessen, dass die Route laut Führer schon 4-5 Stunden in Anspruch nimmt, und der Weg runter mindestens ebenso lang dauert, wäre ich mit dem vorhandenen Zeitfenster aber erst gar nicht eingestiegen. Die Hütte befindet sich auf 3800m und ich hocke nach dem Gipfelerfolg(?) für 1-2 Tage blockiert auf der Hütte fest.
Die Jungs wurden oben auf etwa 4200m, etwa 1-2 Stunden unterhalb des Gipfels gefunden. Ich nehme an, sie sind auch bis zum Einbruch des Unwetters abgestiegen und dürften daher an dem Ort wohl gegen 17 oder ev. 18 Uhr gewesen sein. Damit waren sie wohl erst gegen 15 Uhr am Gipfel und haben selbst bei einem Start um 6 Uhr 9 Stunden für den Aufstieg benötigt. Sollte diese Variante im Kombi mit der leichten Bekleidung zutreffen, dann wäre sie sehr wenig schmeichelhaft, denn da wurden schlichtweg elementarste Sicherheitsaspekte in den Wind geschossen.
Die einzige, etwas schmeichelhaftere Alternative ist Pech. Schnell genug unterwegs, aber einer der Leute verletzt sich beim Abstieg, und plötzlich dauert alles sehr viel länger.
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