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Das mit dem Pärchen verstehe ich jetzt nicht. So wie ich das sehe waren sie am selben Ort wie du? Wenn dem so ist bist du ja ein ähnliches Risiko eingegangen wie sie, evtl soagr noch ein höheres (da mit Schneeschuhe wohl die Schneedecke weniger belastet wird).
Oder geht es dir darum dass Sie keinen Rucksack hat? Da kann man ja geteilter Meinung sein, ich selbst denke nicht dass ein LVS etc es rechtfertigt ein Risiko einzugehen dass man ohne dieses nicht machen würde.
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Das ist ein wichtiges Thema.
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Die Wintersaison geht los, und somit bietet sich wieder Anschauungsmaterial für "So besser nicht".
Klausenpaß, März 2013:
Eine Gruppe Schneeschuhgänger.
Bildausschnitt mit Lawinenkegel, man beachte die Rucksackgröße.
Hier kann man diskutieren ob für die Strecke Urnerboden - Klausenpaß bei geschickter Routenwahl die Standardausrüstung (Schaufel, Sonde, Pieps) wirklich notwendig ist, denn die Gruppe hält hier Abstand vom potentiell lawinengefährdeten Hang. Allerdings quert die Route weiter unten einige Lawinenkegel wegwegen ich so etwas nicht machen würde.
Februar 2013, ODS Wintertreffen am Westfalenhaus.
Hier spazieren zwei Schneeschuhgänger herum. Wäre ja nichts besonderes wenn...
.. ich das Pärchen nicht zuvor schon gesehen hätte,...
...während ich gerade im Gipfelbereich des Längentaler Weißer Kogel (3217m) unterwegs war.
Die Tage davor sowie an diesem Tag war Lawinengefahrstufe 3 ausgerufen, am Tag davor sind einige (u.a. auch ich) knapp vor dem Gipfelhang umgekehrt da der Bereich eingeblasen aussah. Mit Teddybär aber Verzicht auf alles andere sich in einem solchen Bereich herumzutreiben kann man eigentlich nur als Versuch werten, einen sozialverträglichen Abgang zu provozieren.
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Zitat von Raphsen Beitrag anzeigenBei der Querung hätte ich die Sachen schon montiert.... was bringt es Steigeisen im Rucksack zu haben wenn man sie nicht benutzt?
Meiner Erfahrung nach scheitert es oftmals nicht daran die Ausrüstung mitzunehmen, sondern vor Ort zu entscheiden wann man sie einsetzt. Blöderweise sind ja die Steigeisen grad ganz unten im Rucksack und es scheisst einen an sie für 2 Minuten rauszuholen....
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Zitat von Becks Beitrag anzeigenWäre es steiler geworden hätten wir eben das Eisgerät rausgeholt, Eisen angeschraubt und Handschuhe angezogen. Dazu war das Zeugs ja im Rucksack (und yep, Handschuhe und Kappe sind immer dabei).
Bei der Querung hätte ich die Sachen schon montiert.... was bringt es Steigeisen im Rucksack zu haben wenn man sie nicht benutzt?
Meiner Erfahrung nach scheitert es oftmals nicht daran die Ausrüstung mitzunehmen, sondern vor Ort zu entscheiden wann man sie einsetzt. Blöderweise sind ja die Steigeisen grad ganz unten im Rucksack und es scheisst einen an sie für 2 Minuten rauszuholen.... Ich habe auf dem dem von Belap zur Oberaletschütte mal jemanden gesehen der auf so einem Schneefeld verreist ist (mit Pickel und Steigeisen im Rucksack). Seither fühle ich mich bestätigt: lieber mal zuviel die Steigeisen anziehen als zuwenig. Dabei hilft es extrem wenn man das effizient macht, bei mir dauert das ca 1 Minute. Dito bei Skitouren: Die Harscheisen sind aussen am Rucksack/Iceclipper, in der Zeit in der andre diskutieren ob sie die Harscheisen anziehen sollen habe ich sie bereits montiert
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Hier ein Beispiel wo Bremsen nichts mehr half (Mitreißunfall, keine Chance):
Juli 2008:
Four Dutch climbers from the same family have perished in an accident on Mont Dolent, in the Mont Blanc Massif. The four, from Almere in the Netherlands, were a Father, his two daughters and son who were all experienced climbers.
The accident occurred on the Normal Route on Mont Dolent, on the only delicate section - the steep slope above col 3558. Reports suggest that the father fell and then the children were pulled off one by one. The tragedy was witnessed by the mother of the family who had been with the party but had retreated earlier and was watching the party when they fell. She was taken to hospital in shock.
Gipfelaufbau Mont Dolent. Grün umrissen eine Blankeisfläche welche wir auf der roten Spur umgingen, blau die Rutschspur.
Beim Abstieg, Blick entlang der Spur nach oben. Es handelt sich dabei um die zwei kaum erkennbaren Rinnen welche sich vom Bildeck links unten am Eispickel meines Kollegen vorbei nach oben ziehen.
Unerwünschtes Tourenende.
In dem Zusammanhang noch einmal ein Beitrag vorne:
Zitat von Becks Beitrag anzeigenPauschal gibt es hierzu keine Antwort, es ist immer abhängig von der Situation (Zeitbedarf, Gelände, Anzahl Personen, Untergrund, Länge der Strecke). Je nachdem was geschickter erscheint kommt zum Einsatz:
1) Gehen am kurzen Seil
2) Gehen einzeln ohne Sicherung -> Folgeminimierung, nur einer stürzt bei einem Fehler ab
3) Gehen am laufenden Seil (mit Zwischensicherungen in Form von Schrauben/Keilen/Friends)
4) Gehen am laufenden Seil (mit Zwischensicherungen in Form von Seil über Felsköpfe oder in Felsspalten ziehen)
5) Bau von Standplätzen bzw. Nutzung von Felsköpfen etc. um den/die Absteigende(n) zu sichern
6) Abseilen bzw. Klettern im Vor-/Nachstieg
AlexZuletzt geändert von Becks; 11.11.2013, 19:25.
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An der Stelle bleibt man schlichtweg liegen wenn man ausrutscht. Zu wenig steil, nicht vereist und die Erde auf dem Schnee bremst hervorragend. Da kommste auf keine gefährliche Geschwindigkeiten. Auf dem anderen Bild bei der Querung ist die Lage anders. Da sollte man einen Ausrutscher schlichtweg vermeiden, denn das Gefälle ist mehr als ausreichend für einen weiten Flug.
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Äläx
Des weisst Du, des weiss ich und des weiss Veggy ()
aber der Thread heist nunmal >>ALPINE Gefahren ! Ausrüstungs HINWEISE!! <<
..und wenn Du (zurecht!) Mausgraue Bekleidung anprangerst, ists doch OK wenn dazu auch noch Tipps in Sachen "da&da is g´scheider zumindest leichte Handschuhe oder&und was langärmliges zu Tragen.....
(ich dacht auch eher an das Bild!)
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Zitat von derSammy Beitrag anzeigenich will ja nix sagenaber son Spagetti-Top und freie Hände is ja optisch, unbestritten, ein Leckerbissen, aber im "Falle eines FALLES" wird´s bei den Gegebenheiten auch schnell mal ein größeres "AUA" als es sein müsste!!
Wäre es steiler geworden hätten wir eben das Eisgerät rausgeholt, Eisen angeschraubt und Handschuhe angezogen. Dazu war das Zeugs ja im Rucksack (und yep, Handschuhe und Kappe sind immer dabei).
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Zitat von Vegareve Beitrag anzeigenIch war auch schon mal auf 4000 m im Top (ist nicht spaghetti..), ich hasse es wenns mir zu warm beim Aufstieg wird. Und im Falle eines Falles habe ich ganz andere Probleme als Kratzer an den Armen.
Wenn richtig knallt dann sicher....
Ich würds nur ( im Sinne des Threads) als "Ausnahme" sehen denn grad bei Überquerungen von (Alt)Schneefeldern, oder in der Früh wenn der Harschdeckel so richtig fest ist, dann ist ein kleiner Sturz und ein kleiner Rutscher über ein paar Meter für die ungeschützten Arme wie 40er Schleifpapier und tut mal RICHTIG WEH!
(Selbsterfahrung 2.0)
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Zitat von Vegareve Beitrag anzeigenAuschaufeln, na ja, ich fand den Weg halt gut durchgetreten, mehr nicht. An dieser Stelle und davor, vor allem bei Richtungswechsel, war mir schon mulmig zumute trotz schweren Stiefel, der Schnee war ziemlich rutschig und weiter unten keinen Halt möglich.....
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Zitat von derSammy Beitrag anzeigenich will ja nix sagenaber son Spagetti-Top und freie Hände is ja optisch, unbestritten, ein Leckerbissen, aber im "Falle eines FALLES" wird´s bei den Gegebenheiten auch schnell mal ein größeres "AUA" als es sein müsste!!
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ich will ja nix sagenaber son Spagetti-Top und freie Hände is ja optisch, unbestritten, ein Leckerbissen, aber im "Falle eines FALLES" wird´s bei den Gegebenheiten auch schnell mal ein größeres "AUA" als es sein müsste!!
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Zitat von Becks Beitrag anzeigen
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Zitat von Becks Beitrag anzeigenAn der Tierwies habe ich noch mit dem Hüttenwirt geredet. Dieser erwähnte dass sie den Weg extra freigeschaufelt hätten um ihn sicherer zu machen, was in Anbetracht der Leute, die dort in Turnschuhen herumstiefelten auch sinnvoll war.
Das mit dem Ausschaufeln hätte ich bis vor einem halben Jahr noch für einen Witz gehalten -- ein Bergwanderweg ist ja schließlich kein Bürgersteig
Dann trafen wir einen ganzen Trupp auf dem Weg zur Anhalter Hütte, die den noch metertief eingeschneiten Weg tatsächlich auf mehreren hundert Metern ausgeschaufelt habenund prompt kamen schon die ersten Turnschuh-Touristen...
Und ich muss zu meiner Schande gestehen dass ich da auch darunter war-- für die Klettertour da hätte ich ungern die Bollerschuhe mit raufgeschleppt und in dem weichen Firn kam man schließlich auch so gut zurecht. Für die teilweise berg-unerfahrenen Mitklettererinnen war das Frinfeld vor dem Einstieg wohl die Schlüsselstelle
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Der Einfluss der Jahreszeiten
Der Aufstieg von der Schwägalp zum Säntis über den Normalweg (vorbei an Tierwies) gehört weder zu den selten begangenen noch wirklich technisch anspruchsvollen Routen. Auf hikr.org z.B. wird er mit T3 bewertet und zum Teil als "Gruetzi-Weg" bezeichnet (weil man vor lauter Leuten nur noch zum Grüssen und nicht zum Wandern kommt). Wie stark jedoch diese Einstufung von den aktuellen Bedingungen abhängt zeigen folgende Bilder:
Der Winter 2012/13 war sehr schneereich und zog sich bis weit in den Frühling hinein. Entsprechend fanden sich noch sehr spät im Jahr in schattigen Lagen Altschneefelder bis weit runter ins Tal (16. Juni auf grob 1600m)
Dies wäre ein extrem schlechter Platz für eine Pause, eine Fotosession oder um sich die Schuhe zu binden - eine steinschlägige Rinne, deutlich erkennbar an dem Schutthaufen im Schnee.
Querung eines Altschneefelds auf einem gut geräumten Weg - trotzdem sollte man hier nicht ausrutschen.
Überforderte Touristen kurz unter Tierwies. Keine Stöcke oder andere Hilfsmittel und zu wenig Erfahrung/Übung um sich mit Turnschuhen sicher im Altschnee fortbewegen zu können.
An der Tierwies habe ich noch mit dem Hüttenwirt geredet. Dieser erwähnte dass sie den Weg extra freigeschaufelt hätten um ihn sicherer zu machen, was in Anbetracht der Leute, die dort in Turnschuhen herumstiefelten auch sinnvoll war. Wir hatten an dem Tag sicherheitshalber Steigeisen und Eispickel im Rucksack.
5 Tage später dann die Meldung in der Zeitung. Durchlesen und dabei das Bild mit den Touris noch einmal genau betrachten.
Berggängerin abgestürzt
Am Donnerstag (20. Juni 2013) begab sich eine Gruppe von drei Personen auf den Aufstieg von der Schwägalp in Richtung Säntis. Auf dem Weg zwischen dem Bereich ‚Ellbogen’ und dem Bergrestaurant Tierwies kam eine Berggängerin nach der Überquerung eines Schneefeldes zu Fall, rutschte über den Schnee und stürzte über einen Felsen ab. Die Begleiter verständigten unverzüglich die Rettungskräfte. Beim Eintreffen der Rettungsflugwacht (Rega) konnte der Notarzt bei der Verunfallten nur noch den Tod feststellen.
Fazit:
Touren bzw. die Ausrüstung immer den aktuellen Verhältnissen anpassen. Oftmals hilft schon ein Blick auf eine Webcam in der Gegend, um sich ein Bild der Lage zu machen. Ein T3-Weg ist eben nur unter optimalen Bedingungen ein T3-Weg.
Keine "ballistische Planung" bei der man sich ein Ziel steckt von dem man unterwegs nicht mehr abweicht bis man es erreicht oder unterwegs auf ein Hindernis trifft. Sollte man vor Ort oder unterwegs sehen, dass man sich verplant hat - ausweichen.Zuletzt geändert von Becks; 11.11.2013, 10:55.
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@Becks:, ich hatte den relativ mittig im Bild platzierten Stein als Person gesehen.
Bei mir hat der Thread auch ein Umdenken bewirkt, ich war vorher ziemlich häufig in Grau, Blau und Khaki unterwegs. Aber als ich neulich die Wahl hatte zwischen schwarzer und roter Winterhose, habe ich auf Grund dieser Bilder (und der im Solo-Notfall-Thread) die rote genommen.
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Zitat von Mucci Beitrag anzeigenUnd dein 4-Personen-Suchbild zeigt auch warum, ich find nach langem suchen 3, Nummer 4 hat sich irgendwo versteckt.
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Zitat von Becks Beitrag anzeigenDu wärst nicht der erste dem anhand der Bilderserie hier ein Licht aufgeht.
Und dein 4-Personen-Suchbild zeigt auch warum, ich find nach langem suchen 3, Nummer 4 hat sich irgendwo versteckt.
Auch empfielt es sich, für Bergurlaube genug Reserven dabei zu haben,
Tag der Anreise - Nebel, Regen, Tiefhängende Wolken
..gleiche Höhe, über Nacht hat es Schnee ohne Ende runter gelassen
Diese Bilder sind eine ganze Woche später auf dem Weg zur Hintergrathütte entstanden (2661 m) - zwischenzeitlich war es warm, sonnig und hat nicht mehr geschneit, aber: schattiger Hang, der Schnee hält sich hartnäckig
so passiert Mitte September in Südtirol, wir sind ein paar Sachen nicht gegangen aufgrund des Wintereinbruchs
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Zitat von Mucci Beitrag anzeigen...(auch wenn die Farbkombi hier sehr suboptimal ist von meiner Seite)
Der Kollege hier (ein paar Seiten vorher im Thread ebenfalls erwähnt):
sieht in den Bergen nun so aus:
Und noch ein Bild von der gleichen Tour - im Abstieg vom Piz Tambo (Mitte September):
Suchbild mit 4 Personen
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Ein sehr guter & wichtiger Thread wie ich finde
Südtirol, Mitte September:
Wir starten bei sonnigen 15 °C
Keine 2.5 Stunden später offenbart sich diese Aussicht hinter dem Bergrücken ... und die Wolken sind schnell, verdammt schnell
Wir brechen die Tour ab und begeben uns schnellstmöglich auf den Weg nach unten.. Das Thermometer fällt auf knapp 0 °C, es schnee-regnet und wir sind froh, Windjacke, Stirnband & Handschuhe immer im Rucksack zu haben (auch wenn die Farbkombi hier sehr suboptimal ist von meiner Seite)
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