Saas-Fee: Operation Weißmies

[Cooly25]

hallo,

wir haben doch im Sommer (so ab 22.08.) vor uns mal etwas höher hinaus zu wagen und haben uns der/die/das Weißmies ausgesucht

geplant ist eine "Überschreitung" von der Almagellerhütte ausgehend
den Normalweg wieder hinunter

Da drängen sich mir noch einige Fragen auf:


Ist die Tour schon mal jemand gegangen?
Wo gibt es einen Zeltplatz (Grund/Almagell/Fee) bzw. welcher ist empfehlenswert?
Gibt es schöne Akklimatisationtouren vom Talort aus (Zeltplatz) welche vielleicht schon einen Blick auf die Route erlauben?
Gibt es in der Nähe Sportklettermöglichkeiten?
Gibts vielleicht noch weitere Hochtouren, welche man keinesfalls versäumen sollte, wenn man da unten ist ?
Was ist der bessere Führer: SAC (Biner) oder Rother (Waeber)?


Freue mich auf Antworten

Vielen Dank

Daniel


p.s.: wenn jemand Lust hat sich uns anzuschließen - dann nur zu

[kakadu]

ja, ich war vor 3 jahren auf der gleichen route unterwegs. sehr schöne tour.
was sich als gute anklimatisation erwiesen hat, war folgendes. am ersten tag aufstieg in die allmageller hütte. am tag darauf klettern an den dri hornleni (diverse routen in diversen graden) und als abschluss dann die überschreitung.

bei weiteren alpintechnischen fragen kannst du dich sicher an michael boos wenden.

mfg
flip

[Cooly25]

ja, ich war vor 3 jahren auf der gleichen route unterwegs. sehr schöne tour.
was sich als gute anklimatisation erwiesen hat, war folgendes. am ersten tag aufstieg in die allmageller hütte. am tag darauf klettern an den dri hornleni (diverse routen in diversen graden) und als abschluss dann die überschreitung.

hallo flip,

das mit den Dri Hörnli hört sich extrem gut - gibt es da irgendwelche Führerliteratur?

danke

Daniel

[Michael Boos]

@kakadu:

ich melde mich nun mal fuer 5 Wochen nach Canada ab

Habz gut hier!

[Christoph1972]

Hochtouren im Wallis
Vom Trient zum Nufenpass
Hermann Biner

Oder einen SAC-Clubführer die sind super. Nur welchen du da brauchst kann ich dir grad net sagen.

Gruß
Christoph

[Melanie]

Ihr seid ein bissel zu spät dort unterwegs, wir treiben uns vom 15.8. bis 21.8. grob da rum und haben ähnliches vor, sonst hätte man ja tatsächlich mal zusammen eine Tour angehen können.

Ideen für weitere Touren in der Ecke suche ich aber auch noch. Speziell irgendwas, was nicht bei 4000er.de zu finden ist

Melanie

[kakadu]

also es gibt auch den plaisir west (von känel). seite 136ff. es hat routen von 2-5c+. die routen sind in ca. 10-25 min erreichbar.

wie gesagt sehr gut un sich an zu klimatisieren.

viel spass.


mfg
flip

@ michael, recht haste, ab in die ferien. gehe am samstag für drei wochen nach korsika zum klettern .

[kakadu]

hallo melanie
habe gerade beim führerstudium gesehen, dass da das jägihorn nicht über 4000 ist .
sieht nach netter kletterei aus. so im mittleren 4er bereich. ebenfalls hat es da einen klettersteig wenn ich mich recht erinnere.
erreichbar ist es von der weissmieshütte aus.

mfg
flip

[Flachlandtiroler]

Re: Saas-Fee: Operation Weißmies

Ist die Tour schon mal jemand gegangen?
Wo gibt es einen Zeltplatz (Grund/Almagell/Fee) bzw. welcher ist empfehlenswert?
Gibt es schöne Akklimatisationtouren vom Talort aus (Zeltplatz) welche vielleicht schon einen Blick auf die Route erlauben?
Gibt es in der Nähe Sportklettermöglichkeiten?
Gibts vielleicht noch weitere Hochtouren, welche man keinesfalls versäumen sollte, wenn man da unten ist ?
Was ist der bessere Führer: SAC (Biner) oder Rother (Waeber)?

Der Reihe nach:
Südanstieg habe ich hinter mir, von der Norseite sah ich Bilder aus der letzten Saison -- macht Euch Ende August auf ein paar lustige Spaltenquerungen gefaßt
Zeltplätze haupts. in Saas Grund: www.saas-fee.ch/de/camping_st_de.cfm
Akklimatisationtouren: Klettern oder Wandern? Blick auf das () Weißmies hat man von Plattjen, zum Kraxeln ist es vom Zeltplatz aus für 'ne Tagestour schon recht weit (Egginer, Jegihorn), wenn das umbedingt sein muß nehmen Seilbahnen Dir den Zustieg ab. Etwas ruhigere Wanderungen kann man im Südosten des Saastals unternehmen, guter weil hoher Ausgangspunkt ist die Bushalte Mattmarksee. Bsp.: via Monte-Moro-Paß auf das Joderhorn, mit Blick auf die größte Wand der Alpen.
Sportklettern: Dri Hörnli wurde ja schon genannt, da gibt's sicher noch mehr.
Hochtourenziele sind vorhanden in allen Preislagen, eine lohnende Tour in ähnlicher Schwierigkeit wie das Weissmies wäre z.B. das Nadelhorn. Oder Lagginhorn. Oder... ist allerdings alles recht überlaufen.
Von den Führerwerken kenne ich nur den Waeber und auszugsweise die "richtigen" SAC-Führer; denke die beiden Auswahlführer tun sich nicht viel.

Gruß, Martin

[Cooly25]

Oder einen SAC-Clubführer die sind super. Nur welchen du da brauchst kann ich dir grad net sagen.

hab mir den Clubführer gerade aus unserer Bergsportbibliothek besorgt - sieht echt gut aus der Führer auch wenn die jungs immer irgendwie vergessen die Felsschwierigkeiten zu nennen - komisch


Daniel

[Flachlandtiroler]

Die Felsschwierigkeit ist immerhin durch die Gesamtschwierigkeit limitiert: Ein "wenig schwierige" (WS, frz. PD) Tour wird selten oder nie Stellen im III.Grad (UIAA) haben z..B.
Bei den meisten Hochtouren kommen ja kaum Felsschwierigkeiten vor die einen Sportkletterer hinterm Ofen hervorlocken könnten

Gruß, Martin

[Cooly25]

Bei den meisten Hochtouren kommen ja kaum Felsschwierigkeiten vor die einen Sportkletterer hinterm Ofen hervorlocken könnten

naja ich find so weit oben ist das immernoch was anderes


was anderes:

hat jemand schonmal die Überschreitung Fletschhorn-Lagginhorn durchgeführt - würde sich doch irgendwie anbieten als 2 Hochtour - was muss ich von WS+ halten? (III?)

Sind die Zeitangaben im Führer verlässlich oder eher für schweizer Hochgeschwindigkeitsbergführer ?


mfg

Daniel

[Becks]

Wenn WS+ in Kombination mit ner III im Fels dann issses nur eine kurze Strecke in dem Schwierigkeitsbereich. Allerdings muss man beachten: es reicht ein fehlender Tritt/Griff um nicht weiter zu kommen. D.H., man sollte schon jemanden dabei haben, der diese Stelle packt. Auch unter widrigen Umständen wenn alles schief geht. Im miesesten Fall bei Schneesturm ungsichert im Vorstieg mit Steigeisen dran.

Andererseits kann ich auch etwas Entwarnung geben. Obergabelhorn Überschreitung war auch nur ZS(+) mit ner III+ als Schlüsselstelle. Die "Schlüsselstelle" haben wir aber gar nicht mehr bemerkt da wir eh neben der Route im Dreck hochkletterten.

Bei den meisten Hochtouren kommen ja kaum Felsschwierigkeiten vor die einen Sportkletterer hinterm Ofen hervorlocken könnten

Und trotzdem bekommen viele Sportkletterer weiche Knie in einer hochalpinen III weil die Umstände anders sind. Es fehlen Bohrhaken, man hat keine Kletterpatschen an den Füßen und dafür nen Rucksack auf dem Buckel. Dazu kommt die Höhe und die Belastung durch den Anstieg. Nicht vergessen darf man die fehlenden Topos und das oft brüchige Gestein.


Alex

[Christoph1972]

Und trotzdem bekommen viele Sportkletterer weiche Knie in einer hochalpinen III weil die Umstände anders sind. Es fehlen Bohrhaken, man hat keine Kletterpatschen an den Füßen und dafür nen Rucksack auf dem Buckel. Dazu kommt die Höhe und die Belastung durch den Anstieg. Nicht vergessen darf man die fehlenden Topos und das oft brüchige Gestein.

Das kann man wohl so sagen! Ich war mit jemand unterwegs, der ne VII in der Pfalz und Elbsandstein vorstieg. Ein Kletterer der 20 Jahre Erfahrung mitgebracht hat. Ich dachte wenn man mit so einem auf Tour geht, kann man alles machen. Nix ging, der jenige war mit WS- bei allerbesten Bedingungen völlig überfordert. Ich habe ihn bestimmt 300* Scheiße und Mist fluchen gehört. Dabei ging es nur doch nur durch Blockwerk und Schutthalden hinauf , das war höchstens eine II-. Also für Alpinisten ganz gewöhnliches Gelände. Ich habe dann in diesem Jahr festgestellt, das wir damals 20m vor dem Gipfel umgedreht sind. So ein guter Kletterer, aber er war halt auf ganz andere Belastungen trainiert. Der Typ war jedenfalls fix und fertig, und sein Bewegungsapparat auch.

Sind die Zeitangaben im Führer verlässlich oder eher für schweizer Hochgeschwindigkeitsbergführer ?

Also, Zeit für viele Pausen bleiben da nicht. Man muss schon ordentlich latschen damit man die Zeiten einhält. Es sollte schon eine gute Reservezeit mit eingeplant werden. Ich konnte Zeiten deutlich unterbieten und habe es auch schon erlebt das ich sie nicht einhalten konnte, warum auch immer.


Christoph

[Cooly25]

Das kann man wohl so sagen! Ich war mit jemand unterwegs, der ne VII in der Pfalz und Elbsandstein vorstieg.

Wer im Elbsandstein vorsteigt sollte doch sparsame Sicherung gewohnt sein

[Flachlandtiroler]

...aber wahrscheinlich nicht das zentral-alpine Gebrösel...

Gruß, Martin

[Cooly25]

tach,

ich bins nochmal:

es sind wie mir scheint schon einige an den Dri Hörnli geklettert - denke mal nicht das die routen übersichert sind oder? - sind die Seillängen im 5b Bereich wirklich oberer 5ter Schwierigkeitsgrad oder doch schwerer (ok ist alles subjektiv ) ? Ist das Abklettern über die Route 1 zu bevorzugen oder doch lieber abseilen?

wir werden auf jeden Fall vorher noch ein Wochenende im Bielatal einlegen - um uns mental vorzubereiten


danke

Daniel

[flying-man]

hoi

bin letze woche den normalweg von der hohsaashütte - gipfel und zurück gegangen. früh morgens war noch echt guter firn, waren um 8.30 auf dem gipfel, der runterweg war auch schon ziehmlich weich. 0 grad grenze war letze woche über 4000 m!!!. am gipfel gibts ein paar blankeistsellen 30°-45° die aber durch tritte und sicherungsstangen kein prob sind (dank der zahlen touries aus saas fee - hab mehrere um 10.00 beim aufsteiegn in jeans, ohne pickel und mit bergführer getroffen ). der gletscher unten ist kein prob.. in der flanke gibts allerdings einige tiefe spalten, die letze woche noch schneebedeckt waren aber schon sichtbar.... wird wahrscheinlich eher schlechter werden...

flying-man

[Cooly25]

so melde mich ab - morgen früh gehts los


Daniel

[Cooly25]

so wieder da - eher als gedacht aber naja


das Weissmies erfolgreich überschritten

beim 2. Ziel waren wir leider zu langsam - Allalinhorn von der Täschhütte aus - der vom Clubführer beschriebene WS- Aufstieg durch die SW-Flanke zum Feejoch war bei den Verhältnissen (Schnee) nicht wirklich zu begehen - wir sind deshalb in ein 240m 45° Couloir rechts davon eingestiegen - bewertet mit S - war bei den Verhältnissen sicherlich leichter - dafür haben wir beim sichern des Ausstiegs (Querung unter Eisbruch) zuviel Zeit gelassen - naja nächstes Mal wirds sicherlich besser


Fletschhorn - Lagginhorn haben wir uns noch aufgespart

Daniel



P.S.: Dri Hörnli ist einfach ein Traum (noch mehr ohne soviel Schnee) - auch wenn man sich als Mittelgebirgler an 200m Luft unterm Hintern erst gewöhnen muss