Hi,
ich wandere für mein Leben gern.
Ich bin keine Hardcore-Wanderin, d.h. mein Hauptaugenmerk liegt auf Tageswanderungen im Schnitt zwischen 800-1200hm. Meine längste Wanderung hab ich letztes Jahr im Triglav-Nationalpark absolviert. 35km am Stück.
Zuletzt war ich so fit, dass ich jeden Tag eine Tageswanderung machen konnte, ohne dass ich dazwischen Pausen gebraucht hätte, weil ich auch keinen Muskelkater oder Schmerzen hatte.
Ich tanze regelmäßig (ca. 4-5 Mal die Woche): Hip Hop, Salsa und Bachata (falls das jemand kennt ;)..)
Das Minimum an Bewegung täglich ist ein 20-30 minütiger Spaziergang.
Ich liebe es einfach, meine Beine zu benutzen.
Ich gestehe, dass ich sonst nichts mache, also auch keine gezielten Übungen zum Muskelaufbau, Dehnungsübngen usw.
Früher war ich auch regelmäßig joggen, aber das hat meinen Knien irgendwann nicht mehr so gut gefallen, also hab ich es gelassen, war eh nie meine Leidenschaft. Ich hab mir immer gesagt: wenn es mich vom Wandenr abhält, dann lass ich es sein. ;)
So, das war ich bis Januar / Februar 2023 ..... wo sich schlagartig (wortwörtlich) mein ganzes Leben geändert hat ......
Wenn man das so liest vermutet man vielleicht einen dramatischen (Sport-)Unfall, aber die Wahrheit ist leider viel peinlicher. Was mich am meisten ärgert ist, dass es so unnötig war und dennoch so krasse Auswirkungen hat ... bis heute ... vielleicht für immer.
Ende Dez 2022 hab ich nach einer Wanderung bemerkt, dass ich so ein komisches Ziehen in der rechten Wade hatte. Fast wie man sich fühlt, wenn man da länger einen Krampf drin hatte. Hab mir nichts dabei gedacht, dachte mir ich schon mich ein paar Tage, dann wird das schon wieder weggehen, aber nix war.
Konnte trotzdem problemlos am 1.1. meine erste Wanderung des Jahres machen. Keine Probleme, keine Verschlimmerung der bereits vorhandenen Wadenprobleme.
Trotzdem bin ich damit dann irgendwann mal zum Orthopäden. Ultraschall und MRT haben nichts ergeben. Physio hat irgendwas vom Fußgelenk erzählt, aber niemand wusste so recht, was los war. Es hat genervt, aber mit dem Wissen, dass ich bereits eine Tageswanderung damit machen konnte, war ich zuversichtlich.
Ich hatte in der Zeit regelmäßig Salbenverbände an der Wade, die ich mir dann schnell am Morgen im Waschbecken abgewaschen habe. Ich hatte am Vortag einen Termin beim Orthopäden, der noch meinte, also nachdem im MRT auch nichts zu sehen ist, können Sie mit der Schonphase aufhören und dürfen ab morgen wieder Sport machen. Und just an dem Tag (Mitte Februar 2023) hau ich mir volle Kanne das angewinkelte rechte Knie am Waschbecken an (weil ich das Bein zum Abwaschen der Salbe usw. ...)
Der Schmerz war so schlimm, dass ich mich fast übergeben hätte, ließ aber recht schnell wieder nach.
Den restlichen Tag hab ich zwar noch einen Schmerz in der Kniescheibe verspürt, aber ich hatte volle Beweglichkeit und keinerlei Schwellung, keine Verfärbung usw. Hab dann auch ca. 1-2h nach dem Aufprall (im Büro) gekühlt.
Die Tage drauf hat es noch etwas wehgetan und nach ca. 20 Min. Spaziergang wollte das Knie nicht mehr so richtig (sprich Schmerz wurde stärker) und auch Treppensteigen war nicht so geil (ist toll wenn man im 4. Stock ohne Aufzug wohnt - was ich sonst immer als tolle Trainingseinheit empfand wurde jetzt zur Tortur).
Zunächst wollte man mir einreden, dass es nur eine Prellung sei, die in ein paar Wochen wieder vorbei sein würde zumal man äußerlich nichts sehen konnte, volle Beweglichkeit da war und beim Röntgen auch alles in Ordnung war .... nach 8 Wochen hieß es dann, könnte ne Knochenprellung sein, sowas dauert halt länger ....
Fast forward .. irgendwann hat man dann doch endlich mal ein MRT gemacht, weil es sehr seltsam ist, dass meine Knieschmerzen einfach nicht besser wurden obwohl ich mir ja eigentlich nur am Waschbecken geprellt hatte ... ich bin ja nicht die Treppen runtergefallen oder vom MTB mit voller Geschwindigkeit ...............
So. Und der MRT-Befund hat mich dann aus den Socken gehauen ....
Uff .................... den Befund hab ich Anfang April erhalten und danach ging's mir erstmal gar nicht gut.
Ich hatte ja gehofft, dass ich bis zur Wandersaison wieder fit sein würde, aber das sah ja mal überhaupt nicht danach aus.
Ein Vergleich mit einem MRT vom re. Knie aus 2016 hat allerdings gezeigt, dass ich bis auf den Knorpelschaden all die anderen Dinge bereits hatte, vermutlich angeboren - und im linken Knie genauso ... bereits 2016 war der Knorpel im Reizustand.
Ich hatte aber bis zum Anstoßen am Waschbecken nie nennenswerte Knieprobleme. Auch beim Wandern bergab ohne Stöcke unterwegs und nur mit Trailrunningschuhen und nie auch nur ansatzweise Knieschmerzen gehabt!!!!
So ... bleibt also der Knorpelschaden. Dass der aber alleine durch das Anstoßen am Waschbecken entstanden sein soll, ist auch eher unwahrscheinlich so viel Kraft habe ich nicht. Wahrscheinlicher ist, dass es aufgrund der Fehlstellung der Kniescheibe, die ja nicht so im Gleitlager gleitet wie sie soll über die Jahre zu einer Abnutzung des Knorpels gekommen ist (vermutlich auch im linken Knie) und das Anstoßen die Situation jetzt einfach "nur" aktiviert hat ...........
Wie dem auch sei .. ich war bei verschiedenen Orthopäden. Habe mir Einlagen verschreiben lassen, weil ich auch einen starken Knickfuß habe (der bisher auch nie Probleme gemacht hat) ... diese hab ich bis jetzt noch nicht getragen, weil ich nicht weiß, ob ich mir und meiner Fußmuskulatur da wirklich einen Gefallen tu....
Orthopäde 1 meinte, der Befund sei nicht schlimm. Einlagen tragen und abwarten.
Orthopäde 2 meinte, Osteopathie, Physio, Einlagen und gezielter Muskelaufbau und wenn das alles nix bring Hyaloronspritzen oder OP .................. äh .. nein danke?!
Der Osteopath hat festgestellt, dass ich ein sehr steifes Kreuzband habe.
Der Physio meinte, dass ich eigentlich sehr beweglich bin, wir also mehr am Muskelaufbau arbeiten sollten und das tu ich jetzt, bin mir aber nicht sicher, ob das Ausmaß und die Regelmäßigkeit der Übungen ausreichen ... ich war bisher sehr zaghaft, weil ich immer Angst habe, dass sich die Situation mit dem Knie wieder verschlimmern könnte, wenn ich übertreibe.
Die ersten 2 Monate waren wirklich tough. Ich konnte kaum einen Spaziergang machen und Treppensteigen war ein Kampf .... als ich es in Woche 8 gewagt habe, jeden Tag so ca. 25-35 Minuten spazieren zu gehen, hat es das Knie wieder auf Tag 0 zurückgeworfen, sprich die Schmerzen waren wieder so wie am Anfang und das nicht nur für ein paar Tage, sondern für Wochen!!
Seit Mitte April tanz ich wieder 2 Mal die Woche, aber nur Bachata, weil die anderen Tänze schneller sind mit mehr Impact fürs Knie, daher habe ich die anderen beiden Tänze bis auf weiteres komplett aufgegeben.
....
Ostern hat mich meine Familie in die Berge geschleppt, es hieß nur 30 Min., fast keine Höhenmeter, aber es war dann doch 1h einfache Strecke mit meinem langsamen Tempo, ein paar Höhenmeter und viel Schnee ... insgesamt war ich 120 Min. unterwegs und danach Kühl-Akku aufs Knie. Am nächsten Tag ging es dem Knie aber nicht schlechter ....
Letztes WE hab ich mich dann endlich zum 1. Mal seit dem 1.1.2023 wieder auf eine Tour getraut, allerdings nur Flachland (140hm, 13km). Anfangs noch leichte Schmerzen im Knie, die hab ich aber rausgelaufen. Ging also soweit ganz gut. Abends gekühlt + Schmerzsalbe vorbeugend. 24h später immer noch keine Probleme. 48h später 1h Tanzen + 2,5km Spaziergang und danach war Schluß. Knie hat rumgezwickt ... und ist seither leider auch nicht besser geworden.
Es ist so unheimlich frustrierend.
Keiner kann mir so genau sagen, was die Schmerzen eigentlich verursacht und warum es einfach nicht besser wird und das nach so langer Zeit. Ein Bruch heilt schneller aus!
Und ich weiß auch nicht, wie viel ich meinem Knie zumuten soll ...............
Ich merke wie gut es mir mental tut, endlich wieder in der Natur draußen zu sein und v.a. auch wieder tanzen gehen zu können und ich will glauben, dass Bewegung prinzipiell gut ist für den Körper. Vor allem Tanzen (nicht high-impact / super schnell) und Spaziergänge sollten das Knie doch eigentlich nicht überfordern? .... Über die akute Phase bin ich ja schon längst hinaus.
Also to be fair, die Schmerzen sind erträglich. Es sind keine sehr starken Schmerzen. Vielmehr ist es ein Druck bzw. ein Ziehen, das ich auf der Kniescheibe bzw. retropatellar und v.a. dort, wo ich mich angestoßen habe, verspüre. Dieses Druckgefühl ist eigentlich ständig da, also auch in Ruhe ... seit nunmehr fast 4 Monaten. Mal mehr, mal weniger. Wenn ich belaste wird es nicht unbedingt schlimmer, manchmal zwickt / sticht es eben etwas stärker.
Während meinen bisherigen Belastungsversuchen habe ich keine Verschlimmerung gemerkt, sonst hätte ich ja sofort abgebrochen. Auch wird es meistens 24h später nicht schlimmer. Daher ist für mich extrem schwierig einzuschätzen, wann ich dem Knie zu viel zugemutet habe .... auch jetzt nach der Flachlandwanderung hat es sich erst nach 48h gemeldet .... und leider ist es dann auch nicht so, dass es nach 1-2 Tagen wieder besser wird, sondern dass es dann erstmal auf dem "gereizten" Zustand bleibt, manchmal wochenlang.
Ich habe auch eine Bandage bekommen (GenuTrain Bauerfeind - der Klassiker offenbar), aber mit der komme ich nicht zurecht. Ich habe das Gefühl, dass sie das Druckgefühl, das ich eh schon auf dem Knie habe noch verstärkt ..... also bisher noch nicht länger getragen. Beim Tanzen trage ich einen Knieschoner, einfach weil ich verhindern will, dass mir jemand nochmal an die gleiche Stelle hinbrettert. Selber hab ich mir in der Zwischenzeit aber das Knie bereits zwei weitere Male an der Stelle angeschlagen, also ......
Ich weiß, sowas ist unheimlich individuell. Niemand kann mir sagen, was letztendlich die Schmerzen auslöst.
Der Knorpel selber hat ja keine Nerven und noch reibt da auch nicht Knochen auf Knochen. Entzündung liegt eigenltich keine vor. Ob der Reizerguss immer noch da ist (der war eh klein), weiß ich nicht ..... was also diesen zwickenden Druckschmerz auslöst, der ja fast permanent da ist, keine Ahnung.
Was ich machen kann, damit ich mein Knie irgendwann wieder einsatzfähig(er) bekomme, auch keine Ahnung.
Ich setze jetzt nochmal vermehrt auf Muskeltraining, v.a. Oberschenkelinnenseite (weil ja meine Kniescheibe auch zu weit nach außen gedreht ist).....
Vielleicht gebe ich den Einlagen doch mal eine Chance .....
Aber es ist wirklich sehr schwer mit der Frustration umzugehen.
Jetzt ist Wandersaison, es steht ein langes Wochenende bevor noch dazu mit perfektem Wanderwetter und ich sitz hier däumchendrehen rum und verfluche meine Dummheit. Hätte ich eine Zeitmaschine, würde ich mich davon abhalten mein Knie gegen das Waschbecken zu schlagen .....
Ich hab noch alle meine Urlaubstage obwohl das halbe Jahr bereits rum ist, weil ich keine Ahnung habe, wo ich wie Urlaub machen soll mit dem Knie. Am Ende sitz ich ab Tag 2 irgendwo blöd mit Schmerzen rum und kann kaum noch Laufen .... also wenn da jemand ne Idee hätte, wäre ich auch dankbar ... ich bin nicht der Typ für Strandurlaub. Ich mache neben Wanderurlaub gerne Städtereisen, aber auch da muss man viel laufen können, also .... alternativ hatte ich überlegt so eine überteuerte Rundreise mit dem Bus in ein europäisches Land zu buchen mit den ganzen älteren Leuten, dann kann ich im Notfall einfach im Bus sitzen bleiben, wenn das Knie nicht mehr will
................... wäre besser als nix .....
Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen?
Ich merke so langsam auch, dass die Sehne am gesunden Knie schmerzt (das musste ja anfangs die ganze Belastung abfangen beim Treppensteigen usw.)....
Würdet ihr sagen, wenn die Schmerzen auszuhalten sind und das Knie eh nicht anschwillt bzw. die Schmerzen nicht merklich schlimmer werden, Augen zu und durch und trotzdem Wandern gehen?
Langsam aufbauen, indem man jeden Tag einen Spaziergang macht und da die Zeit langsam erhöht?
Weiterhin natürlich Muskelaufbautraining.
Fahrradfahren und v.a. Schwimmen sind überhaupt nicht meins ..... (das ist dann immer die Standardantwort, schon klar, aber wenn dir jemand sagt: lass den Sport, den du liebst und ersetz ihn mit Sport, den du nicht leiden kannst, was soll man dazu noch sagen?) ....
Ich nehme seit geraumer Zeit MSM, Glucosamin und Chondroitin, aber man weiß ja nicht, ob das wirklich was bringt. ....
Ich ernähre mich immer schon gesund, rauche nicht, trink so gut wie nie Alkohol ....
Für Spritzen und OPs ist es definitiv noch zu früh!
Ich bin weiblich, 42, 172 cm, 53 kg (damit kratze ich schon immer an der Grenze zum Untergewicht)
Sowohl mein Vater als auch meine Großmutter haben bereits ein künstliches Kniegelenk aufgrund von Kniearthrose, also hatte ich eh immer schon befürchtet, dass es mich auch irgendwann mal erwischt, aber ich hätte nie gedacht, dass es schon so früh kommen würde .....
Ich habe im Forum schon ein paar wenige Einträge zum Thema Wandern mit Arthrose gefunden, aber wirklich viele Erfahrungsberichte bzgl. Knorpelschaden gibt es nicht. Vermutlich betrifft das auch einfach nicht so viele Leute, die meisten haben Knieprobleme mit anderen Ursachen....
Wäre trotzdem für jeglichen Input dankbar.
ich wandere für mein Leben gern.
Ich bin keine Hardcore-Wanderin, d.h. mein Hauptaugenmerk liegt auf Tageswanderungen im Schnitt zwischen 800-1200hm. Meine längste Wanderung hab ich letztes Jahr im Triglav-Nationalpark absolviert. 35km am Stück.
Zuletzt war ich so fit, dass ich jeden Tag eine Tageswanderung machen konnte, ohne dass ich dazwischen Pausen gebraucht hätte, weil ich auch keinen Muskelkater oder Schmerzen hatte.
Ich tanze regelmäßig (ca. 4-5 Mal die Woche): Hip Hop, Salsa und Bachata (falls das jemand kennt ;)..)
Das Minimum an Bewegung täglich ist ein 20-30 minütiger Spaziergang.
Ich liebe es einfach, meine Beine zu benutzen.
Ich gestehe, dass ich sonst nichts mache, also auch keine gezielten Übungen zum Muskelaufbau, Dehnungsübngen usw.
Früher war ich auch regelmäßig joggen, aber das hat meinen Knien irgendwann nicht mehr so gut gefallen, also hab ich es gelassen, war eh nie meine Leidenschaft. Ich hab mir immer gesagt: wenn es mich vom Wandenr abhält, dann lass ich es sein. ;)
So, das war ich bis Januar / Februar 2023 ..... wo sich schlagartig (wortwörtlich) mein ganzes Leben geändert hat ......
Wenn man das so liest vermutet man vielleicht einen dramatischen (Sport-)Unfall, aber die Wahrheit ist leider viel peinlicher. Was mich am meisten ärgert ist, dass es so unnötig war und dennoch so krasse Auswirkungen hat ... bis heute ... vielleicht für immer.

Ende Dez 2022 hab ich nach einer Wanderung bemerkt, dass ich so ein komisches Ziehen in der rechten Wade hatte. Fast wie man sich fühlt, wenn man da länger einen Krampf drin hatte. Hab mir nichts dabei gedacht, dachte mir ich schon mich ein paar Tage, dann wird das schon wieder weggehen, aber nix war.
Konnte trotzdem problemlos am 1.1. meine erste Wanderung des Jahres machen. Keine Probleme, keine Verschlimmerung der bereits vorhandenen Wadenprobleme.
Trotzdem bin ich damit dann irgendwann mal zum Orthopäden. Ultraschall und MRT haben nichts ergeben. Physio hat irgendwas vom Fußgelenk erzählt, aber niemand wusste so recht, was los war. Es hat genervt, aber mit dem Wissen, dass ich bereits eine Tageswanderung damit machen konnte, war ich zuversichtlich.
Ich hatte in der Zeit regelmäßig Salbenverbände an der Wade, die ich mir dann schnell am Morgen im Waschbecken abgewaschen habe. Ich hatte am Vortag einen Termin beim Orthopäden, der noch meinte, also nachdem im MRT auch nichts zu sehen ist, können Sie mit der Schonphase aufhören und dürfen ab morgen wieder Sport machen. Und just an dem Tag (Mitte Februar 2023) hau ich mir volle Kanne das angewinkelte rechte Knie am Waschbecken an (weil ich das Bein zum Abwaschen der Salbe usw. ...)
Der Schmerz war so schlimm, dass ich mich fast übergeben hätte, ließ aber recht schnell wieder nach.
Den restlichen Tag hab ich zwar noch einen Schmerz in der Kniescheibe verspürt, aber ich hatte volle Beweglichkeit und keinerlei Schwellung, keine Verfärbung usw. Hab dann auch ca. 1-2h nach dem Aufprall (im Büro) gekühlt.
Die Tage drauf hat es noch etwas wehgetan und nach ca. 20 Min. Spaziergang wollte das Knie nicht mehr so richtig (sprich Schmerz wurde stärker) und auch Treppensteigen war nicht so geil (ist toll wenn man im 4. Stock ohne Aufzug wohnt - was ich sonst immer als tolle Trainingseinheit empfand wurde jetzt zur Tortur).
Zunächst wollte man mir einreden, dass es nur eine Prellung sei, die in ein paar Wochen wieder vorbei sein würde zumal man äußerlich nichts sehen konnte, volle Beweglichkeit da war und beim Röntgen auch alles in Ordnung war .... nach 8 Wochen hieß es dann, könnte ne Knochenprellung sein, sowas dauert halt länger ....
Fast forward .. irgendwann hat man dann doch endlich mal ein MRT gemacht, weil es sehr seltsam ist, dass meine Knieschmerzen einfach nicht besser wurden obwohl ich mir ja eigentlich nur am Waschbecken geprellt hatte ... ich bin ja nicht die Treppen runtergefallen oder vom MTB mit voller Geschwindigkeit ...............
So. Und der MRT-Befund hat mich dann aus den Socken gehauen ....
- Reizerguss (von dem wusste ich schon, hat mich nur gewundert, dass der nach Monaten immer noch da war..)
- Patella alta (Hochstellung der Kniescheibe)
- Patelladysplasie (Verformung der Kniescheibe)
- Lateralisation im femoropatellaren Gleitlager (zu weit nach außen gedrehte Kniescheibe)
- Chondromalazie lateralseits (zweit- bis drittgradig - also Knorpelschaden 2. -3. Grad hinter der Kniescheibe)
Uff .................... den Befund hab ich Anfang April erhalten und danach ging's mir erstmal gar nicht gut.
Ich hatte ja gehofft, dass ich bis zur Wandersaison wieder fit sein würde, aber das sah ja mal überhaupt nicht danach aus.
Ein Vergleich mit einem MRT vom re. Knie aus 2016 hat allerdings gezeigt, dass ich bis auf den Knorpelschaden all die anderen Dinge bereits hatte, vermutlich angeboren - und im linken Knie genauso ... bereits 2016 war der Knorpel im Reizustand.
Ich hatte aber bis zum Anstoßen am Waschbecken nie nennenswerte Knieprobleme. Auch beim Wandern bergab ohne Stöcke unterwegs und nur mit Trailrunningschuhen und nie auch nur ansatzweise Knieschmerzen gehabt!!!!
So ... bleibt also der Knorpelschaden. Dass der aber alleine durch das Anstoßen am Waschbecken entstanden sein soll, ist auch eher unwahrscheinlich so viel Kraft habe ich nicht. Wahrscheinlicher ist, dass es aufgrund der Fehlstellung der Kniescheibe, die ja nicht so im Gleitlager gleitet wie sie soll über die Jahre zu einer Abnutzung des Knorpels gekommen ist (vermutlich auch im linken Knie) und das Anstoßen die Situation jetzt einfach "nur" aktiviert hat ...........
Wie dem auch sei .. ich war bei verschiedenen Orthopäden. Habe mir Einlagen verschreiben lassen, weil ich auch einen starken Knickfuß habe (der bisher auch nie Probleme gemacht hat) ... diese hab ich bis jetzt noch nicht getragen, weil ich nicht weiß, ob ich mir und meiner Fußmuskulatur da wirklich einen Gefallen tu....
Orthopäde 1 meinte, der Befund sei nicht schlimm. Einlagen tragen und abwarten.
Orthopäde 2 meinte, Osteopathie, Physio, Einlagen und gezielter Muskelaufbau und wenn das alles nix bring Hyaloronspritzen oder OP .................. äh .. nein danke?!
Der Osteopath hat festgestellt, dass ich ein sehr steifes Kreuzband habe.
Der Physio meinte, dass ich eigentlich sehr beweglich bin, wir also mehr am Muskelaufbau arbeiten sollten und das tu ich jetzt, bin mir aber nicht sicher, ob das Ausmaß und die Regelmäßigkeit der Übungen ausreichen ... ich war bisher sehr zaghaft, weil ich immer Angst habe, dass sich die Situation mit dem Knie wieder verschlimmern könnte, wenn ich übertreibe.
Die ersten 2 Monate waren wirklich tough. Ich konnte kaum einen Spaziergang machen und Treppensteigen war ein Kampf .... als ich es in Woche 8 gewagt habe, jeden Tag so ca. 25-35 Minuten spazieren zu gehen, hat es das Knie wieder auf Tag 0 zurückgeworfen, sprich die Schmerzen waren wieder so wie am Anfang und das nicht nur für ein paar Tage, sondern für Wochen!!
Seit Mitte April tanz ich wieder 2 Mal die Woche, aber nur Bachata, weil die anderen Tänze schneller sind mit mehr Impact fürs Knie, daher habe ich die anderen beiden Tänze bis auf weiteres komplett aufgegeben.

Ostern hat mich meine Familie in die Berge geschleppt, es hieß nur 30 Min., fast keine Höhenmeter, aber es war dann doch 1h einfache Strecke mit meinem langsamen Tempo, ein paar Höhenmeter und viel Schnee ... insgesamt war ich 120 Min. unterwegs und danach Kühl-Akku aufs Knie. Am nächsten Tag ging es dem Knie aber nicht schlechter ....
Letztes WE hab ich mich dann endlich zum 1. Mal seit dem 1.1.2023 wieder auf eine Tour getraut, allerdings nur Flachland (140hm, 13km). Anfangs noch leichte Schmerzen im Knie, die hab ich aber rausgelaufen. Ging also soweit ganz gut. Abends gekühlt + Schmerzsalbe vorbeugend. 24h später immer noch keine Probleme. 48h später 1h Tanzen + 2,5km Spaziergang und danach war Schluß. Knie hat rumgezwickt ... und ist seither leider auch nicht besser geworden.
Es ist so unheimlich frustrierend.
Keiner kann mir so genau sagen, was die Schmerzen eigentlich verursacht und warum es einfach nicht besser wird und das nach so langer Zeit. Ein Bruch heilt schneller aus!

Und ich weiß auch nicht, wie viel ich meinem Knie zumuten soll ...............
Ich merke wie gut es mir mental tut, endlich wieder in der Natur draußen zu sein und v.a. auch wieder tanzen gehen zu können und ich will glauben, dass Bewegung prinzipiell gut ist für den Körper. Vor allem Tanzen (nicht high-impact / super schnell) und Spaziergänge sollten das Knie doch eigentlich nicht überfordern? .... Über die akute Phase bin ich ja schon längst hinaus.
Also to be fair, die Schmerzen sind erträglich. Es sind keine sehr starken Schmerzen. Vielmehr ist es ein Druck bzw. ein Ziehen, das ich auf der Kniescheibe bzw. retropatellar und v.a. dort, wo ich mich angestoßen habe, verspüre. Dieses Druckgefühl ist eigentlich ständig da, also auch in Ruhe ... seit nunmehr fast 4 Monaten. Mal mehr, mal weniger. Wenn ich belaste wird es nicht unbedingt schlimmer, manchmal zwickt / sticht es eben etwas stärker.
Während meinen bisherigen Belastungsversuchen habe ich keine Verschlimmerung gemerkt, sonst hätte ich ja sofort abgebrochen. Auch wird es meistens 24h später nicht schlimmer. Daher ist für mich extrem schwierig einzuschätzen, wann ich dem Knie zu viel zugemutet habe .... auch jetzt nach der Flachlandwanderung hat es sich erst nach 48h gemeldet .... und leider ist es dann auch nicht so, dass es nach 1-2 Tagen wieder besser wird, sondern dass es dann erstmal auf dem "gereizten" Zustand bleibt, manchmal wochenlang.
Ich habe auch eine Bandage bekommen (GenuTrain Bauerfeind - der Klassiker offenbar), aber mit der komme ich nicht zurecht. Ich habe das Gefühl, dass sie das Druckgefühl, das ich eh schon auf dem Knie habe noch verstärkt ..... also bisher noch nicht länger getragen. Beim Tanzen trage ich einen Knieschoner, einfach weil ich verhindern will, dass mir jemand nochmal an die gleiche Stelle hinbrettert. Selber hab ich mir in der Zwischenzeit aber das Knie bereits zwei weitere Male an der Stelle angeschlagen, also ......
Ich weiß, sowas ist unheimlich individuell. Niemand kann mir sagen, was letztendlich die Schmerzen auslöst.
Der Knorpel selber hat ja keine Nerven und noch reibt da auch nicht Knochen auf Knochen. Entzündung liegt eigenltich keine vor. Ob der Reizerguss immer noch da ist (der war eh klein), weiß ich nicht ..... was also diesen zwickenden Druckschmerz auslöst, der ja fast permanent da ist, keine Ahnung.
Was ich machen kann, damit ich mein Knie irgendwann wieder einsatzfähig(er) bekomme, auch keine Ahnung.
Ich setze jetzt nochmal vermehrt auf Muskeltraining, v.a. Oberschenkelinnenseite (weil ja meine Kniescheibe auch zu weit nach außen gedreht ist).....
Vielleicht gebe ich den Einlagen doch mal eine Chance .....
Aber es ist wirklich sehr schwer mit der Frustration umzugehen.
Jetzt ist Wandersaison, es steht ein langes Wochenende bevor noch dazu mit perfektem Wanderwetter und ich sitz hier däumchendrehen rum und verfluche meine Dummheit. Hätte ich eine Zeitmaschine, würde ich mich davon abhalten mein Knie gegen das Waschbecken zu schlagen .....
Ich hab noch alle meine Urlaubstage obwohl das halbe Jahr bereits rum ist, weil ich keine Ahnung habe, wo ich wie Urlaub machen soll mit dem Knie. Am Ende sitz ich ab Tag 2 irgendwo blöd mit Schmerzen rum und kann kaum noch Laufen .... also wenn da jemand ne Idee hätte, wäre ich auch dankbar ... ich bin nicht der Typ für Strandurlaub. Ich mache neben Wanderurlaub gerne Städtereisen, aber auch da muss man viel laufen können, also .... alternativ hatte ich überlegt so eine überteuerte Rundreise mit dem Bus in ein europäisches Land zu buchen mit den ganzen älteren Leuten, dann kann ich im Notfall einfach im Bus sitzen bleiben, wenn das Knie nicht mehr will

Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen?
Ich merke so langsam auch, dass die Sehne am gesunden Knie schmerzt (das musste ja anfangs die ganze Belastung abfangen beim Treppensteigen usw.)....
Würdet ihr sagen, wenn die Schmerzen auszuhalten sind und das Knie eh nicht anschwillt bzw. die Schmerzen nicht merklich schlimmer werden, Augen zu und durch und trotzdem Wandern gehen?
Langsam aufbauen, indem man jeden Tag einen Spaziergang macht und da die Zeit langsam erhöht?
Weiterhin natürlich Muskelaufbautraining.
Fahrradfahren und v.a. Schwimmen sind überhaupt nicht meins ..... (das ist dann immer die Standardantwort, schon klar, aber wenn dir jemand sagt: lass den Sport, den du liebst und ersetz ihn mit Sport, den du nicht leiden kannst, was soll man dazu noch sagen?) ....
Ich nehme seit geraumer Zeit MSM, Glucosamin und Chondroitin, aber man weiß ja nicht, ob das wirklich was bringt. ....
Ich ernähre mich immer schon gesund, rauche nicht, trink so gut wie nie Alkohol ....
Für Spritzen und OPs ist es definitiv noch zu früh!
Ich bin weiblich, 42, 172 cm, 53 kg (damit kratze ich schon immer an der Grenze zum Untergewicht)
Sowohl mein Vater als auch meine Großmutter haben bereits ein künstliches Kniegelenk aufgrund von Kniearthrose, also hatte ich eh immer schon befürchtet, dass es mich auch irgendwann mal erwischt, aber ich hätte nie gedacht, dass es schon so früh kommen würde .....
Ich habe im Forum schon ein paar wenige Einträge zum Thema Wandern mit Arthrose gefunden, aber wirklich viele Erfahrungsberichte bzgl. Knorpelschaden gibt es nicht. Vermutlich betrifft das auch einfach nicht so viele Leute, die meisten haben Knieprobleme mit anderen Ursachen....
Wäre trotzdem für jeglichen Input dankbar.

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