Schmerzen im Ellenbogen (Golferellenbogen) - was tun?

[marotoma]

Ich kann seit dem Sommer keinen Sport mehr treiben, da mich Schmerzen im Ellgenbogen plagen. Orthopäde und Neurologe haben bei mir einen "Golferellenbogen" diagnostiziert, und mir geraten, mit dem Mountainbiken und Klettern zu pausieren, bis die Schmerzen verschwunden sind. Sie waren dann einige Wochen später tatsächlich verschwunden, aber bei der ersten MTB-Tour wieder da. Ich habe seither vieles probiert, Physiotherapie, Bandagen und regelmäßig Übungen gemacht, aber geholfen hat nichts. Sobald ich den Arm belaste, fangen die Schmerzen wieder an.

Deshab meine Frage: Hat jemand Erfahrungen mit dem Thema und evtl eine Empfehlung?

[Annette666]

Hallo,

mir hilft es, bei Belastung so eine Bandage https://www.medi.de/produkte/epicomed/ zu tragen. Also wenn ich viel Gartenarbeit vor mir habe, bei der ich schneiden muß z.B. Vergesse ich es, habe ich 2 Wochen lang Schmerzen und Mißempfindungen.

Annette

[Ditschi]

Epicondylitis humeri radialis, also die Reizung und Entzündung des Sehnenansatzes im Ellenbogen, kenne ich im Volksmund als " Tennisellenbogen " Bei mir war`s genauer der Tischtennisellenbogen, denn die Sportart habe ich als Mannschaftssport betrieben. Sehr schmerzhaft. Mein Hausarzt, mit dem ich auch befreundet bin und den ich sehr schätze, zählte mir auf, was er alles machen könne. Als ich fragte, was ich nun wählen solle, meinte er : " Gar nichts. Schonen. Heilt von alleine" . Was mir etwas geholfen hat, war eine Spange, die auf den Unterarmmuskel drückte und den Sehnenansatz entlastete. Ansonsten hatte er recht. Mit Schonung heilte die Sache von selbst. So völlig frei davon bin ich auch nie geworden. Ich habe lernen müssen, es nicht zu übertreiben mit der Belastung. Dann ging es. Ein sonstiges Allheilmittel ist mir nicht bekannt.
Das ist jetzt meine Erfahrung dazu und wie immer bei allen medizinischen Fragen eine individuelle Erfahrung, von der ich nicht weiß, ob sie zu einer Verallgemeinerung taugt.
Ditschi

[Bambus]

Mir hat Physio (FDM) gut geholfen. Musst hat ne Physio finden die das beherrscht.

[Waldhexe]

Bei mir hat Tapen schon so manche „Wunderheilung“ vollbracht.

[Bulli53]

Orthopäden wechseln, Pysiotberapeuten konsultieren, aber nicht nur 20 Minuten im Monat.
Bergrad und Klettern sind zwar angesagte Sportarten aber nicht für jeden.
Ansonsten Geduld. Vom Sommer bis Anfang November ist kurz.
Der Verschleiss der sterblichen Hülle beginnt bei manchen früher.

[Torres]

Und - falls es geht - über Deine Technik nachdenken. Passt das Rad wirklich, wie kann man den Ellenbogen entlasten, gibt es genug Ruhephasen etc. Ich spreche da aus Erfahrung.

[Bergahorn]

Pausieren ist im akuten Stadium sicher sinnvoll, aber wenn du danach genauso weitermachst wie vorher, kommen die Schmerzen natürlich wieder, da die Ursache - wahrscheinlich eine Fehlbelastung - nicht aus dem Weg geräumt wurde. In der Physiotherapie sollte man dir erklären können, was du falsch machst, Übungen zeigen, um ein gesundes/gesünderes Bewegungsmuster zu etablieren und vermitteln, wie du das in deinen Alltag integrierst. Üben musst du dann allerdings selbst.
Ich selbst bin großer Fan der Spiraldynamik, die genau das macht. Wenn du da jemanden kompetentes in der Nähe findest, wäre das meines Erachtens eine gute Idee. Ich selbst habe damit die allerbesten Erfahrungen gemacht, allerdings mit verschiedenen anderen Beschwerden.
Einen kleinen Einblick in Sachen Golferellbogen findest du hier:
https://spiraldynamik.com/de/therapi...rellbogen.html
Natürlich wird da nicht die gesamte Therapie verraten, man will ja auch verdienen.

[Ditschi]

Natürlich wird da nicht die gesamte Therapie verraten, man will ja auch verdienen.

In der Tat. Mein Arzt meinte damals auch, mit der Behandlung des " Tennisellenbogens" läßt sich therapeutisch ganz gut verdienen. Man sollte aber kritisch im Blick behalten, daß die akute Beeinträchtigung bei Schonung in der Regel in einer bestimmten Zeit von selbst heilt. Da stellt sich natürlich die Frage, welchen kausalen Anteil dann eine jeweilige Therapie mit gleichem Ergebnis hat. Also, bei mir war`s erstmals jedenfalls von alleine weg. Ich hatte aber auch nicht das Problem, daß die Beschwerden je in dem Ausmaß wiederkamen. Wurden sie im Ansatz spürbar, was in der Tat geschah, konnte ich durch Reduktion der Belastung gegensteuern. Das mag beim TO und anderen anders sein. Es ist daher schwierig, allgemeingültige Hinweise zu geben. Einen kritischen Blick auf angebotene Therapien sollte man sich aber bewahren. Selbstheilung ist kostenlos.
Ditschi

[Simon]

Mir geht's ähnlich. Bei mir hilft dehnen des Handgelenks ganz gut.

[Bergahorn]

In der Tat. Mein Arzt meinte damals auch, mit der Behandlung des " Tennisellenbogens" läßt sich therapeutisch ganz gut verdienen. Man sollte aber kritisch im Blick behalten, daß die akute Beeinträchtigung bei Schonung in der Regel in einer bestimmten Zeit von selbst heilt. Da stellt sich natürlich die Frage, welchen kausalen Anteil dann eine jeweilige Therapie mit gleichem Ergebnis hat. Also, bei mir war`s erstmals jedenfalls von alleine weg. Ich hatte aber auch nicht das Problem, daß die Beschwerden je in dem Ausmaß wiederkamen. Wurden sie im Ansatz spürbar, was in der Tat geschah, konnte ich durch Reduktion der Belastung gegensteuern. Das mag beim TO und anderen anders sein. Es ist daher schwierig, allgemeingültige Hinweise zu geben. Einen kritischen Blick auf angebotene Therapien sollte man sich aber bewahren. Selbstheilung ist kostenlos.
Ditschi

Also zunächst mal sind Golferellbogen und Tennisellbogen zwei verschiedene Dinge. Das tut in der Diskussion jetzt nicht so viel zur Sache, ich wollte es trotzdem mal erwähnt haben.
Und natürlich trägt Schonung erst einmal zur Heilung bei, die Entzündung kann abklingen etc. Aber wenn die Ursache nicht beseitigt wird, ist halt die Chance sehr groß, dass das Problem wiederkehrt. Ich würde mich nicht so schnell nur mit einer Reduzierung der Belastung zufriedengeben, sondern nach der Ursache fahnden. Neue Bewegungsmuster zu etablieren macht natürlich viel Arbeit, aber meiner Erfahrung nach lohnt sich das.
Eine kritische Einstellung zu Behandlungsmethoden und Behandelnden finde ich auf jeden Fall richtig. Deshalb auch der Hinweis darauf, dass einem in der Therapie die Ursache erklärt wird etc., s.o.
Mein von dir zitierte Satz war allerdings nicht so negativ gemeint, wie du ihn wohl verstanden hast. Ist doch klar, dass gute Therapie kostet (Physiotherapeut:innen verdienen ja nun auch sicher nicht zu viel), ich finde das auch keinesfalls verwerflich, wollte v.a. darauf hinweisen, dass Link nicht die absolut umfassende Info gibt. Außerdem weiß ich selbst inzwischen genug über Spiraldynamik, dass ich versichern kann, dass da nicht sinnfrei herumtherapiert wird.

[nunatak]

Ich hatte auch eine Weile Probleme damit, mit Schonen und Dehnen ging es aber mehrere Wochen lang nicht wirklich weg. Das Problem ist oft die fehlende Gegenbelastung der benutzten Muskeln. Ich bekam den Tipp, dass man zB beim Radfahren die Gegenbelastung gut üben kann. Einfach die Hände fest am Lenker halten und in alle Richtungen belasten und die Finger nach außen gegen die Bremsgriffe drücken. Bei mir hat sich das dann innerhalb weniger Tage wieder komplett erholt.

[Maunz]

Das hatte ich mal nach zuviel schwere Blumentöpfe heben Bei mir ist Physio immer die erste Anlaufstelle, da ich da eh wegen anderer Baustellen wöchentlich bin. Deren Behandlung plus Tape plus Bandage war nicht erfolgreich, also ab zum Orthopäden und Cortison. Danach etwas schonen und seitdem ist Ruhe *aufHolzklopf*