Zur Zeit gibt es ein außergewöhnliches Hochwasser in Teilen Polens, der Tschechei und Österreichs. Ich glaube, dass Niederösterreich diesmal absolut am härtesten getroffen wurde. Dort gab es flächendeckend auf einem sehr großen Gebiet riesige Niederschläge.
Mich interessiert allerdings wegen der räumlichen Nähe und weil meine Paddelgewässer betroffen sind vor allem, was im Oder-Einzugsgebiet vor sich geht. Verfolgen kann man die Hochwasserlage ziemlich gut auf dieser Seite des IMGW, des polnischen Instituts für Meteorologie und Wasserwirtschaft.
Zur Zeit überschreiten die obere Oder sowie eine Vielzahl von südlichen Nebenflüssen die höchste Alarmstufe 4. Das Beispiel des Oder-Pegels Kreuzenort/Krzyzanowice zeigt zB zZ einen Pegelstand von 955cm, 4½m über der höchsten Alarmstufe und 43cm höher als der bisherige Höchststand 1997 (912cm).
Absoluter Wahnsinn: Karte Wasserstände in SW-Polen
Nun interessiert mich auch, wann die Hochwasserwelle wohl bis in den Raum Frankfurt und weiter Hohensaaten kommen wird. Im Moment kann man dazu noch nicht viel sagen, das Wasser muss erst mal bei Breslau den Peak überschritten haben, dann kann man das schon eher absehen.
Zu vergangenen Hochwässern inklusive dem Hochwasser 1997 gibt es eine sehr gute Aufarbeitung, vom IMGW, sogar in Deutsch übersetzt: "Verlauf und Folgen ausgewählter Hochwässer im Einzugsgebiet der Oder vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart" (PDF).
Im Vergleich zu 1997 wurden diesmal also an einigen Orten die bisherigen Höchststände überschritten. Die Fülle des Hochwassers wird aber deutlich geringer bleiben. Damals gab es mehrere große Niederschlagsereignisse in kurzer Zeit, die dann zu einer sehr lang andauernden Hochwasserwelle führten.
Dass diesmal Höchststände überschritten wurden, kann an mehr Regen, aber auch an jetzt besseren Deichen oberhalb der Messstellen gelegen haben. Das kann ich bisher nicht abschätzen.
Nach dem Hochwasser 1997 wurden im gesamten Oder-Einzugsgebiet fast alle Deiche erhöht und verstärkt. Das hat die Wirkung, dass da, wo sich damals die Fluten noch in der Fläche ausbreiten konnten, sie diesmal evtl in die kleineren umdeichten Flächen gezwungen waren und dann unterhalb entsprechend höher auflaufen.
Wegen dem sehr langgezogenen Scheitel damals kann ich auch nicht sicher beurteilen, wie schnell der Scheitel des 2024er Hochwassers vorankommen wird. Damals hat es von Steinau/Ścinawa bis Eisenhüttenstadt 9 Tage gedauert. Da waren aber eine Menge Deichbrüche auf der Strecke. In Hohensaaten wurde der Peak erst eine Woche später erreicht, doch da waren die großen Deichbrüche auf deutscher Seite dazwischen, die die Spitze auf der Grenzoder zunächst gebrochen haben. Das wird also diesmal schneller gehen.
Die extremen Pegelstände, die 1997 an der Grenzoder erreicht wurden, können diesmal wieder erreicht werden, oder auch nicht, je nachdem, wie all die neuen Deiche entlang der Oder halten. Halten sie, könnte eine kurze Welle vielleicht sogar noch höher auflaufen, oder die Fülle des Hochwassers ist diesmal so viel geringer, dass die Hochwasserwelle im Mittellauf schon so breit gezogen wird, dass die Höchststände von 1997 nicht mehr erreicht werden.
Also müsste man sich wohl jetzt mal die Laufzeiten der Welle eines kleineren und möglichst kurzen historischen Hochwassers ansehen. 1977 lief die erste Welle in 5 Tagen von Steinau bis Frankfurt, die zweite Welle in 4 Tagen (da war viel Retentionsvolumen immer noch mit dem Wasser der ersten Welle gefüllt). Bis Hohensaaten brauchte diese 2. Welle 6 Tage.
Das ging also schon mal viel schneller, weil wohl die Retention nur in den Deichvorländern stattfand. Mit solch einer Zeit würde ich jetzt auch rechnen.
Naja, ich bin gespannt, was all die neuen Deiche diesmal bringen werden.
Mich interessiert allerdings wegen der räumlichen Nähe und weil meine Paddelgewässer betroffen sind vor allem, was im Oder-Einzugsgebiet vor sich geht. Verfolgen kann man die Hochwasserlage ziemlich gut auf dieser Seite des IMGW, des polnischen Instituts für Meteorologie und Wasserwirtschaft.
Zur Zeit überschreiten die obere Oder sowie eine Vielzahl von südlichen Nebenflüssen die höchste Alarmstufe 4. Das Beispiel des Oder-Pegels Kreuzenort/Krzyzanowice zeigt zB zZ einen Pegelstand von 955cm, 4½m über der höchsten Alarmstufe und 43cm höher als der bisherige Höchststand 1997 (912cm).
Absoluter Wahnsinn: Karte Wasserstände in SW-Polen
Nun interessiert mich auch, wann die Hochwasserwelle wohl bis in den Raum Frankfurt und weiter Hohensaaten kommen wird. Im Moment kann man dazu noch nicht viel sagen, das Wasser muss erst mal bei Breslau den Peak überschritten haben, dann kann man das schon eher absehen.
Zu vergangenen Hochwässern inklusive dem Hochwasser 1997 gibt es eine sehr gute Aufarbeitung, vom IMGW, sogar in Deutsch übersetzt: "Verlauf und Folgen ausgewählter Hochwässer im Einzugsgebiet der Oder vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart" (PDF).
Im Vergleich zu 1997 wurden diesmal also an einigen Orten die bisherigen Höchststände überschritten. Die Fülle des Hochwassers wird aber deutlich geringer bleiben. Damals gab es mehrere große Niederschlagsereignisse in kurzer Zeit, die dann zu einer sehr lang andauernden Hochwasserwelle führten.
Dass diesmal Höchststände überschritten wurden, kann an mehr Regen, aber auch an jetzt besseren Deichen oberhalb der Messstellen gelegen haben. Das kann ich bisher nicht abschätzen.
Nach dem Hochwasser 1997 wurden im gesamten Oder-Einzugsgebiet fast alle Deiche erhöht und verstärkt. Das hat die Wirkung, dass da, wo sich damals die Fluten noch in der Fläche ausbreiten konnten, sie diesmal evtl in die kleineren umdeichten Flächen gezwungen waren und dann unterhalb entsprechend höher auflaufen.
Wegen dem sehr langgezogenen Scheitel damals kann ich auch nicht sicher beurteilen, wie schnell der Scheitel des 2024er Hochwassers vorankommen wird. Damals hat es von Steinau/Ścinawa bis Eisenhüttenstadt 9 Tage gedauert. Da waren aber eine Menge Deichbrüche auf der Strecke. In Hohensaaten wurde der Peak erst eine Woche später erreicht, doch da waren die großen Deichbrüche auf deutscher Seite dazwischen, die die Spitze auf der Grenzoder zunächst gebrochen haben. Das wird also diesmal schneller gehen.
Die extremen Pegelstände, die 1997 an der Grenzoder erreicht wurden, können diesmal wieder erreicht werden, oder auch nicht, je nachdem, wie all die neuen Deiche entlang der Oder halten. Halten sie, könnte eine kurze Welle vielleicht sogar noch höher auflaufen, oder die Fülle des Hochwassers ist diesmal so viel geringer, dass die Hochwasserwelle im Mittellauf schon so breit gezogen wird, dass die Höchststände von 1997 nicht mehr erreicht werden.
Also müsste man sich wohl jetzt mal die Laufzeiten der Welle eines kleineren und möglichst kurzen historischen Hochwassers ansehen. 1977 lief die erste Welle in 5 Tagen von Steinau bis Frankfurt, die zweite Welle in 4 Tagen (da war viel Retentionsvolumen immer noch mit dem Wasser der ersten Welle gefüllt). Bis Hohensaaten brauchte diese 2. Welle 6 Tage.
Das ging also schon mal viel schneller, weil wohl die Retention nur in den Deichvorländern stattfand. Mit solch einer Zeit würde ich jetzt auch rechnen.
Naja, ich bin gespannt, was all die neuen Deiche diesmal bringen werden.
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