Hallo,
wie man vielleicht unterschwellig mitbekommen hat, beschäftige ich mich im Moment eine Menge mit Bootswagen und der Möglichkeit sie als Sackkarre für Bootsrucksäcke zu benutzen. Neben Optionen wie dem Eckla Foldy, Eckla Beach Rolly und natürlich dem Herkules von CaroCanoe samt Deichsel, habe ich dabei auch darüber nachgedacht eine schon vorhandene Sackkarre in einen Bootswagen zu verwandeln. Beim Googeln danach, konnte ich aber kaum Erfahrungen oder gar Bilder finden. Deshalb werde ich nun selbst so einen Versuch wagen und hier darüber berichten.
Kurz etwas zu dem "Warum?". Bei der Recherche der vorhanden "Fertig"lösungen konnte mich keine so richtig überzeugen. Der Eckla Foldy und der Eckla Beach Rolly haben das beste Sorglospaket. Kaufen, Auspacken, Loslegen. 5 kg finde ich aber schon recht schwer, wenn die Boote selbst ~10kg wiegen. Außerdem sind die Wagen wirklich sehr wuchtig. Habe den Beach Rolly vor kurzem bei Globetrotter gesehen und war wirklich überrascht von dem Monster. Das Ding in der Hand und den Bootswagen auf dem Rücken und in der anderen Hand vielleicht nach Zelt oder Schlafsäcke stell ich mir unhandlich vor. Dazu muss ich das ja irgendwie auf dem Boot transportieren.
Bei den Herkuleswagen kann ich mir eine leichtere und kleinere Kombination genau für unsere Boote zusammenstellen, aber zum einen habe ich beim Auseinanderbauen viele Einzelteile (den Kholàya finde ich hier sehr geil, aber den kann ich nicht zu einer Sackkarre umfunktionieren) und die Deichseloption ist nicht für den schnellen Auf- und Abbau konzipiert.
Die vorhanden Lösungen sind halt Bootswagen, die man als Sackkarre umfunktionieren kann. Ich glaube aber andersrum trifft es unseren Use Case besser.
Zu unserer Sackkarre: Weil meine Freundin kurz vor unserer letzten Tour Knieprobleme bekommen hat, haben wir uns spontan eine sehr einfache Faltsackkarre für 3kg gekauft, damit sie ihr Boot nicht auf dem Rücken tragen muss, wir die Karre aber auch guts auf Boot kriegen. Einen Bootswagen besitzen wir bisher nicht und für unsere Altmühltour haben wir auch keinen gebraucht. Auf dem Hinweg war ihr Boot dauerhaft an die Karre geschnallt, was beim Einsteigen in den ICE immer zwei Personen erfordert hat und wenn ich den Bootswagen mit nur einer Hand hinten angehoben habe (weil ich beim Umstieg ja unbedingt nen Kaffee kaufen musste
), hat sich das Paket natürlich gedreht. Auch das Schieben des Pakets im Zug war eine Herausforderung - vor allem als die eine Tür spontan defekt wurde und wir schnell zur anderen Seite des Waggons hechten mussten. 
Bei der Rückfahrt haben wir es anders gemacht. Die Sackkarre wurde für die 1,5km zum Bahnhof genutzt, aber beim Einsteigen, im Zug selbst und beim Umsteigen wurde das Boot auf dem Rücken getragen. Die Aufzüge in den Bahnhöfen sind nämlich auch eine Katastrophe, wenn man unter Zeitdruck steht.
Trotzdem kann man jederzeit spontan den Rucksack für längere Strecken im Bahnhof oder von der Straßenbahn nach Hause schnell auf Sackkarre schmeißen.
So sieht das gute Stücke zusammengepackt aus. Da es sehr flach ist, kommt man damit in der Hand und mit dem Boot auf dem Rücken überall durch.

Auf der Altmühl war es auf dem Swing meiner Freundin, aber da ich auch mit dem Ding liebäugle, kurz ein Eindruck, wie gut sie auf mein Scubi passt.

Da ich von der Karre so begeistert bin, habe ich mir gestern mal die Mühe gemacht, auszuprobieren, ob und wie sie vielleicht als Bootswagen vergewaltigt werden kann. Das war das erste Ergebnis:

Generell passt sie schonmal und lies sich die 50cm Luft, die in meinem Wohnzimmer noch blieben, gut bewegen. Die flache Kante des Sackkarrenbodens passt ganz gut auf das flache Unterschiff des Scubi und der Sackkarrengriff wiederum passt ganz gut zum spitzwinkligen Vordersteven. Aber scharfe Metallkante auf Kiel fand ich nicht so knorke und auch war ich mir unsicher, ob der Griff nicht ungünstig in den Unterboden meines Bugs drückt. Mein erster Gedanke war, so etwas wie ein Schwimmnudelstück als Puffer einzuschneiden und auf die Metallkante zu stecken. Aber dann hätte ich ja wieder Extragepäck...
Da fiel mir ein, dass ich eh immer ein Evazote Sitzkissen als Rückenlehne dabei habe sowie ein Handtuch zum Auswischen des Bootes. Damit sah die ganze Konstruktion dann so aus:


Nachdem ich die Konstruktion vorne festgezurrt hatte, hielt das echt gut, die Evazottematte konnte vor allem den ~170° Winkel meines Unterbodens gut und gleichmäßig auf die gerade Sackkarrenkante balancieren.
Natürlich fehlt mir noch echte Erfahrung draußen in der Natur. Ich bin mir darüber bewusst, dass die Sackkarre weder für diese Art der Belastung gemacht ist - sie hält wohl 70kg aus, die Boote werden voll maximal 30kg wiegen, ich hoffe das gleicht die Fehlbelastung aus - noch dass die Räder sehr outdoorvertäglich sind. Es muss ja einen Grund geben, wieso der Eckla Foldy so viel wiegt und man bei CaroCanoue aus 9 Rädern wählen kann. Zumindest auf Asphalt- und Schotterwegen haben die Räder jedoch gute Dienste erwiesen und wir schauen einfach mal, wie es läuft. Außerdem passt es zufälligerweise ganz gut zu der Form meines Bootes. Für andere Boote mag das anders aussehen.
Die Regentour im Oktober ist der perfekte Testcase. Ein echter Bootswagen ist gerade eh finanziell nicht drin, die Sackkarre müssen wir auch eh mitnehmen zur Entlastung des Knies meiner Freundin und uns wurde angeboten, dass wir uns Bootswagen der Mitpaddler ausleihen könnten, wenn wir nicht klarkommen. Wir schleppen das Ding also weder umsonst mit, noch stehen wir im Zweifel ohne Bootswagen vor einer 200m Passage.
Ich werde hier dann schreiben, ob und wie sich mein Versuch gemacht hat. Vielleicht gibt es ja noch andere Menschen da draußen, die viel öfter eine Sackkarre als einen Bootswagen brauchen und deshalb auch mit so einer Hacklösung als Bootswagen zufriedenzustellen sind.
Denen kann ich in 2 Wochen dann Hoffnung machen oder dringend von der Idee abraten. Ich bin gespannt. 
VG Ziz
wie man vielleicht unterschwellig mitbekommen hat, beschäftige ich mich im Moment eine Menge mit Bootswagen und der Möglichkeit sie als Sackkarre für Bootsrucksäcke zu benutzen. Neben Optionen wie dem Eckla Foldy, Eckla Beach Rolly und natürlich dem Herkules von CaroCanoe samt Deichsel, habe ich dabei auch darüber nachgedacht eine schon vorhandene Sackkarre in einen Bootswagen zu verwandeln. Beim Googeln danach, konnte ich aber kaum Erfahrungen oder gar Bilder finden. Deshalb werde ich nun selbst so einen Versuch wagen und hier darüber berichten.

Kurz etwas zu dem "Warum?". Bei der Recherche der vorhanden "Fertig"lösungen konnte mich keine so richtig überzeugen. Der Eckla Foldy und der Eckla Beach Rolly haben das beste Sorglospaket. Kaufen, Auspacken, Loslegen. 5 kg finde ich aber schon recht schwer, wenn die Boote selbst ~10kg wiegen. Außerdem sind die Wagen wirklich sehr wuchtig. Habe den Beach Rolly vor kurzem bei Globetrotter gesehen und war wirklich überrascht von dem Monster. Das Ding in der Hand und den Bootswagen auf dem Rücken und in der anderen Hand vielleicht nach Zelt oder Schlafsäcke stell ich mir unhandlich vor. Dazu muss ich das ja irgendwie auf dem Boot transportieren.

Bei den Herkuleswagen kann ich mir eine leichtere und kleinere Kombination genau für unsere Boote zusammenstellen, aber zum einen habe ich beim Auseinanderbauen viele Einzelteile (den Kholàya finde ich hier sehr geil, aber den kann ich nicht zu einer Sackkarre umfunktionieren) und die Deichseloption ist nicht für den schnellen Auf- und Abbau konzipiert.
Die vorhanden Lösungen sind halt Bootswagen, die man als Sackkarre umfunktionieren kann. Ich glaube aber andersrum trifft es unseren Use Case besser.
Zu unserer Sackkarre: Weil meine Freundin kurz vor unserer letzten Tour Knieprobleme bekommen hat, haben wir uns spontan eine sehr einfache Faltsackkarre für 3kg gekauft, damit sie ihr Boot nicht auf dem Rücken tragen muss, wir die Karre aber auch guts auf Boot kriegen. Einen Bootswagen besitzen wir bisher nicht und für unsere Altmühltour haben wir auch keinen gebraucht. Auf dem Hinweg war ihr Boot dauerhaft an die Karre geschnallt, was beim Einsteigen in den ICE immer zwei Personen erfordert hat und wenn ich den Bootswagen mit nur einer Hand hinten angehoben habe (weil ich beim Umstieg ja unbedingt nen Kaffee kaufen musste


Bei der Rückfahrt haben wir es anders gemacht. Die Sackkarre wurde für die 1,5km zum Bahnhof genutzt, aber beim Einsteigen, im Zug selbst und beim Umsteigen wurde das Boot auf dem Rücken getragen. Die Aufzüge in den Bahnhöfen sind nämlich auch eine Katastrophe, wenn man unter Zeitdruck steht.



Auf der Altmühl war es auf dem Swing meiner Freundin, aber da ich auch mit dem Ding liebäugle, kurz ein Eindruck, wie gut sie auf mein Scubi passt.

Da ich von der Karre so begeistert bin, habe ich mir gestern mal die Mühe gemacht, auszuprobieren, ob und wie sie vielleicht als Bootswagen vergewaltigt werden kann. Das war das erste Ergebnis:

Generell passt sie schonmal und lies sich die 50cm Luft, die in meinem Wohnzimmer noch blieben, gut bewegen. Die flache Kante des Sackkarrenbodens passt ganz gut auf das flache Unterschiff des Scubi und der Sackkarrengriff wiederum passt ganz gut zum spitzwinkligen Vordersteven. Aber scharfe Metallkante auf Kiel fand ich nicht so knorke und auch war ich mir unsicher, ob der Griff nicht ungünstig in den Unterboden meines Bugs drückt. Mein erster Gedanke war, so etwas wie ein Schwimmnudelstück als Puffer einzuschneiden und auf die Metallkante zu stecken. Aber dann hätte ich ja wieder Extragepäck...



Nachdem ich die Konstruktion vorne festgezurrt hatte, hielt das echt gut, die Evazottematte konnte vor allem den ~170° Winkel meines Unterbodens gut und gleichmäßig auf die gerade Sackkarrenkante balancieren.

Natürlich fehlt mir noch echte Erfahrung draußen in der Natur. Ich bin mir darüber bewusst, dass die Sackkarre weder für diese Art der Belastung gemacht ist - sie hält wohl 70kg aus, die Boote werden voll maximal 30kg wiegen, ich hoffe das gleicht die Fehlbelastung aus - noch dass die Räder sehr outdoorvertäglich sind. Es muss ja einen Grund geben, wieso der Eckla Foldy so viel wiegt und man bei CaroCanoue aus 9 Rädern wählen kann. Zumindest auf Asphalt- und Schotterwegen haben die Räder jedoch gute Dienste erwiesen und wir schauen einfach mal, wie es läuft. Außerdem passt es zufälligerweise ganz gut zu der Form meines Bootes. Für andere Boote mag das anders aussehen.

Die Regentour im Oktober ist der perfekte Testcase. Ein echter Bootswagen ist gerade eh finanziell nicht drin, die Sackkarre müssen wir auch eh mitnehmen zur Entlastung des Knies meiner Freundin und uns wurde angeboten, dass wir uns Bootswagen der Mitpaddler ausleihen könnten, wenn wir nicht klarkommen. Wir schleppen das Ding also weder umsonst mit, noch stehen wir im Zweifel ohne Bootswagen vor einer 200m Passage.

Ich werde hier dann schreiben, ob und wie sich mein Versuch gemacht hat. Vielleicht gibt es ja noch andere Menschen da draußen, die viel öfter eine Sackkarre als einen Bootswagen brauchen und deshalb auch mit so einer Hacklösung als Bootswagen zufriedenzustellen sind.


VG Ziz
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