Paddeln auf dem Rhein

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  • paddelfix
    Anfänger im Forum
    • 29.08.2008
    • 18
    • Privat

    • Meine Reisen

    Paddeln auf dem Rhein

    Hallo zusammen.

    Kurze Summary:
    * wohne am Rhein in Bonn
    * kenne ihn seit meiner Kindheit sehr gut (vom ufer aus :-)
    * bin bisher reiner Freizeitpaddler OHNE speziellere praktische Kajak-Kenntnisse (bisher nur Tagestouren auf ruhigeren Flüssen mit geliehenen Booten )
    * habe mir nun ein Schlauckajak (gummotex solar) zugelegt
    * und möchte damit (auch) auf dem Rhein paddeln !

    JETZT BITTE NICHT GLEICH AUFREGEN (schon wieder so einer), sondern bitte kurz weiterlesen, worum es mir im Einzelnen geht:

    habe wirklich viel gelesen in den letzten Wochen und bin mir nach diversen threads nun über die möglichen, durchaus bestehenden und
    mitunter sicherlich nicht kleinen Gefahren auf dieser Wasserstrasse mittlerweile SEHR viel bewusster (ich muss ehrlicher weise sagen:
    gottseidank ! Gebe zu, ohne das www hätte ich es gefahrentechnisch - wie offenbar viele laien - sicherlich unterschätzt).

    Unterschätzen werde ich die ganze Sache also sicherlich nicht, ABER RICHTIG EINSCHÄTZEN kann ich es aufgrund der (noch) fehlenden
    Erfahrung eben sehr wahrscheinlich auch nicht. Ich möchte mich langsam herantasten, dabei lernen, Risiken bewusst einzuschätzen und sukzessive den Umgang mit dem Fluss erlernen. Ich hoffe auf diesem Weg nun auf Tips und Einschätzung von Erfahrenen:

    3 Dinge möchte ich noch vorausschicken:
    1) sicherlich wäre es das sicherste, dieses Vorhaben angeleitet in einem Verein zu tun, dieses scheidet für mich zur Zeit (aus finanziellen, zeitlichen und weiteren Gründen) aber aus. Ich möchte mich derzeit sozusagen autodidaktisch daran wagen und daher hier vorab in Erfahrung bringen, ob es überhaupts zu verantworten ist.

    2) mir geht es wirklich um eine möglichst realistische Einschätzung der Gefahr dabei - ich bin weder lebensmüde noch suche ich bewusst risikoreiche Abenteuer als Adrenalinkick ! Die Sache soll (gewisse Aufmerksamkeit vorausgesetzt, der Entspannung dienen !) Ich bin aber durchaus bereit, eine gewisse Gefahr hinzunehmen, wenn man sie denn einschätzen und damit umgehen kann - sollte am Ende des threads herauskommen, dass es aus Sicht der erfahrenen Mehrheit NICHT ODER NUR MIT SEHR HOHEM RISIKO ZU VERANTWORTEN IST, dann werde ich dieses Vorhaben sicherlich aufgeben !

    3) das Boot wurde natürlich nicht extra für den Rhein angeschafft (dann wäre es ein anderes geworden), sondern für Familienausflüge auf Badeseen etc. - da ich aber direkt am Rhein lebe, wäre eine Nutzung des Rheins auf die Schnelle ohne Aufwand natürlich ideal. Ich würde
    nicht allein paddeln, sondern mit einem Freund (der aber auch nicht erfahrener ist als ich). Schwimmweste ist vorhanden, gute
    schwimmerische Kondition auch (aber da sind wir schon beim Thema, da dies auf dem Rhein in manchen Augen ja "nichts nutzen soll") und
    last but not least eine gewisse Portion gesunden Menschenverstandes evtl. auch.

    Nun aber zu den konkreten Fragen:

    * stellt allein das Boot bereits ein KO-Kriterium da ? (nach dem Motto, mit Festboot ja, mit schlauchi auf keinen fall, weil . . .)
    * kann jemand spezielle Aussagen zum Abschnitt zwischen Fähre Bad Honnef (bei Insel Nonnenwerth) bis Fähre Bad Godesberg linksrheinisch machen - gibt's dort spezielle Gefahren ?
    * ich habe NICHT vor, in der Mitte zu fahren bzw. mich mit irgendwelchen Schiffen anzulegen - Flussquerung ist in diesem Abschnitt nicht
    notwendig und es liegen keine hohen Ufermauern in dem Bereich vor, die Wellen laufen (Normalwasserstand vorausgesetzt) fast überall frei am Ufer aus.
    * ich habe erhebliche Schwierigkeiten, die vereinzelt beschriebenen Gefahren (vom Ufer aus !) in der Realität zu finden - habe wie schon
    gesagt, meine ganze Kindheit hier verbracht und kenne daher alle Buhnen in diesem Abschnitt - natürlich gibt es in der Verschneidungszone Wirbel und unruhiges Wasser, mir ist es aber z.B. noch NIE gelungen, auch nur den kleinsten Stock o.ä. dort zu versenken ! Oder ist schon diese Annahme töricht, dass wenn kleinere Dinge nicht nach unten gezogen werden, für grössere offenbar auch keine Gefahr besteht ? Was ist denn dann aber von "Berichten" zu halten, dass dort Wirbel entstehen, die selbst erfahrene Schwimmer bis in 5 m Tiefe reissen würden ? Muss ich es mir wirklich so vorstellen, dass wenn ich die Nehrströmung nutzend flussaufwärts paddelnd dem Buhnenkopf näher komme, ich irgendwo an der Kehrwasserlinie plötzlich - SCHWUPP - mitsammt meinem Boot ("es ist ja nur Luft drin") zusammengeklappt werde und mich drehend wie im Abfluss von der Bildfläche verabschiede ?
    Oder ist die Kunst dabei, nur im Boot zu bleiben - im Sinne von: mit dem Boot kommt man da rum, wenn man dann aber mal kenntert (weil
    man sich natürlich gerade in den verbleibenden 3 m zwischen Buhne und Schubverband durchquetschen wollte (- Achtung, war ironisch gemeint, wer tut denn sowas ?), dann ist man aber zumindest als schwimmer verloren ?
    Sollen diese Strömungen und Wirbel denn praktisch überall im Rhein zu finden sein und sie sind so kryptisch, dass ein laie sie unmöglich erkennen kann und unweigerlich ins verderben paddelt oder sind diese vielleicht nur an ganz ausgesuchten Plätzen im Rhein, die dann aber doch
    bekannt und mit genügend Recherche auch zu finden - und v.a. dann zu umgehen - sein müssten ? Oder nur Pegelabhängig ?

    Ihr sehr schon, in welche Richtung ich versuche Klarheit zu bekommen - vielleicht ist "mein" Abschnitt ja eben nicht so gefährlich (immer
    abgesehen von den Motorschiffen), oder eben für mich "unsichtbarer Weise" eben doch und ich tue dann sehr gut daran, hier so ausführlich
    zu fragen ?
    Ich frage mich auf der anderen Seite nur auch, wie es dann sein kann, dass z.B. in den ganzen Vereinen selbst Kinder in ihren Ruderbooten
    täglich diese Strecken offenbar ohne Probleme meistern ? Wie kann man mit einem Ruderboot überhaupt eine "1,5 m hohe Welle" meistern, zu denen es durch die Berufsschiffahrt durchaus kommen soll ? (ich würde behaupten, ich habe bisher noch NIE mehr als vielleicht 70 oder 80 cm Wellen auf diesem Abschnitt gesehen - natürlich ausserhalb direkter Bug- oder Heckwellen, wenn man mal von einem grundsätzlichen Sicherheitsabstand von vielleicht 10 bis 15 m ausgehen will).
    Zudem, mein Vater z.B. hat einen Bekannten, der seit 30 (!) Jahren allmorgendlich einen Grossteil der beschriebenen Strecke schwimmt, um den Tag so zu beginnen (mittlerweile wohl um die 60 !)

    Nach allen augenscheinlichen Betrachtungen, die ich von ausserhalb des Wassers angestellt habe, würde ich schätzen, dass ich dort alle
    Buhnen ohne grössere Probleme (damit meine ich ernsthafte Verletzungsgefahr) mit einem solchen Schlauchi passieren könnte, um z.B. auch im Kehrwasserbereich flussauf paddeln zu können.

    Echte Fehleinschäzung ?

    Für mich gehen die vielen verschiedenen Aussagen zu den Gefahren auf dem Rhein einfach nicht zusammen . . .
    (und abgesehen davon, Autoverkehr ist täglich ebenfalls lebensgefährlich, nur weiss ich dort besser, worauf ich achten muss !)


    Vielen Dank für eure Hilfe.

    PS: vielleicht gibt's ja auch jemanden, der genau in diesem Bereich ab und an mal paddelt und mich einfach mal mitnehmen könnte ?
    (das wäre natürlich das allerbeste . . . )

  • Schnapsmax
    Fuchs
    • 11.06.2007
    • 1439
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Paddeln auf dem Rhein

    Servus Paddelfix und willkommen im Forum,

    ich kann Dir zu Deinen gestellten Fragen nicht allzuviel Antworten geben, da ich den Rhein nur vom "mit dem Auto langfahren" kenne.
    Zum Boot kann ich aber sagen, dass Gumotex solide und robuste Boote baut und das von Dir gekaufte auch sicher genug Manövrierfähigkeit und Sicherheitsreserven besitzt, um auf einem großen Fluss gut klarzukommen.
    Eure - respektive Deine - Paddelfähigkeiten sollten natürlich über reines Anfängerrudern hinausgehen. Das sollte aber, wenn ich Deinen Post richtig interpretiere, der Fall sein. Wenn nicht, kannst Du ja vor einer Rheinfahrt (und einem evtl. Reinfall ) noch in anderen Revieren üben.
    Das empfielt sich bei einem neuen Boot eh immer, denn man sollte mit seinem Material immer vertraut sein, bevor man auf diese Kenntnisse angewiesen ist.
    Die Tipps zum Fluss muss Dir wie gesagt jemand anderes geben - da bin ich der völlig Falsche.

    viel Spass mit dam Boot und dem neuen Hobby
    Max
    Schöne Grüße
    Max

    Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

    Kommentar


    • paddelfix
      Anfänger im Forum
      • 29.08.2008
      • 18
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Paddeln auf dem Rhein

      danke für das nette Wilkommen !

      Zitat von Schnapsmax Beitrag anzeigen
      Servus Paddelfix und willkommen im Forum,
      Zum Boot kann ich aber sagen, dass Gumotex solide und robuste Boote baut und das von Dir gekaufte auch sicher genug Manövrierfähigkeit und Sicherheitsreserven besitzt, um auf einem großen Fluss gut klarzukommen.
      Das ist doch schon mal gut zu hören.

      Zitat von Schnapsmax Beitrag anzeigen
      kannst Du ja vor einer Rheinfahrt (und einem evtl. Reinfall ) noch in anderen Revieren üben.
      Klar, hatte ich nicht geschrieben - DIE 1. FAHRT GEHT GANZ SICHER NICHT AUF DEN RHEIN :-) (. . . und die 2te auch noch nicht)

      Danke und Gruss.

      Kommentar


      • pickhammer
        Erfahren
        • 17.04.2006
        • 425
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Paddeln auf dem Rhein

        Paddelfix schrieb:
        Oder ist schon diese Annahme töricht, dass wenn kleinere Dinge nicht nach unten gezogen werden, für grössere offenbar auch keine Gefahr besteht ? Was ist denn dann aber von "Berichten" zu halten, dass dort Wirbel entstehen, die selbst erfahrene Schwimmer bis in 5 m Tiefe reissen würden ? Muss ich es mir wirklich so vorstellen, dass wenn ich die Nehrströmung nutzend flussaufwärts paddelnd dem Buhnenkopf näher komme, ich irgendwo an der Kehrwasserlinie plötzlich - SCHWUPP - mitsammt meinem Boot ("es ist ja nur Luft drin") zusammengeklappt werde und mich drehend wie im Abfluss von der Bildfläche verabschiede ?
        Hallo Paddelfix,
        wie du dir sicher denkst, sind solche Monster-Wirbel -wenn überhaupt- nur an wasserreichen, sehr schnellen Flüssen zu finden. Um Köln rum würde ich mir da keine große Sorgen machen.
        Eine andere Erscheinung in Kehrwässern sind sogenannte Pilze: Strömungen die von unten her kommend, die Wasseroberfläche durchbrechen und so eine Erhebung bilden. So was findet man schon öfter. Unangenehm dabei ist, dass man sich recht wacklig fühlt, wenn man drüber fährt, und nicht weiß wohin man am besten stützt.
        Was du dir aneignen mußt, dass ist
        1. Die Paddelstütze. Hilft immer, und wenn dir das jemand mit etwas Ahnung zeigt, sitzt du schon mal mit wesentlich mehr Selbstvertraun im Boot wie vorher. Darauf baut auf
        2. Das Kehrwasserfahren. Hinter jeder Buhne ist eins. Im Prinzip ist dein Gumotex ein gutmütiges Ding, und es wird Fahrfehler verzeihen. Es schadet aber nicht zu wissen, wie man über die Verschneidung zwischen Strömung und Kehrwasser (Nehrstrom) drüber fährt. Im Prinzip muß dir die Strömung immer unters Boot laufen und nicht oben drüber - laß dir das zeigen. Das Boot wird dabei erst zur einen, dann zur anderen Seite gekantet. Das ist keine große Sache - wenn man´s mal geübt hat.
        3. Natürlich gibt es dann noch weitere Dinge, die man vorher üben sollte: Geradeausfahren, Bogenschlag, Konterschlag, halt die Grundtechniken.

        Und wenn du die richtig drauf hast, dann kannst du es auch riskieren, haarscharf an den Steinen vorbei ins Kehrwasser zu rutschen oder oben auf einem Wasserpolster vor einem Stein zu thronen- ohne Sorge, deinen Kahn den Flußgöttern opfern zu müssen.

        Zum Üben gehst du an die Erft in Neuss- aber nicht allein! Die letzten 5 km vor der Rheinmündung sind ein gutes Testgelände.

        Viel Spaß wünscht der pickhammer!
        Zuletzt geändert von pickhammer; 30.08.2008, 21:46.

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        • tomdus
          Erfahren
          • 20.12.2007
          • 115

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Paddeln auf dem Rhein

          Hallo Paddelfix,

          bin vor zwei Wochen von Unkel nach Düsseldorf (wollten wir jedenfalls, sind nur bis Köln gekommen, sch... Wetter). Bei Dir in der Gegend ist mir nichts gefährliche aufgefallen. War nur sehr viel Berufsschifffahrt unterwegs.

          Kann Dir nur raten immer wieder zwischen zwei Kribben (oder Buhnen) im ruhigen Wasser zu üben. Mit zunehmender Praxis paddelst Du einfach mal um eine Kribbe, hoch oder runter, weiter. Und dann immer steigern. Wahrscheinlich triffst Du irgendwann mal andere Paddler auf dem Wasser. Frag die einfach mal nach Tipps u. s. w.. Keine Angst, die meisten beißen nicht.

          Ach ja zur Erft: Dort paddel ich nicht mehr. Da hat es eine andere Gefahr, die nicht zu unterschätzen ist: Die Leptospirrhose (richtig geschrieben, keine Ahnung). Eine Erkrankung, die nicht zu unterschätzen ist. Die Gefahr auf der Erft wird leider immer wieder runtergeredet.

          Gruß Thomas

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          • paddelfix
            Anfänger im Forum
            • 29.08.2008
            • 18
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Paddeln auf dem Rhein

            Zitat von tomdus Beitrag anzeigen
            Hallo Paddelfix,
            Bei Dir in der Gegend ist mir nichts gefährliche aufgefallen. War nur sehr viel Berufsschifffahrt unterwegs.
            Hallo Thomas,

            danke für die Infos - ich fühle mich mittlerweile auch bestätigt("er"), dass in dem Abschnitt keine lebensgefährlichen Flussbedingten Gefahren lauern, wenn auch die Rückmeldungen derzeit noch etws spärlich sind (dachte doch, das Stück würden mehrere Leutchen unter's Paddel nehmen).

            Zitat von tomdus Beitrag anzeigen
            Kann Dir nur raten immer wieder zwischen zwei Kribben (oder Buhnen) im ruhigen Wasser zu üben. Mit zunehmender Praxis paddelst Du einfach mal um eine Kribbe, hoch oder runter, weiter.
            So wie du es mir rätst, habe ich es ja auch vor - nur: zwischen den Buhnen (ich beziehe mich nur auf den beschriebenen Abschnitt, keine Erfahrung, wie der Rhein anderenorts ist) brauche ich nicht wirklich üben (ich sitzte ja auch nicht zum ersten mal im Kajak). Die Sorge aufgrund z.T. echter Horrorstories bzgl. Wirbel und Strudel an den Buhnen, auf die ich beim Recherchieren mitunter gestossen bin, haben mich als Rheinanfänger dann aber nachdenklich gemacht, dass ich u.a. hier doch mal nachfragen wollte.
            Natürlich wollte ich mich dann direkt zu Beginn sukzessive um die ersten Buhnen trauen, aber - plakativ hier mal den worstcase angenommen - wäre die Übung nur von makaber kurzer Dauer, wenn ich direkt an der ersten Buhne aufgrund dieser "Monsterwirbel" bereits Boot und Leben lassen müsste !
            Wie gesagt, ich suche nur Bestätigung (und auch etwas Beruhigung) dahingehend, dass man unter guten Bedingungen (für mich wären das, aus Rheinanfängersicht: mittlerer Pegel, rel. warmes Wasser im Sommer, kein Schiff in näherer Umgebung und nicht allzu windig) davon ausgehen kann, um diese Buhnen herumzukommen, ohne beim ersten Versuch gleich zu kentern, bzw. noch in ernstere Schwierigkeiten zu kommen.
            Wie auch bereits schon geschrieben, augenscheinlich würde ich einschätzen, dass die von mir bisher beobachteten Wirbel ein Kajak gar nicht gross kümmern sollten und v.a. eben nicht zum Kentern bringen würden. Und das scheint im Normalfall ja wohl auch so zu sein.

            Also werde ich es mal angehen mit dem Kehrwasserüben auf dem Rhein . . .

            Viele Grüsse und noch viel Spass beim Paddeln.

            Markus

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            • SwissFlint
              Lebt im Forum
              • 31.07.2007
              • 8576
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Paddeln auf dem Rhein

              Habe Paddelfix eine PN geschickt
              Zurück von Weltreise! http://ramblingrose.ch/

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              • sopran
                Neu im Forum
                • 29.04.2008
                • 8
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Paddeln auf dem Rhein

                Mein Tipp: Rechtsrheinisch am Oberkasseler Wassersportverein zwischen den Kribben (=Buhnen) einsetzen und an den Kribbenköpfen stromaufwärts üben. An den Kribbenköpfen gibt es Strömungen, man kann dort in die Strömung einschlingen und dann wieder ins Kehrwasser unterhalb der Kribbe ausschlingen oder sich langsam Kribbe für Kribbe stromaufwärts arbeiten und so die Verhältnisse kennenlernen. Was passieren kann: Dass die Strömung Dich rausdrückt, und Du nicht rumkommst oder Du von der Strömung gegen die Buhne gedrückt wirst. Beides ist möglich, weil mehrere Strömungen aufeinandertreffen. Bei dieser Übung kannst Du auch kentern, also lieber ganz vorsichtig herantasten und erstmal bei den kürzeren Kribben anfangen (die Kribben reichen unterschiedlich weit in die Fahrrinne hinein). Dabei gut auf die Schiffe achten, die Wellen kommen oft erst, wenn das Schiff schon lange vorbei ist. Mit dem Schlauchboot können Dich die Schiffswellen heftig gegen die Kribbe schleudern. Einfach nur stromabwärts fahren ist leichter, aber Du musst ja auch jederzeit anhalten und genau da anlegen können, wo Du willst. Und dafür musst Du auch aus der Strömung fahren können bzw. gegen die Strömung anlegen können.

                Zu Deiner Frage, warum die Ruderboote nicht umkippen: Ruderboote sind lang (normaler Vierer 10 bis 13 Meter), schwer und fahren extrem geradeaus, deshalb sind sie nicht so anfällig für kleine Wellen. Sie fallen nicht um, weil man die Ruderblätter beidseitig aufs Wasser legen kann und so das Boot stabilisiert. Das geht mit dem Paddel nicht so einfach (Stichwort Paddelstütze). Alle Rudervereine (auch die Schülerrudervereine) am Rhein achten darauf, dass in jedem Boot ein Ruderer sitzt, der eine Steuermannsausbildung auf dem Rhein gemacht hat. Trotzdem passieren immer wieder auch tödliche Unfälle auf der Strecke.

                Dem Rhein und dem Schiffsverkehr sollte man mit großem Respekt begegnen. Der Weg von Strommitte bis zum Ufer kann sehr weit sein, Strömung ist stark, ca. 6 km/h bei normalem Wasserstand. Die Verhältnisse sind wegen Wasserstand, Wind, Schiffahrt jeden Tag anders.

                Bitte vorsichtig herantasten, also aus der Fahrrinne raushalten, nicht queren und erstmal zwischen den Kribben die Schiffswellen kennenlernen. Die kommen erst, wenn das Schiff schon vorbei ist und können sehr unterschiedlich sein. Heißt: Kleine Schiffe können große Wellen machen und große Schiffe können kleine Wellen machen. Wenn Wellen von zwei Schiffen aufeinandertreffen können Kreuzwellen und stehende Wellen entstehen, die schwer einzuschätzen sind. Kreuzwellen entstehen auch, wenn die Wellen eines Schiffes vom Ufer (Kaimauer) reflektiert werden und ihre Kameraden wieder treffen.

                Immer davon ausgehen, dass die Kapitäne Dich nicht sehen. Meistens sehen sie Dich wirklich nicht.

                Besondere Gefahr: Fähre. Am Fähranleger (Honnef, Mehlem, Niederdollendorf) nur vorbei fahren, wenn die Fähre gerade angelegt oder gerade abgelegt hat.

                Ich rudere seit 1985 auf dem Rhein zwischen Bonn und Honnef und fange erst an, mir den Fluss auch vom Kajak zu erschließen. Fahre sonst Wildwasser und habe immer noch großen Respekt vor dem großen Fluss.

                Als Anfänger solltest Du wenigstens einen Kurs oder ein Schnuppertraining bei einem Verein nutzen, um mal in Begleitung auf dem Rhein zu fahren. Danach kannst Du besser einschätzen, ob Du Dich alleine auf den Rhein trauen möchtest.
                Zuletzt geändert von sopran; 07.09.2008, 08:29.

                Kommentar


                • paddelfix
                  Anfänger im Forum
                  • 29.08.2008
                  • 18
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Paddeln auf dem Rhein

                  Hallo sopran,

                  sehr detaillierte Antwort, vielen Dank.

                  Zu dieser Überzeugung bin ich nun auch gekommen - werde mich sukzessive (zu zweit) von Buhne zu Buhne arbeiten, jedoch zunächst nur an einer das Strömungsfahren auf dem Rhein ausgiebig ausprobieren, dann erst Stück für Stück weiter - allerdings linksrheinisch (da ich dort wohne - weniger Logistik) im Strömungsschatten der nördlichen Nonnenwerth-Spitze (dort fahren zumindest keine Berufsschiffe) werd ich mal ganz langsam anfangen. Das wichtigste scheint mir zu sein, auf die Schiffe aufzupassen - ein Kentern auf dem Rhein kann ich nicht grundsätzlich als so gefährlich ansehen, nur sollte dann kein Schiff in der Nähe sein d.h. für mich also Übungen nur mit grossem Sicherheitsabstand zu allem was eine Schraube hat !

                  Zu den Ruderbooten: das ist mir im Prinzip schon klar, aber mich wundert halt, dass diese Boote eben die angeblichen z.t. deutlich über einen Meter hohen Wellen auf dem Rhein abkönnen - so eine Welle müsste doch ein solches Boot sofort vollschlagen ? Bei der Länge kann ein Boot eine solche Welle doch gar nicht hochsteigen und müsste sie einfach durchfahren ?? ... aber wie du sagst, ES PASSIEREN ja auch Unfälle mit Ruderbooten . . . vielleicht ist es ja jedesmal auch ein wenig Lotto mit dem Rudern, und wenn auf diesem Abschnitt wirklich mal solch hohe Wellen durch ungünstige Umstände entstünden, dann würde vielleicht eben auch ein Ruderboot in ernste Schwierigkeiten kommen - ich weiss es nicht !

                  Uns wünsche ich auf alle Fälle weiterhin Besonnenheit, gutes Gelingen und viel Spass.

                  Kommentar


                  • tomdus
                    Erfahren
                    • 20.12.2007
                    • 115

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Paddeln auf dem Rhein

                    Hi Paddelfix,

                    die Ruderboote nehmen höhere Wellen meistens queer. Achte mal drauf, wenn Du welche siehst. Wenn die längst in eine reinfahren besteht die Gefahr des Volllaufens und des, im Extremfall, Durchbrechens.

                    Gruss Thomas

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                    • thefly
                      Lebt im Forum
                      • 20.07.2005
                      • 5382
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Paddeln auf dem Rhein

                      OT: Zu den Ruderbooten: Es gibt (gerade für den Rhein) Abdeckungen für Bug und Heck. Damit enstehen einigermaßen dichte Kammern, die nicht vollaufen können.

                      Kommentar


                      • Sawyer
                        Lebt im Forum
                        • 26.04.2003
                        • 6193
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Paddeln auf dem Rhein

                        Zitat von SwissFlint Beitrag anzeigen
                        Habe Paddelfix eine PN geschickt
                        Ahja, und das ist so wichtig, dass es hier gepostet werden muss.

                        Hilfreiche Infos darfst Du auch öffentlich hier schreiben. Andere User, die den Rhein als Anfänger befahren wollen, sind sicherlich dankbar dafür

                        Gruß Sawyer
                        Gruß Sawyer

                        As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

                        Kommentar


                        • SwissFlint
                          Lebt im Forum
                          • 31.07.2007
                          • 8576
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Paddeln auf dem Rhein

                          OT: Ich hab nur immer hier gesehen, dass das geschrieben wurde... und war mir nicht sicher, ob Newbies PN empfangen können
                          Zurück von Weltreise! http://ramblingrose.ch/

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                          • Sawyer
                            Lebt im Forum
                            • 26.04.2003
                            • 6193
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Paddeln auf dem Rhein

                            OT: Doch, können sie. Anmeldung bei Outdoorseiten.NET bedeutet quasi all inlkusive Standartfunktionen. PN als kostenpflichtiges Feature wäre natürlich eine überlegenswerte Einnahmequelle

                            Es steht Dir natürlich immer noch frei, die Infos zu posten
                            Gruß Sawyer

                            As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

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                            • sopran
                              Neu im Forum
                              • 29.04.2008
                              • 8
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                              #15
                              AW: Paddeln auf dem Rhein

                              Nochmal zu den Ruderbooten und den Wellen: Keine Lotterie, sondern Erfahrungssache. Manche kann man "spitz" (also im 90°-Winkel) nehmen, andere muss man wie von tomdus beschrieben quer "annehmen", "annehmen" heißt dann das Boot mit den Blättern auf dem Wasser stabilisieren.

                              Entscheidend ist nicht nur die Höhe, sondern auch die Länge der Wellen. Ich bin auf dem Genfer See mal in einen beginnenden Sturm geraten, da waren die Wellen 3-4 Meter hoch aber (zumindest bis kurz vorm Ziel) so lang, dass man problemlos weiterfahren konnte.

                              Schön schematisch erklärt dort.

                              Es geht zwar nicht ums Rudern hier, aber sich mal mit Wellen zu befassen, kann auf dem Rhein nicht schaden.

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                              • SwissFlint
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                                • 31.07.2007
                                • 8576
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Paddeln auf dem Rhein

                                @Sawyer
                                Infos, bzw. Fotos vom Rhein folgen, falls alles klappt...
                                Zurück von Weltreise! http://ramblingrose.ch/

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                                • Gast-Avatar

                                  #17
                                  AW: Paddeln auf dem Rhein

                                  hallo du lieber freund
                                  ich kenne den rhein seit fast 40 Jahren, sowohl als ruderer als auch im Canadier und Kajak.
                                  Im Canadier von Bingen bis köln - super.
                                  gleiches mit einem seekajak - noch besser.

                                  ich mache die ein angebot:
                                  im Bereich der mülheimer brücke - in köln - bis etwa zum niehler hafen ca 3 Stromkm. ist relativ ruhiges gewässer. wenn du mal lust hast mal mit mir zusammen zu fahren schick mir einfach ein mail. ich melde mich dann.
                                  ich fahre dieses wochenende (sonntag) auf jeden fall.
                                  paddelmichel@aol.com

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                                  • SwissFlint
                                    Lebt im Forum
                                    • 31.07.2007
                                    • 8576
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Paddeln auf dem Rhein

                                    So, ich hoffe, das Paddeln von paddelmichel und paddelfix hat geklappt

                                    Hier meine versprochenen Fotos und Film

                                    Da ich ja lieber Taten sehe anstatt rumgediskutiere über etwas was man nie gesehen hat, bin ich auf meiner Deutschlandreise deshalb an den Rhein gefahren. Allerdings nicht direkt in Köln drin, habe das jedoch vom Auto aus gesehen. Dort würde ich echt nicht fahren wollen.
                                    Jedoch habe ich beim Steinesuchen (Achat, Jaspis) am Rhein einige Aufnahmen gemacht.
                                    Einige Zweier sind ohne Schwimmweste (jedenfalls nicht sichtbar) unterwegs gewesen und schienen sich auch wohl zu fühlen - bei Bonn.
                                    Aber bei Zons habe ich dann doch einmal eine grosse Welleninsel gesehen, die mir zu denken gegeben hat. Dort möchte ich nicht mit dem Zweier reingeraten.
                                    Der Filmdownload ist hier:
                                    http://www.forums9.ch/hp/downloads/index.html

                                    Und das Foto der Wellen hier:
                                    Zuletzt geändert von SwissFlint; 08.06.2009, 09:19.
                                    Zurück von Weltreise! http://ramblingrose.ch/

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                                    • merlin2
                                      Erfahren
                                      • 20.03.2006
                                      • 312
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Paddeln auf dem Rhein

                                      Also echt, wo sind die im Film gezeigten Wellen gefährlich ?
                                      Bin häufig auf dem Rhein unterwegs, irgendwo zwischen Karlsruhe und Koblenz.
                                      Mit offenem Solokanadier und mit´m Kajak.
                                      Die Wellen sind doch das, was Spass macht am Rhein !!!
                                      Grüsse
                                      Peter
                                      manchen menschen muss man noch erklären, wie nasebohren geht.....
                                      http://wellenbergemeer.wordpress.com/

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                                        • 13.05.2008
                                        • 113
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                                        #20
                                        AW: Paddeln auf dem Rhein

                                        Die Wellen sind doch das, was Spass macht am Rhein !!!
                                        Ich kenn jetzt den Rhein nicht aber ein bisschen die Donau, bin immer noch blutiger Anfänger und kann merlin2 nur zustimmen. Diese Wellen zumindest bei den grossen Verschüben sind absolut hervorsehbar und leicht zu beherrschen. Dabei kann man gleich sein Boot etwas kennenlernen. Viel gefährlicher sind Tonnen von denen man magisch angezogen wird, aber aufpassen muss man überall. Sonst macht es eigentlich nur Spass auf grossen Flüssen zu paddeln.
                                        lg Wolfgang
                                        wer nichts weiss muss alles glauben

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