Trockenanzug - nice to have oder must have- auf dem SUP

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  • qwertzui
    Alter Hase
    • 17.07.2013
    • 3121
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    • Meine Reisen

    Trockenanzug - nice to have oder must have- auf dem SUP

    oder doch nur schwer überschätzt? Als ich 2017 auf der Forumspaddeltour mit dem Tourenpaddeln auf dem SUP anfing, gab es noch keine SUP Bekleidung, d.h. ich habe experimentiert. Bei jeder meiner Bekleidungslösungen, weiß ich wie sie sich im Wasser anfühlt. Auch wie sich Badekleidung im kalten Wasser anfühlt, habe ich bis 5 C getestet. Das Problem das beim Stehpaddeln noch ausgeprägter ist, als beim Sitzpaddeln ist: durch die Entfernung vom Wasser wird es an der Luft noch viel schneller zu heiß .

    Entsprechend sind meine Neoprenlösungen auch deutlich dünner als für die jeweilige Wassertemperatur empfohlen. Also mein wärmster Neopren, den ich fürs Paddeln verwende, ist langärmlig und langbeinig, hat aber nur 2 mm. Schwimmen im 1 C kalten Wasser ist für mich(!!!) darin absolut komfortabel, Paddeln in der Sonne gerade noch erträglich.

    Mein Standardoutfit für fast alles ist eine lange 1,5 mm Neoprenhose, kombiniert mit verschieden warmen Neopren-, Aquafleece- und Lycrashirts.

    Jetzt sieht man immer wieder in allen möglichen YouTube Videos SUP Paddler, die behaupten: ein Trockenanzug, sei das Nonplusultra und unentbehrlich.

    Als sich mir letzte Woche ein unwiderstehliches Angebot bot, habe ich zugeschlagen und kann jetzt auch vergleichen, ob ein Trocki alles besser kann. Ich nenne jetzt einen Prolimit Nordic Drysuit in der Damenversion pure girl (geht eine Namensgebung noch bescheuerter) mein eigen.

    Einen ersten Test habe ich gleich letzten Freitag im Chiemsee gemacht und weitere Tests werden folgen.


    ​​​​​​
    Zuletzt geändert von qwertzui; 16.11.2022, 11:15.

  • *Flussfahrer*
    Erfahren
    • 16.05.2020
    • 110
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Und, wie fällt dein erster Eindruck aus?

    Ich gebe zu Bedenken, dass sich ein bewusstes Schwimmen im kalten Wasser wahscheinlich anders anfühlt, als wenn man ohne Vorwarnung auf einmal drinnen liegt und der Schockmoment hinzukommt.

    Kommentar


    • qwertzui
      Alter Hase
      • 17.07.2013
      • 3121
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Zitat von *Flussfahrer* Beitrag anzeigen
      Und, wie fällt dein erster Eindruck aus?

      Ich gebe zu Bedenken, dass sich ein bewusstes Schwimmen im kalten Wasser wahscheinlich anders anfühlt, als wenn man ohne Vorwarnung auf einmal drinnen liegt und der Schockmoment hinzukommt.
      Das ist logisch, beim SUP lässt sich das sehr gut ausprobieren, indem man solange rückwärts läuft, bis man abgeworfen wird, wenn man nicht bewusst ausbalanciert, kommt der Zeitpunkt dann überraschend und schwungvoll, so dass ein kontrolliertes Eintauchen dann nicht möglich ist. Bei 5 Jahren Wildwasser SUP hatte ich aber auch einige Möglichkeiten wirklich spontan im kalten Wasser zu baden.

      Nur die Kaltwasserexperimente ohne entsprechende Kleidung erfolgen sehr vorsichtig am Ufer, ich möchte die Ergebnisse ja schließlich auch berichten.

      Der Bericht über meinen ersten Test am Chiemsee, wird demnächst erstellt.

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      • qwertzui
        Alter Hase
        • 17.07.2013
        • 3121
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Die Testbedingungen am 11.11. am Chiemsee sind denkbar unanspruchsvoll.
        11 C Luft und 11 C Wasser

        Als Unterkleidung wähle ich eine Winterlaufleggins, ein langärmliges Lycra- und ein langärmliges Aquafleece.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG-20221112-WA0000.jpg Ansichten: 0 Größe: 328,0 KB ID: 3166007

        Beim Lospaddeln wird mir heiß, sehr heiß, zu heiß bis ich für mich untypisch die Schwimmweste ausziehe.

        Ohne Schwimmweste kommt die Atmungsaktivität zum Einsatz und der Tragekomfort ist gut.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG-20221112-WA0003.jpg Ansichten: 0 Größe: 258,2 KB ID: 3166006

        Kurz vor der Anlegestelle bringe ich das SUP zweimal mit der oben beschriebenen Technik dazu mich abzuwerfen. Was hier noch nach einem sportlichen Pivotturn aussieht, katapultiert mich schon einen Augenblick später ins Wasser. Einmal ohne Weste, einmal mit.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: signal-2022-11-12-00-25-16-234.jpg Ansichten: 0 Größe: 419,5 KB ID: 3166005
        Wie nicht anders zu erwarten, ist der Sturz ins kalte Wasser sehr komfortabel, der Auftrieb ist ohne Weste fast genauso gut wie mit, der Wiederaufstieg klappt problemlos.

        Und danach an der schnell abkühlenden Luft ist es in dem Anzug sehr angenehm.

        Beim Ausziehen am Ufer wird sichtbar, dass der Kragen vom Aquafleece und die Abschlüsse der Leggins nicht vollständig trocken sind. Es reicht aber den obersten Pulli auszuziehen, ich muss mich nicht umziehen.

        ​​​​​​Fazit:
        Paddeln trocken (ohne vorherigen Wasserkontakt):
        Überhitzung bei der gewählten Unterbekleidung
        Vergleich Trocki Neo 0:1

        Im Wasser macht er was er soll, kein Kältegefühl, gute Manövrierfähigkeit
        Das kann der Neo bei diesen Wassertemperaturen genauso
        gut deshalb Punktestand Trocki Neo 1:2

        Weiterpaddeln nach dem Bad, wenn die Temperaturen danach frisch sind - da punktet der Trocki Punktestand 2:2

        Die Frage, die sich natürlich stellt ist: könnte man so dünne Unterkleidung wählen, dass es beim Paddeln bezogen auf die Lufttemperatur nicht zu heiß wäre. Mein Eindruck im Wasser war: nein, wesentlich weniger sollte man nicht drunter anhaben.

        Paddeln im Trocki ist daher für mich wohl nur sinnvoll, wenn die Lufttemperatur<=Wassertemperatur ist und die Lufttemperatur unter ??? das werde ich noch herausfinden müssen.

        Fortsetzung folgt


        Zuletzt geändert von qwertzui; 16.11.2022, 16:52.

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        • cc7dx
          Erfahren
          • 10.11.2019
          • 194
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Bisher bin ich immer mit Neo gepaddelt. Die Mehrheit in Foren scheint zum Trockenanzug zu neigen. Das Weiterpaddeln mit nassem Neo ist natürlich ein Punkt.

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          • qwertzui
            Alter Hase
            • 17.07.2013
            • 3121
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Bei der für Frühjahr bis Herbst typischen Situation, dass die Luft wärmer als das Wasser ist, finde ich Neo super, weil die Abkühlung nach dem freiwilligen oder unfreiwilligen Bad dann entweder nicht störend oder wenn es heiß ist, hochwillkommen ist.

            Ich vermute, dass der Trockenanzug, seine Stärke im Winter hat, wenn Luft und Wasser unter 10 C sind.

            Aber ich werde es alles ausprobieren und hier berichten.

            Der Trockenanzug wird es bei mir nicht so leicht haben, weil ich wirklich viele gute Kentererfahrungen im Neo gemacht habe.

            Den Windchill im Neo nach dem Kentern kann man übrigens vermeiden, indem man ganz einfache Regensachen drüber zieht.

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            • cc7dx
              Erfahren
              • 10.11.2019
              • 194
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
              Den Windchill im Neo nach dem Kentern kann man übrigens vermeiden, indem man ganz einfache Regensachen drüber zieht.
              Haben wir immer dabei. Die praktische Erfahrung fehlt allerdings. Wir haben bis jetzt nur Wiedereinstiege an Badestellen ausprobiert, am Ende einer Tour. Wir mussten also nicht mehr lange mit den nassen Neos paddeln.

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              • Martin206
                Lebt im Forum
                • 16.06.2016
                • 8593
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Neo ist nicht gleich Neo, Trocki nicht gleich Trocki.
                Ich war lange mit Neo unterwegs, hatte dann das Glück günstig an nen hochwertigen Trocki zu kommen.
                Meine Erfahrungen (damit) etwas anders:

                Trocki absolut dicht, auch bei 4 Stunden Kentern, Retten und Bergen. 1:0

                Atmungsaktivität, d.h. ableiten von Schweiß, relativ trockene Haut u. Kleidung => angenehm. Man riecht nicht wie alter Käse. 2:0

                Windchill trocken, bei einsetzendem Regen, nass nach Kenterung jeweils kein Problem. 3:0

                Regulierung Wärme durch untersch. Underwear, von dünn bis 3 Schichten Wolle/Fleece, sehr gut. 4:0

                Preis Trocki hoch, 600-800€ und mehr. Haltbarkeit geringer, Wartung mehr. Der Punkt geht an den Neo: 4:1

                Ich hab nach 5 Jahren wieder ne Trocki genommen, trotz 2,5-fachem Preis und es nun (weitere 2 Jahre später) nicht bereut, trotz nötiger Reparatur. Neo hab ich noch ein, zwei Mal im Jahr an, meist bereu ich das...

                Klar hängt's vom Einsatz und einem persönlich ab. Hier: Meist Kajaken auf See von Herbst, über Winter, bis ins Frühjahr. Dann mit Canadier auf kalten Bächen Frühjahr/Frühsommer, Herbst, in den Alpen auch im Sommer.

                Neo: Länger Dreamer LongJohn + Paddeljacke Langer Salza.
                Trocki: Vorher Palm Spark, nun Sandiline Extreme 4L - inzw. mit doppeltem Neokragen.
                Zuletzt geändert von Martin206; 19.11.2022, 08:27.
                "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                • qwertzui
                  Alter Hase
                  • 17.07.2013
                  • 3121
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  OT:
                  Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
                  Neo ist nicht gleich Neo, Trocki nicht gleich Trocki.
                  I
                  Völlig richtig und SUP ist nicht gleich Kajak.
                  Mein Trockenanzug ist speziell auf die Bedürfnisse von SUPern abgestellt und gilt als Premiunmodel, da er sehr atmungsaktiv ist und zahlreiche Details hat, die ihn zum SUP Trockenanzug qualifizieren. Unter anderem hat er im Gegensatz zu Kajakanzügen keinen Würgekragen aus Latex sondern einen regulierbaren Kragen aus Silkneopren. Der Grund dafür ist, dass man wenn man vom SUP fällt maximal kurz eintaucht und nicht wie beim Kajak mit lange mit dem Kopf unter Wasser hängt.

                  Ich freue mich wirklich über rege Beteiligung und schätze Martins Teilnahme, habe aber keine Zeit hier Korrektur zu lesen.

                  Bitte Martin kenzeichne als offthread und entferne die lebenbedrohliche und falsche Behauptung man könne im Trockenanzug die Temperatur an der Luft regulieren. Die Temperaturregulierung mit Unterkleidubg darf ausschließlich für die Wassertemperatur erfolgen, sonst ist der Trockenanzug nutzlos, da er ohne wärmende Unterkleidung nicht isoliert.

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                  • Martin206
                    Lebt im Forum
                    • 16.06.2016
                    • 8593
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    qwertzui
                    Der Reihe nach.
                    Sehr atmungsaktiv und mit (nicht regulierbaren, aber sehr bequemen, doppelten) Neokragen ist mein Trocki auch.
                    Das man "maximal kurz eintaucht" wenn man mit SUP unterwegs ist, das - wenn man schon so urteilen will - würde ich als lebensbedrohliche Aussage bezeichnen. Wenn alles gut geht, dann ist man möglicherweise in 2-3 Minuten wieder auf dem Board - so man das gelernt u. geübt hat. Das ist beim Kajak und mit Canadier nicht viel anders. Größte Probleme kommen meist aber wenn es eben nicht so läuft wie geplant. Da ist dann das "möglichst lange möglichst trocken bleiben" wichtig, also ein wirklich dichter Trockenanzug.
                    Länger im Wasser ist man in der Regel dann, wenn man entweder weit vom Ufer entfernt ist und nicht (mehr) aufs Board/ins Boot kommt, oder wenn man aus anderen Gründen (Steilufer, gefährliche Unterspülungen, Strömungen, etc.) nicht so schnell raus kommt, eine zeitlang mit der Strömung schwimmen muß. Auch wenn man als Retter tätig werden muß (wobei man mit dem Boot das so gut wie möglich ohne Ausstieg versucht zu machen).

                    Wo hatte ich das geschrieben, daß man mit dem Trocki "die Temperatur an der Luft regulieren" könne?
                    Meintest Du dies:
                    "Regulierung Wärme durch untersch. Underwear, von dünn bis 3 Schichten Wolle/Fleece, sehr gut. 4:0"

                    Hier ging es mir um die Regulierung nach Jahreszeit/Wassertemperatur/Tageswetter, also VOR dem Start versch. warme Unterschichten wählen zu können. Wollte man das während der Fahrt machen, gälte es natürlich an Land zu gehen zum "umziehen". Hält man sich aber an "Dress for water", also daß man nach der Wassertemperatur die Kleidung wählt (was einem klar sein muß, sonst wählt man von vornherein die falsche Warmkelidung), dürfte das in der Praxis kein Thema sein, da sich die Wassertemperatur während des Tages nicht so wesentlich ändert, daß man da groß nachregeln muß.

                    Erklärungsbedürftiger/kritischer würde ich da eher Die Aussage
                    "Also mein wärmster Neopren, den ich fürs Paddeln verwende, ist langärmlig und langbeinig, hat aber nur 2 mm."
                    sehen, denn wer sich nicht auskennt dem helfen auch die !!! im Folgetext nicht das richtig einzuordnen.

                    Mit 2mm würde ich jetzt schon nicht mehr auf den See oder gar Gebirgsbach gehen, von wegen wenn es richtig kalt wird, also das Wasser sich dem Gefrierpunkt nähert. Keine Ahnung ob Du das machst, es steht halt nicht dabei, kann sich der ein oder andere also denken.

                    Ich denke Diskussion ist wichtig, auch daß man versch. mögliche Fehlinterpretationen aufzeigt und dann ggf. genauer differenziert / warnt.
                    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                    • Rauma
                      Erfahren
                      • 12.02.2015
                      • 148
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                      OT:

                      Völlig richtig und SUP ist nicht gleich Kajak.
                      Mein Trockenanzug ist speziell auf die Bedürfnisse von SUPern abgestellt und gilt als Premiunmodel, da er sehr atmungsaktiv ist und zahlreiche Details hat, die ihn zum SUP Trockenanzug qualifizieren. Unter anderem hat er im Gegensatz zu Kajakanzügen keinen Würgekragen aus Latex sondern einen regulierbaren Kragen aus Silkneopren. Der Grund dafür ist, dass man wenn man vom SUP fällt maximal kurz eintaucht und nicht wie beim Kajak mit lange mit dem Kopf unter Wasser hängt.

                      Ich freue mich wirklich über rege Beteiligung und schätze Martins Teilnahme, habe aber keine Zeit hier Korrektur zu lesen.

                      Bitte Martin kenzeichne als offthread und entferne die lebenbedrohliche und falsche Behauptung man könne im Trockenanzug die Temperatur an der Luft regulieren. Die Temperaturregulierung mit Unterkleidubg darf ausschließlich für die Wassertemperatur erfolgen, sonst ist der Trockenanzug nutzlos, da er ohne wärmende Unterkleidung nicht isoliert.
                      Genau Kajakfahrer sind meistens mit dem Kopf im Wasser zur Not hilft man ein wenig nach damit das klappt.
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