Gumotex Swing 1 - Erfahrungsbericht vom Anfang bis zur ersten Testfahrt

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    Gumotex Swing 1 - Erfahrungsbericht vom Anfang bis zur ersten Testfahrt

    Ein Hallo in die Runde an alle Wasserratten bzw. die es werden wollen!

    Nachdem ich u. a. dieses Forum intensiv für meine Recherche bei der Suche nach einem geeigneten Boot genutzt habe, möchte ich natürlich auch etwas zurück geben, in der Hoffnung dem einen oder anderen zu helfen.

    Seit Jahren bin ich mehr oder weniger (mehr weniger) paddelnd u. a. im Spreewald und unseren Leipziger Gewässern unterwegs und habe dabei festgestellt, dass man nach einem stressigen Arbeitstag hervorragend den Kopf frei bekommt. Dieses "monotone" plätschern in Verbindung mit Natur ist einfach sensationell! Nun aber genug!

    Zwei Beweggründe haben mich bewogen, mir ein eigenes Boot zuzulegen. Zum einen bin ich seit kurzem fußläufig Richtung Weiße Elster gezogen und wollte unabhängig von diversen Bootsverleihern sein. Gerade in der Vor- bzw. Nachsaison ist der Aufenthalt auf dem Wasser besonders reizvoll, wenn die Menschenmassen in ihren warmen Stuben hocken. Und da haben die Verleiher natürlich auch nicht mehr geöffnet.

    Ich hatte letztendlich drei Boote in die engere Auswahl gezogen. Das schwedische Modulboot Mercury von Point65, das Nortik Scubi 1 und das Gumotex Swing 1.

    Das Swing 1 ist es dann aus folgenden Gründen geworden:

    1. Lagerung in der Wohnung bzw. Keller
    2. schneller Auf- und Abbau
    3. flexibler Transport, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln
    4. bequemes Sitzen im Boot

    Ergänzend muss ich sagen, dass man vor dem Kauf nach Möglichkeit das Wunschboot zur Probe sitzt und fährt. Ich hatte das Glück bei der Globeboot (Bootsmesse von Globetrotter). So fiel zum Beispiel das Nortik Scubi 1 aus meiner Wahl, weil ich platzmäßig nicht zu Rande kam. (Bin 1,78m groß und wiege 70kg). So hatte ich für mein Empfinden nicht genug Platz für meine Beine. Aber das ist natürlich alles subjektiv.

    Das Swing 1 habe ich bei ARTS im Set gekauft (Boot, Paddel, Doppelhubpumpe und 100l-Transporttasche von Gumotex) und kann den Shop empfehlen. Bei telefonischen Fragen wurde mir schnell geholfen und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt auch. Zusätzlich habe ich die 130l-Transporttasche von Sevylor gekauft. Die Lieferung erfolgte einen Tag nach Bestellung.

    Das Boot habe ich idealerweise im Wohnzimmer mehrmals auf- und abgerüstet, um für spätere Touren die Zeiten zu optimieren. In dem Zusammenhang habe ich verschieden Packvarianten, auch im Bezug zu den zwei Transporttaschen ausprobiert.

    Der Auf- und Abbau geht nach dreimaligen Üben flott von der Hand. (ohne Hektik dauert es ca. +/- 10min.)

    Die mitgelieferte 100l Transporttasche von Gumotex eignet sich für längere Transportwege, da die Gurte angenehm breit sind und man auch schon mal 1-2km laufen kann. Das Boot muss allerdings kpl. abgerüstet sein (Süllrand, Verstrebungen im Rumpf und Richtungsflosse entfernen). es macht sich ebenfalls bemerkbar, wenn man die Restluft im Boot abpumpt. Es ist auch noch Platz für Kleinkram vorhanden. Die Pumpe habe ich vorn in der kleinen Tasche teilverstaut.

    Die von mir bestellte 130l -Tasche von Sevylor eignet sich für kurze Transportwege. So verstaue ich das Boot kpl. aufgerüstet, aber ohne Restluft, und trage es ca. 300m bis zur Einsetzstelle.

    Es folgt .... die erste Fahrt!

    Aufbau und einsetzbereit nach entspannten 20min. Das Gepäck lässt sich, bevor man die Rücklehne befestigt, gut im Heck verstauen. Die Transporttasche habe ich oben unter dem Netz befestigt.

    Die Fahrt soll für's erste ca. 8km betragen und erfolgt stromabwärts auf der Pleiße. Ich habe mir natürlich die "beste" Einsetzstelle, kurz vor leichten Stromschnellen, ausgesucht. Da ich nicht gleich meine Richtungsflosse einbüßen will, lasse ich sie lieber ab, was sich im weiteren Paddelverlauf als großes Problem erweisen sollte.

    Ich also rein ins Wasser und los. Die ersten Berührungen mit großen Steinen hat das Boot, nach späterer Inspektion, ohne sichtbare Spuren gemeistert. Die Sitzposition im Boot ist sehr angenehm und macht Lust auf längere Touren. Auch die Beinfreiheit ist komfortabel.

    Nachdem ich die Stromschnellen bezwungen habe, geht es gemächlich stromabwärts. Aber wie!!!

    Durch die fehlende Heckflosse geht die Richtungsstabilität Richtung Null. Es war grausam! Ohne ständige Richtungskorrektur drehte sich das Boot augenblicklich um 180Grad. Es war kein Genuss und auch die Geschwindigkeit litt scheinbar darunter.

    So steuerte ich die nächstliegende Ausstiegsstelle an und montierte die Flosse. Danach war die Welt in Ordnung und es ging entspannt weiter.

    Die Marschgeschwindigkeit ist natürlich mit starren Booten nicht vergleichbar, aber das weiß man ja im Voraus und stellt sich darauf ein, ständig überholt zu werden. Diese Kompromisse muss man halt eingehen.

    Durch die geringe Länge und das Gewicht lässt sich das Boot gut manövrieren und ist auf Grund seiner Form kippstabil und auch sonst gutmütig!

    Nach Absolvierung meiner Jungfernfahrt ist folgendes Fazit zu ziehen: Das Gumotex Swing 1 macht Spaß und Lust auf mehr!

    Wer ein Boot sucht, wenig Stauraum hat, flexibel sein will und Spaß am Aufenthalt auf dem Wasser hat, ist damit gut bedient. Ich kann natürlich noch nicht sagen, ob es auch langstreckentauglich ist (außer vom Sitzkomfort). Ich zähle jetzt mal 8km zu Kurzstrecke.

    So, jetzt habe ich euch genug erzählt und werde mich wieder ins Boot setzen.

    Viele Grüße aus der Wasserstadt Leipzig!

  • Ziz
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    #2
    AW: Gumotex Swing 1 - Erfahrungsbericht vom Anfang bis zur ersten Testfahrt

    Danke für den Bericht!

    Ich denke, das Boot ist auch ohne Richtungsflosse relativ stabil, wenn man mehr Erfahrung beim Paddeln hat. Ich errinnere mich an mein erstes mal in einem Wildwasserkayak (was auch mein erstes mal überhaupt in einem Kayak war): Ich habe mich dank Elbströmung nur im Kreis gedreht, aber kreiselte mich immerhin langsam flussaufwärts.

    Nichtsdestotrotz fährt meine Freundin ihre Swing 1 stets mit Skeg. Zum einen ist das Plastikding relativ stabil und zum anderen im Zweifel auch leicht ersetzbar. Auch beim Falten lassen wir Skeg und Süllrand stehts drin. Süllrand rausfummeln wäre uns viel zu anstrengend, der ging ja schon kaum rein! Beim Falten schieben wir zuerst die breiten Außenwänden nach innen, sodass es ein relativ schmaler Schlauch wird. Er ist dann nicht breiter als das Einstiegsloch. Dann falten wir zuerst die (hintere) Skeg-Seite rein und klappen ein kleines Stück wieder zurück. Die angestrebte Größe gibt im Prinzip der Süllrand vor. ;) Dann die andere (vordere) Seite ohne Skeg genauso. Das Paket wird dann mit dem mitgelieferten Gurt gut verzurrt, dabei darf sich das Boot auch ruhig etwas krümmen. Süllrand und das Nitrilon halten das locker aus. Damit passt es dann sehr gut in den Stoffsack und auch ohne Probleme in den 100l Sack - wo dann noch massig Platz für weiteres Zubehör ist. Ich würde sogar so weit gehen, dass ein zu 100% gefüllter 100l-Gumotexrucksack mit Swing 1 und allem Zubehör was noch reingeht das Maximum ist, was ich einem Rücken für ein paar Minuten zumuten würde. Mehr als die von dir genannten 1 km bis 2 km würde ich damit nicht laufen (ein Grund, wie ich mir den Hiko Packsack für mein Boot gekauft habe). Ein voll gefüllter 135l Rucksack (insbesondere der von Sevylor) ist meiner Meinung nach Rückenselbstmord auf Zeit.

    Noch eine Kleinigkeit, weil ich es nicht rausgelesen habe: Gerade, wenn du von leichten Schnellen und der Vor- und Nachsaison sprichst: Ich würde dir empfehlen eine Schwimmweste einzuplanen und stehts zu tragen. Wenn du doch mal reinfällst, kannst du weniger Energie ins Schwimmen und mehr ins Bootfesthalten investieren. Gerade wenn das Wässer sehr viel kälter ist als die Luft kann es schnell gefährlich werden, z.B. weil man gerade in einem Kanak ist und trotz schmalem Fluss erstmal 100m Schwimmen darf... Aber das ist meine persönliche Meinung, ich sehe auch genug Leute auf der Elbe ohne Schwimmweste. Wäre mir aber zu riskant.

    Übrigens hatten wir ironischerweise gerade heute vor mal Leipzig vom Wasser aus zu erkunden. Stadthafen -> Elstermühlgraben -> Elsterflutbett -> Pleiße -> Batschke-Floßgraben -> Waldsee Lauer -> Cospudener See -> Lauerscher Weg (Umtragen) -> Weiße Elster -> Elsterflutbett -> Elstermühlgraben -> Stadthafen. Von und zum Stadthafen wären wir zu Fuß gelaufen. Ist ganz praktisch, dass wir sachsenweit kostenlos Regionalbahn fahren können. Naja, Wetter ist prächtig, aber leider fehlt uns die Zeit. An der weißen Elster zu wohnen, ist schon sehr sehr geil. Selbst zur Elbe müssen wie den ÖPNV nehmen oder min. 10 Minuten Rad fahren. Du hast es schon sehr gut getroffen.

    VG und viel Spaß mit deinem neuen Boot!
    Ziz

    PS: Das wichtigste hast du uns vorenthalten! Welche Farbe hast du gewählt? ^^
    Nein.

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    • roemer
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      #3
      AW: Gumotex Swing 1 - Erfahrungsbericht vom Anfang bis zur ersten Testfahrt

      Mit der Schwimmweste ist ein guter Tipp, gerade bei Strömung.

      Ich habe das knallrote Gummiboot genommen!

      Wenn ihr in Leipzig den Floßgraben befahren wollt, unbedingt die Sperrzeiten beachten!!! Ich habe dort gestern die Wasserpolizei angetroffen. Hätte ich nicht gedacht, dass denen der Eisvogel sooo wichtig ist!

      Ansonsten ist die geplante Tour in Leipzig richtig geil! Viel Spaß dann irgendwann dabei!

      Noch ein Tipp zu eurer Tour; wenn ihr vom Cossi kommt könnt ihr auf der rechten Seite am Lauernschen Weg links eine seichte Stelle zum einsetzen sehen. Da kommt noch ein kleines Bächlein von links.

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      • Ziz
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        #4
        AW: Gumotex Swing 1 - Erfahrungsbericht vom Anfang bis zur ersten Testfahrt

        Danke für die Floßgrabenwarnung. Dummerweise ist sie nirgends so richtig gut dokumentiert. Es gibt auf der Webseite Leipzigs immer mal eine Nachricht, dass die Sperrung wieder aktiv oder inaktiv ist, aber die letzten beiden dazu war im Jahr 2015. Demnach wäre sie 2016 gar nicht aktiviert worden - was ich nicht glaube...

        Bei einer anderen Nachricht (http://www.leipzig.de/news/news/schl...en-in-betrieb/) findet man den Nebenbemerk:
        Auch im Jahr 2016 ist das Befahren des Floßgrabens aufgrund der Allgemeinverfügung über besondere Schutzmaßnahmen für den Eisvogel (Alcedo atthis) bis 30. September eingeschränkt. Er darf täglich 11 bis 13 Uhr, 15 bis 18 Uhr und 20 bis 22 Uhr befahren werden. Außerhalb dieser Zeiten ist das Befahren verboten.
        Ohne deinen Hinweis wäre ich da nie drauf gekommen. Danke also! Das werden wir in unserer Tour mit einplanen.

        Danke auch für den kleinen Tipp zum Lauernschen Weg, aber ich habe keine Ahnung, wo du meinst, dass da ein Bächlein sein solle. Magst du die Stelle mal auf einer Karte wie www.openstreetmap.org markieren? Auf diesem Kartenausschnitt hier http://www.openstreetmap.org/way/164879985 sehe ich eine Verbindung (Düker zum Lauerschen Grenzgraben) vom Schönungsteich Grenzgraben zur weißen Elster, aber KA, ob das ein Bächlein sein soll...

        VG Ziz
        Nein.

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        • roemer
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          #5
          AW: Gumotex Swing 1 - Erfahrungsbericht vom Anfang bis zur ersten Testfahrt

          Schau bitte in dein Postfach zwecks Wegbeschreibung.

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