Küstennah mit dem Canadier?

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  • Boreas
    Erfahren
    • 13.08.2010
    • 202
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    • Meine Reisen

    Küstennah mit dem Canadier?

    Ich bin ja ein recht neuer Paddler, mit einem Mad River Explorer 15 unter dem Allerwertesten.

    Demnächst fahre ich zu einer Verwandten an die dänische Ostsee, und habe auf der Karte 3 kleinere vorgelagerte Inseln gesichtet. Sie sind so zwischen 300 und 600m vom Festland entfernt, und alles ist nautisch gesehen ziemliches Flachwasser (was natürlich nichts mit Stehhöhe zu tun hat...). Dabei regte sich der Plan, das Boot doch einfach mitzunehmen und auf Erkundungstour zu gehen.

    Welche Tips habt Ihr für Anfänger, die einen Canadier zum übersetzen nutzen wollen? Ich würde wohl extrem dicht an den Küsten dieser Inseln entlang paddeln, das einzige freie Stück sind diese paarhundert Meter vom Festland. Aber auch die wollen ja nicht unterschätzt sein.

    Welche Tips sollte ich unbedingt mitehmen?

  • pickhammer
    Erfahren
    • 17.04.2006
    • 425
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Küstennah mit dem Canadier?

    Hallo Boreas
    zum verwandten Thema "Luftkajak fürs Meer" und ähnliches gibt es gefühlte 1000 Beiträge.
    Schau da mal rein. Ein offener Canadier ist nicht fürs Meer gebaut, und nur bei 150%ig guten Bedingungen kann man eine Ausnahme machen. Ich persönlich rate dir ab.

    Viele Grüsse vom pickhammer

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    • Schnapsmax
      Fuchs
      • 11.06.2007
      • 1439
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Küstennah mit dem Canadier?

      Ich kann zum Gebiet nicht viel sagen, da mein letzter Dänemarkaufenthalt ewig her ist.
      Generell würde ich auf so einer Wasserfläche größte Vorsicht walten lassen, den Wetterbericht genau studieren, seetüchtige Menschen vor Ort zu Wetter und Strömungen befragen, das Boot mit Kenterbags voll ausstatten, sicherstellen, dass ich auch unter schlechten Bedingungen mein Boot flippen und wieder einsteigen kann, jemanden am Festland über Fahrzeit und Route informieren, Schwimmweste tragen, evtl. ein Schwimmbrett mitnehmen, Signallampe, wasserdichtes Telefon mitnehmen, Kälteschutz tragen.
      Lieber ein Kajak nehmen.

      Ob das alles notwendig sein wird, kann ich nicht sagen, würde es aber zur Vorbereitung einplanen.
      Schöne Grüße
      Max

      Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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      • Ditschi
        Freak

        Liebt das Forum
        • 20.07.2009
        • 13190
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Küstennah mit dem Canadier?

        Zitat Boreas:
        Welche Tips sollte ich unbedingt mitehmen?
        Als Anfänger nur einen: Laß es!

        Das Nachfolgende schreibe ich nur, weil sonst bestimmt wieder jemand kommt, der entgegnet, so absolut dürfe man das nicht sagen.

        Es gab und gibt erfahrene Spezialisten, die sich mit einem Canadier auf das Meer getraut haben. Reinhard Zollitsch hat damit die Ostseeküste befahren:

        http://www.zollitschcanoeadventures....es/ostsee.html

        Eine Aktion, die nicht nur Befürworter fand:

        http://www.seekajakforum.de/forum/read.php?1,8200

        Gibt auch noch andere, wie man dem thread s.o. entnehmen kann.

        Unser user CKanadier befährt z.B. mit einem Segel-Canadier gelegentlich das Meer, aber umgebaut zum Segelboot mit Seitenschwertern. Er hat lange geübt.

        Und die Polynesier haben mit ihren Ausleger- Kanus gewaltige Seereisen unternommen.

        Also: es gibt nichts, was es nicht gibt. Man kann auch im Faß die Niagara-Fälle befahren und es überleben. Hat auch schon jemand gemacht. Aber ganz grundsätzlich passen Canadier und Meer nicht zusammen. Und für einen Anfänger schon gar nicht.
        Die dänische Ostseeküste kenne ich ganz leidlich von meinem Angel- Motorboot aus. Mit einem Canadier, den ich auch besitze, bekommt mich niemand auf`s Meer.
        Belte und Sund besitzen nicht nur große Wasserflächen, die jedem kleinen Boot bei Wind gefährlich werden können, sondern weisen auch eine erheblich Strömung auf . Jeden Tag werden durch Gezeiten, Wind, Luftdruck gewaltige Wassermassen durch diese Engstellen gepumpt, hin- und zurück. Diese starken Strömungen unterscheiden das Meer von Binnenseen. Da kann man auch bei scheinbar kurzen Strecken mit seinen schwachen Paddelkräften schnell mal überfordert sein. Canadier sind generell anfällig für Winddrift. Wirken Winddrift und Strömung zusammen in eine Richtung, bekommst Du Probleme.

        Ich erinnere mich auf meine erste Fahrt mit einem Angelboot auf dem kleinen Belt bei Fredericia als Anfänger. Schönes Wetter, kaum Wind. Ich hatte noch keinen Führerschein See und folglich nur einen führerscheinfreien 5-PS- Außenborder, mit dem ich vorher nur auf der Eider gefahren war. Ich fuhr, fast Vollgas, mit schäumender Bugwelle, mußte dann jedoch anhand einer Landmarke feststellen, daß ich auf der Stelle fuhr. Die 5 PS schafften es grade, die starke Strömung auszugleichen.

        Ditschi
        Zuletzt geändert von Ditschi; 23.07.2016, 17:55. Grund: Ergänzung

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        • Martin206
          Lebt im Forum
          • 16.06.2016
          • 8597
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Küstennah mit dem Canadier?

          Auch von mir ein klares "Laß es!"

          Selbst ein geübter Fahrer kann hier ganz schnell in Not kommen.

          Stell Dir vor es kommt auch nur etwas Wind auf ...das ist mit dem Kanadier - am Ende noch solo - alles andere als leicht zu Paddeln, da brauchst Du Übung, d.h. Kraft, Kondition und vor allem kräfteschonende Technik ...was Du wohl als Einsteiger kauf drauf hast.
          Und Wind kann am Meer immer schnell auftreten ...das einzuschätzen (ob Wind kommen könnte oder nicht) ist wohl einzig Sache eines mti dem Meer vertrauten Einheimischen - und auch da passieren fehler.

          Wenn Du da mal rüber willst, dann leih Dir ein Seekajak (bei schönem Wetter!) oder ein Boot mit Motor.
          Aber laß das mit dem Kanadier und spar Dir den Transport.

          Gruß
          -Martin-
          "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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          • raftinthomas
            Erfahren
            • 31.01.2007
            • 289
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Küstennah mit dem Canadier?

            Ich bin alles, aber sicher kein Freund von OCs auf dem Meer auch wenn ich das schon gemacht habe. incl. spielen in der Brandung. Ich bin auch vieeel lieber mit dem Seekajak unterwegs. Wer aber nicht im Seekajak geübt ist, für den wird's damit eher schwieriger als ungefährlicher.
            Aber: 300 Meter, da braucht man 3 Minuten zu paddeln. So schell dreht kein Wetter.
            Bei gutem Wetter und geringem Wellengang ganz sicher keine Sache, auch nicht als Anfänger. So ein paar grundlegende Dinge sollte man natürlich beachten, Schwimmwesten selbstverständlich, auch ein Handy in wasserdichter Hülle beispielsweise.

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            • Martin206
              Lebt im Forum
              • 16.06.2016
              • 8597
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Küstennah mit dem Canadier?

              Wenn das 300 oder 600m sind, könnte es natürlich klappen.
              Sollte man halt aufpassen, daß man nicht erst den Rückweg antritt wenn der Wind da ist, denn ob man dann noch 6km/h gegen den Wind paddelt (300m/3Min.) - ungeübt und solo in nem Kanadier?
              (Wie erkennt man ob gleich Wind kommt?)

              Kommt halt auch auf's Seekajak drauf an. Wenn Du das so gern fährst, hast Du sicher ein gutes, sportliches Teil, was sich für den Anfänger natürlich nicht einfach fahren läßt. Aber so ein Prijon Seayak (oder Ähnl.) läßt sich bei Wind und Wellen sicher besser/einfacher fahren als ein Kanadier (am Ende noch einer mit hoher Bordwand oder so ein G... mit segelähnl. Fortsätzen vorn+hinten).

              > Schwimmwesten selbstverständlich, auch ein Handy in wasserdichter Hülle
              Gut, daß Du drauf hinweißt!
              Bleibt noch die der Wassertemp. angepaßte Kleidung, eine Wind-/Regenjacke ins Boot zu schmeißen, ein vorheriges Fragen von Einheimischen ob es dort was besonderes (gefährliches?) zu beachten gibt oder etwaige Vorschriften/Verbote und jemand Bescheid sagen wohin man unterwegs ist ...dann ist das (nahezu) perfekt.

              PS: Natürlich wäre ich früher da auch einfach rüber gefahren. Aber man lernt ja dazu, sprich muß nicht unbedingt durch gefährliche Situatioinen schlauer werden, wenn es auch Kurse, Lehrbücher und das Internet gibt.
              "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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              • Schnapsmax
                Fuchs
                • 11.06.2007
                • 1439
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Küstennah mit dem Canadier?

                Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
                ...

                > Schwimmwesten selbstverständlich, auch ein Handy in wasserdichter Hülle
                Gut, daß Du drauf hinweißt!
                Bleibt noch die der Wassertemp. angepaßte Kleidung, eine Wind-/Regenjacke ins Boot zu schmeißen, ein vorheriges Fragen von Einheimischen ob es dort was besonderes (gefährliches?) zu beachten gibt oder etwaige Vorschriften/Verbote und jemand Bescheid sagen wohin man unterwegs ist ...dann ist das (nahezu) perfekt....
                Du hättest meinen Beitrag #3 auch direkt kopieren können
                Schöne Grüße
                Max

                Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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                • Martin206
                  Lebt im Forum
                  • 16.06.2016
                  • 8597
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Küstennah mit dem Canadier?

                  Stimmt.
                  Aber auch schön zu merken, daß man recht ähnlich denkt.
                  "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                  • HAL 23562
                    Dauerbesucher
                    • 31.12.2005
                    • 558
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Küstennah mit dem Canadier?

                    Als Mensch von der Küste schließe ich mich voll inhaltlich Ditschi an: Lass es!

                    Du bist wenig geübt, kennst die Verhältnisse nicht hinreichend und willst mit einem nach m.M. grundsätzlich ungeeigneten Gerät da rumschippern. So was geht oft gut, aber die Wahrscheinlichkeit von Problemen ist erheblich größer, als auf Gewässern, die für C geeignet sind. Ach ja und 300 oder 600 Meter mal eben in ein paar Minuten paddeln schau ich mir gern an. Ungeübt und im C. Und Strömungen, die dem dann auch noch entgegenstehen, sieht man meist nicht.

                    Leider gehts den Küstenbewohnern halt oft wie den Bergbewohnern: Sie wissen um die Gefahren, warnen auch davor und - werden vielfach günstigenfalls ignoriert. Das ist dann der Stoff von dem das Fernsehen für die Küstenwache und die Bergretter zehrt.

                    HAL

                    P.S. Ich hab übrigens ein paar tausend Kilometer Paddeln, etliche Jahre Surfen in den Armen und kenne die Freuden unerwarteter Böen und plötzlichem, ablandigen oder auffrischenden Windes.
                    Zuletzt geändert von HAL 23562; 25.07.2016, 15:44.
                    Vieles kommt - aber alles geht!

                    Den Plünnenkreuzer, Landgänger und das neue raus&weg-Blog findet ihr entsprechend der Forumsregeln unter diesem einen Link - click!

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                    • Torres
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 16.08.2008
                      • 32305
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Küstennah mit dem Canadier?

                      Wie breit ist die Elbe zwischen Festland und Lühesand? Schon da mussten einige ganz schön lange ackern, um auf die gewünschte Seite zu kommen. Und das ist geschützte Innenkante! Ich kann auch nur warnen, man treibt schneller ab, als man denkt und ohne Routine gehen Fehler sehr schnell. Begleitung nutzt auch wenig, wenn Dich der Kälteschock trifft oder Du in Panik gerätst, können die Dir auch nicht helfen, schon gar nicht mit Canadier. Da kann man weder schleppen, noch festhalten.
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • sentient
                        Gerne im Forum
                        • 28.05.2015
                        • 54
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Küstennah mit dem Canadier?

                        Ganz einfach: Tu´s nicht

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                        • Stephan Kiste

                          Vorstand
                          Lebt im Forum
                          • 17.01.2006
                          • 6888
                          • Privat

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                          #13
                          AW: Küstennah mit dem Canadier?

                          Zitat von Boreas Beitrag anzeigen
                          Ich bin ja ein recht neuer Paddler, mit einem Mad River Explorer 15 unter dem Allerwertesten.

                          Demnächst fahre ich zu einer Verwandten an die dänische Ostsee, und habe auf der Karte 3 kleinere vorgelagerte Inseln gesichtet. Sie sind so zwischen 300 und 600m vom Festland entfernt, und alles ist nautisch gesehen ziemliches Flachwasser (was natürlich nichts mit Stehhöhe zu tun hat...). Dabei regte sich der Plan, das Boot doch einfach mitzunehmen und auf Erkundungstour zu gehen.

                          Welche Tips habt Ihr für Anfänger, die einen Canadier zum übersetzen nutzen wollen? Ich würde wohl extrem dicht an den Küsten dieser Inseln entlang paddeln, das einzige freie Stück sind diese paarhundert Meter vom Festland. Aber auch die wollen ja nicht unterschätzt sein.

                          Welche Tips sollte ich unbedingt mitehmen?
                          Gibt 3 Gründe die dagegensprechen:
                          Anfänger
                          Canadier
                          Ostsee

                          das passt einfach nicht.
                          Klar gibts genügend Leute, die das machen würden,
                          es ist ja auch keine Geht/ Geht nicht Entscheidung
                          aber es wäre sehr leichtsinnig und so passieren immer wieder
                          Unfälle.

                          Kommentar


                          • earlyworm

                            Erfahren
                            • 07.03.2007
                            • 387
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Küstennah mit dem Canadier?

                            Hallo,

                            ich paddle schon einige Jahre, hauptsächlich in Skandinavien aber noch nie auf dem Meer.

                            Ich hatte aber mal folgende Situation in Schweden als ich solo im Canadier unterwegs war:
                            Das Flüsschen was ich hinunter gepaddelt bin durchfloss einen See. Ich bin als vom windgeschützten Fluss auf den See raus... bzw. ich wollt dort am Ufer entlang paddeln. Ich habe das nicht geschafft. Der Wind und die damit erzeugten Wellen haben es mir unmöglich gemacht im Canadier annähernde die Richtung oder Geschwindigkeit zu halten welche nötig gewesen wären um das ganze noch als Paddeln bezeichnen zu können.

                            Ich konnte (aufgrund der Windrichtung) wieder zurück in dein Fluss paddeln und musste bis zum Abend warten bis es windstill war.
                            Wäre diese Situation auf dem Meer gewesen und die Wind und Wellenrichtung Richtung offene See ... ich glaube ich wäre da etwas in Panik geraten.

                            Bei unsere Kanutour in Lappland letztes Jahr (siehe Reiseberichte) habe ich den Wind ebenfalls als das gefährlichste wahrgenommen. Mehr als die ganzen Stromschnellen welche wir gepaddelt haben. So meine Einschätzung.

                            Ob du es machen solltst oder nicht liegt bei dir. Nicht jede Entscheidung muß ja vernünftig sein aber der Input hier im Thread ist eindeutig ... dann zu sagen "ich hab von nichts gewußt" geht jetzt nicht mehr

                            Grüße
                            Holger
                            ------------------------------------------------
                            http://www.canoeguide.net
                            Only the early worm catches the fish
                            ------------------------------------------------

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