Als Frau alleine

[Gwenny]

AW: Als Frau alleine

Ich habe bisher erst einmal versucht, solo unterwegs zu sein. Das war allerdings recht erfolglos, denn bereits am zweiten Abend wurde ich von vier netten jungen Männern adoptiert, die sich erboten, mir das Wasser zu tragen, die für mich kochten... eigentlich wäre es mal wieder an der Zeit...

Ansonsten wenn man fürs "erste Mal" doch zur vorsicht wen dabei haben will, muss man den ja nicht erst auf dem WHW kennen lernen Vll besteht dann ja auch die Möglichkeit sich ab und an mal vorher zu sehen und kennen zu lernen.

Wobei sowas auch in die Hose gehen kann.
Ich habe mir mit einem vermeintlich guten Bekannten, mit dem ich zuvor einige Ein- bis Zweitagestouren gemacht hatte, letztes Jahr auf einer Grönland-Exkursion das Zelt geteilt. Er hat weder beim Auf-/Abbau des Zeltes geholfen, noch kam er auf die Idee zu kochen oder den Abwasch zu erledigen. Er stand einfach daneben und wusste nichts mit sich anzufangen...
Da seine Schulterriemen etwas drückten, war mein Rucksack die ersten zwei Tage 6 kg schwerer als seiner. Ein paar Wochen zuvor hatte ich mich verhoben und war noch nicht wieder richtig fit. Als mein Rücken schließlich streikte, nahmen mir andere Teilnehmer einige Dinge ab... und irgendwann fiel auch er aus allen Wolken.

War ich froh, dass Leute dabei waren, die ich vorher noch nicht kannte... und dass ich keine längere Tour mit ihm allein unternommen habe.

[anja13]

AW: Als Frau alleine

Hallo Caipi und Ihr anderen!

Ich war dieses Jahr im Mai das erste Mal allein unterwegs - auf dem WHW!

In meiner Umgebung haben mich viele für verrückt erklärt und nicht wirklich verstanden, wie ich das machen kann und was ich daran finde.

Ich kann die meisten Aussagen hier nur bestätigen:

- Es ist total entspannend, allein unterwegs zu sein - man braucht auf niemanden Rücksicht nehmen, kann selbst das Tempo und Strecke bestimmen u. in Ruhe seinen Gedanken nachhängen.

- Auf dem WHW ist man nie wirklich allein. Ich habe eine Menge Leute getroffen u. bin ganz schnell ins Gespräch gekommen - zu zweit oder zu mehreren ist dies nicht so einfach (finde ich), aber man hat auch die Möglichkeit, allein zu bleiben.

Am 2ten Tag bin ich ein Stück Weg mit einem Pärchen gegangen, das ich vorher in der YH getroffen hatte. Abends im Bunkhouse habe ich 2 Briten getroffen, mit denen ich mich gut unterhalten habe. Morgens hat es sich ergeben, dass der eine gleichzeitig mit mir los ist. Die Chemie hat gestimmt, so dass wir die nächsten 2 Tage zusammen unterwegs waren und uns sogar ein Twin-Room im B&B geteilt haben.
Auf dem Weg (und spätestens abends im Pub) haben wir immer wieder die gleichen Leute unterwegs getroffen, ab und zu mal ein Schwätzchen gehalten u. Geschichten ausgetauscht.

- Zum Übernachten/ Ausrüstung:
Ich habe im Hostel, Bunkhouse etc übernachtet u. kein Zelt dabei gehabt, eben um mal zu testen, ob das allein unterwegs u. wandern etc was für mich ist - WHW eignet sich dazu m.E. hervorragend dafür.
Wichtig dabei zu haben sind v.a. gute Schuhe und Regenkleidung. Ansonsten braucht man nicht so doll ausgerüstet zu sein (also kein "Expeditions"-Equipement)

- Angst/ ein mulmiges Gefühl hatte ich in keinem Moment. Auch auf meiner Tour im September nicht (Glen Affric u. Skye, diesmal mit Zelt), wo ich teilweise wirklich allein war u. auch eine Nacht mitten im Grünen verbracht habe. Wer soll mir denn dort in den Highlands etwas tun? Hier zu Hause war mir letztens schon auf dem Weg vom Parkplatz zum Treffpunkt mulmig zumute angesichts der komischen Gestalten, die sich dort rumtrieben.
Allerdings habe ich in Schottland immer jemandem gesagt, wo ich hin will und wann ich wo sein will bzw. wann ich mich wieder melde- für den Fall, dass ich mich verletzen sollte (umknicken ...) u. es kein Mobilfunknetz gibt.

Fazit: Schottland, insbesondere WHW, zum Testen und für allein reisende Frauen durchaus zu empfehlen!
Trau Dich!

[Libertas]

AW: Als Frau alleine

Also ich würde ja als Frau auf keinen Fall alleine solche Touren machen. Es mag oft gut gehen, aber du brauchst nur einmal dem Falschen über den Weg laufen.

Ich glaube auch, dass Männer für dich die besseren Ratgeber sind, weil sie am besten wissen, was einigen Leuten so im Kopf rumspukt. Viele Frauen sind da leider sehr blauäugig. Es ist zwar schade, aber als Frau sollte man grundsätzlich vorsichtig sein.

Ich bin mal auf einem Markt in eine böse Schlägerei geraten, weil ich ein junges Mädel davor bewahren wollte abgefüllt zu werden, nachdem ich ein Gespräch zwischen zwei Kerlen beim Pinkeln mitgehört habe. Das waren ganz normale Typen. Aber die wollten mit der Dinge tun, die sie sicher nicht gewollt hätte.

Unter anderem seit dem muß ich immer schlucken, wenn es um das Thema geht. Manchmal wünschte ich manches nicht gesehen und einiges nicht gehört zu haben.

Im Übrigen : Es sind mitnichten die "komischen Gestalten" vor denen ihr Angst haben solltet, sondern eher die "nett aussehenden". Das schätzen Frauen oft sehr falsch ein.

[Chouchen]

AW: Als Frau alleine

Es mag oft gut gehen, aber du brauchst nur einmal dem Falschen über den Weg laufen.

Das gilt für allein reisende Männer genauso.

[Libertas]

AW: Als Frau alleine

Das stimmt nicht, aber kann mal ein anderer Mann was dazu sagen ? Ich fürchte, ich bin vieleicht auch zu wenig objektiv.

[shorst]

AW: Als Frau alleine

Als anderer Mann kann ich mich defintiv mehr den Leuten anschließen die zuraten auch als Frau allein unterwegs sein zu können.
Immer abhängig davon in welchem Teil der Welt man ist und welche Situation gerade herscht. Aber die eigenen Augen und den Verstand benutzen sollte man als einzelner Mann genauso, dann lassen sich eventuelle gefährliche Situationen schon vorher meiden.

Ich glaube auch, dass Männer für dich die besseren Ratgeber sind, weil sie am besten wissen, was einigen Leuten so im Kopf rumspukt. Viele Frauen sind da leider sehr blauäugig. Es ist zwar schade, aber als Frau sollte man grundsätzlich vorsichtig sein.

Ich fürchte auch mit solchen Aussagen kriegst du keine Frau von deinen gutgemeinten Ratschlägen überzeugt, das roll ja sogar ich als Chauviüberzeugungstäter mit den Augen

[Sarekmaniac]

AW: Als Frau alleine

[derMac]

AW: Als Frau alleine

Im Übrigen : Es sind mitnichten die "komischen Gestalten" vor denen ihr Angst haben solltet, sondern eher die "nett aussehenden". Das schätzen Frauen oft sehr falsch ein.

Deshalb bin ich immer wieder froh, dass ich nicht "nett aussehe".

Mac

[anja13]

AW: Als Frau alleine

Also ich würde ja als Frau auf keinen Fall alleine solche Touren machen. Es mag oft gut gehen, aber du brauchst nur einmal dem Falschen über den Weg laufen.

Ich glaube auch, dass Männer für dich die besseren Ratgeber sind, weil sie am besten wissen, was einigen Leuten so im Kopf rumspukt. Viele Frauen sind da leider sehr blauäugig. Es ist zwar schade, aber als Frau sollte man grundsätzlich vorsichtig sein.

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Im Übrigen : Es sind mitnichten die "komischen Gestalten" vor denen ihr Angst haben solltet, sondern eher die "nett aussehenden". Das schätzen Frauen oft sehr falsch ein.

Du hast sicherlich recht, wenn Du sagst, dass es auch nett aussehende böse Buben geben kann.
Die trifft man aber überall auf der Welt! Wenn es danach geht, könnte man als Frau nirgends allein hingehen - also sperrt uns weg, damit wir vor Euch sicher sind???

Und ich denke nicht, dass allein reisende Frauen blauäugig sind!! Es ist wohl eher so, dass wir uns die Freiheit nehmen allein zu reisen und uns nicht verrückt machen lassen. Oder hörst Du auf, eine Straße zu überqueren, nur weil Du evtl. von einem rücksichtslosen Autofahre über den Haufen gefahren werden könntest?

Mir geht es so, dass mir eher allein in einer deutschen Großstadt mulmig zumute ist als auf einer einsamen Wandertour durch die schottischen Highlands.
Die Chance, dass bei den wenigen Menschen, die man dort trifft, einer dabei ist, der einem böses will, ist doch relativ gering (rein mathematisch).

[walkingalone]

AW: Als Frau alleine

Also ich würde ja als Frau auf keinen Fall alleine solche Touren machen. Es mag oft gut gehen, aber du brauchst nur einmal dem Falschen über den Weg laufen.

Ich glaube auch, dass Männer für dich die besseren Ratgeber sind, weil sie am besten wissen, was einigen Leuten so im Kopf rumspukt. Viele Frauen sind da leider sehr blauäugig. Es ist zwar schade, aber als Frau sollte man grundsätzlich vorsichtig sein.

Ich bin mal auf einem Markt in eine böse Schlägerei geraten, weil ich ein junges Mädel davor bewahren wollte abgefüllt zu werden, nachdem ich ein Gespräch zwischen zwei Kerlen beim Pinkeln mitgehört habe. Das waren ganz normale Typen. Aber die wollten mit der Dinge tun, die sie sicher nicht gewollt hätte.

Unter anderem seit dem muß ich immer schlucken, wenn es um das Thema geht. Manchmal wünschte ich manches nicht gesehen und einiges nicht gehört zu haben.

Im Übrigen : Es sind mitnichten die "komischen Gestalten" vor denen ihr Angst haben solltet, sondern eher die "nett aussehenden". Das schätzen Frauen oft sehr falsch ein.

[Mim]

AW: Als Frau alleine

Ich hab weniger Probleme damit, mich irgendwo im Niemandsland alleine rumzutreiben als nachts in ner Großstadt. Darüber sollte man mal nachdenken.

Und ich denke die frauenspezifischen "Gefahren" sind zivilisationsbedingt. Bzw: Je mehr Zivilisation, desto wahrscheinlicher wird es, dass diese Gefahren Realität werden. (Nur meine Meinung / Erfahrung!)

Just my two cents

[lina]

AW: Als Frau alleine

In Libertas' Beispiel sollte man wahrscheinlich unterscheiden zwischen Reden und Tun.
Reden kann man viel, Worte in Taten umzusetzen ist schon ein weiterer und großer Schritt, der hoffentlich sehr unwahrscheinlich ist, dessen Wahrscheinlichkeit aber steigen kann durch ungünstige Gruppendynamik und/oder bewußtseinsverändernde Mittel.

[boehm22]

AW: Als Frau alleine

Vor meiner ersten Tour alleine hatte ich auch so viele Fragen und war verunsichert.

Die erste Tour war dann Hardangervidda im Juli, noch nicht viel los - stundenlang keine anderen Menschen. War einfach nur toll.

Seitdem war ich schon sehr oft alleine unterwegs in Schottland, Kanada, Hawaii, Yosemite etc. und freue mich immer wieder auf diese Touren "by myself" - weil ich da am meisten für mich selbst mitnehme.

Ich kann nur sagen: Frauen der Welt - traut Euch!

[Hexe]

AW: Als Frau alleine

Ich war mit 17 drei Wochen alleine in England , habe da ein Praktikum gemacht, da die Studenten frei hatten, habe ich alleine in einem Reihenhaus gewohnt, welches sehr klein war, die Haustüre habe ich zwar immer abgeschlossen Nachts, aber ich glaube die hätte man auch einfach eintreten können ! Es war eine super Erfahrung ( nicht die Haustüre ), sondern einfach auf sich alleine gestellt zu sein und viele fremde Menschen kennenzulernen. Während diesem Praktikum habe ich das Lake District kennen gelernt, und beschlossen dort im nächsten Jahr für drei Wochen meinen Urlaub zu verbringen.

Ein Jahr später war ich dann in England und bin alleine durchs Lake District gewandert! Habe allerdings nicht gezeltet sondern in Jugendherbergen, Bed and Breakfast und Backpacker Hostels übernachtet. Es war eine wunderschöne Erfahrung die ich nicht missen möchte. Allein unterwegs zu sein ist einfach anders und ich denke man muss das mal ausprobiert haben. Angst hatte ich eigentlich nie, ausser einmal Nachts, als ein betrunkener Jugendlicher in mein Backpacker Zimmer gestolpert kam, da habe ich fast laut aufgeschrien, er hatte sich aber höflich entschuldigt und ist von dannen getorkelt ( ich glaube der war die Nacht noch in den verschiedensten Ziimmern, bis er seines endlich gefunden hatte ) .

Also ich kann dir eine Solo Tour nur empfehlen!

Also TU ES !!!!

[shorst]

AW: Als Frau alleine

In Libertas' Beispiel sollte man wahrscheinlich unterscheiden zwischen Reden und Tun.
Reden kann man viel, Worte in Taten umzusetzen ist schon ein weiterer und großer Schritt, der hoffentlich sehr unwahrscheinlich ist, dessen Wahrscheinlichkeit aber steigen kann durch ungünstige Gruppendynamik und/oder bewußtseinsverändernde Mittel.

Ich glaube darum geht es gar nicht, es ist leider Realität, daß Frauen in wesentlich höheren Maße Opfer von sexuellen Übergriffen sind, man sollte sich als Frau also schon eines potentiellen Risikos bewußt sein, sind die allermeisten glaube ich auch.
Es ist allerdings auch so, daßFrauen in einem unglaublichen Umfang häuslicher Gewalt werden, nur rät niemand Frauen davon ab Beziehungen mit Männern einzugehen, obwohl die Wahrscheinlichkeit davon betroffen zu werden ungleich höher ist.

[Chouchen]

AW: Als Frau alleine

Ach, Libertas, doch so viel editiert inzwischen?

Dennoch:

Also ich würde ja als Frau auf keinen Fall alleine solche Touren machen. Es mag oft gut gehen, aber du brauchst nur einmal dem Falschen über den Weg laufen.

Gut, überredet. Ich gehe auch nicht mehr allein ins Kino, zur Bushaltestelle, zum Einkaufen oder gar zum Arbeiten. *Sarkasmus aus*

Die Gefahr dem oder den Falschen über den Weg zu laufen, ist am eigenen Heimatort deutlich größer als irgendwo in der Pampas.

Ich glaube auch, dass Männer für dich die besseren Ratgeber sind, weil sie am besten wissen, was einigen Leuten so im Kopf rumspukt. Viele Frauen sind da leider sehr blauäugig. Es ist zwar schade, aber als Frau sollte man grundsätzlich vorsichtig sein.
(...)
Unter anderem seit dem muß ich immer schlucken, wenn es um das Thema geht. Manchmal wünschte ich manches nicht gesehen und einiges nicht gehört zu haben.

Libertas, schon mal in einem Frauenhaus gearbeitet oder in einer einschlägigen Beratungsstelle? Ich schon.

Davon abgesehen: Fast alle Frauen, die ich kenne, sind in der ein oder anderen Form bereits handgreiflich sexuell belästigt worden. Das reicht von unerwünschten Tatschereien im Bus bis hin zu Vergewaltigungen. (Die wenigen Vergewaltigungen die mir aus dem Bekanntenkreis bekannt sind, waren übrigens nie durch böse Männer, die einer Joggerin im Stadtpark auflauern, eine Diskobekanntschaft oder ein abgewiesener One-Night-Stand. Es waren immer in irgendeiner Form "Beziehungstaten".)
Die krasseren Sachen, die mir passiert sind (Nein, keine Vergewaltigungen, aber deutliche, unangenehme Übergriffe) passierten einmal in Begleitung eines Kumpels am belebten Bahnhof, zwei Mal beim bzw. im Haus und einmal im Urlaub inmitten einer Gruppe von ca. einem Dutzend Mitreisender. (Die fast schon üblichen "Ey, Schlampe, willste ficken?"-Sprüche oder das jmd. einen mal "zufällig" an die Brust greift, sind da nicht drin.) Glaube mir, die meisten Frauen ab einem gewissen Alter und ab einer bestimmten Wohnortgröße haben einschlägige Erfahrungen gemacht und sind nicht leichtsinnig.

Dennoch gehe ich jeden Tag allein vor die Tür, ich blauäugige Trulla. Oft verlasse ich sogar im Dunkeln das Haus. Huch. Ich habe nämlich keine Lust mein Leben in einem Panikraum zu verbringen und mir mein Essen liefern zu lassen. (Und selbst wenn ich das wollte, ich könnte es gar nicht, das Geld z.B. verdient sich nicht von allein.)
Und wie bereits gesagt: Auf Tour setzt man sich deutlich weniger Gefahren durch Übergriffe Dritter aus, als im scheinbar vertrauten Umfeld. Das heisst nicht, dass nichts passieren kann. Aber die Gefahr, dass mich drei Kerls sexuell anmachen, dann auf "Aggro" umschalten und mir ins Gesicht spucken, ist am eigenen Wohnort erfahrungsgemäß höher. Und nein, auch dann wenn haufenweise Leute rumstehen, hilft erst einmal keiner.

Und noch was anderes: Meines Wissens ist die Gefahr für (junge) Männer Opfer einer Gewalttat zu werden, größer als für Frauen. (Hierbei sind natürlich nicht nur Sexualdelikte gemeint, sondern alle Gewalttaten.)
Also, Jungs, geht nicht mehr aus dem Haus, es könnte jmd. versuchen euch die Fresse polieren.

[Markus K.]

AW: Als Frau alleine

Die krasseren Sachen, die mir passiert sind (Nein, keine Vergewaltigungen, aber deutliche, unangenehme Übergriffe) passierten einmal in Begleitung eines Kumpels am belebten Bahnhof, zwei Mal beim bzw. im Haus und einmal im Urlaub inmitten einer Gruppe von ca. einem Dutzend Mitreisender. (Die fast schon üblichen "Ey, Schlampe, willste ficken?"-Sprüche oder das jmd. einen mal "zufällig" an die Brust greift, sind da nicht drin.) Glaube mir, die meisten Frauen ab einem gewissen Alter und ab einer bestimmten Wohnortgröße haben einschlägige Erfahrungen gemacht und sind nicht leichtsinnig.

Wie gehst Du als Frau in dieser Situation mit dem (den) Täter(n) um? Und wie hat Deine Begleitung reagiert?

[Boltar]

AW: Als Frau alleine

Ich finde es echt schade, dass man sich als Frau überhaupt solche Gedanken machen muss und nicht frisch, frommm, fröhlich, frei einfach draufloswandern kann.

Naja, ich würde vlt darüber nachdenken, wenn man sich unsicher fühlt, einen Selbstverteidigungskurs für Frauen zu machen, oder WT.
Ich habe selbst 6 Jahre Ju-Jutsu gemacht und während dieser Zeit einige Techniken gelernt, die auch dem stärksten Mann ziemlich weh tun. Meine Mitsportlerinnen sagten mir auch, dass man sich vor allem sicherer fühlt und in diesen Situationen nicht kopflos wird.
Wahrscheinlich kann man dann auch befreiter wandern und das Alleinsein besser genießen.

Natürlich hilft das auch alles nicht, wenn man von 4 oder 5 Typen angefallen wird.

Lg Boltar

[Querwelt]

AW: Als Frau alleine

Moin!

Ich bin den WHW 2007 mit meinem damaligen Freund zusammen gelaufen (im Sommer). Ich hätte da keine Bedenken gehabt alleine unterwegs zu sein (an einem Tag kam uns auch ein Solomädel aus der Gegenrichtung entgegen). Es gibt eine Wegstrecke im Bereich der Moore, die etwas einsamer ist und von der Versorgung nicht ganz einfach, aber wenn du in der Lage bist für 4 Tage Futter mitzutragen, dann ist das kein Problem. Wasser ist auf dem WHW so simpel, wie ich es selten sonst erlebt habe- rinnt überall vom Berg....

Zu Solotour: Ich war bereits mehrfach in Deutschland und Spanien und Indien alleine unterwegs (mit Fahrrad und mit Rucksack zu Fuß) und hatte eigentlich nie ein Problem mit Menschen (nein, der böse Mann steht nicht stundenlang in der Wildnis hinter einem Baum und wartet gerade darauf, dass ich vorbei komme :-)) Da sind (zumindest in Spanien und Indien) räudige Hunde eher problematisch. Im Gegenteil habe ich sogar eher die Erfahrung gemacht, wenn ich wirklich jemanden gebrauchen konnte, dann war auch jemand da oder es fand eine Begegnung statt. Das soll jetzt weder übersinnlich klingen noch zu Leichtfertigkeiten verleiten, aber meine Erfahrung war bisher immer: es ist gut für mich gesorgt. Zur Not kann frau sich ja evtl vor heiklen Wegstrecken auch mit anderen Wanderern zusammentun (sollte zumindest in der klassischen Wandersaison möglich sein), die man vielleicht vorher schon aufgabelt oder man hinterlässt wie bei Berghütten auch bei Kontaktpersonen oder -orten "Woher- Wohin-Infos". Ich persönlich finde Solotrips immer sehr bereichernd, weil man ganz anders "bei sich selbst" ankommt, als wenn man immer zu zweit oder in der Gruppe unterwegs ist, auch wenn es natürlich nett ist, bestimmte Erlebnisse zu teilen.

Hoffe, dir etwas weitergeholfen zu haben, Gruß Silke

[Pumba]

AW: Als Frau alleine

flamewar, flamewar, flamewar (nein, bitte nicht ;)) -- zur häuslichen Gewalt: Wissenschaftler sind doch immer wieder zu interessanten Erkenntnissen fähig. Für Deutschland gilt, wenn man die zu Grunde liegende Studie denn als seriös erachtet, dass zwischen 40 und 45% der in gemeinsamen Haushalten lebenden Menschen angeben, Opfer von Gewalt geworden zu sein (45% Männer, 41% Frauen). Demnach sollte man also Männern davon abraten mit Frauen Beziehungen einzugehen, da statistisch mehr Männer als Frauen häusliche Gewalt erleiden (und ertragen?). aber man lese selbst... [taz.de]

und zum Thema? Im großen und ganzen wird man in west- und mitteleuropäischen Staaten, insbesondere zum Norden hin, recht sicher unterwegs sein (ob das auch gilt, wenn man den Insaßen eines rostigen Kastenwagens mit rumänischem Kennzeichen begegnet, die einem eine Mitfahrgelegenheit anbieten und im Dunstkreis dessen meine offen getragene Ausrüstung und die Abdrücke am Rucksack mustern? Mitfahrgelegenheit hin oder her, ich bin zu Fuß weiter...).
Während meiner Zeit in Irland bin ich gelegentlich für Tage im Hinterland unterwegs gewesen (hauptsächlich Wicklow Mountains), dort würde ich ohne zu zögern wieder hin. Sogar als ich aus Versehen in ein militärisches Sperrgebiet eingedrungen bin, bin ich -mit mehr Glück als Verstand- heile rausgekommen: Es war Übungszeit einer Panzertruppe und die haben mich ganz selbstverständlich an's andere Ende des Sperrgebietes gefahren und nur gebeten, in den nächsten Wochen noch niemandem zu erzählen, dass ich Panzer gefahren bin; ansonsten bin ich gelegentlich mit anderen Nationalparkwanderern in Kontakt gekommen, darunter auch die eine oder andere solo tourende Frau. aber hey, ich hatte in 1 1/2 Jahren Irland nie Ärger; am Stadtrand Dublins habe ich auch um 23 Uhr Spätherbstabends noch jemanden gefunden, für den es kein Problem war statt 600m nach Hause zu fahren noch 180km zu fahren um mich nach Hause zu bringen (ok, ich hab ihm vor meiner Haustür dann 20€ in die Hand gedrückt; es wäre ihm aber kein Problem gewesen hätte ich das nicht getan). Auf dem Rückweg via Belfast, Glasgow, Edinburgh traf ich überwiegend nette Menschen; in einem Belfaster Innenstadtbus wurde ich jedoch von einem älteren Herren gewarnt, nicht weiter als "noch 2 oder 3 Stationen" zu fahren, weil es sonst "nasty" werden könnte. Wenig später lief ich also ziemlich flott (und mit 20kg auf dem Rücken, uarghs) mit einem paranoiden Libanesen entlang einer größeren Straße Richtung Zentrum ("better the cops catch us walking the middle lane than being right in front of the alley when the gang shows up"). Im Nachhinein wäre ich alleine wohl besser dran gewesen, bis auf das ich die Jugendherberge wohl nie gefunden hätte...
...und ansonsten? Zwischen Glasgow und Edinburgh war natürlich a biss'l mehr los auf den Straßen, im Großen und Ganzen aber eine freundliche Gegend, zumindest wenn man den "nice homeless" zugerechnet wird, denen die Gastfreundschaft ein Dach und eine Mahlzeit zugesteht. Ich habe zwar stets darauf hingewiesen, dass ich gerade auf dem Weg nach Deutschland bin und in Edinburgh nur eine Schulfreundin besuchen werde, war aber wohl trotzdem homeless genug ;) Oft wurde ich übrigens von warmherzigen Frauen mit nach Hause gebracht; das deutet für mich darauf hin, dass die ganze Gegend dermaßen freundlich ist, dass man als Frau allein unterwegs keine Angst haben braucht, Fremde auf der Straße einzusammeln und in's eigene Haus einzuladen.

Trotzdem: Sei wachsam&sei bereit. Rüste dich so aus, dass du einem halbherzigen Gelegenheits-Übergriff gewachsen bist (und damit meine ich nicht ausschließlich physikalisch vorhandene Ausrüstung. Eine selbstsichere Ausstrahlung und ein bißchen Menschen verschiedenen Gemüts näher kennengelernt zu haben kann in heiklen Situationen ebenso hilfreich sein...)