Schweden-Urlaub

[Ditschi]

[QUOTE=Peacem4ker;n3219345] Das Problem ist ja nur, dass es hier quasi nirgends erlaubt ist, solange du nicht einen bekannten hast, dem ein Waldstück oder See gehört. [/QUOTE

Immer wieder zwei Irrtümer so alt wie das Forum.

Irrtum Nr. 1: In D darf man nichts. Stattdessen ist in D in den unterschiedlichen Bundesländern eine ganze Menge erlaubt. Meine Vorredner haben es ausgeführt. Man muß sich allerdings damit beschäftigen, um zu wissen, was wo erlaubt ist.

Irrtum Nr. 2: Wenn etwas generell verboten ist, ist es auch dem Grundeigentümer verboten, der es folglich auch nicht Dritten erlauben kann. Nützt dann nichts, wenn man jemanden kennt, dem ein Wald gehört.

Ditschi

[cast]

und wenn es hier verboten hat es einen guten Grund, den man auch in Schweden beachten sollte. Denn gerade Touristen, die im schwedischen Wald das Abenteuer suchen sind da oben nicht besonders gerne gesehen, auch wenn das beim einzelnen nicht so direkt rüberkommt.
Nach diesem Sommer wurde in der schwedischen Politik wieder intensiv über Einschränkungen des Jedermannsrechts diskutiert.

[Karlsson]

Wir sind am Montag losgefahren und mit einer Pause zum Disc-Golf spielen bis zum Lägerplats Dagstorpssjön gefahren. Die Hütte selbst war bereits von zwei Leuten belegt. Die ist groß genug, dass man da problemlos mit 6-8 Leuten schlafen kann, aber ich weiß nicht, wie da so die Etikette ist:

Solche Lagerplätze sind typischweise nicht für Autofahrer gedacht. Dieser Lagerplatz ist Teil des Skaneleden, eines Wanderwegs. Wenn man das beachtet hat, spricht man sich mit den Menschen vor Ort ab. Typischerweise sind es andere Deutsche

[qwertzui]

"In der Dämmerung haben wir dann versuch einen Bogen zu bauen. 15 Meter weit konnten wir zwar schießen, wirklich genau war er aber nicht."

Was habt ihr als Sehne verwendet? Wie habt ihr den Bogen gebaut? Ihr probiert, ob das ginge, nicht um damit wirklich auf lebendige Tiere zu schießen?

[qwertzui]

Doppelpost entfernt

[Peacem4ker]

"In der Dämmerung haben wir dann versuch einen Bogen zu bauen. 15 Meter weit konnten wir zwar schießen, wirklich genau war er aber nicht."

Was habt ihr als Sehne verwendet? Wie habt ihr den Bogen gebaut? Ihr probiert, ob das ginge, nicht um damit wirklich auf lebendige Tiere zu schießen?

Ja, hatten nicht vor jagen zu gehen. Wir haben Angelsehne genommen, die anderen Seile, die wir hatten, waren zu dick.

[...]Die Regeln unterscheiden sich da gar nicht so stark von Schweden, nur dass es in einigen Gebieten weniger nichtprivate und nichtlandwirtschaftliche Flächen gibt.[...]

Tatsächlich ist das der Grund, weshalb ich es in Deutschland für deutlich schwieriger halte: Es ist dichter besiedelt, hat dazu weniger Flächen auf denen ich Dinge machen kann, ergo wird es schwieriger "einsame" Plätze zu finden, insbesondere wenn man neu ist und die Geheimtipps nicht kennt.
Meine erste Idee, ich wollte sowas eigentlich schon im Sommer (damals noch allein) an der Müritz machen, habe ich nach kurzem googlen verworfen. Ja, eine Nacht darf ich irgendwo schlafen, aber nur wenn, wenn, wenn... und das war dann bspw. an der Müritz quasi nur möglich, wenn ich im Umkreis von paar 100 Metern das nächste Dorf hatte. Vielleicht habe ich auch die Regeln nicht verstanden, aber es sah mir wesentlich eingeschränkter aus, als in Schweden. Im Grunde: In Deutschland ist es da erlaubt, wo es explizit erlaubt ist, während es in Schweden da erlaubt ist, wo es nicht verboten ist.

Wenn ich das richtig lese, darf ich in Deutschland auch kein Feuer machen.
Ausserdem hätte ich in Deutschland nicht angeln dürfen, da ich als Hamburger erstmal einen Kurs mit Anwesenheitspflicht (und keinen Online-Kurs) machen muss.
Sind auf jeden Fall nochmal zwei ziemlich einschneidende Punkte für mich gewesen.

Wenn du Geheimtipps für abgeschiedene Plätze hast, wo ich das alles machen kann, bin ich definitiv ganz Ohr.

EDIT: https://roadsurfer.com/de-de/blog/wi...n/deutschland/
Wenn ich der Seite glauben darf, ist in fast jedem Bundesland wildcampen mit Zelt grundsätzlich erstmal verboten, solange keine Erlaubnis ist. Ohne Zelt, also biwakieren o.ä. wäre wohl möglich. Aber das wir das wirklich komplett ohne Zelt durchziehen, war für uns auch nicht von Anfang an absehbar.

Solche Lagerplätze sind typischweise nicht für Autofahrer gedacht. Dieser Lagerplatz ist Teil des Skaneleden, eines Wanderwegs. Wenn man das beachtet hat, spricht man sich mit den Menschen vor Ort ab. Typischerweise sind es andere Deutsche

Okay, also bei den beiden wo wir waren haben wir keinen einzigen Deutschen gesehen. Beim ersten standen auf dem Parkplatz drei schwedische Autos und unseres und im Haus bzw. der näheren Umgebung war ein Pärchen (im Haus), wir beide und ein einzelner Typ.
Beim zweiten standen dann locker 20 Autos (aber auch alle mindestens skandinavisch, großteilig schwedisch). In der Hütte hatte es sich ne große Gruppe, so 15 Leute wohl, gemütlich gemacht und hatte ziemlich viel Bier und Musik dabei. Dazu haben es sich dann viele kleinere Gruppen mit Hängematten in den Bäumen gemütlich gemacht.

[atlinblau]

Tatsächlich ist das der Grund, weshalb ich es in Deutschland für deutlich schwieriger halte: Es ist dichter besiedelt, hat dazu weniger Flächen auf denen ich Dinge machen kann,

Welche Dinge genau?

Meine erste Idee, ich wollte sowas eigentlich schon im Sommer (damals noch allein) an der Müritz machen, ...

Im Nationalpark eine schlechte Idee,

Wenn ich das richtig lese, darf ich in Deutschland auch kein Feuer machen.

Jedenfalls nicht im Wald...

Ausserdem hätte ich in Deutschland nicht angeln dürfen, da ich als Hamburger erstmal einen Kurs mit Anwesenheitspflicht (und keinen Online-Kurs) machen muss.
Sind auf jeden Fall nochmal zwei ziemlich einschneidende Punkte für mich gewesen.

Jepp - in DE mit Angelschein + Gewässerschein in SWE mit Angelkarte

Wenn du Geheimtipps für abgeschiedene Plätze hast, wo ich das alles machen kann, bin ich definitiv ganz Ohr.

Als Paddler in Brandenburg gibt es für mich keine wesentlichen Unterschiede gegenüber Schweden - bin auch kein Angler oder Jäger
>>>klick

[Muecke]

Ausserdem hätte ich in Deutschland nicht angeln dürfen, da ich als Hamburger erstmal einen Kurs mit Anwesenheitspflicht (und keinen Online-Kurs) machen muss.

Und das ist auch gut so. Immerhin reden wir hier von Lebewesen, die im übrigen auch mit einem Schmerzempfinden ausgestattet sind. Da ist es völlig richtig, dass hierzulande nicht jeder Möchtegern-Bushcrafter nach Belieben und ohne Sachkenntnisse auf die Tiere losgehen darf.
Von Schonmaßen, etc. -gerade in Gewässern, in denen kein künstlicher Besatz stattfindet- fange ich mal gar nicht erst an...

[walnut]

Tja
https://www.auf-nach-mv.de/angeln/to...ischereischein
https://lelf.brandenburg.de/lelf/de/...schereischein#

Und sorry wenn du auch ausgerechnet an der Müritz dein Camp aufschlagen willst, das mitm Nationalpark kam ja schon.

[cast]

Und das ist auch gut so. Immerhin reden wir hier von Lebewesen, die im übrigen auch mit einem Schmerzempfinden ausgestattet sind. Da ist es völlig richtig, dass hierzulande nicht jeder Möchtegern-Bushcrafter nach Belieben und ohne Sachkenntnisse auf die Tiere losgehen darf.
Von Schonmaßen, etc. -gerade in Gewässern, in denen kein künstlicher Besatz stattfindet- fange ich mal gar nicht erst an...

Sehen die Schweden anscheinend anders.

[Muecke]

Sehen die Schweden anscheinend anders.

Ja, leider.
OT: Du fändest es wahrscheinlich auch nicht so toll, wenn jemand ohne Jagdschein und ohne Ahnung einfach auf irgendwelche Viecher schießt. Am besten noch mit Pfeil und Bogen...

[Peacem4ker]

Welche Dinge genau?

Als Paddler in Brandenburg gibt es für mich keine wesentlichen Unterschiede gegenüber Schweden - bin auch kein Angler oder Jäger
>>>klick

Wie bereits geschrieben: Feuer, Angeln und Ruhe.
Ich habe gerade mal einige der Biwak-Plätze durchgeklickt. Von der Lage sehen mir die wenigsten davon irgendwie "abgeschieden" aus, so dass man da wirklich Ruhe hätte. Und mehrere Tage am Stück paddeln und kaum einen anderen Menschen sehen, sieht mir auch schwierig aus. Wie gesagt, ich mag mich täuschen und bin da durchaus für Tipps offen. Aber das war mein Eindruck von dem was ich mir damals ergooglet habe.

Und das ist auch gut so. Immerhin reden wir hier von Lebewesen, die im übrigen auch mit einem Schmerzempfinden ausgestattet sind. Da ist es völlig richtig, dass hierzulande nicht jeder Möchtegern-Bushcrafter nach Belieben und ohne Sachkenntnisse auf die Tiere losgehen darf.
Von Schonmaßen, etc. -gerade in Gewässern, in denen kein künstlicher Besatz stattfindet- fange ich mal gar nicht erst an...

Da stimme ich dir teilweise zu. Schonzeiten und Mindest/Maximalgrößen sind allerdings eine Tabelle, die man von mir aus verpflichtend dabei haben muss. Das erfordert keine Ausbildung oder sonstiges, sondern lediglich die Fähigkeit zu lesen.
Dass das korrekte töten der Fische gelehrt wird, halte ich für sinnvoll, und von mir aus kann man auch noch argumentieren, dass man Knoten lernen muss, damit man die Haken und Gewichte nicht überall im See verteilt.
Warum ich dafür aber 21 Stunden Präsenz brauche und nicht ein einfacher Test, wo ich das demonstriere, will mir nicht in den Kopf. Wie gesagt, das ist ja auch ausschließlich in Hamburg so. In (ich glaube) allen anderen Bundesländern, kann ich mich größtenteils online vorbereiten.

Und sorry wenn du auch ausgerechnet an der Müritz dein Camp aufschlagen willst, das mitm Nationalpark kam ja schon.

Naja, als jemand der sich nicht so auskennt ist das naheliegend: Dort gibt es einen Kanu/Kajak-Verleih, man kann prinzipiell in verschiedene Richtungen, aber ja, der Nationalpark war ja eben das, was am Ende der Grund war, weshalb ich es ausgeschlossen hab. Und wenn ich mir eine Naturpark/Nationalpark Karte von Meck-Pomm angucke, dann ist die ziemlich deckungsgleich, mit allem, was bei Google-Maps als dunkelgrün angezeigt wird. Genau in so eine Gegend, inklusive einem Gewässer, mächte ich ja aber nunmal.

[atlinblau]

Und mehrere Tage am Stück paddeln und kaum einen anderen Menschen sehen, sieht mir auch schwierig aus.

... und das war bei euch so? Ich denke, das in der Hauptsaison mehr los ist...

[Enja]

An der Müritz ist nicht überall Nationalpark. Drüber stolpern kann man auch nicht. Aber es ist überall ziemlich belebt. Wir sind durch die Seenplatte schon kreuz und quer durchgelaufen und geradelt. Falls da Wildcamping üblich wäre, würde mich das wundern.

[Peacem4ker]

... und das war bei euch so? Ich denke, das in der Hauptsaison mehr los ist...

Zumindest die drei Nächte auf dem Bolmen: Ja. Auf einer anderen Insel haben wir mal andere Menschen gesehen und auf dem Wasser vllt in 3 Tagen 5 Boote, aber näher als 200m war uns sicherlich zu keinem Zeitpunkt jemand. Im Sommer ist das vermutlich etwas anders, und ich hatte auch hier nicht erwartet, dass es sooo wenig ist, deshalb war ursprünglich ja auch die Insel weiter im Norden, etwas entfernter des Kajakverleihs angedacht.
Laut den Betreibern kann aber auch in der Hauptsaison jeder seine eigene Insel zum Übernachten haben.

Zum Wochenende wurde es dann etwas voller, das meißte Tagesausflügler, zum Angeln.

[Shuya]

Und das ist auch gut so. Immerhin reden wir hier von Lebewesen, die im übrigen auch mit einem Schmerzempfinden ausgestattet sind. Da ist es völlig richtig, dass hierzulande nicht jeder Möchtegern-Bushcrafter nach Belieben und ohne Sachkenntnisse auf die Tiere losgehen darf.
Von Schonmaßen, etc. -gerade in Gewässern, in denen kein künstlicher Besatz stattfindet- fange ich mal gar nicht erst an...

Nunja, wobei hier in D auch mit zweierlei Maß gemessen wird.
Während der "Stammangler" seinen Schein mit Prüfung ablegen muss, darf der gelegenheits-Urlaubs-Angler soch sowas auch mal gegen eine Gebühr kaufen.
Siehe Touristenfischereischein zB in MV.
Muss man nicht nachvollziehen können.
Aber der Fisch steht hier sicher nicht an erster Stelle.

[Muecke]

Nunja, wobei hier in D auch mit zweierlei Maß gemessen wird.
Während der "Stammangler" seinen Schein mit Prüfung ablegen muss, darf der gelegenheits-Urlaubs-Angler soch sowas auch mal gegen eine Gebühr kaufen.
Siehe Touristenfischereischein zB in MV.
Muss man nicht nachvollziehen können.

Kann ich auch nicht nachvollziehen, v.a. weil es nicht mit meinem Verständnis des Tierschutzgesetzes zusammenpasst. Stichwort: "Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat." (Bin aber auch kein Jurist, da kann man sicher noch irgendwas dran verdrehen...)
Dieses "Angeln ohne Schein" ist allerdings auch nicht in jedem Bundesland möglich. Fischereigesetzgebung ist weitgehend Ländersache.

Aber der Fisch steht hier sicher nicht an erster Stelle.

Ja, leider. Macht es aber auch nicht besser.


Nur zur Klarstellung: Ich habe kein Problem damit, dass Menschen angeln um Fische zu essen. Aber ich finde, dass man dabei die Sachkenntnis haben sollte, das Tier ohne unnötige Schmerzen, Stress und Leid zu töten. (Ja, ich weiß, das haben auch nicht alle Inhaber eines Angelscheins...)