Die verschiedenen Ski-Typen

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  • Macintechno
    Alter Hase
    • 21.08.2008
    • 2555
    • Privat

    • Meine Reisen

    Die verschiedenen Ski-Typen

    Hallo zusammen,

    ich hätte da gerne mal eine Auskunft:

    Es gibt so viele verschiedenen Ski-Typen bei denen ich gar nicht genau weiß welcher für welche Anwendung. Gibt es irgendwo eine Übersicht die das erklärt.

    Was mich z.b. interessiert:

    Langlauf
    Back-County
    Tourenski

    Die grundsätzliche Verwendung ist mir eigentlich klar.
    Aber: Wo sind die unterschiede zw. Langlauf und Backcountry?

    Kann ich auch mit einem Backcountry-Ski eine Skitour in Alpinem Gelände machen oder ist der nur für Flache Touren geeignet..... ??

    Wäre nett wenn mir jemand mal praxisrelevante Infos oder eine Infoseite im Netz gibt...

    Vielen Dank

    Liebe Grüße
    Mac.
    Hauptgeschäft: Stammtisch Stuttgart
    Filiale: Stammtisch Reutlingen / Tübingen / Schwäbische Alb

  • hosentreger
    Fuchs
    • 04.04.2003
    • 1406

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Die verschiedenen Ski-Typen

    Die Einsatzbereiche diktieren die Unterschiede zwischen den drei genannten Typen:

    Langlaufski sind relativ schmal - sie müssen in die Loipenspuren passen (bis ca. 65 mm Breite (kann variieren - Rennski sind bedeutend schmäler). Es gibt Wachs- und Schuppenskier. Die Bindungen sind die typischen LL-Bindungen, für die es dann die genau passenden Schuhe gibt.
    LL-Ski sind nur sehr bedingt für loipenloses Gelände geeignet. Nur sehr wenige Hersteller bieten Stahlkanten für LL-Ski an.

    Back-Country-Ski (BC-Ski)
    sind überwiegend für loipenlosen Gelände konzipiert, sie sind breiter und passen nur noch bedingt in die Loipenspuren (mein Fischer E99 geht noch, andere nicht). Sie verfügen in vielen Fällen über Stahlkanten, auch hier gibt's Wachs- und Schuppenmodelle. Die herkömmlichen LL-Bindungen sind nicht geeignet, es gibt spezielle BC-Bindungen (NNN-BC-Bindungen, SNS-BC-Bindungen) mit den dazugehörigen Schuhen, die nicht zum anderen System passen (...).
    Es sind schon andere (Abfahrt-)Manöver als mit LL-Skier möglich, aber wohl nur mit der Telemark-Technik kommt man auch steilere Hänge runter (ich jedenfalls) - bitte korrigiert mich hier, falls ich schiefliege!

    Tourenski sind Alpin-Abfahrt-geeignete Skier, die auch steilste Abfahrten, Wende- und Bremsmanöver ermöglichen. Man braucht sie zum Auf- und Absteigen abseits der Pisten. Sie haben immer Stahlkanten, die Bindung läßt sich sich zum Aufsteigen an der Ferse lösen, zum Abfahren fixieren. Die Touren-Skischuhe sind ähnlich den normalen Abfahrt-Ski-Schuhen sehr viel höher, aber nicht ganz so starr. Zum Aufsteigen werden sie fast immer mit Fellen und/oder Harscheisen benutzt.
    Tourenski sind zum Gleiten (Langlauftechnik) über längere Strecken nicht (so furchtbar) gut geeignet.

    So, ich hoffe, dass das eine einigermaßen geeignete Übersicht/Einstieg war.

    Viel Spaß mei der weiteren Suche. Und netschuldigt, falsch ich doch was Falsches geschrieben habe

    hosentreger
    Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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    • Sarekmaniac
      Freak

      Liebt das Forum
      • 19.11.2008
      • 11004
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Die verschiedenen Ski-Typen

      Zu den Ski hat Hosentraeger ja schon das wesentliche geschrieben.

      Ergänzend der Hinweis, dass zu jedem Skityp ein Schuhtyp (und Bindungstyp) gehört.

      Langlaufski: leicht, "laufschuhartig", weich, wenig bis keine Isolierung (wegen des hohen Aktivitätslevels beim sportlichen Langlaufen auch nicht nötig), geringe Verwindungssteifigkeit, wenig Halt und Kontrolle. Material in der Regel Kunststoff. Damit man guten Sitz hat, wird der Schuh auf genaue Passgröße gekauft, größer kaufen und dicke socken anziehen ist nicht empfehlenswert. i.d.R. keine Laufsohle. Auf Leichtgewicht getrimmte Bindungen, bei Mißbrauch (Backcountry-Einsatz) besteht bruchgefahr

      Back-Countryski: verschiedene Schuhtypen (auch abhängig vom Bindungstyp):
      1) Nordische Bindung: Traditionelle Lederschuhe leichter, mittlerer, oder schwerer Qualität, mit oder ohne Innenschuh. Mit Schnallen oder Schnürungen (oder einer Kombination aus beidem) Dieser Schuhtyp hat eine Knöchelfestigkeit wie Wanderschuhe vergleichbarer Güte und genau wie diese eine profilierte Vibramsohle.
      2) Nordische Bindung: Kunststoff-Telemarkschuhe mit Innenschuh: Einsatzbereich nähert sich an den von Tourenski an, besserer Halt als die meisten Lederschuhe, höheres Gewicht. Steigeisenfest. Gehen ist darin ein Graus.
      3) Von Salomon gint es auch eine Backcountry-Bindung und passender Schuhe aus Kunststoff (Kennen ich nur vom Sehen)

      Allen Backcountry-Schuhen gemeinsam ist, dass die Sohle sich durchbiegen, also der Fuß arbeiten kann. Das Skilaufen in diesen Bindungen kommt dem natürlichen Bewegungsablauf sehr nahe.

      Tourenski: Plastikschuhe mit starrer Sohle und Innenschuh, schwer, steigeisenfest, sehr unbequem beim Gehen ohne Ski. Obwohl sich bei den Bindungen gegenüber früher viel getan hat (Verwendung leicher Materialien wie Kunststoffe, Titan), die schwerste Kombi. Die Bindung ist starr. Fürs Geradeauslaufen der Overkill.

      Mit Backcountryski und leichten Lederschuhen eine Gipfeltour in den Alpen zu machen, ist IMO kein Problem (solange man nicht den Ehrgeiz hat, bergab elegant durch den Tiefschnee zu wedeln).
      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
      (@neural_meduza)

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      • Sparrow
        Anfänger im Forum
        • 07.07.2008
        • 37
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Die verschiedenen Ski-Typen

        Hallo

        Zu diesem Thema habe ich auch eine Frage. Nach den Beschreibungen oben hört es sich so an, als könnte man mit einem Tourenski auch gut mal auf der normalen Skipiste fahren. Ist das richtig so?
        Da die Konstruktion (Schuh/Ski) als weicher beschrieben wird, als beim reinen Abfahrtsski, denke ich mal, dass sich einfach nicht so gut auf Tempo fahren lässt oder weniger grip auf Eisflächen auf der Piste erreicht wird.
        Stelle ich mir das so richtig vor? Wie gross sind die (gefühlten) Unterschiede zwischen Tourenski und Abfahrtsski auf der präparierten Piste?

        Ich bin drum die letzten 10 Jahre nur Snowboard gefahren, davor aber rund 8 Jahre Ski und nun bin ich letztes Jahr wieder einmal auf Skiern gestanden und hatte Spass daran. Ich würde mich als guten Snowboarder bezeichnen und auch mit den Skiern bin ich sofort wieder zurecht gekommen (ist wohl wie Fahrrad fahren).

        Da mich auch Skitouren gehen interessiert und ich das diese Saison möglichst beginnen möchte, habe ich vor mir eben Skitourenski zu kaufen, aber halt eben auch mal mit denen auf der normalen Piste unterwegs zu sein, wenn ich mal grad etwas Abwechslung vom Boarden möchte.

        Gibts Leute, die ähnlich vorgehen? Wie sind eure Erfahrungen? Oder ist das eine blöde Idee und ich müsste mir doch 2 verschiedene Paar Ski kaufen?
        (im Netz habe ich dazu eher gespaltene Meinungen gefunden, wesshalb ich etwas unsicher bin)

        Freue mich auf ein paar Tipps.

        Gruss, Michael
        Lieber mit dem Fahrrad in die Ferien als mit dem Auto zur Arbeit.

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        • Jocki
          Fuchs
          • 26.12.2008
          • 1020
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Die verschiedenen Ski-Typen

          Wenn man nicht das absolut leichteste Material wählt, kommt man auch als Durchschnittsfahrer bestens auf der Piste zurecht. Bei hohen Geschwindigkeiten fangen die meisten Ski zwar leicht zum flattern an, aber im großen und ganzen gehts super.

          Wer ne besser "Performance" sucht, investiert am besten in nen gut sitzenden Pistenskischuh mit angepassten Einlagen (Orthopäde).

          Ansonsten ist die Wahl der "richtigen" Tourenskiausrüstung fast schon ne Glaubensfrage.

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          • derMac
            Freak
            Liebt das Forum
            • 08.12.2004
            • 11888
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Die verschiedenen Ski-Typen

            Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
            3) Von Salomon gint es auch eine Backcountry-Bindung und passender Schuhe aus Kunststoff (Kennen ich nur vom Sehen)
            Um die Verwirrung perfekt zu machen: Es gibt so eine Bindung nicht nur von Salomon (aktueller Name: Salomon X-ADV Raid), sondern auch von Rottefella (NNN). Beide sind recht ähnlich, aber nicht kompatibel und es gibt (teilweise) auch Lederschuhe.

            Mac

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            • Julia
              Fuchs
              • 08.01.2004
              • 1384

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Die verschiedenen Ski-Typen

              In Norwegen (wir hatten das schon mal) heissen BC-Skier "Tourenski" bzw. Fjellski und dann gibts noch Randonnee-Skier, das ist dann wahrscheinlich vergleichbar mit dem deutschen Begriff Tourenski. Und natürlich Telemarkskier...

              Der Unterschied zwischen BC- und Fjellski ist hier in erster Linie die Stahlkante. Die gibt es auch auf durchaus loipentaglichen Skiern. Und ich würde niemals auf sie verzichten wollen, wenn ich vorhabe, den Skier auch ausserhalb einer Loipe zu benutzen. Die Frage nach Wachs/Schuppen stelle ich hier jetzt gar nicht...

              Fjellskier/BC kommen hier in verschiedenen Ausgaben, d.h. verschieden grosser Spannung, verschiedener Breite, verschieden langer Stahlkante. Und die ganz dünnen und leichten bis miteldünnen und -leichten Modelle (Atomic, Åsnes Taiga) passen problemlos in eine Loipe rein. Auf der anderen Seite gehen die Fjellskier langsam in Fjelltelemarkski (z.B. Åsnes Nansen) über. Da wird es schon deutlich breiter, schwerer und weniger Spannung (begrenzte Streckentauglichkeit, weil sich das Wachs ständig abläuft).

              Ich würde mir ja alles, was Langlauf,- BC- oder Fjellski heisst nur hier oben (Schweden oder Norwegen) kaufen, weil die Auswahl einfach viel grösser ist und auch Marken wie Fischer, Atomic und Co Modelle haben, die sie nur auf dem skandinavischen Markt vertreiben.

              Letztendlich ist immer die Frage: Was willst Du mir dem Skier machen, d.h. was soll er können?

              PS: Ooops, es ging hier wohl eher um Offpist/Piste und RUNTERfahren, nicht BC und LAUFEN...

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              • Jocki
                Fuchs
                • 26.12.2008
                • 1020
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                Zitat von Julia Beitrag anzeigen
                Letztendlich ist immer die Frage: Was willst Du mir dem Skier machen, d.h. was soll er können?
                Genau dass ist ja leider der Knackpunkt, bis man das weiß hat man meistens schon ein paar Ski durch.

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                • opa
                  Lebt im Forum
                  • 21.07.2004
                  • 6814
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                  @sparrow: spezialisierung ist alles - heute gibt es auch nicht mehr die eine schitourenausrüstung - und die tourenschi + schuhe - bindungen werden immer besser. meistens weden tourenschi /-schuhe -bindungen in drei kategorien eingeteilt:

                  aufstiegsorientiert / race
                  klassik
                  abfahrtsorientiert / (neudeutsch) freeride

                  allerspätestens die letztgenannte kategorie sollte mittlerweile auch gehobenen ansprüchen auf der piste genügen, sofern du nicht gerade rennsportlich unterwegs bist. wenn du auf der piste eher klassisch unterwegs bist (kurzschwung) tut es sicher auch die kategorie klassik zum pisteln - und ist dann zum aufsteigen noch ein bißchen leichter.

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                  • chrysostomos
                    Dauerbesucher
                    • 09.02.2005
                    • 687

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                    Zitat von Julia Beitrag anzeigen
                    Letztendlich ist immer die Frage: Was willst Du mir dem Skier machen, d.h. was soll er können?
                    Ein Ski perfekt für den Aufstieg, Piste & Freeride: Telemark!

                    Grüsse aus dem Süden

                    Marc



                    PS: ...und für das Training von Kraft, Koordination und Gleichgewicht! K2 World Piste & BD O1 Bindung

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                    • Nordstroem
                      Gerne im Forum
                      • 05.10.2008
                      • 63
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                      Hallo zusammen,

                      darf ich mich kurz anhängen und eine weitere Frage stellen?

                      habt Ihr einen Tipp für einen Laden hier bei uns im "bergigen" Ruhrgebiet,
                      die BC Ski und Schuhe führen?

                      Vielen Dank
                      Gruss
                      Nordstroem

                      Kommentar


                      • Macintechno
                        Alter Hase
                        • 21.08.2008
                        • 2555
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                        Also erstmal Danke für die kurze einführung.

                        Ich persönlich bin auf der Suche nach BC-Ski für Skandinavische Touren und auch mal um hier in D auf der LL-Loipe unterwegs sein.

                        Wie verhält sich das denn mit Ski-Ausrüstung. Kann man auf Grund von Körpergröße und Gewicht ggf. zzgl. Rucksack und dem gewünschten Anwendungsprofil denn die Passenden Ski + bindungen + schuhe ermitteln und online bestellen? Oder ist es hier so wie bei Rucksack und Wanderschuhen dass die probiert und im laden angeschaut werden müssen?

                        Finde es ziemlich anstrengend einen Händler zu finden der was ordentliches da hat - und in skandinavien zu kaufen ist ebenfalls recht kompliziert ausser man kauft es kurz vor der tour (auch unpraktisch) und nur mal eben hochfahren um dort zu kaufen lässt den preis mal ganz zügig in die höhe schnellen....

                        Ach ja und was bedeuten die verschiedenen Buchstaben bei Bindungen etc. so was wie NNN und andere???

                        Vielen Dank

                        Grüße
                        Daniel
                        Hauptgeschäft: Stammtisch Stuttgart
                        Filiale: Stammtisch Reutlingen / Tübingen / Schwäbische Alb

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                        • hosentreger
                          Fuchs
                          • 04.04.2003
                          • 1406

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                          Musste selbst mal bei Wikipedia nachschauen....

                          NNN heißt New Nordic Norm
                          SNS heißt Salomon Nordic System

                          Gruß
                          hosentreger
                          Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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                          • derMac
                            Freak
                            Liebt das Forum
                            • 08.12.2004
                            • 11888
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                            Was die Abkürzungen bedeuten ist eigentlich ziemlich egal, man sollte nur wissen welches System dahinter steckt. Für Backcountry sind SNS (heißt jetzt X-ADV Raid), NNN und NN interessant. Die Brauchen alle verschiedene Schuhe. Dann vll. noch die NATO-Bindung, die mit NN verwandt ist.

                            Schuhe sollte man natürlich probieren, wobei bei Skischuhen das Problem besteht, dass man zum probieren eigentlich längere Zeit Ski fahren müsste.

                            Ski kauft man Idealerweise nach Gewicht, was sowohl auf die Länge (Tragfähigkeit) als besonders auch auf die Vorspannung (damit der Wechsel zwischen Gleiten und Abdrücken funktioniert) einen Einfluss hat. Das geht, wenn der Versender sich auskennt, auch gut im Versand.

                            Mac

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                            • Thun
                              Dauerbesucher
                              • 27.08.2008
                              • 623
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                              #15
                              AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                              Zitat von Sparrow Beitrag anzeigen
                              Hallo

                              Zu diesem Thema habe ich auch eine Frage. Nach den Beschreibungen oben hört es sich so an, als könnte man mit einem Tourenski auch gut mal auf der normalen Skipiste fahren. Ist das richtig so?
                              Da die Konstruktion (Schuh/Ski) als weicher beschrieben wird, als beim reinen Abfahrtsski, denke ich mal, dass sich einfach nicht so gut auf Tempo fahren lässt oder weniger grip auf Eisflächen auf der Piste erreicht wird.
                              Stelle ich mir das so richtig vor? Wie gross sind die (gefühlten) Unterschiede zwischen Tourenski und Abfahrtsski auf der präparierten Piste?

                              Ich bin drum die letzten 10 Jahre nur Snowboard gefahren, davor aber rund 8 Jahre Ski und nun bin ich letztes Jahr wieder einmal auf Skiern gestanden und hatte Spass daran. Ich würde mich als guten Snowboarder bezeichnen und auch mit den Skiern bin ich sofort wieder zurecht gekommen (ist wohl wie Fahrrad fahren).

                              Da mich auch Skitouren gehen interessiert und ich das diese Saison möglichst beginnen möchte, habe ich vor mir eben Skitourenski zu kaufen, aber halt eben auch mal mit denen auf der normalen Piste unterwegs zu sein, wenn ich mal grad etwas Abwechslung vom Boarden möchte.

                              Gibts Leute, die ähnlich vorgehen? Wie sind eure Erfahrungen? Oder ist das eine blöde Idee und ich müsste mir doch 2 verschiedene Paar Ski kaufen?
                              (im Netz habe ich dazu eher gespaltene Meinungen gefunden, wesshalb ich etwas unsicher bin)

                              Freue mich auf ein paar Tipps.

                              Gruss, Michael

                              Schwierige Frage, zuallererst aber ganz grundsätzlich:
                              Natürlich kann man Tourenski auch auf Pisten einsetzen. Der einzige Unterschied zum Alpinski ist (sehr vereinfacht) die Bindung, und die arretierst Du ja bei der Abfahrt.

                              Ausführlicher: Es kommt drauf an.
                              Pistenski sind von der Form, Aufbau, etc. für den Pisteneinsatz ausgelegt. Tourenski logischerweise eher für Tiefschnee.
                              Die wichtigen Aspekte, die dann reinspielen sind u. a. die Form (Kurvenradien, etc.), die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten (Flattern der Ski), die passende Länge, etc.
                              Da unterscheiden sich aber auch die Pistenski untereinander, somit macht das dann auch nicht soo viel aus. Ein Racecarver, der bei hohen Geschwindigkeiten stabil läuft ist z. B. eigentlich eine Waffe, den die wenigsten (Gelegenheits-)Skifahrer wirklich sicher kontrollieren können. "Allerweltsski" wie sie z. B. auch in Skiverleihs zu finden sind sind deutlich weicher abgestimmt und gutmütiger. Ein guter Tourenski sollte an sowas schon rankommen können. Und Geschwindigkeit ist auf Skiern ja eh nicht alles, auch wenn die modernen Carver tendentiell dazu verleiten, (zu) schnell zu fahren.
                              Was ich eher als Schwachstelle sehen würde ist der weiche Schuh. Auf der Piste kommt die Kontrolle in erster Linie daher, dass Du absolut fest im Schuh stehst und die Kraft direkt auf den Ski bringst. Wenn Du aber nicht den Ehrgeiz hast, den Rekord auf der Streif zu brechen ist das auch ein vernachlässigbarer Faktor.
                              Auf Eis ist es so oder so scheiße, da rutscht man auch mit Rennski schnell weg. Dann zählt allein das Fahrkönnen.

                              Also: Tourenski auf der Piste geht schon (wenn auch nicht unbedingt im Hochgeschwindigkeitsbereich empfehlenswert), einfach mal ausprobieren. Wenn Du dabei bleibst steht eh früher oder später auch eine Alpinausrüstung im Keller. Am Anfang ist das Geld besser in einem Lawinenkurs samt der nötigen Ausrüstung (Pips, Sonde, Schaufel, etc.) investiert.

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                              • Julia
                                Fuchs
                                • 08.01.2004
                                • 1384

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                                Zitat von Macintechno Beitrag anzeigen
                                Ich persönlich bin auf der Suche nach BC-Ski für Skandinavische Touren und auch mal um hier in D auf der LL-Loipe unterwegs sein.
                                Da empfiehlt sich an Skiern in erster Linie der Åsnes Taiga, oder aber der Åsnes Rago oder Fischer E99, die aber beide schon etwas breiter und schwerer sind (und nur noch gerade so in die Loipe passen). Der Madshus Pellestova passt wohl auch in die Kategorie. Als Bindung würde ich dann nicht die NNN nehmen, denn die ist so breit, dass sie in der Loipe an den Seiten schabt (obwohl ich das auch einen Winter lang gemacht habe, bevor ich mir dann richtige Loipenskier zusätzlich dazu gekauft habe - es geht also zur Not auch, aber es macht nicht ganz sooooo viel Spass). Stahlkanten sind im skandinavischen Fjell unabdingbar!

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                                • Sparrow
                                  Anfänger im Forum
                                  • 07.07.2008
                                  • 37
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                                  Hallo

                                  Also Danke erst mal an alle, die sich die Zeit genommen haben, zu antworten.

                                  Es freut mich, dass ich mit meinem Vorhaben, mit Tourenski auch mal auf der regulären Piste zu fahren, nicht völlig daneben liege.

                                  Da ich eh meist in gemsichten Gruppen (als auch mit Boardern) unterwegs bin, ist das Tempo sowieso eher gemässigt und auch persönlich bin ich sicher kein Pistenraser. Daher ist das Flattern schon kaum ein Problem.

                                  Daher werde ich mich also im Fachgeschäft noch genauer informieren, geht ja nicht mehr allzu lange bis zur nächsten Saison.

                                  Wollte einfach mal fragen, nicht dass mich der im Geschäft dann nur komisch anguckt, wenn ich ihm meine Pläne schildere.

                                  Also danke nochmals für die guten Infos,

                                  Gruss Michael
                                  Lieber mit dem Fahrrad in die Ferien als mit dem Auto zur Arbeit.

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                                  • Sarekmaniac
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 19.11.2008
                                    • 11004
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                                    #18
                                    AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                                    Zitat von Sparrow Beitrag anzeigen
                                    Hallo

                                    Also Danke erst mal an alle, die sich die Zeit genommen haben, zu antworten.

                                    Es freut mich, dass ich mit meinem Vorhaben, mit Tourenski auch mal auf der regulären Piste zu fahren, nicht völlig daneben liege.
                                    Liegst Du nicht, mache ich auch. Das ganz sportliche, extreme Fahren ist damit nicht drin, wie Thun richtig bemerkt hat, aber wenn man eher der Typ "Technisch-sauber-und-gemächlich" ist, geht das prima.

                                    Ein Punkt wurde noch nicht erwähnt: Die i.d.R. geringere Auslöseempfindlichkeit der Tourenbindung (=größere verletzungsgefahr, gerade beim Pistefahren). Ich kenne mich da aktuell nicht so aus, weil ich auf meinen Tourenski eine 12 Jahre alte Silvrettabindung habe.
                                    Sicher hat sich da einiges getan. Aber wenn Du von vorherein planst, mit den Ski auch Piste zu fahren, solltest Du dir die verschiedenen Bindungen unter diesem Aspekt genau anschauen.

                                    Meine Silvretta z.B. löst nur vorne aus, nicht hinten, wodurch man u.U. die entscheidende Sekunde zu spät vom Ski loskommt. Ich habe mir so vor Jahren mal einen Bänderabriss im Knöchel eingehandelt.
                                    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                    (@neural_meduza)

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                                    • opa
                                      Lebt im Forum
                                      • 21.07.2004
                                      • 6814
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                                      auslösung sollte schnee von gestern sein. leichtbindungen (dynafit) weiß ich nicht so genau, aber zumindest die stabileren sind alles sicherheitsbindungen. die alten silvretta mit dem drahtbügel haben vorne nicht ausgelöst, aber die sind so glaube ich auch nicht mehr am markt. kleines plus ist, dass tourenbindungen über einen schlitten schuhsohlen-unabhängig auslösen. so hast du auch kein problem, wenn du z.B zum pisteln mit pistenschuhen in die tourenbindung gehst (mach ich häufiger). bei pistenbindungen könnten sich hier die auslösewerte verändern.

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                                      • Macintechno
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                                        • 21.08.2008
                                        • 2555
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                                        #20
                                        AW: Die verschiedenen Ski-Typen

                                        Also ich hab mich mal im globi sortiment umgesehen...

                                        Fischer E99


                                        X-ADV-Bindung


                                        X-ADV-6 Schuhe

                                        Könnte das was taugen?? so für erste Touren und Loipen-Ausflüge?!

                                        Kann jemand was zu den komponenten sagen??

                                        Grüße
                                        Daniel
                                        Hauptgeschäft: Stammtisch Stuttgart
                                        Filiale: Stammtisch Reutlingen / Tübingen / Schwäbische Alb

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