Wintercamping Lappland - Ausrüstung

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  • zilka

    Erfahren
    • 29.06.2017
    • 418
    • Privat

    • Meine Reisen

    Wintercamping Lappland - Ausrüstung

    Liebe Winterexperten,
    Ich habe mal zwei Fragen.
    Bisher haben meine Langlaufpartnerin und ich Wintercamping für uns in diesem Leben ausgeschlossen. Aber nach nun drei Wintertouren, Überlegungen zur nächsten Tour und dem kürzlichen Kommentar meiner Langlaufpartnerin, dass sie "nicht völlig abgeneigt wäre", wenn ich "doch eines Tages Wintercamping vorschlagen würde", lässt mich der Gedanke nicht mehr los. Man ist ja doch viel unabhängiger, was die Tour betrifft, auch wenn wir sie mit Hütten ergänzen würden...

    Was ich mich jetzt frage, ist, was wir uns an zusätzlicher Ausrüstung für eine Zelt-Wintertour noch anschaffen bzw. ausleihen müssten. Nachdem, was ich bisher hier gelesen habe, wären das:
    • ein wärmerer Schlafsack
    • eine weitere Iso-Matte zum Unterlegen unter die Neo-Air
    • VBL-Socken oder Gefriertüten für die Füße, evtl. auch einen VBL-Sack für den Schlafsack
    • ein neues (oder geliehenes) winterfestes 2-er Zelt
    • Kann ich meinen Soto-Windmaster (nur diesmal mit Wintergas) mitnehmen oder gibt es hier etwas zu bedenken?
    • Fällt Euch noch etwas ein?
    Viele andere Sachen, wie einen Windsack, Schaufel, Garmin für das Wetter, jeweils eine zweite Thermoskanne, warme Kleidung und Daunenschuhe besitzen wir schon von unseren Hüttentouren.

    Eine zweite Frage ist die Pulka.
    Bisher laufen wir nur mit Rucksack, der ist aber auch bei einer Hüttenwintertour schon voll und schwer genug, sodass mit Zelt und Zeltgeraffel vermutlich doch eine Pulka nötig wäre. Wenn wir es wirklich wagen würden, würden wir vermutlich erst einmal eine in Abisko ausleihen, um uns auszuprobieren. Ehrlich gesagt, haben wir bisher nicht nur Wintercamping, sondern auch das Laufen mit einer Pulka für uns ausgeschlossen.
    Aber jetzt reizt die Idee doch immer mehr, vielleicht doch einmal ein paar Nächte draußen oder zumindest neben einer Hütte zu versuchen…
    Fällt Euch noch etwas ein? Habt Ihr Tipps für zwei hin- und hergerissene Anfängerinnen?​


    zilka

    (Ich hoffe, dies "Eiskalt unterwegs" war das richtige Forum, sonst bitte in "Wintertouren" verschieben, ich dachte, ich frage lieber die Experten , auch wenn wir keine "Expetition" vorhaben)

  • Zz
    Fuchs
    • 14.01.2010
    • 1720
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2

    Hallo zilka!
    Ein warmer Schlafsack und falls Ihr mehre Nächte hintereinander im Zelt verbringen möchtet, ist eine VBL Benutzung im Schlafsack zu empfehlen. Wenn man den Schlafsack regelmäßig, also alle 2 bis 3 Tage in einer Hütte trocknen kann, dann könnt Ihr ggf. auf den VBL Verzichten.
    Eine zusätzliche EVA Matte ist angebracht, schon alleine als back-up, sagt man so heutzutage? Ob auf oder unter die Luftmatratze, da scheiden sich ein wenig die Geister. Ich umgehe diese kleine Glaubensfrage in dem ich 2 Matten nutze, eine Doppelmatte als wärmenden Zeltboden und eine Zweite auf der Luftmatratze. Ich mag mich erinnern, Bottoey hat sich eine Art Überzug gebastelt. Da müßtet Ihr hier mal im Forum zum Thema "Wintermatte" oder so ähnlich suchen.
    Zur Nutzung von VBL Socken / Gefriertüten würde ich dringend raten.
    Ein 2 Personenzelt ist für 2 Leute im Winter knapp bemessen. Ich würde mindestens zu einem 3 Personenzelt mit großem Vorzelt raten. Hier im Forumsverleih gibt es einen wintertauglichen 4 Personentunnel von Helsport. So etwas wäre meine Wahl und dazu ausreichend Schneeheringe oder ähnliches.
    Deinen Kocher kenne ich nicht. Ich persönlich nutze im Winter einen Mehrstoff Kocher, früher einen MSR Whisperlite und aktuell den Optimus Hiker 111. Aber auch andere Marken und Modelle funktionieren sehr gut.
    Ein Aufschraubkocher wäre nicht meine Wahl und wenn schon ein Gaskocher, dann wenigstens mit Vorheizschlaufe für den Flüssiggasbetrieb. Aber ich habe keine großen Erfahrungen mit der Gaskochern im Winter und Lappland, außer mal den MSR Reactor + Wintergas. Von dem ich aber abrate oder man kennt sich da sehr gut mit aus.
    Meine Empfehlung für die Küche: ein Kocher für Benzin und /oder Petroleum, je nach Vorliebe, ein Kocherbrett, ein ausreichend großer Topf zum Schneeschmelzen, viel Brennstoff (mindestens das Doppelte vom vom normalen Verbrauch) und ich schätze mein 1l Thermosgefäß für das Essen von Esbit sehr. Extrem lecker war auf der Tour in diesem Winter selbst gemachtes und getrocknetes Hummus, überhaupt ziehe ich Selbstgemachtes den überteuerten Treckingfertigtüten vor.
    Ich mag meine Pulka, aber auf meiner allerersten Wintertour in Lappland habe ich alles mit meiner Kraxe transportiert. Ich war so +3 Wochen unterwegs, also das geht auch, allerdings ist eine nicht überladene Pulka angenehmer.
    Zum Thema Pulka, Wintertour, Ausrüstung etc. kannst Du auch hier nachlesen:
    https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...022-kungsleden
    Ich empfehle gute Lithium Batterien keine aufladbaren Akkus, aber auch hier gibt es durchaus andere Meinungen. Dazu eine starke Kopflampe, Karte, Kompaß und GPS.
    Außerdem pro Person eine Schneeschaufel und einen Windsack, den besitzt Ihr ja schon, für Euch beide. Der von Hilleberg ist sehr gut, wenn auch nicht preisgünstig. Ein praktischer Luxus, ich habe meine selber gebaut, ist eine Schneesäge.
    Ski mit Fellen sind vorteilhaft zum Pulka ziehen und die Felle bremsen auch bergab gut. Einen Bremsriemen für die Pulka ist nützlich, wenn es steiler wird. Ein Skisack oder ähnliches ist für den Zelt Tranport sehr gut. Dann kann das halbierte Gestänge im Gestängekanal verbleiben. Das Zelt wird einfach nur aufgerollt, in den Sack gesteckt und oben auf die Pulka gelegt.
    Zum Thema Schlafsack und Isomatte, da fällt mir noch der Arctic Bedding Pulkasack ein, weiteres dazu findest Du u.a. hier im Forum:
    https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...-wer-nutzt-das
    Tipps und eine sehr schön bebilderte Packliste gibt es gleichfalls hier:
    https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...-und-nehme-mit
    Eine übersichtliche und informative Seite ist die von Malte Hübner, ich finde sie sehr gut:
    https://www.winterfjell.de/
    Zum Schluß, wie immer, der Tipp einen Handfeger mit zu nehmen.
    Hier werden sich sicherlich noch genug gute Leute melden.
    Viel Spaß bei der Planung.
    Gruß
    Z

    Zuletzt geändert von Zz; 10.11.2022, 09:29.
    "The Best Laks, Is Relax."
    Atli K. (Lakselv)

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    • zilka

      Erfahren
      • 29.06.2017
      • 418
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      • Meine Reisen

      #3
      Vielen Dank, Zz für Deine ausführliche Antwort, das hilft schon mal sehr!

      Ich glaube in Bezug auf Gaskocher im Winter vs. Benzinkocher (den ich nicht besitze) muss ich mich nochmal weiter hier einlesen...

      Der Tipp mit dem großen Topf ist gut. Ich musste schon mal in einer Hütte Schnee schmelzen und ich weiß noch, wie wenig Wasser dabei letzendlich herausgekommen ist... Bzw. wie lange es gedauert hat, alle zu mit ausreichend Wasser zu versorgen (trotz "angiessen" beim schmelzen). Hatte ich schon ganz vergessen.

      Einen kleinen Feger mitzunehmen, kann ich mir sogar gut für die nächste Sommertour vorstellen (dort als "Luxusitem") - guter Tipp. Für den Winter kann ich aber ahnen, dass hereingetragener Schnee, der schmilzt, wenn man auf ihm kniet oder etc., noch nerviger ist, als Dreck.

      Und klar, ich hatte auch an ein größeres Zelt, ein 3-er Zelt oder so gedacht, vielleicht an einen Tunnel. Guter Hinweis in Bezug auf das Forum.

      Ski mit mit leicht anzubringenen Fellen haben wir uns letztes Jahr in Schweden gekauft, das hat sich wirklich gelohnt.

      Danke auch für Deine Erfahrungen zur Pulka, darüber denke ich noch weiter nach... Das sit ja meine zweite große Frage...

      Glaubst Du, das wir eine zweite Schaufel anschaufen sollten? Bisher hat eine die Schaufel, die andere den Hilleberg-Windsack, den wir auch schon im Einsatz hatten und über den wir sehr froh waren.

      Grüße,
      zilka

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      • Torres
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        • 16.08.2008
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        #4
        Der Feger ist auch für Neuschnee auf dem Zelt gut, mit dem Arm ist das blöd.

        Keinen Titantopf nehmen. Ich hab immer einen Lamellentopf mit, damit geht das ganz gut. Benzinkocher holen und den Wintergaskocher als Reserve mitnehmen.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • Moltebaer
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          • 21.06.2006
          • 13704
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          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Torres Beitrag anzeigen
          Benzinkocher holen
          Definitiv! Flüssigbrennstoffe sind die beste Wahl auf polarer Wintertour.

          Zitat von Torres Beitrag anzeigen
          und den Wintergaskocher als Reserve mitnehmen.
          Damit bräuchte man dann wieder ein zusätzliches Brennstoffgebinde...
          Ich habe als Backup einen zweiten, identischen Benzinbrenner dabei.
          Finde ich sinnvoller.
          Wandern auf Ísland?
          ICE-SAR: Ekki týnast!

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          • Flachlandtiroler
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            #6
            Ich bin kein erfahrener Wintertourer, nur paar wahrscheinlich banale Anmerkungen:
            Zitat von zilka Beitrag anzeigen
            Glaubst Du, das wir eine zweite Schaufel anschaufen sollten?
            Zum Zeltplatzbau vielleicht Geschmacksache; zur Lawinenausrüstung gehört eine pro Person.
            Ob das Gelände für eine Langlauftour automatisch auch sorglos bzgl. Lawinen ist kann ich nicht aus defr Ferne beurteilen.

            Da ein Kocherbrett genannt wurde -- meine Erfahrung ist, man nimmt das Brettchen zum Schnippseln und Schneiden; mein Kocher (Trangia mit Gas, also der ringförmige Windschutz...) steht tatsächlich auf dem kalten Untergrund (im Schnee) auch auf einem Geschirrtuch o.ä. stabil

            Wichtig für eine Wochentour in polaren Gefilden wäre mir, die allfälligen Haushaltstätigkeiten (nicht nur den Kocher zu starten, sondern wie rein & raus aus dem Schlafsack, was liegt wo im Zelt, ...) mal in einer Frostnacht auszuprobieren um zu sehen wo's hakt. Laufen mit Pulka ist sicherlich ein weiteres Thema.
            Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 11.11.2022, 15:41.
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            • ApoC

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              • 02.04.2009
              • 6550
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              • Meine Reisen

              #7
              Meine Erfahrung mit Gas, auch Wintergas zwar nicht in Lappland aber hier ist, dass neue Kartuschen auch bei deutlichen Minusgraden super gehen dann aber schnell schwächer werden und spätestens ab etwa 1/3 Füllstand bei Minusgraden nix mehr geht.

              Die meisten Kartuschen enthalten Propan, Isobutan und Butan. Ich vermute, dass aufgrund der unterschiedlichen Dampfdrücke zuerst das Propan gasförmig wird und verheizt wird. Danach das Isobutan und dann das Butan. Beim Vedampfen kühlt sich die Kartusche ab und so schafft man es auch wenn noch Isobutan mit einem Siedepunkt bei - 11,7 °C die Kartusche darunter zu kühlen und dann will auch das Butan nicht mehr aus der Kartusche. Daran kann auch das Netz in den Wintergaskartuschen nix ändern.

              Umgehen kann man das Problem zumindest teilweise wenn man die Kartusche umdreht damit das Propran drin bleibt und für Überdruck sorgt. Das geht aber mit deinem Kocher nicht. Ich denke Du wirst mit deinem Kocher in Lappland wenig Freude haben.

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              • Flachlandtiroler
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                • 14.03.2003
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                #8
                Jepp, Flüssigspeisung oder irgendeine Form der Wärmerückführung zur Kartusche (Vorsicht...). Bis -15...-20°C geht das jedenfalls, aber in Lappland kann's ja kälter werden.
                Und das Anbekommen ist halt ggf. auch ein Problem, bei Flüssigzeugs kann man ja vorheizen.
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                • Torres
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zwei Benziner ist natürlich optimal, ich dachte, sie hätte schon einen Wintergaskocher, dann könnte man den als Reserve nehmen.

                  Unterlage ist gut, damit der Flammenwerfer nicht absackt, wenn er den Schnee taut.

                  Testwochenende ist wichtig, in der Tat.
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                  • Flachlandtiroler
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                    • 14.03.2003
                    • 30218
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Unterlage ist gut, damit der Flammenwerfer nicht absackt, wenn er den Schnee taut.
                    Ob Du es glaubst oder nicht, wenn Du ein Tuch auf den Schnee legst ist das schneller von unten gefroren als von oben getaut.
                    Geschirrtuch ist leichter als Brett und v.a. brauchst Du das Geschirrtuch nicht als Schneid-Unterlage
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                    • Torres
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                      • 16.08.2008
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                      #11
                      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                      Ob Du es glaubst oder nicht, wenn Du ein Tuch auf den Schnee legst ist das schneller von unten gefroren als von oben getaut.
                      Geschirrtuch ist leichter als Brett und v.a. brauchst Du das Geschirrtuch nicht als Schneid-Unterlage
                      Geschirrtuch ist eine coole Idee.
                      Ich hab so ein Blechteil genommen das war beim Kocher dabei. Als Brett nutze ich den Teller.
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • Zz
                        Fuchs
                        • 14.01.2010
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                        #12

                        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                        Ob Du es glaubst oder nicht, wenn Du ein Tuch auf den Schnee legst ist das schneller von unten gefroren als von oben getaut.
                        Geschirrtuch ist leichter als Brett und v.a. brauchst Du das Geschirrtuch nicht als Schneid-Unterlage
                        Also ich kann mich erinnern, daß wir unseren durchgerostet F9 mit nassen Geschirrtüchern auf der Fahrt zum Karneval in Wasungen "kaltgeschweißt" haben. Das hat auch irgendwie funktioniert, aber ich würde trotzdem ein dünnes Sperrholzbrettchen als Kocherunterlage empfehlen. Ein Geschirrtuch hatte ich noch nie dabei, aber zum Glück kann jeder mitnehmen was er will. Geschirrtuch oder Kocherbrett, eine interessante Glaubensfrage. Das müssen wir ausdiskutieren!

                        Die Frage nach der 2. Schaufel. Ich würde sagen: JA. Zu Zweit gräbt es sich einfach schneller. So kommt nicht nur eine von Euch ins Schwitzen und Ihr seit beide schneller wieder im windgeschützten Zelt. Das muß keine Superschaufel sein. Ich glaube, ich habe noch eine zweite Schaufel, bei Interesse melde Dich per PN.

                        Ich nutze einen Mehrstoffkocher, das wäre auch meine Empfehlung, aber damit solltet Ihr Euch auch ein wenig auskennen und ihn ggf. warten können! Hersteller oder Modell ist relativ egal. Mir war allerdings immer eine angenehme Lautstärke wichtig, da der Kocher zum Schnee schmelzen doch eine ganze Weile im Vorzelt lief. Ich würde mich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen, da viele Leute auf Gas umgestiegen sind in den letzten Jahren.
                        Eine Isoliertasse mit einem dichten(!) Deckel finde ich gut. Tee und Kaffee bleiben lange heiß und sie darf dann auch mal im Zelt umfallen. Ein Nachteil ist, man kann sich an solch einer Tasse nicht die Finger wärmen. Das müßt Ihr abwägen. Ich habe eine Tasse von GSI, daß ist ein Kompromiß aus beiden. Ich habe alle meine Thermosgefäße und die Tasse mit einer extra Schicht von einer einfachen Isomatte + Gaffa ummantelt. Das müßt Ihr nicht machen, aber ich hatte teilweise Temperaturen unter minus 35°C, minus 20°C bis minus 25°C waren Standard, außerdem ich wollte kein kaltes Metall anfassen. Ein Gefäß zum Schnee in den Topf schaufeln ist nützlich, ich nutze dafür eine Müßlischale.

                        Also für eine Zelt Tour würde ich zur Pulka raten. Da kommt schon einiges an Gepäck zusammen. Großes Zelt, Isomatten, voluminöser Schlafsack, Kocher, Brennstoff, Topf usw.. Eine Pulka könnt Ihr Euch auch ausleihen, das wäre meine Empfehlung. Ein Kauf lohnt sich nur, wenn Ihr wißt, das war in dieser Form nicht die letzte Wintertour. Falls Ihr die Pulka nicht vor Ort ausleiht, dann ist ein Rollbrett für die An- und Abreise nützlich. Das könnt Ihr auch als Kocherbrett nutzen. Also falls Ihr das Geschirrtuch vergessen habt. .

                        Den Handfeger lernt Ihr sicherlich schnell zu schätzen, alleine schon um morgens den Reif im Innenzelt abzukehren, denn ansonsten rieselt er bei jeder Bewegung nach unten oder schmilzt eventuell, wenn die Sonne das Zelt aufheizt, dann regnet es im Zelt, also vorher besser ab- und rauskehren.

                        Ach Zelttouren sind schön! Ich habe meine letzten Runden extra so gelegt, daß ich an keinen Hütten mehr vorüber kam, aber zum Ausprobieren ist eine Kombination der richtige Weg. Viel Spaß dabei.
                        Z

                        PS: Ich nehme alles zurück und gelobe Besserung. Wir brauchen nicht mehr diskutieren. Mir ist gerade noch rechtzeitig "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams eingefallen!
                        Zuletzt geändert von Zz; 12.11.2022, 00:18.
                        "The Best Laks, Is Relax."
                        Atli K. (Lakselv)

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                        • codenascher

                          Lebt im Forum
                          • 30.06.2009
                          • 5141
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zwei Personen, zwei Schaufeln: Gemeinsam das (Tunnel-) Zelt aufstellen, eine Person spannt draußen ab, die zweite Person koffert die Apsis aus. Fünf bis zehn Minuten später sitzen beide am Innenzelteingang und bringen den/die Kocher zum Laufen.


                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                          • Zz
                            Fuchs
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                            Jepp, Flüssigspeisung oder irgendeine Form der Wärmerückführung zur Kartusche (Vorsicht...). Bis -15...-20°C geht das jedenfalls, aber in Lappland kann's ja kälter werden.
                            Und das Anbekommen ist halt ggf. auch ein Problem, bei Flüssigzeugs kann man ja vorheizen.
                            Richtig Vorheizen kann man Gaskocher, welche ein Vergaserrohr für den Flüssiggasbetrieb besitzen nicht, weil sie keine Vorheizschale besitzen, d.h. man muß immer im Normalbetrieb beginnen. Da wird das gasförmige Propan verbrannt, dadurch erhitzt sich die Vorheizschlaufe und erst anschließend dreht man die Gaskartusche auf den Kopf. Der flüssige Butananteil fließt durch Schwerkraft bzw. wird von dem Propan aus der Kartusche gedrückt. Das flüssige Gas verdampft im heißen Vergaserrohr und verbrennt gasförmig.
                            Dieser Startvorgang funktioniert so lange, wie ausreichend gasförmiges Propan in der Kartusche vorhanden ist. Später kann man versuchen das flüssige Butan durch Schwerkraft aus der Kartusche zu bekommen, muß aber zumindest beim Vorheizen mit einer hohen Stichflamme o.ä. am Kocher rechnen.
                            Alternativ könnte man ein Kocherbrett, in diesem Fall eher kein Handtuch , mit nehmen und ein kleines Schälchen für Spiritus und unter dem Kocher zum Vorheizen stellen. So wurden früher im eisigen Winter Automotoren, allerdings mit brennenden Benzin vorgewärmt. Nicht zur Nachahmung empfohlen!
                            Mir persönlich wäre das alles zu heikel auf einer ernsthaften Wintertour. ich würde mir einen ordentlichen Kocher (Benzin und / oder Petroleum eventuell mit Gasoption) besorgen, mich möglichst ausgiebig mit dem Teil beschäftigen und damit auf Tour gehen. Gas als Brennstoff im Winter ist nicht die optimale Wahl aus meiner Sicht.
                            "The Best Laks, Is Relax."
                            Atli K. (Lakselv)

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                            • Flachlandtiroler
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                              • 14.03.2003
                              • 30218
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                              #15
                              Ich hatte mit "Vorheizen" die Flüssigkocher (Benzin usw.) im Hinterkopf...
                              Meine Reisen (Karte)

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                              • Torres
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                                • 16.08.2008
                                • 32305
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                                #16
                                OT: Und ich hatte mit Gas als Reserve im Hinterkopf, dass es bei meinem letzten Lapplandbesuch in Inari wärmer war als in Helsinki
                                Oha.
                                (Norddeutsche Panikattacke)

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                                • Moltebaer
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                                  • 21.06.2006
                                  • 13704
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                                  #17
                                  Jo, wir hatten's auf den letzten Touren auch seichwarm rund um den Gefrierpunkt.
                                  Aber wenn's dann doch mal frostig wird, gibt's morgens keinen Tee weil der Gaskocher hüstelt. Von daher packe ich im Polarwinter Benzin ein.
                                  Wandern auf Ísland?
                                  ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                  • zilka

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                                    • 29.06.2017
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                                    #18
                                    Ok, Gaskocher ist für den Winter raus - Danke für Eure Erfahrungen!

                                    Ich habe noch einen alten Trangia. Was haltet Ihr von dem? Ist ja kein Benzin.
                                    Den habe ich zwar ewig nicht mehr benutzt, weil er mir für Solo-Sommertouren alleine zu schwer ist, aber bis auf den Dichtungsring, den ich mal überprüfen müsste, wird der ja nicht alt.

                                    Die Diskussion Gerschirrtuch - kleines Brettchen finde ich ja SEHR interessant , kann mir gut vorstellen (wenn wir es wagen sollten) beides auszuprobieren und zu berichten...

                                    In Bezug auf die Schaufel, denke ich nun, dass zwei tatsächlich gut sind, um den Zeltaufbau zu erleichtern.
                                    @ Flachlandtiroler: Eine Schaufel gehörte zwar mit dem Windsack bisher zu unserer Notausrüstung, aber nicht wegen Lawinen, sondern, um sich zur Not für eine ungeplante Nacht eingraben zu können. Bei Lawinen wäre es ja wirklich ziemlich dumm, wenn die, die Schaufel hat, verschüttet wird...

                                    Eure Insider-Tipps wie Deckel für Tasse und Feger sind echt wertvoll.

                                    In Bezug auf die Gefriertüten (als Alternative zu VBL-Socken). Ich kann mir das noch nicht so richtig vorstellen. Bekommt man da keine Blasen?

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                                    • Moltebaer
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                                      #19
                                      Mit Spiritus wirst Du auch nicht wirklich glücklich werden, wenn es kalt ist. Nimm den Trangiawindschutz und bau da den Benzinbrenner ein, dann steht alles stabil und windgeschützt.
                                      Statt dem heiligen Kocherbrett habe ich mir etwas mit EVA und Kevlar/Panox genäht, was genau unter den Trangia paßt.
                                      Ich habe mit den VBL-Socken keine Blasen bekommen, es hat sich lediglich etwas Ammoniakaroma entwickelt...
                                      Wandern auf Ísland?
                                      ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                      • Torres
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                                        #20
                                        Spiritus fällt raus, das muss ein richtiger Benziner sein. Musst gucken, was Dir zu sagt, meiner ist laut, aber robust (XGK II), andere schwören auf andere Kocher.

                                        Gefriertüten sind prima. Sollten nicht zu klein sein, ich nehme für meine Füße 3 Liter. Das Motto ist: dünne Socke, Gefriertüte, dicke Socke. Muss natürlich in die (Winter)Schuhe passen. Ich habe davon noch nie Blasen bekommen. Da ich nicht stark schwitze, ist auch der Geruch okay. Sollte es hier irgendwann mal kalt sein, probiere es mal auf dem Weihnachtsmarkt aus. Ich benutze die Kombi immer, auch bei der Arbeit im Freien. VBL Socken hatte ich noch nie.
                                        Oha.
                                        (Norddeutsche Panikattacke)

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