Hallo zusammen, ich habe nun seit etwa 4 Wochen den Meindl Badile und bin so begeistert, dass ich hier einen Testbericht darüber schreiben möchte.
Normalerweise mache ich so etwas nur selten, aber der Badile hat es sich verdient!
1. Vorwort
2. Die Konkurrenz
3. Der Meindl Badile
4. Pflege der Meindl Badile
5. Fazit
Und los gehts:
1. Vorwort
Ich war auf der Suche nach einem neuen Wanderschuh / Wanderstiefel der folgende Kriterien erfüllen sollte:
- Universell für Sommer, Winter, Sonne, Regen, Schnee
- Universell für Asphalt, Schotter, Gebirge, leichter Rucksack und mehrtägige Touren
- Wasserdicht um auch mal durch einen Bach zu hüpfen bzw. im Schnee zu Trekken
- Robust und lange Lebensdauer
- Angenehmer Tragekomfort
- Kein Ziegelsteingewicht
- Sollte über den Knöchel gehen und guten Halt bieten
- Unter 200€, also am besten irgendwo in der richtigen Größe als Sale/Angebot
- Und wenn er dann auch noch optisch was hergibt bin ich wunschlos glücklich
Anhand dieser Kriterien wusste ich, dass es ein zwiegenähter Lederstiefel mit Lederfutter sein muss.
Außerdem war ich aus meiner Zeit beim Bundesheer immer schon ein Fan der Stiefel "Feldschuh Leicht" bzw. "Feldschuh Schwer". Getragen im Winter bei -15Grad, im Frühling bei strömenden Regen und auch im Sommer bei +30Grad. Hält, ist dicht und angenehm am Fuß.
- Gore-Tex wird früher oder später undicht. Im Sommer noch dazu eine schwitzige Angelegenheit.
- Zwiegenäht ist wasserdicht und hat den Vorteil, dass wenn etwas beschädigt ist oder nicht mehr wasserdicht ist, ich es leicht wieder selbst abdichten kann bzw. bei jedem Schuster reparieren lassen kann (mehr dazu bei "4. Pflege der Meindl Badile"). Eine geklebte Sohle ist zwar schön dicht, doch irgendwann geht irgendwo ein Teil der Klebestelle auf und dann war es das. Unter Umständen kann man dann nach kleben, je nachdem wo sich der Kleber löst. Auf jeden Fall nichts was ich während einer Tour auf die schnelle lösen könnte.
- Leder als Obermaterial ist robust, kann gut gepflegt werden und hält dadurch unter Umständen viele Jahre.
2. Die Konkurrenz
Durch meine positive Erfahrung mit den Stiefeln beim Bundesheer (Feldschuh Leicht/Schwer) musste dieser mal als Nullpunkt herhalten. Bloß nicht ganz so hoch, evtl. leichter und mit einer weicheren Sohle sowie mehr Halt am Knöchel. Also mal beim Hersteller des Stiefels schlau gemacht: Firma Steinkogler
Die haben einige sehr tolle Schuhe, auch Maßanfertigung aber leider gibt es dort keinen Sale/Abverkauf und somit war mir der Preis zu hoch. Der Preis lag aber auf demselben Niveau wie der reguläre Preis bei Meindl, Lowa, Hanwag,... doch die Qualität von Steinkogler ist deutlich höher!
Also habe ich die Shops im Internet durchstöbert und mir folgende Schuhe bestellt:
- Hanwag Tatra
- Lowa Ranger GTX
- Lowa Trekker
- Meindl Borneo 2 MFS
- Meindl Badile
- Meindl Ortler
Natürlich gibt es noch weitere Stiefel, allerdings gab es zu dieser Zeit keine im Angebot bzw. zu einem vergleichbaren Preis (< 200€). Insgesamt habe ich mir aber ca. 1-2 Monate zeit gelassen um auf die richtigen Schnäppchen zu warten.
Der Meindl Badile
Durchsetzen konnte sich nur einer. Und das war der Meindl Badile.
Gleich danach kam der Meindl Ortler welcher mir leider aufgrund von Fersenschlupf nicht gepasst hat. Danach kam lange nichts und dann eben der Rest.
Insgesamt liegen alle getesteten Schuhe in einem Bereich +/- 100g. Der Meindl Badile ist vom Gewicht her im Vergleich mit den Konkurrenten im Leicht- bis Mittelfeld (selbst nachgewogen). Gleichzeitig macht er aber einen sehr robusten Eindruck mit dem eigtl. nur der Meindl Ortler, Hanwag Tatra und Lowa Ranger GTX mithalten konnte. Letzterer kommt aber mit Gore-Tex, einer geklebten Sohle und leider nicht in meiner passenden Größe. Der Hanwag Tatra war ebenfalls geklebt und hatte dazu noch eine sehr instabile Sohle, welche sehr leicht nach außen hin kippt.
Dieses Gefühl hatte nicht nur ich sondern anscheinend auch einige Besitzer im Internet. Als kleinen Test habe ich dann noch probiert den Meindl Badile neben den Hanwag Tatra zu stellen und dann gleichmäßig mit einem Finger seitlich auf den Schuh druck auszuüben. Noch bevor der Meindl Badile sich irgendwie bewegte, lag der Hanwag Tatra schon umgefallen am Boden.
Von der Passform her hätten mir die Lowa zu beginn am ehesten zu gesagt. Nach einigen Stunden Testgehen in der Wohnung konnte ich dann aber feststellen, dass der Meindl Borneo 2 MFS sowie der Meindl Badile genauso bequem waren. Inzwischen ist der Meindl Badile sogar noch angenehmer geworden. Ich würde ihn am liebsten den ganzen Tag im Büro und auch Zuhause anlassen.
Auch von der Optik her macht der Meindl Badile nichts verkehrt. Bei der Konkurrenz sieht es manchmal nach Gothic-Plateau-Stiefel aus wobei der Meindl Badile durchaus im Alltag zu Jeans völlig normal aussieht.
In den letzten Wochen gab es fiel Schnee und tiefe Temperaturen. Dazu waren einige Stellen meiner Hausstrecke stark vereist. Kein Problem für den Meindl Badile. Sicherer Tritt, kein verrutschen. Auch nach mehreren Stunden im Schnee komplett wasserdicht (allerdings vorher bereits den Stiefel/das Leder gepflegt). Keine kalten Füße, gleichzeitig auch in der Wohnung bei 24Grad und Wintersocken kein Schwitzen. Laut Onlinereviews soll er auch im Sommer sehr angenehm sein.
Als ich mir Pflegeartikel für den Meindl Badile holen wollte, durfte ich auch in die Werkstatt eines bekannten Fachgeschäftes für Lederartikel. Dort zeigte mir der Mitarbeiter seine eigenen Ledertrekkingstiefel die er gerade für sich selbst anfertigt. Er hat dabei auch die Meindl Badile begutachtet und hat diesen ordentlich gelobt. Interessanter weiße waren einige Dinge sehr ähnlich mit seinem eigenen Projekt. Trotzdem hatte der erfahrene Wanderer und Lederschuster das ein oder andere Feature bei seinem Lederstiefel eingebaut welches sich der Meindl Badile noch abschauen könnte
Es war sehr interessant von Ihm den Schuh bzw. die Machart erklärt zu bekommen. Dabei erkannte ich erst gewisse Dinge welche mir vorher noch gar nicht in den Sinn gekommen sind.
Insgesamt bekam auch dort der Meindl Badile zum Thema Qualität/Verarbeitung/Technik ein sehr positives Feedback.
Wenn ich also jedem der verglichen Stiefel eine Schulnote zuweisen müsste und dabei die Stiefel selbst das SOLL vorgeben, dann hätte der Meindl Badile im Vergleich folgende Schulnoten erhalten:
- Gewicht: 1-2
- Robustheit: 1-2
- Qualität / Verarbeitung: 1-2
- Komfort: 1
- Trittsicherheit / Knöchelhalt: 1
- Optik: 1
- Preis: 1 (für 150€ inkl. Versand ergattert)
4. Pflege der Meindl Badile
Wie bereits erwähnt war ich in einem Fachgeschäft für Lederartikel um mir Informationen bzgl. der Pflege sowie die passenden Pflegeartikel zu holen.
Grundsätzlich hatte ich schon ein Vorwissen was die Pflege betrifft und lag damit auch nicht ganz falsch. Der Mitarbeiter, welcher selbst ca. 50 Jahre alt ist und schon in halb Europa mit seinen Lederstiefeln unterwegs war, nahm mich mit nach hinten in die Werkstatt. Dort demonstrierte er mir verschiedene Pflegeartikel auf Lederresten bzw. zeigte mir seine selbst durchgeführten Tests und teilte auch sein über viele Jahre angesammeltes Wissen mit mir in einem 15 Minuten Pflege-Crash-Kurs.
Der Meindl Badile besteht aus "Sil-Nubukleder". Laut dem Meindl Kundensupport handelt es sich dabei um ein Nubukleder welches in Lederöl gekocht wurde bzw. mit Lederöl getränkt wurde.
Das ist prinzipiell eine gute Art um Leder haltbar und Wasserdicht zu machen. Es ähnelt dem Prinzip des Bundesheerstiefels bzw. dem Verfahren welches "Steinkogler" anwendet. Dadurch wird dieselbe Wasserdichtheit erzielt wie auch mit einem Gore-Tex Schuh (=120 Minuten im Wasser ohne nasse Füße zu bekommen).
Mein Annahme, den Meindl Badile weiterhin mit dem "Meindl Sil-Proof" zu pflegen, war also nicht ganz verkehrt. Der Mitarbeiter aus dem Lederfachgeschäft kannte das Meindl Sil-Proof allerdings nicht.
Stattdessen konnte er mir das "Leder-Fein Leder- & Imprägnieröl" empfehlen. Es wird sofort vom Leder aufgesaugt, zieht tief ein und bleibt auch im Leder für lange Zeit. Dabei pflegt es das Leder und macht das Leder selbst wasserdicht. Es handelt sich also nicht um einer auf der Oberfläche angebrachte Schicht (wie z.B.bei Lederwachs).
Zusätzlich empfiehlt er das "COLOURLOCK Elephant Lederfett". Er verwendet es seit vielen Jahren und ist der Meinung, dass es das wohl beste Pflegemittel für Leder ist. Auch ich habe dieses Lederfett schon seit einigen Jahren und verwende es für meine Lederjacke, Ledermöbel, Autositze,...
Der einzige Nachteil: Es ist eben eine Schicht welche auf die Oberfläche des Leders aufgetragen wird. Natürlich dringt das Lederfett auch etwas in das Leder ein, jedoch bei weitem nicht so wie das Lederöl.
Insgesamt meint er, dass das Lederfett 1-2 harte Trekkingtage aushält. Danach sollte man es wieder erneut auftragen. Das stellt allerdings kein großes Problem dar da das Auftragen in 5-10 Minuten erledigt ist. Dafür bleibt das Leder wasserdicht und gepflegt.
Das Lederfett soll auch ordentlich auf die Nähte der Sohle aufgetragen werden. Das kenne ich schon vom Bundesheer. Man kann das Fett richtig dick auf die Nähte schmieren und damit die Nähte gut versiegeln. Genauso kann man das Lederfett solange erwärmen bis es flüssig wird und es dann mit einem Pinsel auf die Nähte auftragen. Dabei läuft das Lederfett in alle Öffnungen und härtet dort aus. Dadurch werden alle Öffnungen "verstopft" und sind somit wasserdicht.
Ein Nachteil bei geklebten Schuhen: Das Lederöl bzw. das Lederfett könnte den Kleber auflösen. Kein Problem für den Meindl Badile.
5. Fazit
Ich würde mir den Meindl Badile jederzeit wieder kaufen. Am liebsten würde ich den Meindl Badile immer und überall hin anziehen. Ich denke er wird einige Jahre halten denn der Meindl Badile macht einen sehr robusten Eindruck und lässt sich wunderbar pflegen. Er ist meiner Meinung nach der perfekte Allrounder!
Normalerweise mache ich so etwas nur selten, aber der Badile hat es sich verdient!
1. Vorwort
2. Die Konkurrenz
3. Der Meindl Badile
4. Pflege der Meindl Badile
5. Fazit
Und los gehts:
1. Vorwort
Ich war auf der Suche nach einem neuen Wanderschuh / Wanderstiefel der folgende Kriterien erfüllen sollte:
- Universell für Sommer, Winter, Sonne, Regen, Schnee
- Universell für Asphalt, Schotter, Gebirge, leichter Rucksack und mehrtägige Touren
- Wasserdicht um auch mal durch einen Bach zu hüpfen bzw. im Schnee zu Trekken
- Robust und lange Lebensdauer
- Angenehmer Tragekomfort
- Kein Ziegelsteingewicht
- Sollte über den Knöchel gehen und guten Halt bieten
- Unter 200€, also am besten irgendwo in der richtigen Größe als Sale/Angebot
- Und wenn er dann auch noch optisch was hergibt bin ich wunschlos glücklich
Anhand dieser Kriterien wusste ich, dass es ein zwiegenähter Lederstiefel mit Lederfutter sein muss.
Außerdem war ich aus meiner Zeit beim Bundesheer immer schon ein Fan der Stiefel "Feldschuh Leicht" bzw. "Feldschuh Schwer". Getragen im Winter bei -15Grad, im Frühling bei strömenden Regen und auch im Sommer bei +30Grad. Hält, ist dicht und angenehm am Fuß.
- Gore-Tex wird früher oder später undicht. Im Sommer noch dazu eine schwitzige Angelegenheit.
- Zwiegenäht ist wasserdicht und hat den Vorteil, dass wenn etwas beschädigt ist oder nicht mehr wasserdicht ist, ich es leicht wieder selbst abdichten kann bzw. bei jedem Schuster reparieren lassen kann (mehr dazu bei "4. Pflege der Meindl Badile"). Eine geklebte Sohle ist zwar schön dicht, doch irgendwann geht irgendwo ein Teil der Klebestelle auf und dann war es das. Unter Umständen kann man dann nach kleben, je nachdem wo sich der Kleber löst. Auf jeden Fall nichts was ich während einer Tour auf die schnelle lösen könnte.
- Leder als Obermaterial ist robust, kann gut gepflegt werden und hält dadurch unter Umständen viele Jahre.
2. Die Konkurrenz
Durch meine positive Erfahrung mit den Stiefeln beim Bundesheer (Feldschuh Leicht/Schwer) musste dieser mal als Nullpunkt herhalten. Bloß nicht ganz so hoch, evtl. leichter und mit einer weicheren Sohle sowie mehr Halt am Knöchel. Also mal beim Hersteller des Stiefels schlau gemacht: Firma Steinkogler
Die haben einige sehr tolle Schuhe, auch Maßanfertigung aber leider gibt es dort keinen Sale/Abverkauf und somit war mir der Preis zu hoch. Der Preis lag aber auf demselben Niveau wie der reguläre Preis bei Meindl, Lowa, Hanwag,... doch die Qualität von Steinkogler ist deutlich höher!
Also habe ich die Shops im Internet durchstöbert und mir folgende Schuhe bestellt:
- Hanwag Tatra
- Lowa Ranger GTX
- Lowa Trekker
- Meindl Borneo 2 MFS
- Meindl Badile
- Meindl Ortler
Natürlich gibt es noch weitere Stiefel, allerdings gab es zu dieser Zeit keine im Angebot bzw. zu einem vergleichbaren Preis (< 200€). Insgesamt habe ich mir aber ca. 1-2 Monate zeit gelassen um auf die richtigen Schnäppchen zu warten.
Der Meindl Badile
Durchsetzen konnte sich nur einer. Und das war der Meindl Badile.
Gleich danach kam der Meindl Ortler welcher mir leider aufgrund von Fersenschlupf nicht gepasst hat. Danach kam lange nichts und dann eben der Rest.
Insgesamt liegen alle getesteten Schuhe in einem Bereich +/- 100g. Der Meindl Badile ist vom Gewicht her im Vergleich mit den Konkurrenten im Leicht- bis Mittelfeld (selbst nachgewogen). Gleichzeitig macht er aber einen sehr robusten Eindruck mit dem eigtl. nur der Meindl Ortler, Hanwag Tatra und Lowa Ranger GTX mithalten konnte. Letzterer kommt aber mit Gore-Tex, einer geklebten Sohle und leider nicht in meiner passenden Größe. Der Hanwag Tatra war ebenfalls geklebt und hatte dazu noch eine sehr instabile Sohle, welche sehr leicht nach außen hin kippt.
Dieses Gefühl hatte nicht nur ich sondern anscheinend auch einige Besitzer im Internet. Als kleinen Test habe ich dann noch probiert den Meindl Badile neben den Hanwag Tatra zu stellen und dann gleichmäßig mit einem Finger seitlich auf den Schuh druck auszuüben. Noch bevor der Meindl Badile sich irgendwie bewegte, lag der Hanwag Tatra schon umgefallen am Boden.
Von der Passform her hätten mir die Lowa zu beginn am ehesten zu gesagt. Nach einigen Stunden Testgehen in der Wohnung konnte ich dann aber feststellen, dass der Meindl Borneo 2 MFS sowie der Meindl Badile genauso bequem waren. Inzwischen ist der Meindl Badile sogar noch angenehmer geworden. Ich würde ihn am liebsten den ganzen Tag im Büro und auch Zuhause anlassen.
Auch von der Optik her macht der Meindl Badile nichts verkehrt. Bei der Konkurrenz sieht es manchmal nach Gothic-Plateau-Stiefel aus wobei der Meindl Badile durchaus im Alltag zu Jeans völlig normal aussieht.
In den letzten Wochen gab es fiel Schnee und tiefe Temperaturen. Dazu waren einige Stellen meiner Hausstrecke stark vereist. Kein Problem für den Meindl Badile. Sicherer Tritt, kein verrutschen. Auch nach mehreren Stunden im Schnee komplett wasserdicht (allerdings vorher bereits den Stiefel/das Leder gepflegt). Keine kalten Füße, gleichzeitig auch in der Wohnung bei 24Grad und Wintersocken kein Schwitzen. Laut Onlinereviews soll er auch im Sommer sehr angenehm sein.
Als ich mir Pflegeartikel für den Meindl Badile holen wollte, durfte ich auch in die Werkstatt eines bekannten Fachgeschäftes für Lederartikel. Dort zeigte mir der Mitarbeiter seine eigenen Ledertrekkingstiefel die er gerade für sich selbst anfertigt. Er hat dabei auch die Meindl Badile begutachtet und hat diesen ordentlich gelobt. Interessanter weiße waren einige Dinge sehr ähnlich mit seinem eigenen Projekt. Trotzdem hatte der erfahrene Wanderer und Lederschuster das ein oder andere Feature bei seinem Lederstiefel eingebaut welches sich der Meindl Badile noch abschauen könnte

Es war sehr interessant von Ihm den Schuh bzw. die Machart erklärt zu bekommen. Dabei erkannte ich erst gewisse Dinge welche mir vorher noch gar nicht in den Sinn gekommen sind.
Insgesamt bekam auch dort der Meindl Badile zum Thema Qualität/Verarbeitung/Technik ein sehr positives Feedback.
Wenn ich also jedem der verglichen Stiefel eine Schulnote zuweisen müsste und dabei die Stiefel selbst das SOLL vorgeben, dann hätte der Meindl Badile im Vergleich folgende Schulnoten erhalten:
- Gewicht: 1-2
- Robustheit: 1-2
- Qualität / Verarbeitung: 1-2
- Komfort: 1
- Trittsicherheit / Knöchelhalt: 1
- Optik: 1
- Preis: 1 (für 150€ inkl. Versand ergattert)
4. Pflege der Meindl Badile
Wie bereits erwähnt war ich in einem Fachgeschäft für Lederartikel um mir Informationen bzgl. der Pflege sowie die passenden Pflegeartikel zu holen.
Grundsätzlich hatte ich schon ein Vorwissen was die Pflege betrifft und lag damit auch nicht ganz falsch. Der Mitarbeiter, welcher selbst ca. 50 Jahre alt ist und schon in halb Europa mit seinen Lederstiefeln unterwegs war, nahm mich mit nach hinten in die Werkstatt. Dort demonstrierte er mir verschiedene Pflegeartikel auf Lederresten bzw. zeigte mir seine selbst durchgeführten Tests und teilte auch sein über viele Jahre angesammeltes Wissen mit mir in einem 15 Minuten Pflege-Crash-Kurs.
Der Meindl Badile besteht aus "Sil-Nubukleder". Laut dem Meindl Kundensupport handelt es sich dabei um ein Nubukleder welches in Lederöl gekocht wurde bzw. mit Lederöl getränkt wurde.
Das ist prinzipiell eine gute Art um Leder haltbar und Wasserdicht zu machen. Es ähnelt dem Prinzip des Bundesheerstiefels bzw. dem Verfahren welches "Steinkogler" anwendet. Dadurch wird dieselbe Wasserdichtheit erzielt wie auch mit einem Gore-Tex Schuh (=120 Minuten im Wasser ohne nasse Füße zu bekommen).
Mein Annahme, den Meindl Badile weiterhin mit dem "Meindl Sil-Proof" zu pflegen, war also nicht ganz verkehrt. Der Mitarbeiter aus dem Lederfachgeschäft kannte das Meindl Sil-Proof allerdings nicht.
Stattdessen konnte er mir das "Leder-Fein Leder- & Imprägnieröl" empfehlen. Es wird sofort vom Leder aufgesaugt, zieht tief ein und bleibt auch im Leder für lange Zeit. Dabei pflegt es das Leder und macht das Leder selbst wasserdicht. Es handelt sich also nicht um einer auf der Oberfläche angebrachte Schicht (wie z.B.bei Lederwachs).
Zusätzlich empfiehlt er das "COLOURLOCK Elephant Lederfett". Er verwendet es seit vielen Jahren und ist der Meinung, dass es das wohl beste Pflegemittel für Leder ist. Auch ich habe dieses Lederfett schon seit einigen Jahren und verwende es für meine Lederjacke, Ledermöbel, Autositze,...
Der einzige Nachteil: Es ist eben eine Schicht welche auf die Oberfläche des Leders aufgetragen wird. Natürlich dringt das Lederfett auch etwas in das Leder ein, jedoch bei weitem nicht so wie das Lederöl.
Insgesamt meint er, dass das Lederfett 1-2 harte Trekkingtage aushält. Danach sollte man es wieder erneut auftragen. Das stellt allerdings kein großes Problem dar da das Auftragen in 5-10 Minuten erledigt ist. Dafür bleibt das Leder wasserdicht und gepflegt.
Das Lederfett soll auch ordentlich auf die Nähte der Sohle aufgetragen werden. Das kenne ich schon vom Bundesheer. Man kann das Fett richtig dick auf die Nähte schmieren und damit die Nähte gut versiegeln. Genauso kann man das Lederfett solange erwärmen bis es flüssig wird und es dann mit einem Pinsel auf die Nähte auftragen. Dabei läuft das Lederfett in alle Öffnungen und härtet dort aus. Dadurch werden alle Öffnungen "verstopft" und sind somit wasserdicht.
Ein Nachteil bei geklebten Schuhen: Das Lederöl bzw. das Lederfett könnte den Kleber auflösen. Kein Problem für den Meindl Badile.
5. Fazit
Ich würde mir den Meindl Badile jederzeit wieder kaufen. Am liebsten würde ich den Meindl Badile immer und überall hin anziehen. Ich denke er wird einige Jahre halten denn der Meindl Badile macht einen sehr robusten Eindruck und lässt sich wunderbar pflegen. Er ist meiner Meinung nach der perfekte Allrounder!
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