Es folgt ein langer Vergleich der beiden Kocher "Kovea Spider" vs. "GSI Pinnacle 4 Season Stove"
Insbesondere die Effektivität bzw. der Wirkungsgrad wurde ausführlich untersucht. Die Bilder liegen alle in der Galerie und können durch Anklicken vergrößert werden 
Wenn man sich den Markt der Gaskocher anschaut, gibt es eine grenzenlose Auswahl. Von ultraleichten Aufschraubkochern über Schlauchkocher mit zum Teil der Möglichkeit, auch andere Brennstoffe abseits von Gas zu benutzen, bis hin zu ganzen mobilen Gasherden ist alles dabei.
Meine Vorbedingungen waren:
Und so bin ich bei den Gas-Schlauchkochern, also Gaskochern mit per Stahlflex-Leitung verbundener Kartusche gelandet. Dann wird der Markt schon deutlich überschaubarer und es bleiben nur grob ein-zwei Hände voll Modelle übrig. Vielleicht etwas mehr, aber mein weiterer Wunsch war dann, das der Kocher auch bei Wind und Wetter funktioniert (also eine Vorheizröhre/PreHeat-Tube/Generator besitzt), sowie ein möglichst kleines Packmaß und ein geringes Gewicht und dann bleiben wirklich nur ein bis zwei Hände voll Modelle übrig.
Am Ende konnte ich mich nicht entscheiden: Lieber das offenbar weit verbreitete, beliebte und als sehr zuverlässig geltende Modell "Kovea Spider" für etwa 52€ nehmen, oder den mindestens genauso gut klingenden "GSI Pinnacle 4 Season Stove" für etwa 65€, der noch etwas kleiner, leichter und ausgeklügelter wirkt, über den man aber gar nicht mal so viele Infos findet – zumindest bzw. erst recht nicht im Vergleich zum Spider.
Am Ende habe ich einfach beide gekauft
Daher starte ich hier nun mal einen Vergleichstest und küre Gewinner in Einzelkategorien. Ich werde am Ende auch ein Gesamtfazit für mich daraus ziehen. Je nachdem, wo man seine Schwerpunkte setzt, kann die Entscheidung für jemanden anderes natürlich anders ausfallen. Trotzdem hoffe ich, ein bisschen helfen zu können, wenn mal jemand anderes auch auf der Suche nach Gas-Schlauchkochern ist und insbesondere auf diese beiden stößt 
Der Test
Packmaß & Gewicht

Der Kovea Spider ist mit 95x85x24 mm Packmaß angegeben, also etwa 194 cm³, der GSI Pinnacle 4 Season Stove mit 85mm Länge und 55mm Durchmesser, das macht 202 cm². Nachgemessen sieht es etwas anders aus. So klein wie möglich im Packsack verpackt ist der Kovea-Kocher bei mir 102x83x33 mm groß. Insbesondere letzteres ist deutlich mehr als angegeben. Da dies hauptsächlich durch den Kopf des Brenners kommt, hat Kovea hier wohl auch etwas untertrieben, ich komme so auf 279 cm³. Beim GSI messe ich kleinstmöglich verpackt inkl. Packsack 87x51x43 mm, also sogar etwas weniger als angegeben. Rechnerisch macht das 191 cm³. Aufgrund der relativ runden Form ist das echte Volumen vermutlich sogar noch etwas darunter.
Damit ist er etwas kompakter und das macht teilweise den Unterschied, ob er noch mit ins Topfset passt oder nicht. Klar, auch der Spider ist schon sehr klein, aber z.B. in ein GSI Halulite Microdualist Set passt der GSI-Kocher mit rein, der Spider nicht.
Der GSI-Kocher wiegt außerdem mit 163g (Kocher) + 4g (Packsack) = 167g etwas weniger als als der Hersteller angibt (172g), der Spider liegt mit 176g (Kocher) + 12g (Packsack) = 188g etwas höher als von Kovea angegeben (182g). Kein großer Unterschied zwischen den beiden Kochern, aber doch vorhanden. Der Kovea Piezo-Zünder wiegt übrigens knapp 14g.
Der Packbeutel beim GSI-Kocher funktioniert einwandfrei, beim Kovea-Kocher klemmen die Bänder beim Zuziehen immer etwas und man muss nachhelfen...
Fazit: In dieser Kategorie gewinnt der GSI-Kocher.
Preis
Wie oben schon geschrieben bekommt man den Kovea Spider für etwa 52€ inkl. Versand und Piezozünder. Für den GSI-Kocher muss man schon mindestens 65€ hinlegen. Der GSI-Kocher ist also schon noch etwas teurer. Vorteil Kovea: Man kann, bei Bedarf, gleich auch noch die hochwertigen Kartuschenadapter mitbestellen. (Kocher inkl. 2 Adapter, Adapter einzeln, Stechkartuschenadapter) Kauft man den GSI-Kocher, muss man für die Kovea-Adapter eventuell noch zusätzlich Versandkosten bezahlen oder man muss auf billige China-Adapter ausweichen, deren Qualität wechselhaft ist.
Fazit: Hier gewinnt der Kovea-Kocher.
Handhabung/Aufbau


Im letzten Bild erkennt man auch sehr gut das zusätzliche Drehgelenk des Anschlussschlauches am GSI-Kocher, wohingegen der Schlauch beim Spider hier fest ist.
Ich hatte im Internet schon gelesen, dass der GSI Pinnacle 4 Season Stove etwas schwerer bzw. frickeliger aufzubauen sein soll. Dachte aber: So schwer wird es schon nicht sein. Als der Kocher dann ankam, bin ich erst einmal kurz verzweifelt. Auch ein Blick in die beiliegende Anleitung half zunächst nur bedingt… Nach kurzem Nachdenken bin ich dann aber draufgekommen, viele Möglichkeit gibt es ja auch nicht, so viele Gelenke hat der nun auch nicht
Wenn man es dann erst einmal begriffen und 2-3x gemacht hat, geht es sehr schnell von der Hand und man fragt sich, warum man sich zu Anfang so blöd angestellt hat, eigentlich ist es ganz logisch. Auch die Bodenplatte des Windschutzes ist dann in Sekunden eingehängt und der Windschutz aufgestellt.
Der Kovea Spider ist da out-of-the-box etwas freundlicher. Füße ausklappen. Fertig. Die erste (kurze Verzweiflung) kommt dann aber beim Zusammenpacken: Ich habe einen Moment gebraucht, die kleinen Pfeile an den Füßen zu sehen, um zu begreifen, dass sie eingerastet sind und man sie kurz runterdrücken muss, um sie wieder einzuklappen. Dann kam noch kurz die Erkenntnis, dass man nur zwei der drei Füße bewegen kann und es daher wichtig ist, in welche Richtung man die beiden bewegt. Das war zwar nicht so frickelig wie der erste Versuch am GSI, geht dann aber ab dem zweiten Mal auch quasi wie von selbst von der Hand.
Fazit: Hier liegt der Spider leicht vorn. Aber auch nur leicht. 2-3x üben und der GSI-Kocher ist ebenfalls sehr schnell aufgestellt.
Was dann aber noch auffällt, ist die Flexibilität des Schlauches. Klar, dass so eine Metallflex-Gasleitung nicht so flexibel ist wie ein hochflexibles USB-Ladekabel vom Handy, trotzdem gibt es hier aber Unterschiede. Auch wenn die Leitungen beider Kocher von außen gleich wirken (Aussehen, Anfühlen), unterscheiden sie sich doch: Die GSI-Leitung lässt sich verhältnismäßig leicht biegen und bleibt dann in dieser Position. Da der Schlauch außerdem sowohl am Ventil als auch am Kocher drehbar gelagert ist, kann man ihn wirklich leicht dorthin legen, wo man ihn hinhaben möchte. Das ist sehr angenehm. Beim Spider fällt schon nach dem "Abwickeln" auf, dass die Stellen, an denen der Schlauch aufgewickelt gebogen wurde, auch nach dem Abwickeln noch deutlich zu sehen bleiben. Diese Stellen wollen sich auch nicht so recht begradigen lassen. Außerdem ist die Leitung nur am Ventil drehbar gelagert, nicht aber am Kocher. Ich habe bei meinen Tests manchmal etwas "kämpfen" müssen, um den Schlauch dort hin zu legen, wo ich ihn hinhaben möchte, so dass z.B. die billige Butan-Kartusche auch mit dem Ventil nach oben liegen bleibt und trotzdem der Schlauch noch unterm Windschutz liegt. Hat mich einige Versuche gekostet, in denen entweder die Gaskartusche nicht richtig lag, der Schlauch den Windschutz anhob oder der Kocher nur noch mit darauf stehendem Topf gerade stehen blieb. Nervig…
Der "unflexible" Schlauch am Kovea Spider behält seine Biegungen vom Aufwickeln bei, während sich der Schlauch am GSI Pinnacle 4 Season Stove viel leichter begradigen lässt:

Am Kovea Spider hängt der Schlauch deshalb gerne in der Luft, besonders mit angeschlossener Kartusche, was das Aufstellen eines Windschutzes erschwert:

Beim GSI Pinnacle 4 Season Stove sieht das besser aus, auch dank des zusätzlichen Gelenks direkt am Kocher:

Fazit: Hätte nicht gedacht, dass so kleine Unterschiede beim Schlauch (Flexibilität und drehbar gelagert) so viel ausmachen können. Klarer Sieger ist hier der GSI-Kocher!
Handhabung/Betrieb
Wenn die Vorheiz-Röhre ausreichend warm ist und sich nicht noch ein Mix aus flüssigem und gasförmigem "Gas" in der Leitung befindet, dann funktionieren beide Kocher hervorragend in Sachen Regelbarkeit und haben kein "Flaring". Bei voller Hitze sowieso nicht. Ansonsten würde ich sagen, dass beide das gleiche Ventil haben (eventuell ist Kovea sogar auch der Hersteller beim GSI-Ventil), so dass es hier keine Unterschiede gibt. Dosierbarkeit ist daher auch bei beiden gleich, sowohl im Normalbetrieb als auch im "liquid feed"-Betrieb (Flüssiggas-Modus). Beide Kocher stehen absolut super, das ist ja gerade der Vorteil von Schlauchkochern, und auch Töpfe stehen auf beiden Kochern gut. Lediglich die leere MSR Quick Skillet Bratpfanne muss (insbesondere leer) gut positioniert werden, weil sie sonst aufgrund des Schwerpunkts in Richtung des Griffes einfach runterkippt. Das passiert aber auf beiden Kochern. Allerdings scheint der GSI-Kocher etwas rutschfester zu stehen und auch insbesondere rutschfester bei der Topfauflage zu sein. Auch auf dem Spider stehen Töpfe gut und verrutschen schwer, auf dem GSI-Modell stehen sie aber noch einen Tick sicherer, hätte ich gesagt. Im Betrieb fängt der GSI-Kocher dafür ganz schön laut an zu fauchen. Der Spider ist zwar auch nicht gerade leise (OK, ich hatte vorher Spirituskocher, da ist das natürlich alles vergleichsweise laut
), aber trotzdem ist der Spider eine Ecke leiser und angenehmer im Geräusch.
Kovea Spider vs. GSI Pinnacle 4 Season Stove, Flammbild bei niedrigster stabiler Einstellung:

Kovea Spider vs. GSI Pinnacle 4 Season Stove, Flammbild bei höchster Einstellung. Eine schöne breite gleichmäßige Verteilung beim Spider gegenüber dem "fauchenden Duschbrausen-Vulkan":

Fazit: GSI ist rutschfester aber lauter, Kovea ist minimal weniger griffig, dafür leiser. In allen anderen Punkten unterscheiden sich die Kocher im Betrieb nicht wirklich. Für mich gibt es hier keinen Gewinner in dieser Kategorie.
Leistung/Effektivität
Mein Gedanke vorher war: Der Kovea Spider könnte aufgrund seines "besseren" Flammenbildes bestimmt effektiver und schneller arbeiten, insbesondere mit breiten Töpfen. Höchstens bei schmalen Töpfen dürfte es umgekehrt sein, weil dann beim Kovea evtl. die Flamme zu breit ist. So weit zu meinen Erwartungen. Die Messwerte haben mich dann doch ziemlich überrascht! So sehr, dass ich teilweise noch ein zweites Mal nachgemessen habe…
Alle Versuche wurden bei gut 20°C windgeschützt in meiner Wohnung durchgeführt. Bevor jetzt Schnappatmung aufgrund von Kohlenmonoxid aufkommt: Das Fenster war auf kipp und in ca. 1,5m Entfernung stand ein Kohlenmonoxid-Warner mit Anzeige der aktuellen CO-Konzentration in der Luft. Dieser Melder hat nicht ausgelöst. Im Gegenteil: Die Konzentration an CO hat sich nicht einmal im Bereich des messbaren verändert (schon mal ein sehr gutes Zeichen, beide Kocher machen ihren Job offenbar sehr gut – selbst meine Gastherme macht mehr CO im Raum).
Die Wassermenge betrug jeweils 500g, abgemessen mit einer Küchenwaage. Benutzt wurde eine billige nur-Butan-Kartusche mit dem Kovea-Butane-Adapter. Folgende Werte wurden angenommen:
Es wurde kaltes Leitungswasser benutzt (vorher lange ablaufen lassen). Temperatur: 15,2°C, Siedepunkt hier etwa 99,8°C, Temperaturdifferenz also 85K. Erhitzt wurde, bis das Wasser im Topf stark sprudelnd kocht. Das kann natürlich Messfehler von ca. 5 Sekunden ergeben (denn ab wann sprudelt es "stark"), aber das ändert am Ende nichts Großes an den Messwerten. Der Gasverbrauch wurde durch Wiegen der Gaskartusche vor- und nach dem Kochvorgang bestimmt. Da die Küchenwaage in diesem Bereich nicht sehr genau ist, erspare ich die Einzelwerte, ändern nämlich interessanterweise eh nichts am Endergebnis. Über alle Kochtests insgesamt passt die Genauigkeit nämlich wieder.
Folgende Tests wurden durchgeführt:
Alle Messungen wurden bei voller Power durchgeführt. Zeiten wurden auf 5s gerundet, Gewichtsmessungen pro Einzelversuch auf 0 Nackommastellen, insgesamt auf 1 Nachkommastelle. Leistungsmesswerte wurden in 0,05er Schritten gerundet, Prozentzahlen in 5er Schritten. Die Ergebnisse waren erstaunlich:
Fazit: Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Kovea Spider in dieser Kategorie deutlich punkten kann, insbesondere wenn breite Töpfe verwendet werden – aber klarer Sieger in dieser Kategorie ist der GSI Pinnacle 4 Season Stove, relativ egal ob mit breiten oder schmalen Töpfen.
Wärmeverteilung
Der GSI Pinnacle 4 Season Stove hat eine recht schmale Flamme, der Kovea Spider verteilt das Gas breiter und hat daher eine breitere Flamme. Für große/breite Töpfe und Pfannen sollte daher der Spider besser sein, für schmale Töpfe (wie z.B. die leichten GSI Töpfe, siehe nächster Punkt) eher der GSI-Kocher.
Zum Wasserkochen sicherlich nicht ganz so entscheidend, so lange der Wirkungsgrad passt (siehe vorheriger Punkt), beim Braten aber natürlich deutlich interessanter!
Ich habe mir mal angeschaut, wie bzw. wo das Wasser in einer MSR Quick Skillet sowie in einer Trangia Duossal 25er Pfanne kocht, sowie Rührei aus Eipulver in der Quick-Pfanne gebraten.
Ergebnis: Beim GSI-Kocher bildet sich in der Quick-Pfanne ein kochender Punkt, der interessanterweise trotz mittig platzierter Pfanne nicht ganz mittig entsteht. Mit etwas mehr Hitze wird er etwas breiter. Beim Spider entsteht dagegen zunächst ein Ring, der dann aber auch zu einem kochenden Fleck wird, aber etwas breiter als beim GSI-Kocher, so wie erwartet. Beim Braten von Rührei konnte ich dann aber keine wirklichen Unterschiede feststellen, mit beiden Kochern stockt das Rührei am stärksten in der Mitte, unter etwas Rühren bekommt man es aber in beiden gleichmäßig hin.
Anders sah es in der Trangia-Pfanne aus. Beim Wasser-Test entstand mit dem Spider wieder der Ring, aber dieses mal extrem diskret ohne sich auszubreiten. Mit dem GSI-Kocher dann eben der Punkt in der Mitte. Beides zeigte aber, was ich beim Braten mit dem Spiritus-Brenner mit dieser Pfanne auch schon immer festgestellt habe: Die Trangia Duossal Pfanne ist zum Braten eigentlich völlig ungeeignet, da sie die Wärme miserabel verteilt. Wenn man weiß, dass es besser geht, kann man sie wirklich nur noch als Teller benutzen... Den Rührei-Test habe ich mir dann gespart und die Pfanne wieder weggepackt. Schließlich soll es hier ja mehr um die Kocher gehen.
Trotzdem habe ich dann auch noch den Rührei-Test im GSI Microdualist-Topf mit dem GSI-Kocher gemacht. Schließlich soll dieser Topf auch beschichtet sein. Zwar hat sich die Hitze ganz gut gleichmäßig verteilt, allerdings ist der Topf ja auch recht schmal. Allerdings backte das Rührei stark an, fast als gäbe es keine Beschichtung. Das Reinigen war hinterher ebenfalls schwierig. Falls das Ding wirklich eine Beschichtung hat: Sie funktioniert auch nicht wirklich. Aber gut, hier geht's um die Kocher.
Beim Test mit einer MSR Quick Skillet kocht das Wasser beim GSI Pinnacle 4 Season Stove erwartungsgemäß als erstes in der Mitte, nach kurzer Zeit kocht es aber großflächig, wenn auch - interessanterweise - nicht mittig, trotz mittig platzierter Pfanne:

Beim Test mit einer MSR Quick Skillet kocht das Wasser beim Kovea Spider erwartungsgemäß als erstes ringförmig um die Mitte herum und damit etwas breiter als beim GSI-Kocher, nach kurzer Zeit kocht es aber ebenfalls großflächig und auch direkt in der Mitte. Ein merkbarer Unterschied zum GSI-Kocher besteht dann nicht mehr:

Mit einer Trangia Duossal 25er Pfanne sieht es dagegen sehr traurig aus. Beim Kovea Spider (links) bildet sich wieder der Ring, allerdings sehr ungleichmäßig, beim GSI Pinnacle 4 Season Stove gibt es einen kochenden Fleck in der Mitte. Mehr Hitze sorgt nur dafür, dass die kochenden Stellen stärker sprudeln, der Rest der Pfanne bleibt ruhig. Zum Braten nicht wirklich geeignet - egal mit welchem Kocher.

Fazit: Die Wärmeverteilung ist beim Kovea Spider etwas besser, der hat hier die Nase vorn. Andererseits kann man in schlechten Pfannen/Töpfen mit beiden Kochern nicht wirklich braten, mit einer guten Pfanne dagegen merke ich beim Braten bei beiden Kochern keine Unterschiede.
Zubehör
Beim Kovea Spider liegt in der Regel (außer bei der Variante "Basic") immer ein Piezo-Zünder dabei. Außerdem kann man Adapter für andere Formen der Gaskartuschen mitbestellen. „PAT“ für Push-and-Turn-Kartuschen von Campingaz, "Butane" für die günstigen nur-Butan-Kartuschen sowie den "P-Adapter", mit dem die günstigen Stechkartuschen ohne Ventil benutzt werden können. Das ist sehr praktisch, insbesondere der P-Adapter ist mit etwa 35€ aber schon fast so teuer wie der ganze Kocher. Ein "LPG/Propane"-Adapter für Propangasflaschen soll außerdem im Juli auf den Markt kommen. Die Adapter sind super verarbeitet, funktionieren einwandfrei (auch mit anderen Kochern), sind aber keine Leichtgewichte (jeweils gemessen etwas schwerer als im Datenblatt angegeben, PAT: 71g, Butane: 49g, P: 148g, lediglich LPG soll nur 33g wiegen). Weiteres abgestimmtes Zubehör (z.B. angepasste Töpfe, angepasster Windschutz o.ä.) gibt es nicht (zumindest wird es nicht in Europa verkauft).
Beim GSI Pinnacle 4 Season Stove sieht es andersherum aus. So gibt es mit dem Mimimalist, dem Soloist/Soloist II, dem Microdualist/Microdualist II und dem Dualist/Dualist II vier (bzw. sieben, wenn man die Nachfolger mitzählt) zum Kocher passende extra leichte Kochsets – natürlich kann man aber auch jeden beliebigen anderen Kochtopf draufstellen und auch GSI hat noch weitere (schwerere) Sets. Außerdem gibt es mit dem Soloist Windscreen (für Soloist und Microdualist) und dem Dualist Windscreen (für Dualist) zwei speziell zum Kocher und zu den Töpfen angepasste Windschutzsysteme, die außerdem auch noch sehr leicht sind (beim Soloist Windscreen habe ich 77g gewogen). Sehr praktisch und nimmt keinen zusätzlichen Platz weg (wird mit in der Tasche der Topfsysteme verpackt). Dafür gibt es bei GSI keine Adapter für andere Kartuschensysteme.
Bei GSI passen also Kocher, Töpfe und Windschutz super zusammen, außerdem kann man alles gemeinsam verpacken. z.B. passt der GSI-Kocher zusammen mit einer 110g-Schraubkartusche, Feuerstahl, Scraper/Schaber, Soloist-Windschutz, zwei Göffeln und den Kovea PAT- und Butane-Adaptern mit in das Microdualist-Set und lässt sich damit echt klein verpacken.
Bei Kovea wird mehr Wert auf die Kompatibilität zu verschiedenen Kartuschen gelegt und der Kocher ist zu groß um ihn mit in den Microdualist zu packen (nur, wenn man die Schalen alle weglässt) der zusätzliche Windschutz muss eh extra.
Fazit: Kein klarer Sieger in dieser Kategorie, aber da die Kovea Adapter natürlich auch bei GSI passen, der GSI Windschutz aber z.B. nicht bei Kovea, finde ich hier den GSI (zusammen mit Kovea Adaptern) den besten Kompromiss. Allerdings passt der GSI Windschutz natürlich nicht mehr, wenn man z.B. eine Bratpfanne oder ähnliches auf den GSI-Kocher stellt. Wenn man das macht, braucht man eh einen externen/zusätzlichen Windschutz, genau wie beim Kovea. Daher kein klarer Sieger hier.
Einen faden Beigeschmack hinterlässt der Kovea-Kocher allerdings, weil alle Größen und Gewichte niedriger angegeben wurden, als sie in Wahrheit sind. Bei GSI passen die Werte dagegen ganz gut bzw. liegen sogar leicht höher als die gemessenen Werte.
Feldtest
Steht noch aus. Erster Einsatz Ende Juni
Muss mich bis dahin noch entscheiden, welchen von beiden ich mitnehme, denn vermutlich kommt nur einer von beiden mit.
Langzeittest
Den kann ich jetzt noch nicht beantworten
Fazit
[noch nicht getroffen -> ich tendiere aber derzeit eher zum GSI Pinnacle 4 Season Stove]


Wenn man sich den Markt der Gaskocher anschaut, gibt es eine grenzenlose Auswahl. Von ultraleichten Aufschraubkochern über Schlauchkocher mit zum Teil der Möglichkeit, auch andere Brennstoffe abseits von Gas zu benutzen, bis hin zu ganzen mobilen Gasherden ist alles dabei.
Meine Vorbedingungen waren:
- Kein Multifuel, nur Gas (also sind die Kocher raus, die auch abseits von Gas funktionieren)
- Hohe Standfestigkeit (damit sind die Aufschraubkocher raus)
- Geeignet für den Transport im Rucksack (damit sind die mobilen Gasherde raus)
Und so bin ich bei den Gas-Schlauchkochern, also Gaskochern mit per Stahlflex-Leitung verbundener Kartusche gelandet. Dann wird der Markt schon deutlich überschaubarer und es bleiben nur grob ein-zwei Hände voll Modelle übrig. Vielleicht etwas mehr, aber mein weiterer Wunsch war dann, das der Kocher auch bei Wind und Wetter funktioniert (also eine Vorheizröhre/PreHeat-Tube/Generator besitzt), sowie ein möglichst kleines Packmaß und ein geringes Gewicht und dann bleiben wirklich nur ein bis zwei Hände voll Modelle übrig.
Am Ende konnte ich mich nicht entscheiden: Lieber das offenbar weit verbreitete, beliebte und als sehr zuverlässig geltende Modell "Kovea Spider" für etwa 52€ nehmen, oder den mindestens genauso gut klingenden "GSI Pinnacle 4 Season Stove" für etwa 65€, der noch etwas kleiner, leichter und ausgeklügelter wirkt, über den man aber gar nicht mal so viele Infos findet – zumindest bzw. erst recht nicht im Vergleich zum Spider.
Am Ende habe ich einfach beide gekauft


Der Test
Packmaß & Gewicht


Der Kovea Spider ist mit 95x85x24 mm Packmaß angegeben, also etwa 194 cm³, der GSI Pinnacle 4 Season Stove mit 85mm Länge und 55mm Durchmesser, das macht 202 cm². Nachgemessen sieht es etwas anders aus. So klein wie möglich im Packsack verpackt ist der Kovea-Kocher bei mir 102x83x33 mm groß. Insbesondere letzteres ist deutlich mehr als angegeben. Da dies hauptsächlich durch den Kopf des Brenners kommt, hat Kovea hier wohl auch etwas untertrieben, ich komme so auf 279 cm³. Beim GSI messe ich kleinstmöglich verpackt inkl. Packsack 87x51x43 mm, also sogar etwas weniger als angegeben. Rechnerisch macht das 191 cm³. Aufgrund der relativ runden Form ist das echte Volumen vermutlich sogar noch etwas darunter.
Damit ist er etwas kompakter und das macht teilweise den Unterschied, ob er noch mit ins Topfset passt oder nicht. Klar, auch der Spider ist schon sehr klein, aber z.B. in ein GSI Halulite Microdualist Set passt der GSI-Kocher mit rein, der Spider nicht.
Der GSI-Kocher wiegt außerdem mit 163g (Kocher) + 4g (Packsack) = 167g etwas weniger als als der Hersteller angibt (172g), der Spider liegt mit 176g (Kocher) + 12g (Packsack) = 188g etwas höher als von Kovea angegeben (182g). Kein großer Unterschied zwischen den beiden Kochern, aber doch vorhanden. Der Kovea Piezo-Zünder wiegt übrigens knapp 14g.
Der Packbeutel beim GSI-Kocher funktioniert einwandfrei, beim Kovea-Kocher klemmen die Bänder beim Zuziehen immer etwas und man muss nachhelfen...
Fazit: In dieser Kategorie gewinnt der GSI-Kocher.
Preis
Wie oben schon geschrieben bekommt man den Kovea Spider für etwa 52€ inkl. Versand und Piezozünder. Für den GSI-Kocher muss man schon mindestens 65€ hinlegen. Der GSI-Kocher ist also schon noch etwas teurer. Vorteil Kovea: Man kann, bei Bedarf, gleich auch noch die hochwertigen Kartuschenadapter mitbestellen. (Kocher inkl. 2 Adapter, Adapter einzeln, Stechkartuschenadapter) Kauft man den GSI-Kocher, muss man für die Kovea-Adapter eventuell noch zusätzlich Versandkosten bezahlen oder man muss auf billige China-Adapter ausweichen, deren Qualität wechselhaft ist.
Fazit: Hier gewinnt der Kovea-Kocher.
Handhabung/Aufbau





Im letzten Bild erkennt man auch sehr gut das zusätzliche Drehgelenk des Anschlussschlauches am GSI-Kocher, wohingegen der Schlauch beim Spider hier fest ist.
Ich hatte im Internet schon gelesen, dass der GSI Pinnacle 4 Season Stove etwas schwerer bzw. frickeliger aufzubauen sein soll. Dachte aber: So schwer wird es schon nicht sein. Als der Kocher dann ankam, bin ich erst einmal kurz verzweifelt. Auch ein Blick in die beiliegende Anleitung half zunächst nur bedingt… Nach kurzem Nachdenken bin ich dann aber draufgekommen, viele Möglichkeit gibt es ja auch nicht, so viele Gelenke hat der nun auch nicht

Der Kovea Spider ist da out-of-the-box etwas freundlicher. Füße ausklappen. Fertig. Die erste (kurze Verzweiflung) kommt dann aber beim Zusammenpacken: Ich habe einen Moment gebraucht, die kleinen Pfeile an den Füßen zu sehen, um zu begreifen, dass sie eingerastet sind und man sie kurz runterdrücken muss, um sie wieder einzuklappen. Dann kam noch kurz die Erkenntnis, dass man nur zwei der drei Füße bewegen kann und es daher wichtig ist, in welche Richtung man die beiden bewegt. Das war zwar nicht so frickelig wie der erste Versuch am GSI, geht dann aber ab dem zweiten Mal auch quasi wie von selbst von der Hand.
Fazit: Hier liegt der Spider leicht vorn. Aber auch nur leicht. 2-3x üben und der GSI-Kocher ist ebenfalls sehr schnell aufgestellt.
Was dann aber noch auffällt, ist die Flexibilität des Schlauches. Klar, dass so eine Metallflex-Gasleitung nicht so flexibel ist wie ein hochflexibles USB-Ladekabel vom Handy, trotzdem gibt es hier aber Unterschiede. Auch wenn die Leitungen beider Kocher von außen gleich wirken (Aussehen, Anfühlen), unterscheiden sie sich doch: Die GSI-Leitung lässt sich verhältnismäßig leicht biegen und bleibt dann in dieser Position. Da der Schlauch außerdem sowohl am Ventil als auch am Kocher drehbar gelagert ist, kann man ihn wirklich leicht dorthin legen, wo man ihn hinhaben möchte. Das ist sehr angenehm. Beim Spider fällt schon nach dem "Abwickeln" auf, dass die Stellen, an denen der Schlauch aufgewickelt gebogen wurde, auch nach dem Abwickeln noch deutlich zu sehen bleiben. Diese Stellen wollen sich auch nicht so recht begradigen lassen. Außerdem ist die Leitung nur am Ventil drehbar gelagert, nicht aber am Kocher. Ich habe bei meinen Tests manchmal etwas "kämpfen" müssen, um den Schlauch dort hin zu legen, wo ich ihn hinhaben möchte, so dass z.B. die billige Butan-Kartusche auch mit dem Ventil nach oben liegen bleibt und trotzdem der Schlauch noch unterm Windschutz liegt. Hat mich einige Versuche gekostet, in denen entweder die Gaskartusche nicht richtig lag, der Schlauch den Windschutz anhob oder der Kocher nur noch mit darauf stehendem Topf gerade stehen blieb. Nervig…
Der "unflexible" Schlauch am Kovea Spider behält seine Biegungen vom Aufwickeln bei, während sich der Schlauch am GSI Pinnacle 4 Season Stove viel leichter begradigen lässt:

Am Kovea Spider hängt der Schlauch deshalb gerne in der Luft, besonders mit angeschlossener Kartusche, was das Aufstellen eines Windschutzes erschwert:


Beim GSI Pinnacle 4 Season Stove sieht das besser aus, auch dank des zusätzlichen Gelenks direkt am Kocher:

Fazit: Hätte nicht gedacht, dass so kleine Unterschiede beim Schlauch (Flexibilität und drehbar gelagert) so viel ausmachen können. Klarer Sieger ist hier der GSI-Kocher!
Handhabung/Betrieb
Wenn die Vorheiz-Röhre ausreichend warm ist und sich nicht noch ein Mix aus flüssigem und gasförmigem "Gas" in der Leitung befindet, dann funktionieren beide Kocher hervorragend in Sachen Regelbarkeit und haben kein "Flaring". Bei voller Hitze sowieso nicht. Ansonsten würde ich sagen, dass beide das gleiche Ventil haben (eventuell ist Kovea sogar auch der Hersteller beim GSI-Ventil), so dass es hier keine Unterschiede gibt. Dosierbarkeit ist daher auch bei beiden gleich, sowohl im Normalbetrieb als auch im "liquid feed"-Betrieb (Flüssiggas-Modus). Beide Kocher stehen absolut super, das ist ja gerade der Vorteil von Schlauchkochern, und auch Töpfe stehen auf beiden Kochern gut. Lediglich die leere MSR Quick Skillet Bratpfanne muss (insbesondere leer) gut positioniert werden, weil sie sonst aufgrund des Schwerpunkts in Richtung des Griffes einfach runterkippt. Das passiert aber auf beiden Kochern. Allerdings scheint der GSI-Kocher etwas rutschfester zu stehen und auch insbesondere rutschfester bei der Topfauflage zu sein. Auch auf dem Spider stehen Töpfe gut und verrutschen schwer, auf dem GSI-Modell stehen sie aber noch einen Tick sicherer, hätte ich gesagt. Im Betrieb fängt der GSI-Kocher dafür ganz schön laut an zu fauchen. Der Spider ist zwar auch nicht gerade leise (OK, ich hatte vorher Spirituskocher, da ist das natürlich alles vergleichsweise laut


Kovea Spider vs. GSI Pinnacle 4 Season Stove, Flammbild bei niedrigster stabiler Einstellung:


Kovea Spider vs. GSI Pinnacle 4 Season Stove, Flammbild bei höchster Einstellung. Eine schöne breite gleichmäßige Verteilung beim Spider gegenüber dem "fauchenden Duschbrausen-Vulkan":


Fazit: GSI ist rutschfester aber lauter, Kovea ist minimal weniger griffig, dafür leiser. In allen anderen Punkten unterscheiden sich die Kocher im Betrieb nicht wirklich. Für mich gibt es hier keinen Gewinner in dieser Kategorie.
Leistung/Effektivität
Mein Gedanke vorher war: Der Kovea Spider könnte aufgrund seines "besseren" Flammenbildes bestimmt effektiver und schneller arbeiten, insbesondere mit breiten Töpfen. Höchstens bei schmalen Töpfen dürfte es umgekehrt sein, weil dann beim Kovea evtl. die Flamme zu breit ist. So weit zu meinen Erwartungen. Die Messwerte haben mich dann doch ziemlich überrascht! So sehr, dass ich teilweise noch ein zweites Mal nachgemessen habe…
Alle Versuche wurden bei gut 20°C windgeschützt in meiner Wohnung durchgeführt. Bevor jetzt Schnappatmung aufgrund von Kohlenmonoxid aufkommt: Das Fenster war auf kipp und in ca. 1,5m Entfernung stand ein Kohlenmonoxid-Warner mit Anzeige der aktuellen CO-Konzentration in der Luft. Dieser Melder hat nicht ausgelöst. Im Gegenteil: Die Konzentration an CO hat sich nicht einmal im Bereich des messbaren verändert (schon mal ein sehr gutes Zeichen, beide Kocher machen ihren Job offenbar sehr gut – selbst meine Gastherme macht mehr CO im Raum).
Die Wassermenge betrug jeweils 500g, abgemessen mit einer Küchenwaage. Benutzt wurde eine billige nur-Butan-Kartusche mit dem Kovea-Butane-Adapter. Folgende Werte wurden angenommen:
- spezifische Wärmekapazität Wasser: 4,2 kJ/(kg*K)
- Temperaturdifferenz: 85 K
- Wassermenge: 500 g
- => benötigte Wärmeenergie: 178 kJ
- verwendetes Gas: Butan
- Butan Verbrennungsenthalpie: -2878 kJ/mol
- Butan Molare Masse: 58,12 g/mol
- => Verbrennungsenergie pro g: -49,5 kJ/g
- Heizwert: 12,72 kWh/kg
- => umgerechnet: 45,8 kJ/g
Es wurde kaltes Leitungswasser benutzt (vorher lange ablaufen lassen). Temperatur: 15,2°C, Siedepunkt hier etwa 99,8°C, Temperaturdifferenz also 85K. Erhitzt wurde, bis das Wasser im Topf stark sprudelnd kocht. Das kann natürlich Messfehler von ca. 5 Sekunden ergeben (denn ab wann sprudelt es "stark"), aber das ändert am Ende nichts Großes an den Messwerten. Der Gasverbrauch wurde durch Wiegen der Gaskartusche vor- und nach dem Kochvorgang bestimmt. Da die Küchenwaage in diesem Bereich nicht sehr genau ist, erspare ich die Einzelwerte, ändern nämlich interessanterweise eh nichts am Endergebnis. Über alle Kochtests insgesamt passt die Genauigkeit nämlich wieder.
Folgende Tests wurden durchgeführt:
- GSI Pinnacle 4 Season Stove + Microdualist-Topf, ohne Deckel, ohne Windschutz
- GSI Pinnacle 4 Season Stove + Microdualist-Topf, mit Microdualist-Deckel, ohne Windschutz
- GSI Pinnacle 4 Season Stove + Microdualist-Topf, mit Microdualist-Deckel, mit GSI Soloist Windschutz (diese Messung wurde außerdem mehrfach durchgeführt, zu Beginn und am Ende, um hier auch Unterschiede durch eine unterschiedlich warme und unterschiedlich volle Gaskartusche auszuschließen)
- GSI Pinnacle 4 Season Stove + Trangia 25 Kessel (mit Deckel), Bodenplatte vom GSI Windschutz, China-Falt-Windschutz
- GSI Pinnacle 4 Season Stove + Trangia Duossal 1,75L-Topf mit der Bratpfanne aus dem 25er Set als Deckel, Bodenplatte vom GSI Windschutz, China-Falt-Windschutz
- Kovea Spider + Microdualist-Topf, kein Deckel und kein Windschutz
- Kovea Spider + Microdualist-Topf mit Deckel, China-Falt-Windschutz
- Kovea Spider + Trangia 25 Kessel mit Deckel, China-Falt-Windschutz
- Kovea Spider + Trangia 25 Duossal 1,75L-Topf mit 25er Duossal Pfanne als Deckel, China-Falt-Windschutz
Alle Messungen wurden bei voller Power durchgeführt. Zeiten wurden auf 5s gerundet, Gewichtsmessungen pro Einzelversuch auf 0 Nackommastellen, insgesamt auf 1 Nachkommastelle. Leistungsmesswerte wurden in 0,05er Schritten gerundet, Prozentzahlen in 5er Schritten. Die Ergebnisse waren erstaunlich:
- Mit dem GSI Pinnacle 4 Season Stove dauert es im Mittel ca. 200 Sekunden, bis 500g Wasser stark sprudelnd kochen. Leichte Ausreißer gab es beim Trangia-Kessel (+10s) und beim Trangia Topf (-5s)
- Mit dem Kovea Spider dauert es im Mittel etwa 220 Sekunden, also 10% länger. Leichte Ausreißer gab es auch hier beim Kessel (+10s) und beim Topf (+5s), während es mit dem schmalen Microdualist 5s schneller als der Durchschnitt ging. Ich hätte es umgekehrt erwartet – aufgrund der breiteren Flamme schneller/effektiver mit breiterem Topf und langsamer mit dem schmalen Microdualist, aber die Messwerte sagen das Gegenteil
- Beide Kocher verbrauchen knapp unter 130g/h bei voller Power. Die Gasmenge war für jede Einzelmessung nicht leicht zu bestimmen, lässt sich aber aus der Gesamtmessung gut errechnen: Der GSI Pinnacle 4 Season Stove braucht gut 7g (7,2g) pro Durchführung, der Kovea Spider braucht knapp 8g (7,8g) pro Durchführung. Da der Spider länger braucht, ist die Menge pro Messung also höher trotz gleichem Verbrauch pro Stunde.
- Mit der angenommenen Verbrennungsenthalpie ließ sich die Energie pro g Gas ausrechnen, was dann 178kJ entspricht, die vom Wasser aufgenommen werden müssen, um 85K (von 15,2°C auf 99,8°C) Temperatur zu „gewinnen“. Da beide Kocher die gleiche Menge Gas pro Zeit verbrauchen, haben auch beide einen fast identischen Wert für die Leistung. Rechnerisch müsste bei beiden Kochern etwa 1,75kW an Wärme freiwerden.
- Aufgrund der sehr ähnlichen Zeiten pro Messung jeweils für die beiden Kocher kann man ausrechnen, dass davon etwa 0,9 kW beim GSI Pinnacle 4 Season Stove im Wasser ankommen, während beim Kovea Spider mit etwa 0,8 kW etwa 100W mehr Verlustleistung entstehen, was eben auch zu den ca. 10% längeren Zeiten führt.
- Daraus kann man dann den Wirkungsgrad bestimmen, der beim Kovea Spider bei etwa 45% liegt, beim GSI Pinnacle 4 Season Stove bei etwa 50%. (Übrigens kann man sich anhand dieser Wirkungsgrade leicht vorstellen, warum Wärmetauschertöpfe und gut aufeinander abgestimmte Topf-/Kocher-Systeme bis runter zu knapp der Hälfte an Brennstoffverbrauch haben – wenn man mit dem Heizwert von 45,8kJ/g bei Butan statt der Verbrennungsenthalpie rechnet, ist es theoretisch möglich, 500g Wasser mit etwa 3,9g Gas zum sprudelnden Kochen zu bringen)
Fazit: Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Kovea Spider in dieser Kategorie deutlich punkten kann, insbesondere wenn breite Töpfe verwendet werden – aber klarer Sieger in dieser Kategorie ist der GSI Pinnacle 4 Season Stove, relativ egal ob mit breiten oder schmalen Töpfen.
Wärmeverteilung
Der GSI Pinnacle 4 Season Stove hat eine recht schmale Flamme, der Kovea Spider verteilt das Gas breiter und hat daher eine breitere Flamme. Für große/breite Töpfe und Pfannen sollte daher der Spider besser sein, für schmale Töpfe (wie z.B. die leichten GSI Töpfe, siehe nächster Punkt) eher der GSI-Kocher.
Zum Wasserkochen sicherlich nicht ganz so entscheidend, so lange der Wirkungsgrad passt (siehe vorheriger Punkt), beim Braten aber natürlich deutlich interessanter!
Ich habe mir mal angeschaut, wie bzw. wo das Wasser in einer MSR Quick Skillet sowie in einer Trangia Duossal 25er Pfanne kocht, sowie Rührei aus Eipulver in der Quick-Pfanne gebraten.
Ergebnis: Beim GSI-Kocher bildet sich in der Quick-Pfanne ein kochender Punkt, der interessanterweise trotz mittig platzierter Pfanne nicht ganz mittig entsteht. Mit etwas mehr Hitze wird er etwas breiter. Beim Spider entsteht dagegen zunächst ein Ring, der dann aber auch zu einem kochenden Fleck wird, aber etwas breiter als beim GSI-Kocher, so wie erwartet. Beim Braten von Rührei konnte ich dann aber keine wirklichen Unterschiede feststellen, mit beiden Kochern stockt das Rührei am stärksten in der Mitte, unter etwas Rühren bekommt man es aber in beiden gleichmäßig hin.
Anders sah es in der Trangia-Pfanne aus. Beim Wasser-Test entstand mit dem Spider wieder der Ring, aber dieses mal extrem diskret ohne sich auszubreiten. Mit dem GSI-Kocher dann eben der Punkt in der Mitte. Beides zeigte aber, was ich beim Braten mit dem Spiritus-Brenner mit dieser Pfanne auch schon immer festgestellt habe: Die Trangia Duossal Pfanne ist zum Braten eigentlich völlig ungeeignet, da sie die Wärme miserabel verteilt. Wenn man weiß, dass es besser geht, kann man sie wirklich nur noch als Teller benutzen... Den Rührei-Test habe ich mir dann gespart und die Pfanne wieder weggepackt. Schließlich soll es hier ja mehr um die Kocher gehen.
Trotzdem habe ich dann auch noch den Rührei-Test im GSI Microdualist-Topf mit dem GSI-Kocher gemacht. Schließlich soll dieser Topf auch beschichtet sein. Zwar hat sich die Hitze ganz gut gleichmäßig verteilt, allerdings ist der Topf ja auch recht schmal. Allerdings backte das Rührei stark an, fast als gäbe es keine Beschichtung. Das Reinigen war hinterher ebenfalls schwierig. Falls das Ding wirklich eine Beschichtung hat: Sie funktioniert auch nicht wirklich. Aber gut, hier geht's um die Kocher.
Beim Test mit einer MSR Quick Skillet kocht das Wasser beim GSI Pinnacle 4 Season Stove erwartungsgemäß als erstes in der Mitte, nach kurzer Zeit kocht es aber großflächig, wenn auch - interessanterweise - nicht mittig, trotz mittig platzierter Pfanne:


Beim Test mit einer MSR Quick Skillet kocht das Wasser beim Kovea Spider erwartungsgemäß als erstes ringförmig um die Mitte herum und damit etwas breiter als beim GSI-Kocher, nach kurzer Zeit kocht es aber ebenfalls großflächig und auch direkt in der Mitte. Ein merkbarer Unterschied zum GSI-Kocher besteht dann nicht mehr:


Mit einer Trangia Duossal 25er Pfanne sieht es dagegen sehr traurig aus. Beim Kovea Spider (links) bildet sich wieder der Ring, allerdings sehr ungleichmäßig, beim GSI Pinnacle 4 Season Stove gibt es einen kochenden Fleck in der Mitte. Mehr Hitze sorgt nur dafür, dass die kochenden Stellen stärker sprudeln, der Rest der Pfanne bleibt ruhig. Zum Braten nicht wirklich geeignet - egal mit welchem Kocher.


Fazit: Die Wärmeverteilung ist beim Kovea Spider etwas besser, der hat hier die Nase vorn. Andererseits kann man in schlechten Pfannen/Töpfen mit beiden Kochern nicht wirklich braten, mit einer guten Pfanne dagegen merke ich beim Braten bei beiden Kochern keine Unterschiede.
Zubehör
Beim Kovea Spider liegt in der Regel (außer bei der Variante "Basic") immer ein Piezo-Zünder dabei. Außerdem kann man Adapter für andere Formen der Gaskartuschen mitbestellen. „PAT“ für Push-and-Turn-Kartuschen von Campingaz, "Butane" für die günstigen nur-Butan-Kartuschen sowie den "P-Adapter", mit dem die günstigen Stechkartuschen ohne Ventil benutzt werden können. Das ist sehr praktisch, insbesondere der P-Adapter ist mit etwa 35€ aber schon fast so teuer wie der ganze Kocher. Ein "LPG/Propane"-Adapter für Propangasflaschen soll außerdem im Juli auf den Markt kommen. Die Adapter sind super verarbeitet, funktionieren einwandfrei (auch mit anderen Kochern), sind aber keine Leichtgewichte (jeweils gemessen etwas schwerer als im Datenblatt angegeben, PAT: 71g, Butane: 49g, P: 148g, lediglich LPG soll nur 33g wiegen). Weiteres abgestimmtes Zubehör (z.B. angepasste Töpfe, angepasster Windschutz o.ä.) gibt es nicht (zumindest wird es nicht in Europa verkauft).
Beim GSI Pinnacle 4 Season Stove sieht es andersherum aus. So gibt es mit dem Mimimalist, dem Soloist/Soloist II, dem Microdualist/Microdualist II und dem Dualist/Dualist II vier (bzw. sieben, wenn man die Nachfolger mitzählt) zum Kocher passende extra leichte Kochsets – natürlich kann man aber auch jeden beliebigen anderen Kochtopf draufstellen und auch GSI hat noch weitere (schwerere) Sets. Außerdem gibt es mit dem Soloist Windscreen (für Soloist und Microdualist) und dem Dualist Windscreen (für Dualist) zwei speziell zum Kocher und zu den Töpfen angepasste Windschutzsysteme, die außerdem auch noch sehr leicht sind (beim Soloist Windscreen habe ich 77g gewogen). Sehr praktisch und nimmt keinen zusätzlichen Platz weg (wird mit in der Tasche der Topfsysteme verpackt). Dafür gibt es bei GSI keine Adapter für andere Kartuschensysteme.
Bei GSI passen also Kocher, Töpfe und Windschutz super zusammen, außerdem kann man alles gemeinsam verpacken. z.B. passt der GSI-Kocher zusammen mit einer 110g-Schraubkartusche, Feuerstahl, Scraper/Schaber, Soloist-Windschutz, zwei Göffeln und den Kovea PAT- und Butane-Adaptern mit in das Microdualist-Set und lässt sich damit echt klein verpacken.
Bei Kovea wird mehr Wert auf die Kompatibilität zu verschiedenen Kartuschen gelegt und der Kocher ist zu groß um ihn mit in den Microdualist zu packen (nur, wenn man die Schalen alle weglässt) der zusätzliche Windschutz muss eh extra.
Fazit: Kein klarer Sieger in dieser Kategorie, aber da die Kovea Adapter natürlich auch bei GSI passen, der GSI Windschutz aber z.B. nicht bei Kovea, finde ich hier den GSI (zusammen mit Kovea Adaptern) den besten Kompromiss. Allerdings passt der GSI Windschutz natürlich nicht mehr, wenn man z.B. eine Bratpfanne oder ähnliches auf den GSI-Kocher stellt. Wenn man das macht, braucht man eh einen externen/zusätzlichen Windschutz, genau wie beim Kovea. Daher kein klarer Sieger hier.
Einen faden Beigeschmack hinterlässt der Kovea-Kocher allerdings, weil alle Größen und Gewichte niedriger angegeben wurden, als sie in Wahrheit sind. Bei GSI passen die Werte dagegen ganz gut bzw. liegen sogar leicht höher als die gemessenen Werte.
Feldtest
Steht noch aus. Erster Einsatz Ende Juni

Langzeittest
Den kann ich jetzt noch nicht beantworten
Fazit
[noch nicht getroffen -> ich tendiere aber derzeit eher zum GSI Pinnacle 4 Season Stove]
Kommentar