Hallo!
Auch wenn's eher ein "Randprodukt" in der Welt der Outdoorausrüstung ist, will ich hier mal meine Selbstbaupremiere beschreiben: meine Stativtasche!
Problem: Ich habe seit kurzem ein neues Stativ: ein Velbon Sherpa Pro CF 635 mit dem Kugelkopf Benro KB-2. Da das Ding bissl finanzintensiver war und mein letztes Stativ bei heftigem Felskontakt leider verstorben ist, musste eine Tasche her. Die Orginaltaschen von Velbon sind amoralisch teuer, also wird selbst gebaut. Die Tasche sollte folgende zwei Grundanforderungen erfüllen:
(1) Sie sollte einzeln relativ bequem tragbar sein, wenn ich auf Fototour bin.
(2) Sie sollte stabil genug sein, dass man sie IN den Trekkingrucksack packen kann. Da stelle ich mir vor, sie aufrecht reinzustellen und drumherum meine andere Ausrüstung zu packen. Wenn man dann das Stativ aus dem Rucksack rauszieht bleibt der Köcher stabil genug, damit man danach das Stativ wieder reinstecken kann, ohne den ganzen Rucksack ausräumen zu müssen.
Material:
- 1 Isomatte, DDR-Produktion aus dem Schrank meines Vaters, 6mm dick, stabiler als Evazote
- 3m Grutband, 50mm breit, 5€
- 2m Gurtband, 25mm breit, 2€
- 1 Dreisteg, 50mm, 0,90€
- 2 D-Ringe, 25mm, 0,60€
- 2 Gurtbandkarabiner, 50mm, 2€
- 1 Fünf-Meter-Rolle Ducttape, 4€
- 20m Zwirn, wasweißichwieteuer
- 1 Tube Kraftkleber
also in der Summe also etwa 20€
Arbeitszeit: mmmhmm, das nähen dauert lange. Insgesamt vielleicht 20 Stunden.
Vorgehen:Aus der Isomatte die Grundform mit direkt angesetzem Boden schneiden.

Dann so zusammenkleben, dass eine Seite doppelt geklebt wird und Kanten mit Ductape verstärken.

Damit ist der Korpus schon fertig. Das wirklich spannende ist die Befestigung des Tragesystems. Wie man einen Gurt mit zwei Karabinern an den Enden näht, brauche ich ja nicht weiter ausführen. Schwieriger sind die eigentlichen Aufhängungen:

(sorry, hab beim Fotografieren nicht aufgepasst und so ist das eine Gurtsystem unscharf.)

Hierbei sollte man entweder Klettererfinger haben oder ‚nen Fingerhut benutzen *daszerstocheneZeigefingerchenstreichel*. Der untere Ring hat ja die 3 Stege- da ich ziemlich passgenau gearbeitet habe, muss ich den nur unten auf die Tasche aufsetzen

Den oberen Ring versuche ich, mit Kraftkleber an seinem Platz zu halten. Das gelingt mir noch nicht recht (siehe „Problem 1“)

Und damit ist der Spaß eigentlich auch schon fertig.
Hier noch 2 Fotos vom Endergebnis:


Probleme:
(1) Das obere Gurtband verrutscht immer. Ankleben ging nicht, da man bei Kraftkleber beide Seiten bestreichen muss und dann 15 Minuten zu warten hat, bevor man sie zusammenfügt. Da ich aber den Ring aus Gurtband von oben auf die Tasche schieben muss, kann ich da vorher keinen Leim drauf schmieren. Nähen geht auch nicht, da das Isomattenmaterial ohne Gegenstück den Faden nicht am Ausreißen hindern könnte. Ein Gurtband kann ich innen nicht gegen nähen, weil ich da so schlecht rankommen würde.
(2) Der Deckel sieht scheiße aus und trägt zu sehr auf. Für Zeug mit so kleinem Radius ist das Material einfach zu steif.
Habt ihr eine Idee, wie ich mein erstes Problem lösen kann? Das mit dem Deckel ist vorerst nicht so dringend: ich brauche vielleicht gar keinen Deckel.
Christian
Auch wenn's eher ein "Randprodukt" in der Welt der Outdoorausrüstung ist, will ich hier mal meine Selbstbaupremiere beschreiben: meine Stativtasche!
Problem: Ich habe seit kurzem ein neues Stativ: ein Velbon Sherpa Pro CF 635 mit dem Kugelkopf Benro KB-2. Da das Ding bissl finanzintensiver war und mein letztes Stativ bei heftigem Felskontakt leider verstorben ist, musste eine Tasche her. Die Orginaltaschen von Velbon sind amoralisch teuer, also wird selbst gebaut. Die Tasche sollte folgende zwei Grundanforderungen erfüllen:
(1) Sie sollte einzeln relativ bequem tragbar sein, wenn ich auf Fototour bin.
(2) Sie sollte stabil genug sein, dass man sie IN den Trekkingrucksack packen kann. Da stelle ich mir vor, sie aufrecht reinzustellen und drumherum meine andere Ausrüstung zu packen. Wenn man dann das Stativ aus dem Rucksack rauszieht bleibt der Köcher stabil genug, damit man danach das Stativ wieder reinstecken kann, ohne den ganzen Rucksack ausräumen zu müssen.
Material:
- 1 Isomatte, DDR-Produktion aus dem Schrank meines Vaters, 6mm dick, stabiler als Evazote
- 3m Grutband, 50mm breit, 5€
- 2m Gurtband, 25mm breit, 2€
- 1 Dreisteg, 50mm, 0,90€
- 2 D-Ringe, 25mm, 0,60€
- 2 Gurtbandkarabiner, 50mm, 2€
- 1 Fünf-Meter-Rolle Ducttape, 4€
- 20m Zwirn, wasweißichwieteuer
- 1 Tube Kraftkleber
also in der Summe also etwa 20€
Arbeitszeit: mmmhmm, das nähen dauert lange. Insgesamt vielleicht 20 Stunden.
Vorgehen:Aus der Isomatte die Grundform mit direkt angesetzem Boden schneiden.

Dann so zusammenkleben, dass eine Seite doppelt geklebt wird und Kanten mit Ductape verstärken.

Damit ist der Korpus schon fertig. Das wirklich spannende ist die Befestigung des Tragesystems. Wie man einen Gurt mit zwei Karabinern an den Enden näht, brauche ich ja nicht weiter ausführen. Schwieriger sind die eigentlichen Aufhängungen:

(sorry, hab beim Fotografieren nicht aufgepasst und so ist das eine Gurtsystem unscharf.)

Hierbei sollte man entweder Klettererfinger haben oder ‚nen Fingerhut benutzen *daszerstocheneZeigefingerchenstreichel*. Der untere Ring hat ja die 3 Stege- da ich ziemlich passgenau gearbeitet habe, muss ich den nur unten auf die Tasche aufsetzen

Den oberen Ring versuche ich, mit Kraftkleber an seinem Platz zu halten. Das gelingt mir noch nicht recht (siehe „Problem 1“)

Und damit ist der Spaß eigentlich auch schon fertig.
Hier noch 2 Fotos vom Endergebnis:


Probleme:
(1) Das obere Gurtband verrutscht immer. Ankleben ging nicht, da man bei Kraftkleber beide Seiten bestreichen muss und dann 15 Minuten zu warten hat, bevor man sie zusammenfügt. Da ich aber den Ring aus Gurtband von oben auf die Tasche schieben muss, kann ich da vorher keinen Leim drauf schmieren. Nähen geht auch nicht, da das Isomattenmaterial ohne Gegenstück den Faden nicht am Ausreißen hindern könnte. Ein Gurtband kann ich innen nicht gegen nähen, weil ich da so schlecht rankommen würde.
(2) Der Deckel sieht scheiße aus und trägt zu sehr auf. Für Zeug mit so kleinem Radius ist das Material einfach zu steif.
Habt ihr eine Idee, wie ich mein erstes Problem lösen kann? Das mit dem Deckel ist vorerst nicht so dringend: ich brauche vielleicht gar keinen Deckel.
Christian
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