Da in Kürze meine Reise durch Deutschland bevorsteht, benötigte ich einen Pilgerwagen. Im Internet kuriseren sehr viele Bauanleitungen, allen voran die wahnsinnig gut beschriebene Anleitung von PWD. Da ich aber eher faul beim Eigenbau bin, wollte ich keinen Wagen komplett neu aufbauen. Daher habe ich mir ein Pilgerwagen-Grundgerüst über Ebay angeschafft und für meine eigenen Bedürfnisse umgebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 100-120 Euro. Der Wagen basiert auf diesem Grundgerüst: http://www.ebay.de/itm/BAT-Tackle-TX-Tele-Trolley-Transportwagen-Transportkarre-Barrow-Angeln-Sackkarre-/331124674231?pt=Angelzubeh%C3%B6r&hash=item4d18918eb7 = Preis inkl. Versand rund 45 Euro. Der Wagen ist laut Hersteller bis zu 40 Kilo belastbar, also exakt doppelt soviel, wie ich für meinen Zweck benötige.
Wie man sehen kann, sind die Reifen sehr klein und das Gestänge zum Halten, ist halt sehr kurz. Außerdem griff der Original-Halter lediglich etwa 5cm in die unteren Rohre rein. War also eher schlecht belastet, wenn man den Wagen nahezu liegend fortbewegt. Also habe ich dort zuerst angefangen. Als neue Stange diente mir ein altes Rohr vom kaputten Deckenfluter. Im Baumarkt dürfte das gleiche Rohr nicht einmal 10 Euro kosten. Die neue Stange ist nun ungefähr 50 cm länger, geht also auch etwa 10cm weiter in die unteren Rohre rein. Zum Vergleich oben der Originale, der Untere ist der bereits leicht umgebaute Wagen:

Die Haltestange wird beim Original durch zwei Rändelschrauben gehalten. Zur Sicherheit, falls sich diese einmal lösen sollten, habe ich auf jeder Seite eine M6 Schraube mit Flügelmutter angebracht. Diese dient also nicht als tragende Schraube, sondern lediglich als Absicherung, um die Halterung aufzufangen, falls sich die Rändelschrauben lösen:

Als neue Reifen leistete ich mir die, welche auch PWD in seinem sehr guten Artikel empfohlen hat. Diese kosten derzeit 48 Euro inkl. Versand bei Ebay (http://www.ebay.de/itm/261239414003?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1439.l2649). Da diese neuen Reifen deutlich schmaler sind, als die alten 10" Breitreifen, habe ich auf der Achse M12 Unterlegscheiben angebraucht und die schmalen Reifen so weit es ging, nach außen angebraucht. Die Spurbreite liegt so etwa bei 52cm:

Danach sägte ich mir aus einer alten Schrankrückwand 2 kleine Holzplatten zurecht, um die Löcher des Wagens abzudichten. Also so, dass ich eine komplette tragfähige Fläche habe und mir der Rucksack nicht durch die Rohre hindurchrutschen kann:

Diese Holzplatten habe ich anschließend mit einer PVC-Plane rundherum abgedichtet, damit sie beim Regen nicht gleich aufweichen. Die Plane hatte ich ursprünglich in der Größe 4x3 Meter als Unterlage für mein Zelt gekauft. Nachdem ich die Plane für das Zelt passend zurecht geschnitten hatte, bliebt aber noch soviel über, dass ich es für den Wagen verwenden konnte. Durch die Plane und das Holz habe ich dann 10mm Löcher gebohrt und die Löcher durch M12 U-Scheiben verstärkt, damit mir diese nicht ausbrechen, bzw. die Plane beim festziehen der Platten nicht beschädigt wird. Festgemacht habe ich die Platten dann einfach mit starken Kabelbindern. Die dienen ja nur dazu, dass die Platten nicht herunterfallen und haben ebenfalls keinen tragenden Zweck:

Der fertige Wagen sah dann etwa so aus:

Die beiden Leinen habe ich dort positioniert, damit ich während der Fahrt auch mal Wäsche trocknen kann. Sieht vielleicht albern aus, erfüllt aber seinen Zweck
Nun war die grobe Arbeit abgeschlossen. Um den Wagen und seinen Inhalt auch vor Regen (etwas) zu schützen, habe ich aus der gleichen Plane auch noch eine Regenhülle gebastelt.


Unter die Plane passt locker mein 75 Liter Deuter plus Zelt und ISO-Matte. Der Schlafsack, Wasseraufbereiter, Spiritus-Kocher, Kleidung und der ganze Kram sind logischerweise im Rucksack selbst:

Als Tragevorrichtung habe ich mir einen amerikanischen Koppelgürtel gekauft. Dieser verfügt im Gegensatz zum deutschen Gürtel über die Brustriemen. Das Gewicht liegt nach wie vor auf der Hüfte, die Brustgurte dienen eher zur Stabilisation, dass der Gürtel auch da bleibt, wo er sein soll und nicht verrutscht. Der Preis für Gürtel und Brustgurte zusammen 18 Euro:


Die hintere Stange kann ich hochklappen, habe ich auf dem Foto aber einfach vergessen. Die dient dazu, dass der Wagen nicht vornüber kippt, wenn man ihn abstellt. Der Wagen hängt normalerweise auch nicht so tief, aber ich hatte den Rucksack noch von einer Wochenend-Wanderung her gepackt, weshalb das Gewicht anders verteilt war, als wie ich es speziell für den Wagen verpacken würde (schwere Teile nach unten, nah an der Achse, leichtes nach oben).
Der Wagen kann natürlich immer noch zusammengeklappt werden und hat dann ein Gewicht von 4,75 Kilo. Eine Tragevorrichtung habe ich nicht eingebaut, denn wenn es wirklich sein muss, schiebe ich den Wagen im geklappten Zustand vor mir her. Ich bin ja weitestgehend auf normalen Wegen unterwegs und muss nicht irgendwo durch die Berge kraxeln.
Abschließend bleibt natürlich zu sagen, dass der Wagen von PWD viel ausgeklügelter und professioneller ist. Mein Wagen ist eher die leichte und abgespeckte Version, für die "Bau-faulen" Wanderer
Vielleicht hilft diese Anleitung ja jemandem dabei, sich selbst auch einen Pilgerwagen zurecht zu bauen oder dient als Inspiration, wie man mit ein wenig Tüftelei aus einer einfachen Sackkarre ebenfalls einen tauglichen Wagen bauen kann. Sollte mir der Wagen unterwegs kaputt gehen, baue ich die Reifen ab und schicke die nach Hause, den Rest gebe ich dann am Wertstoffhof ab. Auf die knapp 50 Euro ist dann auch gepfiffen. Ich traue dem Wagen aber schon die 1000km durch Deutschland zu und denke, dass er mir ein ganzes Stück Erleichterung schaffen wird. Bei meinen Testtouren (etwa 10km im Regen wie auch im Sonnenschein) war es aber schon ein deutlicher Gewinn, gegenüber des Tragens meines Rucksacks auf dem Rücken. Die knapp 20 Kilo machen sich da nach 10 Km Wanderung schon deutlich bemerkbar. Mit dem Wagen ist es ehrlich so, als würde man einfach normal spazieren gehen.
Wie man sehen kann, sind die Reifen sehr klein und das Gestänge zum Halten, ist halt sehr kurz. Außerdem griff der Original-Halter lediglich etwa 5cm in die unteren Rohre rein. War also eher schlecht belastet, wenn man den Wagen nahezu liegend fortbewegt. Also habe ich dort zuerst angefangen. Als neue Stange diente mir ein altes Rohr vom kaputten Deckenfluter. Im Baumarkt dürfte das gleiche Rohr nicht einmal 10 Euro kosten. Die neue Stange ist nun ungefähr 50 cm länger, geht also auch etwa 10cm weiter in die unteren Rohre rein. Zum Vergleich oben der Originale, der Untere ist der bereits leicht umgebaute Wagen:


Die Haltestange wird beim Original durch zwei Rändelschrauben gehalten. Zur Sicherheit, falls sich diese einmal lösen sollten, habe ich auf jeder Seite eine M6 Schraube mit Flügelmutter angebracht. Diese dient also nicht als tragende Schraube, sondern lediglich als Absicherung, um die Halterung aufzufangen, falls sich die Rändelschrauben lösen:

Als neue Reifen leistete ich mir die, welche auch PWD in seinem sehr guten Artikel empfohlen hat. Diese kosten derzeit 48 Euro inkl. Versand bei Ebay (http://www.ebay.de/itm/261239414003?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1439.l2649). Da diese neuen Reifen deutlich schmaler sind, als die alten 10" Breitreifen, habe ich auf der Achse M12 Unterlegscheiben angebraucht und die schmalen Reifen so weit es ging, nach außen angebraucht. Die Spurbreite liegt so etwa bei 52cm:

Danach sägte ich mir aus einer alten Schrankrückwand 2 kleine Holzplatten zurecht, um die Löcher des Wagens abzudichten. Also so, dass ich eine komplette tragfähige Fläche habe und mir der Rucksack nicht durch die Rohre hindurchrutschen kann:

Diese Holzplatten habe ich anschließend mit einer PVC-Plane rundherum abgedichtet, damit sie beim Regen nicht gleich aufweichen. Die Plane hatte ich ursprünglich in der Größe 4x3 Meter als Unterlage für mein Zelt gekauft. Nachdem ich die Plane für das Zelt passend zurecht geschnitten hatte, bliebt aber noch soviel über, dass ich es für den Wagen verwenden konnte. Durch die Plane und das Holz habe ich dann 10mm Löcher gebohrt und die Löcher durch M12 U-Scheiben verstärkt, damit mir diese nicht ausbrechen, bzw. die Plane beim festziehen der Platten nicht beschädigt wird. Festgemacht habe ich die Platten dann einfach mit starken Kabelbindern. Die dienen ja nur dazu, dass die Platten nicht herunterfallen und haben ebenfalls keinen tragenden Zweck:

Der fertige Wagen sah dann etwa so aus:

Die beiden Leinen habe ich dort positioniert, damit ich während der Fahrt auch mal Wäsche trocknen kann. Sieht vielleicht albern aus, erfüllt aber seinen Zweck

Nun war die grobe Arbeit abgeschlossen. Um den Wagen und seinen Inhalt auch vor Regen (etwas) zu schützen, habe ich aus der gleichen Plane auch noch eine Regenhülle gebastelt.


Unter die Plane passt locker mein 75 Liter Deuter plus Zelt und ISO-Matte. Der Schlafsack, Wasseraufbereiter, Spiritus-Kocher, Kleidung und der ganze Kram sind logischerweise im Rucksack selbst:

Als Tragevorrichtung habe ich mir einen amerikanischen Koppelgürtel gekauft. Dieser verfügt im Gegensatz zum deutschen Gürtel über die Brustriemen. Das Gewicht liegt nach wie vor auf der Hüfte, die Brustgurte dienen eher zur Stabilisation, dass der Gürtel auch da bleibt, wo er sein soll und nicht verrutscht. Der Preis für Gürtel und Brustgurte zusammen 18 Euro:


Die hintere Stange kann ich hochklappen, habe ich auf dem Foto aber einfach vergessen. Die dient dazu, dass der Wagen nicht vornüber kippt, wenn man ihn abstellt. Der Wagen hängt normalerweise auch nicht so tief, aber ich hatte den Rucksack noch von einer Wochenend-Wanderung her gepackt, weshalb das Gewicht anders verteilt war, als wie ich es speziell für den Wagen verpacken würde (schwere Teile nach unten, nah an der Achse, leichtes nach oben).
Der Wagen kann natürlich immer noch zusammengeklappt werden und hat dann ein Gewicht von 4,75 Kilo. Eine Tragevorrichtung habe ich nicht eingebaut, denn wenn es wirklich sein muss, schiebe ich den Wagen im geklappten Zustand vor mir her. Ich bin ja weitestgehend auf normalen Wegen unterwegs und muss nicht irgendwo durch die Berge kraxeln.
Abschließend bleibt natürlich zu sagen, dass der Wagen von PWD viel ausgeklügelter und professioneller ist. Mein Wagen ist eher die leichte und abgespeckte Version, für die "Bau-faulen" Wanderer

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