Servus,
mich ärgerte es schon seit jeher, dass meine recht teure Outdoorküche nur einige wenige Tage im Jahr im Einsatz war und den Rest des Jahres nahezu ungenutzt in einer Kiste sein dasein tristete. Eigendlich irre, dass ein Küchenherd aus dem Elektromarkt schon günstiger (109€) zu haben ist, als ein Primus Omnifuel und Konsorten! Vor einigen Monaten bin ich umgezogen und da ich seit geraumer Zeit auch eine gewisse Begeisterung für das Thema Minimalismus hege, wollte ich das praktische mit dem Nützlichen verbinden und mir eine Minimalistische Outdoorküche so umbauen, dass sie (sicher) auch indoor betrieben werden kann. denn im Herbst des Jahres geht es für nen knappen Monat rauf aufs Land (Abschlusarbeit fernab der Zivilisation
) und da gibts nur ne Hütte, ohne Strom und da muss halt was autarkes her!
Ums kurz zu machen: Ich habe mir ein Küchenboard gebastelt, d.h. mehrere Aluprofile aus dem Baumarkt, sowie Gastronorm (GN) Behälter aus dem Großmarkt besorgt und ein 1 Meter Breites Board gebastelt, wo die Kocher auf verschiedenen Plattformen mit Schrauben gesichert werden können. Dieses Board (Bilder füge ich nach!) diente in Erster Linie der Standfestigkeit, so dass kein Kocher mehr umkippen konnte und kann auch auf der Terasse benutzt werden, indem man einfach 4 Wasserkisten (2 pro Seite) als Füsse benutzt und das Board einfach einhängt. Indoor wurde das Board auf der Küchenbank genutzt, wobei ich darauf geachtet habe, dass immer das Fenster entweder in Kippstellung oder ganz auf war.
Betrieben wurde die Kocher ausschließlich mit Gas und Spiritus und zwar mit den unterschiedlichsten Gaskartuschen (Schraub, Ventil, Stechkartuschen), sowie mit diversen Adaptern (T-Adapter, Schlauchkocherzuleitungen, Ederid-Stechkartuschenadapter, Ventil-Kartuschenadapter, etc.).
Wichtig: Es ging mir nicht darum, möglichst Kosteneffizient zu kochen, sondern gewissermaßen mal die ganzen Kocher für einen Dauereinsatz durch zu testen. Kosteneffizient war das nicht, da der Strom für den Elektroherd günstiger ist, als das Kochen mit Gas - jedoch hat das Ganze den netten Nebeneffekt, dass man seine Stromrechnung recht gut reduzieren kann.
Hier mal ein kurzes Feedback:
(1) Primus Omnifuel: Es handelt sich hier um einen Prallblechkocher - ein echt lautes Teil und indoor einfach nicht zu gebrauchen. Hinzu kommt der hohe Schwerpunkt im Originalgehäuse und ich bin ca. 3 mal am Brennergehäuse, bzw. der Topfauflage versehentlich "ran" gekommen. Die Heizleistung mit Gas (Butan) war recht enttäuschend - anders kann ich es nicht formulieren! Teuer und qualitativ echt top, aber für so ein vorhaben absolut unbrauchbar!
(2) Trangia - ein tolles Teil für den Dauereinsatz am Besten noch mit der Topfauflage für den Teekessel. Die Gefahr von verbrennungen ist stark reduziert, jedoch mitunter nervig ist die größere "Höhe" durch den Windschutz. Der Betrieb mit Spiritus ist ideal, um Wasser zum Kochen zu bringen (Erfahrungswerte mit dem Brennstoffverbrauch vorausgesetzt). Heizleistung mit Spiritus ist bekannt, kaum schlechter als der Omnifuel - bisweilen gar gleichwertig (Ein Minus für den Omnifuel!).
(3) Am Häufigsten kam ein in einer Trangia Einbauschale eingebauter "Karrimor Alpine-Gaskocher" zum Einsatz - sehr nett und brauchbar - doch der Gasverbrauch war mitunter recht hoch, trotz nahezu kompletter Windstille. Die Heizleistung war besser als die vom Omnifuel und dem Trangia Spirituskocher, vor allem aber einfacher im Handling: Gas aufdrehen, Feuerzeug dran und einsatzbereit!).
(4) Bleuet C206 Gaskocher (befestigt für sicheren Stand) = guter und günstiger Kocher, jedoch gefährich im Handling, da kein Schutz (z.B. Windschutz vom Trangia) verhindert, dass man versehentlich am ausgeschalteten Brennerkopf gelangt - Verbrennungsgefahr (2x passiert) - war nicht schön. Hier gab es die Beste Heizleistung unter den bisherigen Kochern, jedoch schied das Teil nach der Ersten verbrauchten Stechkartusche aus - zu gefährlich!
(4) Und last but not least: Ein billiger Ventilkartuschen-Campingkocher für 13 Euro aus dem Postenmarkt. Ich sags echt ungern, aber das Teil ist einfach genial: Einfach die Kartusche seitlich einsetzen, einen Hebel vorne umlegen und das teil ist arretiert. Das Starten ist so simpel: Man dreht den Regler ganz auf und bei MAX ist zugleich der Piezo-Zünder, der den Kocher startet und dann regelt man den Kocher auf das notwendige "Niveau" herunter. Einfach aber gutes und standischers Konzept, vor allem aber eines das ordentlich Power hat und zudem recht günstig ist (Kaufpreis = 13 Euro, sowie 0,93€ / 227g Butangas-Ventilkartusche (eBay APEX Ventilgaskartusche im 28er Set).
Fazit: Manchmal macht man sich das Leben so kompliziert, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Als ich mit dem Test anfing, habe ich mir so ziemlich viele "Lösungen" ausgedacht und umgesetzt - umso ärgerlicher allerdings war ich drauf, als ich bemerkte, wie einfach ich es doch gehabt hätte, wenn ich das Teil von Anfang an gekauft hätte. Aber nun habe ich es ja und jetzt wiederum ärgere ich mich, dass ich so viel Geld für Omnifuel, Optimus Nova und diverse Gaskocher ausgegeben habe.
Also mitnehmen zur Hütte werde ich diesen Ventilkartuschen-Standkocher, sowie eine Kiste mit Ventilkartuschen. Ich weiss ja nicht, wie ihr es seht, aber es hat schon einge gewisse Ironie, dass dieses Billigteil die wohl Beste Lösung für solch ein Vorhaben darstellt. Ausserdem wandert so ein Teil auf demnächst in mein Auto als Notkocher.
mich ärgerte es schon seit jeher, dass meine recht teure Outdoorküche nur einige wenige Tage im Jahr im Einsatz war und den Rest des Jahres nahezu ungenutzt in einer Kiste sein dasein tristete. Eigendlich irre, dass ein Küchenherd aus dem Elektromarkt schon günstiger (109€) zu haben ist, als ein Primus Omnifuel und Konsorten! Vor einigen Monaten bin ich umgezogen und da ich seit geraumer Zeit auch eine gewisse Begeisterung für das Thema Minimalismus hege, wollte ich das praktische mit dem Nützlichen verbinden und mir eine Minimalistische Outdoorküche so umbauen, dass sie (sicher) auch indoor betrieben werden kann. denn im Herbst des Jahres geht es für nen knappen Monat rauf aufs Land (Abschlusarbeit fernab der Zivilisation

Ums kurz zu machen: Ich habe mir ein Küchenboard gebastelt, d.h. mehrere Aluprofile aus dem Baumarkt, sowie Gastronorm (GN) Behälter aus dem Großmarkt besorgt und ein 1 Meter Breites Board gebastelt, wo die Kocher auf verschiedenen Plattformen mit Schrauben gesichert werden können. Dieses Board (Bilder füge ich nach!) diente in Erster Linie der Standfestigkeit, so dass kein Kocher mehr umkippen konnte und kann auch auf der Terasse benutzt werden, indem man einfach 4 Wasserkisten (2 pro Seite) als Füsse benutzt und das Board einfach einhängt. Indoor wurde das Board auf der Küchenbank genutzt, wobei ich darauf geachtet habe, dass immer das Fenster entweder in Kippstellung oder ganz auf war.
Betrieben wurde die Kocher ausschließlich mit Gas und Spiritus und zwar mit den unterschiedlichsten Gaskartuschen (Schraub, Ventil, Stechkartuschen), sowie mit diversen Adaptern (T-Adapter, Schlauchkocherzuleitungen, Ederid-Stechkartuschenadapter, Ventil-Kartuschenadapter, etc.).
Wichtig: Es ging mir nicht darum, möglichst Kosteneffizient zu kochen, sondern gewissermaßen mal die ganzen Kocher für einen Dauereinsatz durch zu testen. Kosteneffizient war das nicht, da der Strom für den Elektroherd günstiger ist, als das Kochen mit Gas - jedoch hat das Ganze den netten Nebeneffekt, dass man seine Stromrechnung recht gut reduzieren kann.
Hier mal ein kurzes Feedback:
(1) Primus Omnifuel: Es handelt sich hier um einen Prallblechkocher - ein echt lautes Teil und indoor einfach nicht zu gebrauchen. Hinzu kommt der hohe Schwerpunkt im Originalgehäuse und ich bin ca. 3 mal am Brennergehäuse, bzw. der Topfauflage versehentlich "ran" gekommen. Die Heizleistung mit Gas (Butan) war recht enttäuschend - anders kann ich es nicht formulieren! Teuer und qualitativ echt top, aber für so ein vorhaben absolut unbrauchbar!
(2) Trangia - ein tolles Teil für den Dauereinsatz am Besten noch mit der Topfauflage für den Teekessel. Die Gefahr von verbrennungen ist stark reduziert, jedoch mitunter nervig ist die größere "Höhe" durch den Windschutz. Der Betrieb mit Spiritus ist ideal, um Wasser zum Kochen zu bringen (Erfahrungswerte mit dem Brennstoffverbrauch vorausgesetzt). Heizleistung mit Spiritus ist bekannt, kaum schlechter als der Omnifuel - bisweilen gar gleichwertig (Ein Minus für den Omnifuel!).
(3) Am Häufigsten kam ein in einer Trangia Einbauschale eingebauter "Karrimor Alpine-Gaskocher" zum Einsatz - sehr nett und brauchbar - doch der Gasverbrauch war mitunter recht hoch, trotz nahezu kompletter Windstille. Die Heizleistung war besser als die vom Omnifuel und dem Trangia Spirituskocher, vor allem aber einfacher im Handling: Gas aufdrehen, Feuerzeug dran und einsatzbereit!).
(4) Bleuet C206 Gaskocher (befestigt für sicheren Stand) = guter und günstiger Kocher, jedoch gefährich im Handling, da kein Schutz (z.B. Windschutz vom Trangia) verhindert, dass man versehentlich am ausgeschalteten Brennerkopf gelangt - Verbrennungsgefahr (2x passiert) - war nicht schön. Hier gab es die Beste Heizleistung unter den bisherigen Kochern, jedoch schied das Teil nach der Ersten verbrauchten Stechkartusche aus - zu gefährlich!
(4) Und last but not least: Ein billiger Ventilkartuschen-Campingkocher für 13 Euro aus dem Postenmarkt. Ich sags echt ungern, aber das Teil ist einfach genial: Einfach die Kartusche seitlich einsetzen, einen Hebel vorne umlegen und das teil ist arretiert. Das Starten ist so simpel: Man dreht den Regler ganz auf und bei MAX ist zugleich der Piezo-Zünder, der den Kocher startet und dann regelt man den Kocher auf das notwendige "Niveau" herunter. Einfach aber gutes und standischers Konzept, vor allem aber eines das ordentlich Power hat und zudem recht günstig ist (Kaufpreis = 13 Euro, sowie 0,93€ / 227g Butangas-Ventilkartusche (eBay APEX Ventilgaskartusche im 28er Set).
Fazit: Manchmal macht man sich das Leben so kompliziert, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Als ich mit dem Test anfing, habe ich mir so ziemlich viele "Lösungen" ausgedacht und umgesetzt - umso ärgerlicher allerdings war ich drauf, als ich bemerkte, wie einfach ich es doch gehabt hätte, wenn ich das Teil von Anfang an gekauft hätte. Aber nun habe ich es ja und jetzt wiederum ärgere ich mich, dass ich so viel Geld für Omnifuel, Optimus Nova und diverse Gaskocher ausgegeben habe.
Also mitnehmen zur Hütte werde ich diesen Ventilkartuschen-Standkocher, sowie eine Kiste mit Ventilkartuschen. Ich weiss ja nicht, wie ihr es seht, aber es hat schon einge gewisse Ironie, dass dieses Billigteil die wohl Beste Lösung für solch ein Vorhaben darstellt. Ausserdem wandert so ein Teil auf demnächst in mein Auto als Notkocher.
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