Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

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  • Gast-Avatar

    #41
    AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

    Man muss die Carbonstangen sehr sehr vorsichtig behandeln.
    Generell ein schönes material, wenn es so stabil sein soll wie Alu wird es aber auch schwer.
    Schneller trocken? Ich denke die Gefahr bei Carbon ist eher dass Wasser in die Faserzwischenräume gelangt. Dann gutes Nächtle...
    Und wenn dann in Gestängekanälen- Clips bedeutet Punktlasten, das mag Carbon gar nicht. Hab aus diesem Grund ein Bauprojekt (Carbongestänge für Faltboot) sein lassen.

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    • jackknife
      Alter Hase
      • 12.08.2002
      • 2590

      • Meine Reisen

      #42
      AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

      Carbon neigt auch zu Sprödbrüchen bei tiefen Temps. Bene sind beide Komperdell Carbonstöcke innerhalb von einem Tag gebrochen, bei unserer Tour 2007 in Lappland. Waren -30°.

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      • Gast-Avatar

        #43
        AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

        Ich habe das Fibraplex Carbonset für das Hilleberg Allak (bringt etwa 300g Gewichtsersparnis). Die Stangen sind deutlich dünner als das Originalgestänge. So richtig über den Weg traue ich Ihnen nicht.

        Bis 7 Windstärken haben sie aber gehalten. Trotz oder gerade wegen der Clips des Zeltes (s.u.).

        Meine Erfahrungen mit Surfmasten, Mastverlängerungen, Finnen, Schneeschaufeln, LL Skistöcken und Trekkingstöcken aus Carbon sind gemischt. Früher gingen solche Teile oft kaputt und wirkten - anders als sich ggf. verbiegendes Metall - sehr spröde. Wenn man den Fertigungsprozess im Griff hat, kann es aber ein ziemlich gutes Material sein. Viele meiner aktuellen Carbonteile halten sehr gut.

        Wenn ein spezieller Oberflächenschutz (so wie z.B. bei den Komperdell Carbonstöcken - die halten bei mir schon ewig) nicht existiert, muss man sehr gut aufpassen, dass man die Oberfläche nicht ankratzt und so einen Bruch provoziert. Kritisch sind auch Zelte, bei denen die Zeltstangen schnell mal auseinanderrutschen (z.B. Wechsel Forumszelt). Denn die Gummizüge zwischen den Carbonelementen des Fibraplex Sets sind nicht sehr stark und halten die Stangen nicht sehr fest zusammen.

        Fazit: Für Wintertouren oder andere Unternehmungen, bei denen es brenzlig werden kann, würde ich Carbon allenfalls als Ersatzgestänge verwenden.

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        • derjoe
          Fuchs
          • 09.05.2007
          • 2290
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

          ich kenne CFK und GFK vor allem von Angelruten her. Wenn die Rute an einer Stelle ordentlich angeritzt wird, kannst du sie mehr oder weniger wegwerfen. Wenn sie dann nämlich gebeugt wird, machen die angeritzten Fasern den Radius nicht mehr mit, stellen sich gerade und reißen irgendwann das Harz auf, und das ist dann nur noch eine Sache von Bruchteilen einer Sekunde bis der Stab hinüber ist und zerbirst.

          Bei GFK, z.B. bei Booten hat man auch noch das Wasserproblem. Bei einem gebrauchten Boot wird immer geraten, den Rumpfzu kontrollieren, ob irgendwo Wasser eingedrungen ist. Das Material dehnt sich dann aus, die Fasern sprengen den Lack ab und dann saugen sich die Matten recht schnell voll. Ob das bei CFK genauso ist, weiß ich leider nicht.

          Unter optimalen Bedingungen wäre CFK kein Thema, aber sobald die auch nur eine kleine Macke an der falschen Stelle abbekommen, müssen sie eingentlich erstetzt werden. Klare Abstriche bei Robustheit machen, und bei einer Trekkingtour kann so manches Unvorhersehbare geschehen, mir wäre das wohl zu heikel.
          Gruß, Joe

          beware of these three: gold, glory and gloria

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          • casper

            Alter Hase
            • 17.09.2006
            • 4940
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

            Hallo Leute,

            nach etwas suchen bin ich auf diesen Thread gestoßen und reaktiviere ihn mal.

            Ich hatte gestern einen sehr netten Email-Kontakt zu einem österreichischen Zeltverkäufer, in dem es zunächst um Scandiumgestänge ging.
            Im weiteren Verlauf kam das "Gespräch" auf Carbongestänge, was mich doch etwas fasziniert hat.
            Ich kenne Carbon aus dem MTB- sowie dem Kitebereich.
            In beiden hatte ich sowohl positive wie auch negative Erlebnisse.
            Allerdings ist wohl der "Aufbau" der Carbonstangen in diesen Bereichen unterschiedlich (gezogen in Längsrichtung=MTB und Kitesport) zu den neuesten Carbongestängen im Zeltbereich (mehrschichtig, kreuzgewickelt).

            Die Entwicklung dürfte doch zwischenzeitlich deutliche Fortschritte gemacht haben (wird ja wohl mittlerweile u.a. im Flugzeugbau eingesetzt) und daher scheint es mir durchaus berechtigt, das mal näher ins Auge zu fassen.

            Mal unabhängig vom Kostenfaktor ist die Gewichtseinsparung ggü. Alu doch nicht so ganz uninteressant.
            z.B. bei Verwendung eines HB Staika mit Carbongestänge ergäbe sich eine ungefähre Gewichtsreduzierung um ca. 350 Gramm ggü. dem Originalgestänge.
            Da käme man langsam in "Allakgewichtsregionen".

            Mich würden mal Erfahrungen von euch interessieren, die bislang mit Carbongestänge gemacht wurden.
            Hatte gelesen, dass es doch den/die eine(n) oder andere(n) gibt, die Carbongestänge in Gebrauch haben.

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            • MikeTango
              Dauerbesucher
              • 13.11.2007
              • 671
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

              Leichenfledderer

              Kreuzgewickeltes Gewebe ist dem gezogenen (Pultrudiert) Zeug um Längen überlegen, da es die eintreffenden Kräfte auf Biegung und Knick deutlich besser abfängt und in eine für die Faser "verträgliche" Richtung umlenkt - Zug.
              Delaminierung oder Splitterbruch bei Faserverbundwerkstoffen hängen meist direkt mit Stauchung zusammen. Ich hab von sowas Ahnung, weil hinter mir grad ein grosser Haufen Kohlefasermüll in der Presse liegt, den ich wegwerfen kann, weil das Harz nicht aushärtet.
              expect us.

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              • casper

                Alter Hase
                • 17.09.2006
                • 4940
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                Zitat von MikeTango Beitrag anzeigen
                Leichenfledderer
                nur, weil ich nem alten Thread wieder etwas Leben einhauche ?
                Wie verträgt sich denn nun dieses um Längen bessere Carbon als Gestänge für Zelte und die dort anzutreffenden "Energieen" (Biegung, Wind/Sturm usw.)?
                Her mit euren Erfahrungen und Meinungen!

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                • Leiste
                  Erfahren
                  • 20.10.2008
                  • 131
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                  Hallo Leute,
                  ich hatte die gleiche Frage nach dem Sinn von Carbon-Gestängen bei Globi gestellt, als ich mir ein Staika angeschaut habe.

                  Die Antwort war recht eindeutig. Hände weg von Carbon. Lt. Aussage des Beraters sei Carbon nur auf Zug und Druck stabil, nicht aber auf Verbiegen, was bei einem Zelt im Wind sicher der Fall ist. Und: Wenn's kaputt geht, springt es in tausend Einzelstücke, also nichts mit Reparaturhülse. Speziell letzteres Argument hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen. Eine Reparaturhülse wiegt nicht viel, aber eine kompletter Carbon-Ersatzstangen-Satz (mal vom Preis für diesen abgesehen) läst die Gewichtseinsparung unter dem Reparaturgesichtspunkt sicher anders aussehen.

                  Da Globi immer recht ehrlich berät, hoffe ich mal nicht, das diese Antwort kam, weil man keine Carbongestänge im Angebot hat ...

                  Insgesamt hat es für mich logisch geklungen, wenngleich ich kein Materialexperte bin. Ich werfe das hier einfach mal in die Runde, wie gesagt, wurde mir so erzählt. Bin mal gespannt, wie's ausgeht.

                  Ist wirklich ein interessantes Thema. Mein Kompliment für die Fragestellung.
                  Zuletzt geändert von Leiste; 25.11.2009, 20:41.

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                  • casper

                    Alter Hase
                    • 17.09.2006
                    • 4940
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                    Das mit dem Splittern kenne ich vom Kitesport.
                    Hatte dort ebenfalls Carbongestänge im Einsatz bei meinen "Lenkern".
                    So manchen Absturz haben sie recht klaglos überlebt.
                    Allerdings nicht alle. Da ging dann an so manchem Treffen einiges an Stangen zu Bruch.
                    Wie schon gesagt, wird Carbon mittlerweile auch im Flugzeubau eingesetzt. Und ich vermute mal ganz stark, da treten noch ganz andere Kräfte auf, als bei Carbon-Zeltgestängen.
                    Also wieso machen sich die Zelthersteller das nicht zu Nutze?
                    Schließlich wollen sie doch immer leichter und leichter bauen.

                    Ich stelle jetzt hier mal eine Antwort eines Mitarbeiters der Fa. Fliegfix ein, die ich auf meine Email-Anfrage bezüglich des Einsatzes von Carbongestängen (die sie dort seit einiger Zeit anbieten) erhielt.
                    Die Antwort(en) kamen superfix und waren sehr freundlich (nein, ich habe nix mit dem Geschäft zu tun und hab auch keine Aktien, Anteile oder sonstiges an dem Laden!).

                    Hier nun mal ein Teil der Antwort bezüglich deren Carbongestänge sowie meine vorherige Fragestellung:

                    Meine Fragestellung:
                    .....
                    Eine Frage vielleicht zum Carbongestänge:
                    Ich kenne Carbon aus dem MTB-Bereich.
                    Dort hatte ich mit einem Lenker leider nicht so viel Glück und er ging schon bei einer recht geringen Belastung zu Bruch!
                    Diese Erfahrung würde mich nun bei Zelten eher davon abhalten, zu einem Carbongestänge zu greifen.

                    Wie schaut es mit dem Gewicht ggü dem Originalgestänge aus?


                    Die Antwort des Mitarbeiters von FF:
                    .......
                    Nachteil von Carbon ist natuerlich zunaechst der hohe Preis.
                    Im Gebrauch muss man etwas Sorgfalt walten lassen, Carbon ist
                    schlagempfindlich.
                    Ein Carbongestaenge hart gegen einen spitzen Stein zu schlagen ist keine
                    gute Idee.
                    Aber wer macht das schon.

                    Unser Carbongestaenge splittert uebrigens nicht im Bruchversuch sondern
                    knickt lediglich ein.
                    Deshalb lassen wir auch passgenaue Scandium Reparaturhuelsen zum
                    Aufschieben fertigen.
                    Nach 4 Wochen Einsatz in Lappland gab es auch keine Gebrauchsspuren bei
                    Carbon.
                    Bei den bisher verkauften Carbongestaenge gab es auch noch keinerlei
                    Beanstandungen.

                    Da ich erst kuerzlich eine aehnliche Anfrage hatte kann ich ziemlich
                    schnell ausfuehrlich zu Carbon antworten:

                    Unser Carbongestaenge hat einen Durchmesser von 9.2 mm. An den
                    Segmentverbindungen 9.4 mm s.u.
                    Es wird, wie auch unser Scandiumgestaenge, von Yunan nach unseren Specs
                    gefertigt. Momentan wird es nur von uns verwendet, die Entwicklung
                    dieser Version lief unter unserer Mitwirkung. Insbesondere die
                    Hybridloesung und der Daempfer aus Acetal, s.u.

                    Die Gewichtsersparnis beim Soulo ist nicht so hoch gegenueber 9 mm DAC,
                    im Vergleich etwa zu Fibraplex mit 7.x mm Durchmesser (was uns zu
                    filigran erschien, vorsichtig formuliert).
                    Gewichtsersparnis war aber auch nicht das primaere Ziel.

                    Gestaengegewichte:
                    DAC Soulo 541 Gramm
                    Carbon Soulo 430 Gramm

                    Eine deutliche Gewichtseinsparung gibt es dagegen bei Zelten wie etwa
                    Staika (mit serienmaessig 10.25 mm Alu), da sind es 340 Gramm weniger.
                    Damit kommt man schon in die Naehe eines serienmaessigen Allak. Bei
                    einem Saivo spart man logischerweise noch deutlich mehr ein.

                    Zum Hintergrund unserer Carbongestaenge:

                    Nachdem das 10.78 mm Scandium Gestaenge insbesondere beim Soulo einen
                    enormen Stabilitaetsgewinn brachte, ich andererseits gute
                    Carbonerfahrungen bei einem Einwandzelt hatte (Rab Summit Extreme mit
                    Easton Carbon FX, 9 mm)habe ich mich mit einer solchen Variante fuer
                    Soulo, aber auch fuer andere HB's, beschaeftigt.

                    Der fuer mich wichtige Vorteil ist das Kaelteverhalten von Carbon, es
                    vereist nicht und laesst sich auch bei arktischer Kaelte noch anfassen
                    ohne dass man sich die Finger erfriert.
                    Wenn man mal bei knapp -40 Grad im Sturm ein Saivo auf- bzw abgebaut hat
                    weiss man das zu schaetzen.
                    Ich habe noch ein altes Saivo, mit grosser Apsis und 5 Boegen,
                    serienmaessig mit 8.64 mm Easton 7075er Gestaenge ausgeruestet.
                    Da ist das neue Carbongestaenge stabiler. Auch Easton setzt jetzt wieder
                    verstaerkt auf Carbon, sogar mit 2 eigenen Zelten.
                    http://eastonmountainproducts.com/tent/xi2-tent.php
                    Deren Hybridloesung finde ich allerdings nicht so gelungen:
                    http://www.eastonpoles.com/views/tent/hybrid.php
                    Ausgerechnet der ohnehin schwaechere Aluteil ist auch noch deutlich duenner.
                    Besonders interessant ist Carbon natuerlich auch bei Zelten mit
                    innenliegenden Gestaengen, wie etwa beim Rab Summit oder aehnlichen
                    Einwandkuppeln: Es gibt keine Kondensbildung oder Vereisung am Gestaenge.

                    Im Vergleich zu gleichstarken Alulegierungen hat Carbon, richtig
                    gemacht, etwa die doppelte Zugfestigkeit.
                    Wenn es mir um geringstes Gewicht gegangen waere haette ich die duennen
                    Fibraplexteile genommen.

                    Mein Ziel bei Carbon war ein anderes:

                    Mindestens ebenbuertig zum Easton FX (das hat 9 mm), aber nicht schwerer
                    als Easton.
                    Unser Gestange ist trotz aufwendigerem Aufbau sogar etwas leichter als
                    Easton.
                    Leichter als 9 mm DAC sollte es natuerlich schon sein, aber auf jeden
                    Fall stabiler/steifer.

                    Bei Carbonrohren kommt es hauptsaechlich auf 2 Dinge an:
                    Durchmesser und Rohraufbau.
                    Billige Carbonstaebe aus dem Drachenbau etwa sind meist pultrudiert
                    (gezogen), alle Fasern in Laengsrichtung.
                    Das ist suboptimal, fuer Zelte eher mal unbrauchbar.
                    Das ergaebe ein Lastverhalten wie Glasfaserstaebe.
                    Voraussetzung fuer ueberzeugendes Lastverhalten gegenueber Alu ist ein
                    gewickeltes Rohr aus mehreren Lagen.
                    Ebenfalls entscheidend ist das Verhaeltnis Carbon zu Kleberanteil.
                    Dazu verwendet man sog. Prepregs die um 45 Grad versetzt auf eine Form
                    gewickelt werden mit anschliessender Waermebehandlung. Das erklaert
                    letztlich auch den Preis.

                    Im Gegensatz zu Easton oder Fibraplex besteht unser Gestaenge aus 5
                    Lagen kreuzgewickelt plus 2 Zusatzlagen, weich auslaufend, zur
                    Verstaerkung im Huelsenbereich.
                    Das kann man kaum sehen, aber fuehlen.
                    Hinzukommt eine spezielle Aussenversiegelung die im Gegensatz zu Easton
                    eine sehr glatte Oberflaeche ergibt, also keine Abriebeffekte bei
                    gekreuzten Gestaengen.

                    Der Shock Absorber Ring zur Daempfung im Huelsenbereich ist bei uns aus
                    1.5 mm Acetal (schwarz eingefaerbt), etwas haerter und langzeitstabiler
                    als ein simpler Plastikring.

                    Da man Carbon nicht vorbiegen kann muss man an entsprechenden Stellen
                    eine Hybridloesung waehlen, Alu-Carbon.
                    Im Falle Soulo betrifft das den kurzen Mittelbogen mit 285 cm.
                    Hier kommen 2 vorgebogene 9.5 mm Mittelsegmente aus Alu zum Einsatz.
                    (Beim Jannu ist es das Winkelstueck am vorderen Bogen)
                    Da unser Carbongestaenge im Huelsenbereich durch die 2 Zusatzlagen auf
                    etwa 9.4 mm kommt passt das perfekt zu 9.5 mm Alusegmenten. Das kann man
                    auf den Fotos auf unserer website nicht wirklich sehen da auch die
                    Alusegmente schwarz eloxiert sind.
                    Ich habe bewusst 9.5 mm Alusegmente fuer die Hybridausfuehrung gewaehlt
                    um in etwa gleiche Zugfestigkeit wie Carbon zu erhalten. Yunan selbst
                    wird sowas eher mit 8.x mm serienmaessig anbieten, also sowie Easton auch.

                    Beim Allak ist kein Hybrid notwendig, die Boegen sind lang genug bzw.
                    der Radius gross genug.
                    Durch die hoehere Steifigkeit stehen interessantwereise sowohl Allak als
                    auch Soulo straffer obwohl es im unteren Bereich keine Vorbiegung gibt.
                    Die ist allerdings ohnehin nicht sonderlich hoch.
                    Der Verlauf der Gestaengetaschen genuegt voellig um das etwas steifere
                    Carbon in die richtige Form zu bringen.

                    Wir hatten zunaechst Prototypen, noch mit anderem Daempfungsring und
                    Verbindungshuelse aus Carbon, fuer Bruchtests fertigen lassen.
                    Das Ergebnis hat uns ueberzeugt, das Gestaenge ist steifer als 9 mm Alu
                    und auch leichter.
                    Ein Soulo steht mit Carbon straffer als mit 9 mm Alugestaenge, aber
                    natuerlich nicht ganz so straff wie mit 10.78 mm Scandium.

                    Danach haben wir uns aber fuer haertere Acetaldaempfer entschieden (die
                    sind haltbarer und sitzen fester) und die Verbindungshuelse ebenfalls
                    aus Alu.
                    Eine Carbon Verbindungshuelse, wie bei Fibraplex, erschien uns zu
                    empfindlich, im Dauerbetrieb koennen Laengsfasern absplittern.
                    Auch Easton verwendet eine Alu-Verbindungshuelse, allerdings sehr weiche
                    Daempfungsringe.
                    Wie lassen dieses Verbindungsstueck zusaetzlich noch hartanodisieren,
                    schwarz.

                    Ich nehme beim Soulo nie mehr als die 6 oberen Leinen.
                    Das reicht m.M nach voellig aus, zumal man an dieser Stelle die
                    Leinenschlaufen um das Gestaenge wickeln kann.
                    Die Leinen die man auf den Bildern sieht sind 1.75 mm geflochtene reine
                    Dyneemaschnuere mit etwa 180 Kilo Bruchlast.
                    Das reicht, vorher verabschiedet sich der Hering.
                    Grund fuer die Leinenwahl:
                    Extrem leicht (4 Gramm incl Leinenstopper), reckfrei, sehr gut sichtbar
                    (die einzigen Leinen ueber die ich noch nie gestolpert bin) und vor
                    Allem keine Wasseraufnahme.
                    Die frieren also im Winter auch nicht ein. Nachspannen bei Regen war
                    auch nicht erforderlich.

                    Mein Soulo Carbon kommt mit 6 Dyneemaleinen und 6 Titan V-Heringen auf
                    knapp 1.9 Kilo.
                    Aber wie gesagt, moeglichst niedriges Gewicht war nicht mein Hauptziel.
                    Vorrang hatte Stabilitaet. Ich will das Zelt ja schliesslich auch im
                    Winter einsetzen koennen.

                    Zum Vergleich:
                    Mein Jannu Carbon wiegt komplett etwa 2.5 Kilo, mit Dyneemaleinen und
                    Titanheringen.


                    So, da stecken doch einige Infos drin, wie ich finde.
                    Vielleicht regt das die weitere Diskussionsfreudigkeit etwas an
                    Zuletzt geändert von casper; 25.11.2009, 21:16.

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                    • khyal
                      Lebt im Forum
                      • 02.05.2007
                      • 8195
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                      Zitat von Leiste Beitrag anzeigen
                      ....Wenn's kaputt geht, springt es in tausend Einzelstücke, also nichts mit Reparaturhülse...
                      Zerspringen ? Kenne es frueher von Carbon-Surfmasten so, dass sie nicht "scharf" abbrechen, wie Alumasten, sondern ueber eine groessere Laenge scharfkantig zersplittern, was dann evtl fuer "schoen" aufgeschlitzte Masttaschen an den Segeln gesorgt hat...ausserdem schien es so, als wenn sich evtl groessere Belastungen aufsummieren, da die Teile nach einiger Betriebszeit haeufig schon bei kleinen Belastungen gebrochen sind...

                      Gruss

                      Khyal
                      www.terranonna.de

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                      • skywalker
                        Erfahren
                        • 31.01.2008
                        • 117

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                        Zitat von FF-Mitarbeiter
                        .... ich andererseits gute Carbonerfahrungen bei einem Einwandzelt hatte (Rab Summit Extreme mit Easton Carbon FX, 9 mm)...
                        Kann mich dem nur anschließen. Habe das gleiche Zelt mit diesem Gestänge und funktioniert einwandfrei. Die Cabonstangen sind nur etwas schwerer in Form zu bringen als normales Alugestänge, das heißt man muss schon ein wenig Kraft aufbringen um sie ins Zelt zu quetschen. Als ich das Zelt zum Ersten mal aufgebaut habe, dachte ich die Dinger würden durch die starke Biegebelastung brechen. In der Praxis hat sich das Easton Carbongestänge bisher aber wie gesagt bewährt.

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                        • Shorty66
                          Alter Hase
                          • 04.03.2006
                          • 4883
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                          Ich glaube ich frage mal bei fliegfix an was deren Carbonstangen für mein BD Hilight kosten würden
                          φ macht auch mist.
                          Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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                          • casper

                            Alter Hase
                            • 17.09.2006
                            • 4940
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                            Hab zum Thema Carbongestänge einen Erfahrungsbericht entdeckt (der ging boslang bei mir in der Suche unter ).
                            Weiß nicht, ob der Verfasser ein Mitarbeiter von FF ist oder nicht.
                            Aber interessant find ich den schon (den Bericht mein ich!)
                            http://www.fliegfix.com/geomiXCMS/pr...f/2956_390.pdf

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                            • Gast-Avatar

                              #54
                              AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                              Aber wegen 100Gramm Gewichtsersparnis z.B. beim Suolo?

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                              • casper

                                Alter Hase
                                • 17.09.2006
                                • 4940
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                                • Meine Reisen

                                #55
                                AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                                Soll ja nicht nur die Gewichtseinsparung sein (beim Staika wären es ca. 350 Gramm).
                                Angeblich würde(n) das (die) Zelte(e) besser stehen und (laut diesem Erfahrungsbericht) auch eine verbesserte Stabilität mit sich bringen.
                                Ob dem tatsächlich so ist.......k.A. .......*schulterzuck*.......ich hab kein Carbongestänge.....

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                                • Shorty66
                                  Alter Hase
                                  • 04.03.2006
                                  • 4883
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                                  Laut fliegfix sind die stangen gleichen durchmessers ja nicht nur leichter sondern auch noch stabiler. Insofern sinds also 100g gewichtseinsparung und höhere Stabilität.
                                  Interessant wäre die gewichtseinsparung bei gleicher stabilität...

                                  Ausserdem kommt der vorteil der geringeren wärmeleitung dazu.
                                  φ macht auch mist.
                                  Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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                                  • Gast-Avatar

                                    #57
                                    AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                                    Laut fliegfix sind die stangen gleichen durchmessers ja nicht nur leichter sondern auch noch stabiler. Insofern sinds also 100g gewichtseinsparung und höhere Stabilität.
                                    Ich glaubs noch nicht ganz

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                                    • casper

                                      Alter Hase
                                      • 17.09.2006
                                      • 4940
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                                      Zitat von Järven Beitrag anzeigen
                                      Ich glaubs noch nicht ganz
                                      Du ungläubiger Thomas, du

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                                        #59
                                        AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                                        Habe gerade aus einer verlässlichen Quelle Infos zu den Gestängen erhalten. Speziell zur Technik, und bin auf dem Weg der Besserung, versprochen.

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                                          #60
                                          AW: Carbon-/Kohlefaser-Gestänge für Zelte - sinnvoll oder nicht?

                                          Hier nochmal eine genaue Beschreibung


                                          Eine Vorbemerkung:

                                          Carbongestaenge sind weder grundsaetzlich besser noch schlechter als
                                          Aluminium
                                          Gestaenge.
                                          Sie haben spezifische Vorteile, aber auch Nachteile, wie jedes andere
                                          Gestaengematerial auch. Bei Nemo (JP) kannst Du sogar Bambusgestaenge
                                          bekommen).

                                          Carbongestaenge sind auch nicht gedacht fuer den Massenmarkt (genauso
                                          wenig wie
                                          unsere Scandiumgestaenge) sondern fuer spezielle Anwendungsfaelle.
                                          Sie sind in bestimmten Anwendungsbereichen vorteilhaft, aber eben auch
                                          teuer.
                                          In der Herstellung etwa 3x so teuer wie Alurohre.
                                          Letzteres ist ein wesentlicher Grund warum man gute Carbongestaenge nur
                                          selten am
                                          Markt findet.

                                          Carbongestaenge sind etwa 25-30% leichter als vergleichbare
                                          Aluminiumgestaenge.
                                          Gleichen Durchmesser vorausgesetzt ist die Zugfestigkeit rund doppelt so
                                          gross im
                                          Vergleich zu einer 6061er Alulegierung.
                                          Der zulaessige Biegeradius betraegt dabei 70 % im Vergleich zu dem von
                                          Aluminiumgestaengen.
                                          Deshalb muss man etwas frueher als bei Alugestaengen zu Hybridloesungen
                                          greifen
                                          wenn Vorbiegungen notwendig werden bzw diese staerker ausfuehren.

                                          Entscheidend bei Carbongestaengen sind letztlich:

                                          Qualitaet der PrePregs (Preimpregnated Fibers, das Ausgangsmaterial fuer
                                          gewickelte Rohre).
                                          Durchmesser und Lagenaufbau.
                                          Oberflaechenversiegelung.
                                          Waermebehandlung.
                                          Kantenversiegelung
                                          Daempferring-Auslegung.
                                          Huelsenbereich und Uebergang.
                                          Material der Verbindungshuelse.
                                          Und handwerkliches know-how in der Herstellung.

                                          Die Entwicklung hat rund 1 Jahr gedauert.

                                          Unser Carbongestaenge hat einen Durchmesser von 9.2 mm.
                                          An den Segmentverbindungen allerdings 9.5 mm s.u.
                                          Es ist natuerlich nicht von Fibraplex (das ist mit 7.x mm auf
                                          Minimalgewicht ausgelegt und nach unserer Ansicht viel zu schwach)
                                          sondern wird, wie auch unser Scandiumgestaenge, von Yunan nach unseren
                                          Specs gefertigt. Momentan wird es nur von uns verwendet, die Entwicklung
                                          dieser Version lief unter meiner Mitwirkung.

                                          Die Gewichtsersparnis beim Soulo (oder anderen 1200er HB's mit 9 mm
                                          Gestaengen)ist nicht so hoch gegenueber 9 mm DAC.
                                          Das war aber auch nicht das primaere Ziel.

                                          Gestaengegewichte:
                                          DAC Soulo 541 Gramm
                                          Carbon Soulo 430 Gramm

                                          Eine deutliche Einsparung gibt es dagegen bei Zelten wie etwa Staika
                                          (mit serienmaessig 10.25 mm Alu), da sind es 340 Gramm weniger. Damit
                                          kommt man schon in die Naehe eines serienmaessigen Allak.
                                          Mein altes Saivo (mit 5 Boegen) kommt mit CF auf 4300 Gramm
                                          Gesamtgewicht
                                          Und ist damit trotzdem deutlich stabiler als mit dem Original 8.64er
                                          Easton 7075 oder spaetere Versionen mit 9 mm DAC.

                                          Bild anbei, ohne Abspannung.
                                          Bilder zum Soulo sind auf der Fliegfix website.
                                          Zum Biegeverhalten hab ich ein Bild angehaengt, Soulo.jpg, nur am Boden
                                          fixiert.
                                          Bei gleichem Krafteinsatz war das 9 mm DAC plattgedrueckt und verbogen.


                                          Besonders interessant ist CF bei Zelten mit innenliegenden Gestaengen,
                                          wie etwa beim Rab Summit oder aehnlichen Einwandkuppeln: Es gibt absolut
                                          keine Kondensbildung oder Vereisung am Gestaenge.

                                          Nachteil von Carbon ist natuerlich der hohe Preis.
                                          Im Gebrauch muss man etwas Sorgfalt walten lassen, genauso uebrigens wie
                                          auch beim aktuellen DAC das HB verwendet.
                                          Man beachte die neuen Hinweise (seit 2009) bei HB Zelten zum Gestaenge
                                          Man kann jedes Gestaenge kaputt bekommen, auch ein 10er DAC, und zwar
                                          muehelos.
                                          Sowas passiert meist beim Aufbau. Nicht komplett zusammengesteckt und es
                                          ist hin.
                                          Das schaffen sogar HB Mitarbeiter
                                          Bei Carbon ist es genauso. Den einzigen Bruch hat ein Kollege auf diese
                                          Weise beim Aufbau produziert.
                                          Meine eigenen Erfahrungen mit dem Soulo am Schluss.

                                          Carbon ist schlagempfindlich, aber weniger als gedacht.
                                          Ein Carbongestaenge hart gegen einen spitzen Stein zu schlagen ist
                                          natuerlich trotzdem keine besonders gute Idee.
                                          Aber wer macht das schon.




                                          Mein Ziel bei Carbon war:

                                          Mindestens ebenbuertig zum Easton FX (das hat 9 mm), aber nicht schwerer.
                                          Unser Gestange ist trotz aufwendigerem Aufbau und groesserem Duchmesser
                                          sogar minimal leichter als Easton.
                                          (Das liegt am vergleichsweise hohen Carbon-Anteil und weniger Kleber)
                                          Leichter als 9 mm DAC sollte es natuerlich schon sein, aber
                                          stabiler/steifer.

                                          Bei Carbonrohren kommt es hauptsaechlich auf 2 Dinge an:
                                          Durchmesser und Rohraufbau.
                                          Billige Carbonstaebe aus dem Drachenbau etwa sind meist pultrudiert
                                          (gezogen), alle Fasern in Laengsrichtung.
                                          Das ist suboptimal, fuer Zelte eher mal unbrauchbar.

                                          Voraussetzung fuer ueberzeugendes Lastverhalten gegenueber Alu ist ein
                                          gewickeltes Rohr aus mehreren Lagen.
                                          Ebenfalls entscheidend ist das Verhaeltnis Carbon zu Kleberanteil.
                                          Und natuerlich das abschliessende Coating.
                                          Dazu verwendet man sog. Prepregs die um 45 Grad versetzt auf eine Form
                                          gewickelt werden mit anschliessender Waermebehandlung. Das erklaert
                                          letztlich auch den Preis.

                                          Im Gegensatz zu Easton oder Fibraplex besteht unser Gestaenge aus 5
                                          Lagen, kreuzgewickelt, plus 2 Zusatzlagen, weich auslaufend, zur
                                          Verstaerkung im Huelsenbereich. Das kann man kaum sehen, aber fuehlen.
                                          Hinzu kommt eine spezielle Aussenversiegelung die im Gegensatz zu Easton
                                          eine sehr harte, glatte Oberflaeche ergibt, also keine Abriebeffekte bei
                                          gekreuzten Gestaengen.

                                          Der Shock Absorber Ring zur Daempfung im Huelsenbereich ist bei uns aus
                                          1.5 mm Acetal (schwarz eingefaerbt), etwas haerter und langzeitstabiler
                                          als ein simpler Plastikring.

                                          Da man Carbon nicht vorbiegen kann muss man an entsprechenden Stellen
                                          eine Hybridloesung waehlen, Alu-Carbon.
                                          Im Falle Soulo betrifft das den kurzen Mittelbogen mit 285 cm.
                                          Hier kommen 2 vorgebogene Mittelsegmente aus Alu zum Einsatz.
                                          (Beim Jannu ist es das Winkelstueck am vorderen Bogen, bei meinem Saivo
                                          der Apsisbogen und die 2 langen Querboegen)
                                          Da unser Carbongestaenge im Huelsenbereich durch die 2 Zusatzlagen auf
                                          etwa 9.5 mm kommt passt das perfekt zu 9.5 mm Alusegmenten. Das kann man
                                          auf den Fotos nicht wirklich sehen da auch die Alusegmente schwarz
                                          eloxiert sind.
                                          Ich habe bewusst 9.5 mm Alusegmente fuer die Hybridausfuehrung gewaehlt
                                          um etwa gleiche Stabilitaet wie 9.2 mm Carbon zu erhalten. Yunan selbst
                                          wird sowas eher mit 8.x mm serienmaessig anbieten.



                                          Wir hatten zunaechst Prototypen, noch mit anderem Daempfungsring und
                                          Verbindungshuelse aus laengsgezogenem Carbon, fuer Bruchtests fertigen
                                          lassen. Das Ergebnis hat uns ueberzeugt, das Gestaenge ist steifer als 9
                                          mm Alu und auch leichter.
                                          Ein Soulo steht mit Carbon straffer als mit 9 mm Alugestaenge, aber
                                          natuerlich nicht ganz so straff wie mit 10.78 mm Scandium.

                                          Danach haben wir uns aber fuer haertere Acetaldaempfer entschieden (die
                                          sind haltbarer und sitzen fester) und die Verbindungshuelse ebenfalls
                                          aus Alu.
                                          Eine Carbon Verbindungshuelse, wie bei Fibraplex, erschien uns zu
                                          empfindlich, im Dauerbetrieb koennen Laengsfasern absplittern.
                                          Auch Easton verwendet eine Alu-Verbindungshuelse, allerdings sehr weiche
                                          Daempfungsringe.
                                          Wie lassen dieses Verbindungsstueck zusaetzlich noch hartanodisieren,
                                          schwarz.

                                          Carbon splittert uebrigens nicht im Bruchversuch sondern knickt
                                          lediglich ein.
                                          Deshalb lassen wir auch passgenaue Scandium Reparaturhuelsen zum
                                          Aufschieben fertigen.

                                          Die Clipse von HB sind uebrigens flaechig, deutlich breiter als der
                                          Gestaengedurchmesser.
                                          Damit gibt es auch keine relevante Punktbelastung.
                                          Auf ein CF-Segment, einseitig etwa 6cm aufgelegt, kann ich mich muehelos
                                          in der Mitte draufstellen ohne dass etwas passiert. Ein 9 mm Alusegment
                                          verbiege ich dabei.




                                          Praxis:

                                          Waehrend 4 Wochen im September in Nordfinnland habe ich das Soulo CF im
                                          Einsatz gehabt.
                                          Referenz war ein zweites Soulo mit 10.78er Scandiumgestaenge.
                                          Wir hatten zu Beginn einen kleinen Herbststurm mit 25 m/sec Wind.
                                          Da war kein Unterschied zwischen den Gestaengen zu erkennen.
                                          Im Zelt hat man nur das Rauschen des Sturms gehoert, keine Zeltbewegung
                                          wahrnehmbar.
                                          Nach 4 Wochen Einsatz gab es auch keine Gebrauchsspuren bei Carbon.


                                          Ich nehme beim Soulo uebrigens nie mehr als die 6 oberen Leinen.
                                          Das reicht m.M nach voellig aus, zumal man an dieser Stelle die
                                          Leinenschlaufen um das Gestaenge wickeln kann.
                                          Die Leinen die man auf den Bildern sieht sind 1.75 mm geflochtene reine
                                          Dyneemaschnuere mit etwa 180 Kilo Bruchlast.
                                          Das reicht, vorher verabschiedet sich der Hering, oder der Zeltstoff.
                                          Grund fuer die Leinenwahl:
                                          Extrem leicht (3 Gramm incl Leinenstopper), reckfrei, UV-bestaendig,
                                          sehr gut sichtbar (die einzigen Leinen ueber die ich noch nie gestolpert
                                          bin) und vor Allem keine Wasseraufnahme.
                                          Die frieren also im Winter auch nicht ein. Nachspannen bei Regen war
                                          auch nicht erforderlich.

                                          Mein Soulo Carbon kommt mit 6 Dyneemaleinen und 6 Titan V-Heringen auf
                                          knapp 1.9 Kilo.
                                          Das aktuelle Soulo wiegt 2.2 Kilo.
                                          Aber wie gesagt, moeglichst niedriges Gewicht war nicht mein Hauptziel.
                                          Vorrang hatte Stabilitaet. Ich will das Zelt ja schliesslich auch im
                                          Winter einsetzen.

                                          Mein Jannu Carbon wiegt uebrigens komplett etwa 2.5 Kilo, mit
                                          Dyneemaleinen und Titanheringen.




                                          Ich werd es jetzt selber mal testen.

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