
Haben uns dieses Jahr ein VauDe Mark II Light gegönnt - genialer Auf- und Abbau und tolles Gewicht bei der Größe (2960g, 1,65x2,10), vor allem dank SilNylon-Zelthaut.
Hatten vorher auch ein VauDe-Zelt aus PU, das Space II, welches uns unendlich viele Jahre zuverlässig Unterschlupf gewährt hat. Nun hatte es langsam sein Zeltleben ausgehaucht und ein Ersatz musste her. Konnte daher dem Kauf o.g. Mark II Light nicht mehr wiederstehen und ... wurde schwer enttäuscht.
Hier unsere schlechten Tour-Erfahrungen, bei denen ich gern wüßte, ob es da mit rechten Dingen zugeht:
Das Zelt fasst sich erstens total unangenehm an, so wie klebrig. Man meint danach immer, etwas Silikon an den Händen zu haben. Sicher ein sehr individuelles Problem, aber meine Frau mag es gar nicht anfassen, was ja wohl beim Auf- und Abbau sowie beim Türen öffnen und schließen nicht zu vermeiden ist. Ich selbst könnt damit gut leben.
Zweitens und eigentlich das Hauptproblem, das Material lädt sich total elektrostatisch auf. Die langen Haare meiner Frau standen stehts strahlenförmig zu den Zeltwänden ab. Damit könnte man auch leben, jedoch zieht die Aufladung ununterbrochen Schmutzpartikel an, die dann alle an der Oberfläche haften bleiben und sich trocken mit Hand oder Lappen gar nicht mehr entfernen, sondern nur verwischen lassen. Auch kleine Insekten waren in der Aufladung regelrecht gefangen und kamen ohne Hilfe gar nicht mehr weg. Einzige Reinigungsmöglichkeit ist ein nasser Lappen. Da sich mit der Zeit alle Flächen innen und außen mit Schmutz (Sand, Staub, Haare, vertrocknete Planzenbrösel ..) bedeckt haben, ist dies eine ziemlich mühselige Arbeit, besonders zwischen Innen- und Aussenzelt, wo man ja nicht so leicht hinkommt. Noch dazu ist dies auch nicht besonders nachhaltig. Insbesondere die permanente Verdreckung der inneren Absidenflächen war ein Problem, da man diese ja kaum vermeidbar regelmäßig anfasst und mit den Sachen berührt. Ständig hatte man sandige Hände und verschmutzte Kleidung dadurch. Außerdem klebte ständig das Außenzelt durch die Anziehungskraft am Innenzelt, wenn perfekte Abspannung nicht möglich war.
Bitte denkt nicht, da wäre ein sauberkeitspenibler Mensch im Outback gelandet, der lieber in seiner Wohnung hätte bleiben sollte. Bin da eher dass ganze Gegenteil und habe keine Probleme 4 Wochen in Sand und Staub im Zelt zu leben oder erst nach 2 Wochen die Sachen mal wechseln und sich wegen Wassermangels etwas waschen zu können. Aber solche Probleme hatten wir noch mit keinem Zelt (alle aus PU-Material), es lag eindeutig am Material. Dachten ja, das gibt sich bei mehrtägigem Gebrauch, aber Fehlanzeige.
Hab schon vorher davon gehört, dass SilNylon sich wohl gern etwas elektrostatisch auflädt und das Feuchtigkeit da etwas mildernd wirkt (logisch, da die Flächenelektrizität dann über den Leiter Wasser auf die Herings-Erdung abgeleitet werden kann. Aber in den meist wüstenhaften Gebieten, in denen wir uns auf Tour meist so rumtreiben, haben wir keine Kondensbildung an der Außenhaut und dies ist wohl das Problem hier, glaube ich. Sobald das Zelt wieder abgetrocknet war, ging es von vorne los. Ich behaupte mal, das SilNylon-Zelte für trockene schmutzige Gebiete ungeeignet sind und sich in Dreckmagnete verwandeln. Aber wie soll man das vor dem Kauf wissen? Kann das jemand so bestätigen oder ist das verwendete Material von Vaude einfach nur so unterirdisch schlecht oder kann es sich hier um einen Materialfehler handeln ... bin ratlos?
All die schönen Leichtzelte, die es jetzt so gibt, sind dies ja oft durch Verwendung des teureren SilNylon-Materials. Ist dieses Materialverhalten bei allen so, oder war das jetzt herstellerspezifisch?
Oh man, Rückgabe ist ja nach Ablauf des 14-tägige Rückgaberechtes auch nicht mehr drin und benutzt haben wir das Zelt nun auch schon 3 Wochen in diesem Urlaub.

PS: Hab auch mal bei Vaude wegen antistatischer Maßnahmen nachgefragt, mal sehen was die antworten. Eigentlich haben die ja einen sehr guten Service. Werde berichten.
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