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Während "früher" der Seppi aus langeweile in den Hymalaya Fäustling geschlüpft ist (und nach 25 Seppis das Ding reif für die Mülltonne oder die Ramschkiste war...und parallel dazu die Irmi den Fäustlig 25x wieder richtig ins Regal legen durfte) ...der Laden aber dank vernüftiger, wirtschftlicher Kalkulation das Gut und GERNE kompensieren konnte.... geht dass halt heut nimmer.
Das ist eben die Frage, kann Globi mit einigen wenigen Produkten die neue Laufkundschaft zufrieden stellen und damit wirtschaftlich(er) arbeiten oder überwiegt am Ende doch der Kunde der nur deshalb in den Laden geht/ging um verschiedene Produkte zu vergleichen und wegen der geringeren Auswahl jetzt eben direkt online kauft?
Die große Auswahl hat anscheinend nicht mehr funktioniert (deshalb fahren Sie wohl seit Jahren das Angebot zurück) die Frage ist jetzt nur ob sie mit dem jetzigen Geschäftsmodell erfolgreicher sind oder auch noch zusätzlich die "Stammkunden" verlieren...
Du hast anscheinend deinen funktionierenden Kompromiss gefunden, Globi scheint noch auf der suche zu sein, mal gucken wie es in weiteren zwei Jahren aussieht
naja heir "influencen" wir uns ja nur gegenseitig
JW is scheixxe
HB war früher mal gut
XYZ is deeeer Geheimtipp
Hmm, nehme ich eigentlich nicht so wahr. Sind wir nicht eher die Speerspitze von Digital ?
Bestes Beispiel: Der Zeltsuch-Thread von OnkelOppi. Typische Anfrage: Suche 1/2-Mann-Zelt, qualitativ gut, stabil. Der Thread hat stand heute fast 1700 Views. Gerade bei den Zelten schneien auch immer mal neue Forenmitglieder rein und ich wette, ein Haufen Leute lesen da still mit.
Um mal ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern: Wir hier in der Firma sind ja für die Ausstattung von Ladengeschäften zuständig und unsere Kunden checken langsam wirklich, dass sie sich in einem Kampf auf Leben und Tod mit Digital befinden. Und sie checken, dass sie nur zwei Faktoren auf ihrer Seite habe: Dass man im Laden das physische Produkt angrabbeln kann und dass man im Laden ein Erlebnis bieten kann*. Für Letzteres machen sie inzwischen immer mehr Geld locker, wo sie früher halt gedacht haben "Jaja, digital, blabla". Wir dürfen inzwischen teilweise Technologien einsetzen, die so teuer sind, dass man früher schon gekündigt worden wäre, wenn man sowas nur vorgeschlagen hätte.
Gut, das hat jetzt mit dem Sortiment herzlich wenig zu tun, aber für den Handel schließt sich langsam das Fenster, die Leute nochmal für sich zu gewinnen, bevor sie endgültig ins Internet abwandern - die Onliner liegen ja auch nicht auf der faulen Haut. Darauf will ich hinaus. Und vom Sortiment her zieht da Globetrotter leider echt nicht die Wurst vom Brot.
*Service ist in unserer Branche kein Faktor und auch das kann man zunehmend über Internet und Telefon machen.
Zuletzt geändert von Reddo; 02.08.2017, 08:14.
Grund: ... Tischler-Schreiner-Maschinenschein der Handwerkskammer ;)
"What is above knows what is below, but what is below does not know what is above. One climbs, one sees. One descends, one sees no longer, but one has seen. There is an art of conducting oneself in the lower regions by the memory of what one saw higher up. When one can no longer see, one does still know.” - René Daumal
Der stationäre Handel lebt heute mehr denn je von Spontanität. "Morgen geht es los, mir fehlt noch eine Kartusche." Alles andere ist längst nicht mehr realistisch. Decathln löst das Problem, indem sie konsequent Saisonware vertreiben. Paddelkleidung im Winter? Stechkartusche im September? No.
Die Wirkung des Forums wird überschätzt, es ist eine Infoquelle, von der Globi nicht zwingend profitiert (sondern alle, siehe Schnäppchenthead").
Globi profitiert davon, dass in der Hosenabteilung jetzt Wände sind, auf denen die Musterhosen ausgestellt sind und untendrunter in Regalen liegen. Auf einen Blick sehen Verkäufer a) Unordnung und b) Verkäufe. Die restlichen Marken befinden sich auf Ständern, ein Blick und sowohl Kunde als Verkäufer sehen, was da ist. Der Kunde ist ja auch nicht mehr wie früher, wo er im Geschäft dem Verkäufer das Leben leicht machen wollte und die Sachen brav zurückbrachte. Heute wird dank homeshopping und Discounter maximale Unordnung bei minimalem Kauf produziert. Ich schätze, dass Globi mindestens zehn Mädels einspart, die nur Hosenknöpfe geschlossen und Hosen auf Bügel gepackt haben. Das bringt richtig Geld!
Literatur; Wissenschaft; Aussteigerlandwirtschaft; dem Einzelhandel sehr nahestehend
"Xyz gibts aber daundda billiger"
"den xyz nachbau gibts aber in china direkt noch billiger"
"hey ich bin blogger, war auf der Messe...abc is noch geiler..kommt aber erst 2021"
"hallo ich will selber nähen.."
jetzt ALLE:
"EXTREMTEXTIL!!!"
des werd dem Globi halt hübsch am arsch vorbei gehen...
dem bringt mehr die geschäftsstelle vom dav für (vermutlich) überschaubares geld in seiner muc filiale ein büro zu vermieten
"dav is eh scheisse ..die MÜSSEN mir ein bett geben..haben mich aber weggescchickt"
...aah ...ich hab auch noch nen Staplerschein
"I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins
Der stationäre Handel lebt heute mehr denn je von Spontanität. "Morgen geht es los, mir fehlt noch eine Kartusche." Alles andere ist längst nicht mehr realistisch.
Das ist wirklich die Hauptkundschaft?
Gerade in dem Fall wo es mir egal was ich bekomme würde ich einfach "Prime" bestellen und mir die Kartusche bis morgen nach Hause liefern lassen und nicht auch noch ne Stunden in der Bahn hocken um zum Decathlon zu kommen wo nicht mal klar ist das gerade "Saison" für Kartuschen ist...
Und wenn es um die Reduzierung des Angebotes geht:
wer eine Kollektion bestellt muss je nach Hersteller alle Farben und Alle Grössen mindestens einmal ordern, teilweise auch je Filliale. Da hängen dann halt etliche Teile in XXS und XXXL das Jahr über als totes Kapital auf den Ständern und müssen im Schlussverkauf verramscht werden. Die gängigen Grössen müssen dann den Deckungsbeitrag mitliefern. Insofern ist ein schlankeres Sortiment durchaus verständlich.
Der Hersteller in seinem on-line Shop hat das Problem nicht, da kommt die Ware eh komplett an.
Dabei wäre eine kleine Wanderung zu Globi, etc. viel nutzbringender für den homo sapiens und eventuell auch für seine Selbst-Wahrnehmung als Teil der Natur, vor allem aber für seine Tagesbilanz in der Fitness-App als eine Online-Prime-Service-Bestellung …
Zuletzt geändert von lina; 02.08.2017, 08:41.
Grund: … da fehlte noch was ;-)
Der stationäre Handel lebt heute mehr denn je von Spontanität. "Morgen geht es los, mir fehlt noch eine Kartusche."
Das ist wirklich die Hauptkundschaft?
Gerade in dem Fall wo es mir egal was ich bekomme würde ich einfach "Prime" bestellen und mir die Kartusche bis morgen nach Hause liefern lassen
So sehe ich das auch. Man mache aus dem "morgen" ein "übermorgen" und schon schaut der Handel wieder dumm aus der Wäschen.
Wenn man dann noch im Blick hat, dass Globi seine Läden ja genau in den Metropolen hat, wo schon/bald Same-Day-Delivery verfügbar ist, wird auch dieses Perspektivlein ausgepustet wie eine runtergebrannte Kerze.
"What is above knows what is below, but what is below does not know what is above. One climbs, one sees. One descends, one sees no longer, but one has seen. There is an art of conducting oneself in the lower regions by the memory of what one saw higher up. When one can no longer see, one does still know.” - René Daumal
Gerade in dem Fall wo es mir egal was ich bekomme würde ich einfach "Prime" bestellen und mir die Kartusche bis morgen nach Hause liefern lassen und nicht auch noch ne Stunden in der Bahn hocken um zum Decathlon zu kommen wo nicht mal klar ist das gerade "Saison" für Kartuschen ist...
Neue Baustelle Für mich ist die Stunde Bahnfahrt schneller als das Warten auf die Paketpost... Wobei ich dann eben Globi oder Extratour wähle.
Ergänzend ist noch zu sagen, dass Kunden heute Reduktion wünschen. "Grabbelläden" sind out. Läden, die Komplexität verringern "in". Wenn ich nur an das Karstadt von früher denke. Dafür haben die Kunden heute keine Zeit mehr, der Kauf muss zwischen zwei What's App-Nachrichten erfolgen.
Edit: Der Vorteil gegenüber Prime ist immer noch, dass man sieht, was passt. Prime geht nur, wenn man immer das gleiche kauft. Die Hersteller sorgen aber dafür, dass das nicht passieren kann, z.B. durch Umbenennung.
"Grabbelläden" sind out. Läden, die Komplexität verringern "in".
Echt?
Neulich erzählte mir eine Verkäuferin, nichts wäre so begehrt und so schnell leergekauft wie der Inhalt der "bunten Kiste" mit völlig unsortierten Artikeln drin.
Mal rein hypothetisch ...würde Ich in einem Handelsbetrieb arbeiten und hätte was hinsichtich des Sortimentes etwas mitzureden...
Würde ich meine Auslage mit mittelpreisigen Schnelldrehern (Beratungs-UN-intensiv) schnelle Lieferkette, hohe Stückzaheln, unkomplizierte Lagerhaltung, einfache Logistik .... vollstellen, oder mit ODS Empfehlungen einer digitalen Randgruppe?
zum o.g. Beispiel
2000 X "1€" vs. 4 X 500€
beides "Schexxe"
50 X 40€ is der Clou!
2000 X bestellen, einbuchen, einlagern, verkaufen, fakturieren, nachbestellen, schwund, bruch...
4 X ein Produkt erklären, vergleichen, hoffen, bangen, (und wer "exclusives" hochpreisiges sucht der recherchiert mehr, tüftelt mehr, grübelt mehr...vergleicht mehr (Preis!!)
oder eben 50 X easy-peasy rein raus.....
Das Problem ist, dass du dann einen Laden hast, der genau das gleiche langweilige Sortiment verkauft wie 10000 andere Läden (inkl. online). Warum sollte ich in deinem Laden kaufen? Doch allerhöchstens weil du am billigsten bist, wenn du es bist. Der Service ist bei 40-€-Produkten ja auch nicht so der Anreiz für den Kunden bzw. ruiniert dich wegen der geringen Marge wenn er denn auf hohem Niveau durchgeführt wird.
Echt?
Neulich erzählte mir eine Verkäuferin, nichts wäre so begehrt und so schnell leergekauft wie der Inhalt der "bunten Kiste" mit völlig unsortierten Artikeln drin.
"Grabbelläden" sind out. Läden, die Komplexität verringern "in".
Um genau das eine Produkt zu kaufen über das ich schon alles weiß und wo ich keine Alternativen sehen muss und nichts "Begrabbeln" brauch ich überhaupt kein Ladengeschäft. Das kann ich zwischen zwei WhatsApp-Nachrichten (ich hab gar kein Whatsapp - bin da aber sicher in einer extremen Minderheit) mit einer kurzen Google-Suche online bestellen.
Ergänzend ist noch zu sagen, dass Kunden heute Reduktion wünschen. "Grabbelläden" sind out. Läden, die Komplexität verringern "in". Wenn ich nur an das Karstadt von früher denke. Dafür haben die Kunden heute keine Zeit mehr, der Kauf muss zwischen zwei What's App-Nachrichten erfolgen.
OT: Das widerspricht so ziemlich genau der Erfahrung die ich am WE mal wieder machen durfte... Freundin hat sich bewusst den größten Schuhladen gesucht und verschwand darin für einige Stunden
Neulich erzählte mir eine Verkäuferin, nichts wäre so begehrt und so schnell leergekauft wie der Inhalt der "bunten Kiste" mit völlig unsortierten Artikeln drin.
Da sieht mans - die Macht der Psychologie. Das muss nicht mal billiger sein, allein schon die Verknüpfung "Grabbeltisch = billig" im Kopf des Kunden macht den Unterschied und wirkt wie ein Magnet. Wenns dann tatsächlich nochn bisschen billiger ist - Jackpot .
Der Globi in Frankfurt hat nicht umsonst genau so einen Grabbeltisch mit Taschen und Rucksäcken im Kassenbereich, da stehen immer Leute dran
"What is above knows what is below, but what is below does not know what is above. One climbs, one sees. One descends, one sees no longer, but one has seen. There is an art of conducting oneself in the lower regions by the memory of what one saw higher up. When one can no longer see, one does still know.” - René Daumal
Da sieht mans - die Macht der Psychologie. Das muss nicht mal billiger sein, allein schon die Verknüpfung "Grabbeltisch = billig" im Kopf des Kunden macht den Unterschied und wirkt wie ein Magnet. Wenns dann tatsächlich nochn bisschen billiger ist - Jackpot
Nicht mal unbedingt der Preis – ich finde es z.B. spannend, Artikel zu finden, die man sonst nie entdecken würde, weil man durch Läden normalerweise die selbe Rennstrecke abhakt*. Den Ansatz, den kompletten Laden umzusortieren finde ich hingegen komplett nervig.
*Ich kenne auch einen Bioladen, der eine Grabbelkiste hat für "Sonderverkäufe". Das sind Alternativartikel, die vorwiegend teurer sind als die selben Produkte mit beispielsweise anderer Geschmacksrichtung. Das scheint mir allerdings befremdlich.
Grabbeltisch ist doch etwas völlig anderes, Kassenquengelzone etc bleiben, hat Globi auch. Aber auch der große Schuhladen ist heute übersichtlich. ALDI Obsttheke. REWE City. Schnell, übersichtlich, nebenher noch das eine oder andere Sonderangebot. Schnell rein, schnell raus. Die alten Läden, die noch im Originalzustand sind, haben eine sterbende Kundschaft. Die Krutschelbioläden wurden durch Konzernfilialen ersetzt. Groß und übersichtlich. Karstadt hat sich berappelt. Weniger Kunden, kaum noch Personal, zwei Drittel weniger Waren, Shopkonzept. Aber sie leben.
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