Wie ernst ist die Klassifizierung von Stiefeln zu nehmen?

[Arik-Buka]

Ich stehe momentan zwischen 2 (3) Wanderstiefeln der Kategorien B und C (außerdem B/C).
Der Einsatzbereich sind Wanderungen bis zum mehrwöchigen Zeitraum fern der "Zivilisation" mit entsprechend schwerem Rucksack und teilweise nicht/kaum befestigten Wegen und streckenweise auch Geröllfeldern. Ebenso auch leichte Wanderungen in den Mittelgebirgen und den heimischen Wäldern. Wie ernst ist hier die Kategorisierung zu nehmen? Ist ein Schuh der Kategorie C zu steif und hart und somit unbequem auf befestigten Pfaden und der Schuh der Kategorie B nicht stabil und bedämpft genug um mich sicher mit Rucksack auch über Geröllfelder zu tragen?

Speziell geht es um die Modelle "Meindl Air Revolution 2.0" (B) und "Meindl Makalu" (C).
(außerdem der "Hanwag Alaska GTX Men" der Klassifizierung B/C welcher hoffentlich noch nachgeliefert wird, könnte allerdings wenn der Schuh klein oder normal ausfällt etwas klein sein)(Richtig erkannt, Globetrotters Hot Offers ;) )

Testen kann ich den Schuh leider nicht in der Praxis um herauszufinden welcher sich über längere Strecken am bequemsten tragen lässt, da 2 der 3 Schuhe wieder zurück geschickt werden. Trocken im Eigenheim tragen sich die beiden Meindl-Modelle sehr bequem und die Preiskategorie unterscheidet sich doch erheblich.

Außerdem fallen beide unterschiedlich aus, der Air Revolution sitzt eher locker, der Makalu mit dem MFS-Schaum eher fest, aber in Haus keineswegs unangenehm. Muss vllt auch wegen dem MFS-Schaum anfangs etwas enger sitzen.

[Wulf]

Ich trag meine Meindl Klasse B bei fast allen Gelegenheiten. Auch Geröllfelder mit schwerem Rucksack sind kein Problem. Ich schnall da auch Steigeisen drunter wenn es nicht gerade auf die Frontalzacken geht. Funktioniert wunderbar. Das liegt bestimmt nicht im Sinne des Erfinders und sollte auch keine Empfehlung sein aber ich mag nunmal eher weiche Schuhe und hab persönlich die Erfahrung gemacht das das wichtiger ist als der vorgesehene Einsatzbereich.

[Nicht übertreiben]

Ich hab mich früher auch ziemlich strikt an diese Abgrenzungen gehalten, finde sie aber inzwischen nicht mehr wirklich relevant. Für alpine Geschichten muss natürlich streigeisenfestigkeit gegeben sein, für alles was mit Wanderungen zu tun hat kommt es imo auf die persönlichen Vorlieben an. Wer trittsicher ist und trainierte Bänder hat ist teilweise mit Turnschuhen besser bedient, als mit schweren Stiefeln, wer wenig Sport macht und eher als Bewegungslegastheniker durch die Welt läuft braucht evtl. deutlich stabilere Schuhe als der Hersteller für das Gelände empfiehlt.

An Deiner Stelle würde ich mehr auf gute Passform und Tragekomfort achten, als auf die Einstufung. Viel Leder, ein Schaft der über den Knöchel geht und eine griffige Sohle machen aber oft Sinn (Also keine Tevas, weil die sich so schön luftig tragen )

[Atog]

Moin,

Ich habe die Meindl Air Revolution 2.0 und bin sehr zufrieden damit. Beim Kauf hatte ich auch noch ein B/C Modell von Hanwag anprobiert, doch da war mir die Sohle bereits zu fest.

Globi hat zur Zeit übrigens den Meindl Schuh im Angebot: http://www.globetrotter.de/de/shop/d..._id=0117&hot=0
Für knapp 130 Euro ein echtes Schnäppchen, wenn du deine Grösse noch findest.

Grüsse,
Sven

[Ari]

Für Treckingtouren würde ich maximal B/C Stiefel nehmen. Mit zunehmender Kategorie wird die Sohle steifer und jeder Schritt kostet wegen der Hebelwirkung mehr Kraft.
Zu "leichte" Schuhe würde ich (obwohl ganz gut trainiert ) aber auch nicht nehmen.
Zum einen ist u.U. die Sohle zu weich, das kann z.B. bei Laufen durch verblocktes Gelände ganz schön schmerzen.
Außerdem ist das Leder nicht so stabil (Nässe). Ich habe mal mit A/B Schuhen eine 5 wöchige Herbsttour in den Pyrenäen gemacht. Am Ende waren die dermassen ausgeleiert, dass ich sie wegschmeissen konnte.

[Christine M]

Ich würde wohl nicht streng nach der Meindl-Klassifizierung gehen. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch eine Frage der persönlichen Präferenzen. Ich persönlich würde mit meinen untrainierten Gelenken eher zu einem etwas festeren Schuh neigen. Man kann auch immer noch mit einem festeren Schuh im Mittelgebirge wandern, aber umgekehrt ist es blöd, wenn man auf längerer Tour feststellt, daß der Schuh fürs Blockfeld zu weich ist und zu wenig Halt gibt.

Mit Meindl kenne ich mich nicht aus - nicht meine Paßform. Ich meine mich aber zu erinnern, daß Festigkeit und Einsatzbereich der Air Revolution Serie mit den Nummern ansteigt - d. h. 2.0 wäre wirklich der unterste.

Wichtig ist, daß die Schuhe groß genug sind.

Christine

[Ari]

Hanwag Alaska GTX Men

- den Schuh habe ich selbst auch. Wenn er passt eine gute Wahl.

Christine hat Recht, Der AR 2.0 (mein Sohn hatte einen 2.1) ist Kategorie 'B' und die Festigkeit steigt mit den Nummern.

[Bergfreund333]

Den Meindl AR 2 hab ich selbst bei längeren (Berg) Touren getragen. War sehr zufrieden damit.

Passen sollte er natürlich. Das mit dem "lockeren" Sitz würde ich dann mal intensiver im Geschäft ausprobieren, sonst gibt es Scheuerstellen