Daunenschlafsack für alle Fälle?

[Otterngezücht]

Hallo,

ich habe mich der Glaubensfrage "Kunstfaser oder Daune?" gestellt und bin zum Entschluss gekommen, mir letzeres zuzulegen - nachdem ich in einem Carinthia-Kunstfaser-Schlafsack 5 Wochen lang im kanadischem Frühsommer gefroren habe wie ein Schneider .

Möchte auch gerne mal ne Wintertour in Deutschland machen. Zugegeben, ich bin ein echter Frostköttel. Von daher würde ich mich, was den sogenannten Komforttemperaturbereich angeht, so in die Minusgrade gar nicht so arg begrenzen.

Wer hat vielleicht schon bereits gute/schlechte Erfahrungen (beides wäre interessant zu wissen) mit Yeti, Western Mountaineering & Co. sammeln können..? Geben sich die die Produkte der einzelnen Hersteller - sagen wir mal ab 300€ aufwärts-überhaupt viel? Welchen Schlafsack könntet ihr mir empfehlen..? Würde mich wirklich sehr über eure Erfahrungen und Tips freuen!

Grüßle, Angela

[Inukshuk]

Hallo Angela,

wenn Du die Suchfunktion benutzt, wirst Du herausfinden, dass es hier jede Menge Infos zu Schlafsäcken dieser und anderer Hersteller gibt und dass sich die Produkte der einzelnen Hersteller in jedem Fall "etwas" tun. Von den Schlafsäcken, die man hier so im Laden bekommt, sind die Western Mountaineering Tüten ziemlich deutlich die Favoriten hier im Forum. Aber lies und urteile selbst

Und wenn Du in Sachen Schlafsackkauf konkret beraten werden möchtest, beantworte bitte diese Fragen, damit machst Du es uns und Dir leichter, die richtige Tüte für Dich zu finden.

[Otterngezücht]

Wie schauts aus mit den Schlafsäcken, die man nicht „hier“ bekommt…? Welche sind das und wo kommen sie her – Marke Selberbau… :wink: .?

Hier meine Antworten zu den Fragen:

1. Wie groß bist Du?
1,74m

2. Was wiegst Du? Anders gefragt: Körperstatur a) dürr, b) schlank, c) "normal", d) kräftig oder e) vollschlank?
schlank/normal

3. Persönliches Kälteempfinden im Vergleich zu anderen: a) Ich friere relativ schnell, b) "normal", c) Mir ist meist eher zu warm als zu kalt.
-a-

4. a) Bauch-, b) Rücken- oder c) Seitenschläfer
a+c

7. Reißverschluss lieber a) links oder b) rechts?
nicht so wichtig

8. Welche Schlafunterlage benutzt Du i.d.R.?
Thermarest Prolite 4 reg.

10. Wann (Jahreszeit, besser: genaue Monatsangaben "von... bis...") soll der Schlafsack überwiegend zum Einsatz kommen?
Überwiegend Frühjahr und Herbst

11. Mit welchen Temperaturen rechnest Du?
Bis max. -10 Grad

12. Soll der Schlafsack a) generell nur im Zelt, b) auch mal unterm Tarp oder c) auch mal beim Biwak eingesetzt werden?
Zelt. Tarp nur evt. – und das wäre auch das höchste der Gefühle!

14. Mit wie vielen Personen wirst Du voraussichtlich in der Regel im Zelt übernachten? Anders gefragt: Überwiegend Solo-Touren oder Mehrpersonen-Touren?
Zu Zweit.

15. Wie lange werden Deine Touren durchschnittlich/maximal voraussichtlich sein?
3 Wochen durchschnittlich, maximal 8.

16. Hast Du einen (wasserdichten und ev. "atmungsaktiven") Biwaksack?
Nein.

17. Wenn der Schlafsack im Rucksack transportiert werden soll: Welchen Rucksack hast Du? Volumen?
Osprey Äther 65l

18. Gibt es ein Gewichtslimit? Wenn ja: Was sollte der Schlafsack wiegen?
Maximal 1,5kg.

19. Packvolumen?
So dass er halt noch ins Rucksackfach passt..!

20. Wie viel Geld bist Du bereit auszugeben?
Ab 300 – ca.600€

21. Hast Du Dich bereits näher mit dem Ausrüstungsgegenstand "Schlafsack" auseinandergesetzt oder Dich beraten lassen? Wenn ja: Wie/Wo?
Durch Kataloge wälzen/Buch lesen.

22. Soll der Schlafsack eine Anschaffung für eine einmalige große Tour sein, oder beabsichtigst Du ihn über die nächsten Jahre regelmäßig zu verwenden?
Ich möchte ihn möglichst lange mit mir „herumschleppen“.

Hm.. so ein Western Mountaineering – Schlafsack scheint wohl recht gut anzukommen.. Mich würden halt auch evt. weitere Alternativen und Erfahrungen mit Schlafsäcken dieser Art interessieren.


Grüßle, Angela

[Lightfoot]

Western Mountaineering ist gut - diese Aussage maße ich mir mal an, obwohl ich meinen Schlasa erst kurz habe.

Vor allen Dingen sind die dünneren WMs (mit Microfaserhülle) in Deutschland relativ leicht und schnell zu kriegen, z.B. hier, als Beispielsladen für die Finnmark-Gruppe, Apache und Antelope. Vor ein paar Wochen kosteten die allerdings noch 30,- € weniger.

Aber wenn Du von 300 bis 600 € ausgeben willst, steht Dir ja die große Schlafsackwelt weit offen. Die Schlafsackprofis des Forums werden Dir da sicher noch einiges raten können.

[derMac]

Eingentlich wäre der WM Antelope für deinen Zweck genau der richtige Schlafsack. Da wäre dann sogar noch Geld für ne Downmat übrig. :wink: Wenn du aber wirklich sehr verfroren bist könnte er bei -10 °C nicht warm genu sein. Das ist aber schwer zu sagen. Der Puma ist für deine Zwecke IMHO ne Nummer zu groß. Dazwischen gibts noch den Kodiak und den Dakota, die sind in D aber scheinbar nur über Sonderbestellung zu bekommen (mal den nächsten Globi-Katalog abwarten). Gerade der Kodiak könnte für dich richtig sein. Interessant wären dann noch PHD, wo du dir den Schlafsack nach deinen Wünschen machen lassen kannst oder die Anbieter ausm Osten. Aber mit WM machste sicher nix falsch. :wink:

Mac

[edit]Das mit dem Kodiak war Unfug, der ist eher für "kräfige" gebaute Menschen. Ab Dakota sind bei WM aber keine umlaufenden Kammern mehr eingebaut, und zumindest beim Puma ist die Unterseite deutlich dünner befüllt. Nicht so ideal für Seitenschläfer. Also vielleicht doch nicht WM?[/edit]

[Otterngezücht]

Die Seite von PHD habe ich mir eben mal angeschaut, ganz schön krasser Service, den sie durch Maßanfertigungen anbieten...Hat jemand vielleicht persönliche Erfahrungen mit PHD gesammelt, und findet den Preis gerechtfertigt/ungerechtfertigt?

Bis jetzt würde ich wohl am ehesten noch zu einem WM - Schlafsack tendieren, da dieser nach meinem Recherchestand und der Produktbeschreibung nach bisher das beste Gewichts-Wärmeleistungsverhältnis aufweist. Was aber verbirgt sich hinter dem Begriff "Imho"?

[Rajiv]

Persönlich nicht, aber im Bergsteigerkreis ist u. a. ein PHD Minim 600(ca. 1000g schwer und ca. 340€ teuer) im Einsatz(bis -10°C bisher). Schön warm, schön leicht, aber keinen Reißverschluß(deswegen für mich nicht in die engere Wahl gekommen, ist mir zu kompliziert für das Rein- & Rauskrabbeln) und auch nicht sonderlich geräumig(um nicht eng zu sagen).
Der Delta 650 ist erst seit einigen Wochen bei einem meiner Alpinisten(der geht im Winter auf die Berge, die ich im Sommer erklimme ) in Gebrauch. Das gute Stück(500€!) habe ich aber nur einmal kurz gesehen, kurzer Reißverschluß und 'ne riesige Kapuze obendrüber und insgesamt auch recht schmal. Wir haben nur ein paarmal telefoniert, aber warm muß das Ding schon bis ca. -15°C sein, zumindest für ihn(keine Ahnung, wie das bei mir aussehen würde).

Wenn ich Vergleichsschlafsäcke von Valandré(oder auch RAB Carrington) anschaue, dann sind die Preise eben so hoch. Für diese Qualität ist das wohl hinzublättern.
Ich persönlich orientiere mich aber in Richtung Polen(Einzelanfertigungen von Robert's oder Serienstücke von Yeti-Warmth Unlimited bzw. Cumulus, evtl. Malachowski{nachdem die Kontakte jetzt endlich funktionieren}) und Böhmen(Sir Joseph), weil sich meine Touren in moderaten Temperaturbereichen(schlimmstenfalls ca. -10°C kalt) abspielen.

Abkürzungen

Rajiv

[Christine M]

Hat jemand vielleicht persönliche Erfahrungen mit PHD gesammelt, und findet den Preis gerechtfertigt/ungerechtfertigt?

Bin noch am Erfahrungen sammeln. :wink: Es handelt sich um einen Diamir "1100". Mit der Paßform bin ich absolut zufrieden, der Schlafsack hat (auf meinen Sonderwunsch hin) exakt die für mich richtige Länge, und bei mir ist auch die Breite genau richtig. Die Kapuze sitzt hervorragend. Leute mit sehr breitem Kreuz sollten eventuell eine etwas breitere Variante wählen. Temperaturmäßig konnte ich ihn noch nicht so wirklich testen. Die Winter sind ja bekanntlich einfach nicht mehr daß, was sie mal waren. Bisher war es leider immer nur im einstelligen Minusbereich, damit ist er noch nicht wirklich gefordert.

Der Preis entsprach dem anderer hochwertiger Winterschlafsäcke (die osteuropäischen Hersteller außen vor).

Christine

Edit: at Rajiv: Ich weiß jetzt nicht wie es speziell beim Minim ausschaut, aber in der Regel kann man bei PHD den Reißverschluß auf Wunsch drin haben oder nicht, oder auch 3/4 statt vollem, wie in meinem Fall. Allerdings wird er dann logischerweise schwerer.

[Inukshuk]

Wie schauts aus mit den Schlafsäcken, die man nicht „hier“ bekommt…? Welche sind das und wo kommen sie her – Marke Selberbau… :wink: .?

Damit meinte ich eher die osteuropäischen Hersteller, z.B. Cumulus (Threads dazu hier und hier). Ansonsten haben mir beim Outdoordealer meines Vertrauens auch die Rab Quantum Tüten sehr gut gefallen, die hingen da neben den Valandrés und lofteten ziemlich :wink:

[Rajiv]

@Christine:

Stimmt, habe mir gerade die PHD-Seite angesehen, die würden auch einen RV in voller Länge für die Minim-Schlafsäcke(auch für andere Modelle) einbauen. Würden dann ca. 30€ teurer werden.

Keine Ahnung, warum die den dann ohne RV gekauft haben. Weil aus England haben die den direkt bezogen, war kein günstiges "Vorführmodell", wenn ich das richtig verstanden habe.

Rajiv