Der Xero Terraflex... Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr genau, wann ich mir den gekauft habe. Es müsste aber Anfang 2019 gewesen sein. Also nutze ich sie seit drei Jahren regelmäßig. Ich weiß allerdings noch, dass ich sie mir zu erst in meiner üblichen Schuhgröße bestellt habe, was auch der Größenempfehlung der Xero-Homepage entsprach. Die waren allerdings zu klein. Die Gesamtlänge passte und auch sonst umschloss der Schuh meinen Mittelfuß wie eine Socke. Also alles, wie es sein soll?! Beim Gehen allerdings fiel mir auf, dass meine kleinen Zehen bei der Abrollbewegung an der Zehenkappe anstoßen. Diese ist leider sehr schräg geschnitten. Eine Nummer größer passte dann an den kleinen Zehen.
Gekauft habe ich mir die Schuhe genau für den Zweck, für den sie angepriesen werden: als der "high-performance, true minimalist trail running and hiking shoe". Wandern damit war mein Hauptziel. Im Alltag trug ich schon lange vorher Barfußschuhe und bin auch beim Wandern mit immer weniger Sprengung klargekommen. Meine heiß geliebten Inov8 Trailroc 150 waren leider schnell verschlissen und wurden aus dem Programm genommen.
Der Erste Eindruck beim Auspacken: Ganz schön viel Schuh für einen Barfußschuh! Die Polsterung ist ziemlich dick und die Sohle ganz schön steif. Aber irgendwas musste ich in dieser Zeit ja tragen. Weitersuchen war mir zu doof und zurückschicken in die USA zu teuer. Zum Glück ist die Sohle durchs Tragen recht schnell (nach wenigen Wochen) deutlich flexibler geworden und das Tragegefühl ist richtig gut! Nur die dicke Polsterung hat mich immer mal wieder gestört. Staub, Dreck und Laub ist immer wieder auf der Polsterkante gelandet und von da aus in den Schuh gewandert. Das sind damit die ersten Schuhe, bei denen ich mir Gamaschen gewünscht habe.
Gewandert bin ich mit den Schuhe weit über tausend Kilometer und noch mehr habe ich mit ihnen auf dem Rad zurück gelegt. Im Winter habe ich die Einlegesohle herausgenommen und die Schuhe mit fünf Millimeter Neoprensocken getragen. Dafür waren sie zum Glück jetzt groß genug.
Der Grip der Sohle, die eigentlich gar kein sooo ausgeprägtes Profil hat, ist erstaunlich gut. Auch schmierig nasse Steine oder Äste lassen mich nicht rutschen. Das hat bisher noch kein anderer Schuh bei mir geschafft!
Die Haltbarkeit über drei Jahre hat mich echt positiv überrascht. Im Netz las ich zuvor viele Bedenken bezüglich der frei liegenden Huaraches-Schnürung. Die Befürchtung bestand darin, dass Steine oder Äste diese schnell zerstören würden. Die Gurtbänder sind heute allerdings noch wie am ersten Tag. Sie reflektieren sogar noch genau so.
Auch die Sohle ist in einem erstaunlich gutem Zustand:
Dahingegen hat die Zehenkappe, die ja eigentlich stabiler sein sollte, als der Rest, kräftig an Substanz verloren:
Auch an der Ferse hat das stabile (vermutlich zu steife) Material Risse bekommen:
Wiederum gut schneidet die Haltbarkeit des Innenbereiches ab. Lediglich an einer Stelle an jedem Schuh gibt es eine kleine aufgescheuerte Stelle:
Auch die Einlegesohle sieht noch ganz gut aus. Das kleine Loch ist nur im linken Schuh zu finden:
Fazit:
Haltbarkeit, Tragegefühl und Grip haben mich absolut positiv überrascht!
Für einen "true minimalist" allerdings ganz schön viel Schuh.
Mit der schräg geschnittenen Zehenbox muss man klarkommen, oder eine Nummer größer bestellen.
Ich habe mir auf Grund dieser Erfahrungen gerade neue Xeros bestellt. Ein Paar TerraFlex, also genau diese in gleicher Größe für weitere Winter mit dicken Neoprensocken. Und ein Paar Mesa Trail in einer Nummer kleiner, dem Nachfolger des Terraflex, mit besserer Zehenbox und insgesamt weniger Schuh. Bin gespannt, wie der sich schlägt.
mfg
der Ray
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