Über die Tour selbst wird hier berichtet: [SE] Kungsleden September 2014 – von Abisko nach Kvikkjokk
Fast die gesamte Ausrüstung und Bekleidung wurde neu gekauft, da entweder nicht vorhanden oder hoffnungslos veraltet. Hier wird kurz beschrieben was sich auf der Tour für uns bewährt hat und was nicht, welche Dinge nicht benötigt wurden und wo wir bei der Mengenplanung daneben lagen.
Zu jedem Ausrüstungsgegenstand gibt es ein kleines Mini-Review, das die wesentlichen Eigenschaften und unsere ganz persönlichen Erfahrungen damit während der Tour beschreibt. Natürlich gibt es zu allem und jedem viel ausführlichere Testberichte im Netz, ebenso viele Packlisten. Aber eine Kombination aus Packliste und Review für die vollständige Ausrüstung einer autarken Trekking-Tour auf dem Kungsleden kann für alle hilfreich sein, die wie wir das erste Mal vor der Planung einer solchen Unternehmung stehen und sich für Auswahlkriterien und Praxiserfahrungen bezogen auf den Kungsleden interessieren.
Ausrüstung
Vor der Auswahl von Rucksack und Trekkingstiefel hatte ich am meisten Respekt, denn beides ist so individuell dass man sich nur bedingt auf Erfahrungen anderer verlassen kann, und Probleme die sich erst nach längerer Nutzung bemerkbar machen kann man leicht beim Test im Geschäft übersehen. Andererseits beeinflussen beide Ausrüstungsgegenstände ganz entscheidend ob eine Tour zum Genuss oder zur Qual wird.
Da die erheblichen Investitionen für Jahre halten müssen lässt sich eine Fehlentscheidung nicht so einfach korrigieren.
Rucksack: Deuter Aircontact PRO 60 + 15
67 l, 3180 g, Beladung bis 25 kg, Top- und Frontzugriff
Wir haben mehrere Stunden im Globi zugebracht um verschiedene Rucksackmodelle anzuschauen. Bach Specialist, Bergans Rondane, Fjällräven Abisko, Deuter Aircontact PRO 60 und Deuter Aircontact PRO 70 haben wir ausführlich probegetragen und konnten uns lange nicht zwischen Fjällräven und den beiden Deuter entscheiden. Der Fjällräven war sehr aufgeräumt und hatte einen riesigen Frontzugang über die gesamte Länge, der Deuter viel stabileres Material und deutlich bequemere und besser gepolsterte Schultergurte. Das gab letztlich den Ausschlag für den Deuter und wir hofften das 60 Liter ausreichen würden. Der Rucksack wiegt zwar über drei Kilo, ist aber bis 25 kg Beladung empfohlen und trägt sich bei diesem Gewicht sehr angenehm und komfortabel. Der großzügige Hüftgurt verteilt die Last perfekt und lässt sich über Pull-Forward-Verschlüsse fest anziehen. Die dick gepolsterten Schultergurte schneiden auch unter Last nicht ein. Mit Lastkontrollriemen und höhenverstellbaren Tragegurten ist der Rucksack perfekt an die eigenen Anatomie anpassbar und liegt satt am Rücken an.
Der Deuter verfügt über zwei 5 Außentaschen und 2 Deckeltaschen sowie Front- und Topöffnung für gezielten Zugriff auf häufig benötigte Dinge ohne den gesamten Rucksack auspacken zu müssen. Das spart Zeit und nichts wird nass oder schmutzig. Das Volumen des Deuter ist durch den höhenverstellbaren Deckel und die 15 Liter Reserve gut an den Verbrauch anpassbar und durch eine vorgeformte Mulde bietet er auch vollgepackt eine gute Kopffreiheit. Für die Verpflegung mussten wir die „+15“ Reserve der Rucksäcke voll ausnutzen, darin die zweckentfremdeten Mesh-Stausäcke der Schlafsäcke um das Futter mit einem Griff entnehmen oder verstauen zu können. Für den restlichen Proviant wurden die beiden Packsäcke der Schlafsäcke umgewidmet und außen befestigt. Mit Fortschreiten der Tour und jeder Mahlzeit sank dieses Volumen/Gewicht natürlich. Der Rucksack hat ein integriertes Regencover. Da dies bei einem richtigen Wolkenbruch aber nur begrenzt und bei einem Sturz in den Bach oder Kentern eines Bootes gar keinen Schutz bieten, haben wir Bekleidung, Papiere und Batterien zusätzlich wasserdicht in Ziploc-Beuteln verpackt. So kann man Sachen auch besser gruppieren, die Übersicht bleibt erhalten, die Entnahme und das Verstauen gehen „reibungslos“, gefaltete Kleidungsstücke fallen dabei nicht auseinander und lassen sich luftdicht komprimieren.
Die Lamina-Schlafsäcke passten genau wie vorgesehen in das Bodenfach des Deuter und wurden zusätzlich in einem „Sea To Summit Compression Event Dry Sack“ verpackt, der im Gegensatz zum Original wasserdicht und komprimierbar war. Alle externen Teile (Zelt, Packsäcke mit Verpflegung, Brennstoff-Flasche, Wasserflaschen, Crocs) haben wir mit Paracord und Karabinern gegen Verlieren gesichert, wofür der Deuter ausreichend Befestigungspunkte (Materialschlaufen) bietet. Die Trekkingstöcke haben wir mit den vorgesehenen Schlaufen und und Klettbändern befestigt. Die unteren, offenen Seitentaschen haben die 1 Liter Nalgenes, die 1,5 Liter Evenew Faltflasche und die 1 Liter Trangia Brennstofflasche geschluckt. Die Bodenfachkompressionsriemen haben wir genutzt um das Zelt bzw. einen der Packsäcke außen am Rucksack zu befestigen.
Wir waren bis zuletzt nicht ganz sicher ob sich die Berge von Ausrüstung und Kisten voller Proviant in unseren 60 Liter Rucksäcken restlos verstauen lassen würden. Es ging nicht nur darum alles irgendwie in die Säcke zu quetschen, sondern eine Ordnung zu schaffen die man während der ganzen Tour aufrechterhalten kann, in der alles seinen Platz hat, an den man sich auch unter erschwerten Bedingungen sofort erinnern kann und schnell Zugriff darauf hat – insbesondere Medpack, Navigation, Kamera, Licht, Wasser, Verpflegung, Hardshell und Thermojacke. Niemand hat Lust erschöpft, im Dunklen oder bei Unwetter alles auszupacken und zu suchen. Zwar hatte ich in der Packliste schon eine ungefähre Position vorgesehen, aber die Realität sah dann doch etwas anders aus. Es bedurfte mehrerer Anläufe über zwei Tage um das Vorhaben erfolgreich abzuschließen. Hier sollte man bei neuer Ausrüstung genügend Zeit einplanen um nicht kurz vor Abfahrt in Panik zu geraten.
Sofern nicht am Körper getragen hat der Rucksack klaglos alle im Folgenden aufgeführten Ausrüstungsgegenstände, Kleidung und Nahrung aufgenommen, auch wenn es zu Beginn des Packens nicht danach aussah. Beladen wogen beide Rucksäcke 22kg (ohne Wasser).
Der Deuter hat dann auch während der Tour alle in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt.
Zubehör: 2 Globetrotter Spanngurte
Zubehör: 10 x Edelrid Micro 3 Materialkarabiner (für 2 Personen)
Zubehör: Toppits Ziploc Zipper 15x1L und 10x3L für Organisation und Nässeschutz
Fazit: Perfekt, Teuer
Zelt: Exped Venus II Extreme
2.95 kg, Boden 10.000 mm Wassersäule, 4-season, Tunnel mit Firststange, Querschläfer
Das Zelt ist leicht aufzubauen und fast selbststehend. 6 Heringe für Ecken und Apsis wenns schnell gehen soll, zusätzliche Abspannung für Sturm und bessere Belüftung. Es gibt kaum Kondensation bei 2 Personen, wenn die Lüfter geöffnet werden und Seitenwände abgespannt sind. Die Heringe sind leicht und stabil. Der rechteckige Innenraum 220 cm x 125 cm reicht für zwei große Isomatten mit etwas Platz an Kopf- oder Fußende und besitzt 4 Innentaschen. 2 Apsiden nahmen die großen Rucksäcke klaglos auf und boten trotzdem noch bequemen Zugang zum Zelt. 2 große Türen mit Mesh konnten von innen zusätzlich vollflächig verschlossen werden. Bisher keine Erfahrung in extremen Sturm/Regen.
Zubehör: Footprint für schlechten Untergrund, trockene Rucksackablage und schnellen Standorttest.
Fazit: Perfekt, Teuer
Isomatte: Thermarest ProLite Plus Large
850 g, 196 cm x 63 cm x 3,8 cm, R-Wert 3,8
Die Prolite ist robust, hat eine gute Isolation, ist bequem für Seitenschläfer, bietet komfortable Länge und Breite und geringe Geräuschentwicklung beim Umdrehen.
Zubehör: Meru Mattress Straps 75 cm, sonst Probleme beim verstauen/entnehmen im engen Packsack.
Fazit: Perfekt mit Mattress Staps
Schlafsack: Mountain Hardwear Lamina 0 Long
1,7 kg, -12C Komfort / -18C Limit
Der Schlafsack aus nässeunempfindlicher Kunstfaser passt perfekt in Schlafsackfach des Deuter. Durch Comfort-Cut ist er auch mit angewinkelten Knien bequem. Für einen Kufa-Schlafsack bietet er ein sehr gutes Temperatur/Gewichtsverhältnis.
Im Bereich -5 ..+10 hält er im Baselayer angenehm warm ohne dass man schwitzt, gut regulierbar durch Öffnen des Reisverschluss. Auch wenn man durchgefroren oder ausgepowert ist bietet er eine super Temperatur-Reserve. Der originale Packsack ist schlecht zu packen, da durch die fehlenden Kompressionsgurte der Schlafsack immer wieder herausquillt. Deshalb wurde er durch den Sea To Summit Compression Event dry sack ersetzt, der neben der Kompression auch wasserdicht ist. In Original Packsack und Lagersack wurde statt dessen Verpflegung verpackt. Einziger Kritikpunkt ist dass sich der Reisverschluss manchmal mit dem Material verklemmt.
Zubehör: Sea To Summit Compression Event dry sack L für Kompression und Nässeschutz.
Fazit: Perfekt mit Compression Bag
Trekkingstock: Black Diamond Trail
63-140cm, 510g, externes Flick Lock-System mit hoher Klemmkraftkraft
Wir hatten für zwei Personen nur ein Paar mitgenommen. Gedacht war es fürs Furten, aber dazu gab es kaum Gelegenheit. Einmal waren haben sie geholfen das Gleichgewicht zu halten, um einen breiteren Bach über Steine zu balancierend zu überqueren. Zum Wandern haben wir es nie eingesetzt, irgendwie verspürten wir einfach kein Bedürfnis zusätzlich etwas in der Hand zu halten.
Fazit: Gut, aber kaum benötigt
Fotoausrüstung
Kamera: iPhone 5
8 Megapixel, 124 x 59 x8 mm, 112g
Das iPhone nimmt kaum Platz in der Beintasche weg und ist blitzschnell im Zugriff. Das entscheidet ganz wesentlich darüber wie viele Bilder auf einer Tour entstehen. Bei der Qualität muss man Abstriche machen. Störend ist der violette Lensflare-Effekt bei Gegenlicht, körnige Aufnahmen bei schwachem Licht und der fehlende Video-Stabilisator. Aufnahmen z.B. mit der Sony DSC-RX100 hier im Forum sind um Welten besser, liegt neben der Technik aber sicher auch am Talent. Praktisch ist die einfache Panoramafunktion.
Um Strom zu sparen wurde der Flight-Mode aktiviert (es gab ohnehin kaum Netz), alle Apps beendet und das iPhone in der Nacht ausgeschaltet. Eine Ladung reicht 3 Tage, danach wurde mit der 5000 mAh EasyAcc Powerbank nachgeladen (reicht für 2,5x Nachladen). Am Ende der Tour wurde es eng und ich musste das iPhone komplett ausschalten um Strom zu sparen. Schnappschüsse sind dann nicht mehr möglich.
Zubehör: Magpul Field Case zum Schutz
Zubehör: EasyAcc 5000mAh Ultra Kompakt PowerBank
Zubehör: USB Netzteil
Zubehör: Joby GorillaPod + GripTight Stand
Fazit: Schneller Zugriff, simple Bedienung, wenig Platzbedarf/Gewicht, Bildqualität könnte besser sein!
Kamera: Panasonic Lumix DMC-FT3
12 Megapixel, 4,6-fach-Zoom Leica DC Vario-Elmar 3,3-5,9/28-128mm, 200g, 104 x 64 x 27 mm
Als Backup hatte ich noch eine Panasonic DMC-FT3 dabei. Die ist aber schwerer und voluminöser als das iPhone, braucht dadurch länger bis sie aus der Hosentasche und danach der Kameratasche befreit und schließlich nach dem Druck auf den Einschalter einsatzbereit ist. Man überlegt sich jedesmal ob das Foto jetzt wirklich nötig ist, diese Hürde fällt beim iPhone weg.
Die Lumix ist wasserdicht bis 3m, fallsicher bis 2m und verfügt über GPS, Kompass, Höhenmesser und Barometer. Sie nimmt Full-HD-Video in 1.080p auf, dabei schützt eine optische Bildstabilisierung vor Verwacklungen.
Fazit: kaum benutzt, unhandlicher als iPhone
Stativ: Joby GorillaPod + GripTight Stand
War als Stativ für wackelfrei Videoaufnahmen gedacht, evtl. auch in Kombination mit den Trekking-Stöcken. Aber irgendwie haben sich unterwegs die Prioritäten verschoben und es kam nie zu einem aufwändigeren Videosetting.
Fazit: Nicht benutzt
Powerbank: EasyAcc 5000mAh Ultra Kompakt PowerBank
5000mAh, 5v, max. 1,5A output, 133g, 118 x 63 x 12 mm
Die Powerbank enthält einen Lithium-Ionen-Akkumulator mit 5000mAh Kapazität und ist sehr kompakt und leicht. Sie verfügt über einen USB-Ausgang der maximal 1,5 A liefern kann. Bei Druck auf den seitlichen Schalter zeigen vier blaue Leuchtdioden die verbleibende Kapazität an. Mit der Powerbank konnte das iPhone 2,5x nachgeladen werden. Am Ende der Tour wurde es eng und ich musste das iPhone komplett ausschalten um Strom zu sparen. Das nächste Mal kommt eine 15600 mAh Powerbank von EasyAcc mit.
Über das mitgelieferte Micro-Usb-Kabel kann die Powerbank z.B. mit dem iPhone Netzteil innerhalb von 4 Stunden wieder aufgeladen werden. Das geht auf Tour also höchstens bei längeren Hüttenaufenthalten oder bei An- und Abreise im Zug.
Fazit: Gut, zu geringe Kapazität
Netzteil: iPhone Netzteil
5v, 2 A, 10 Watt
Das Netzteil ist sehr klein und leicht und tut was es soll. Im Zug haben wir damit das iPhone damit aufzuladen, in der Fjällstation Kvikkjokk die Powerbank. Besonders wenn man zu zweit unterwegs ist wären zwei USB-Ausgänge hilfreich. Mit zwei Smartphones, Powerbank und USB-Ladegerät für die 18650 Akkus gibt es dafür genug Bedarf.
Fazit: Gut, kompakt
Navigation
Neben dem Kungsleden-Führer hatten wir auch ein GPS sowie Karten und Kompass dabei. Wegen der perfekten Wegbeschreibung und der vorbildlichen Markierung des Kungsleden haben wir die Papierkarten nie gebraucht und das GPS nur genutzt um die Kilometer bis zum nächsten Zwischenziel zu erfahren. Das kann natürlich bei schlechter Sicht oder Nebel schnell anders sein.
Wanderführer: Schweden: Kungsleden von Michael Hennemann
165x115mm
Sowohl bei der Vorbereitung als auch während der Tour hat uns Michael Hennemanns ausgezeichneter Kungsleden-Führer gute Dienste geleistet. Die detaillierten Wegeschreibungen für die einzelnen Tagesetappen enthalten Entfernungs- und Zeitangaben, Übersichtskarten und Höhenprofile. Zusätzlich liefert es kompakte Informationen zu Wetter, Ausrüstung, Kartenmaterial, Hütten, Wanderzeiten und vielem mehr. Das Buch bietet so einen perfekten Überblick über das gesamte Thema Kungsleden und liefert alle Details die für eine Planung notwendig sind. Das Lesen macht einfach Spaß und mit jeder Seite wuchs die Vorfreude. Das Buch ist sehr kompakt und war als ständiger Begleiter auf der gesamten Tour griffbereit in der Beintasche.
Fazit: Perfekt
GPS: Garmin Oregon 650t
210g, 61 x 114 x 33 mm, 240 x 400 pixel, Multitouch-Screen, 8 Megapixel Kamera
Das Garmin haben wir mit der OSM-Freizeitkarte Schweden und
dem Kungsleden-Track im GPX-Format genutzt. Der Track enthält auch alle Hütten, Schutzhütten und Bootsanlager als Wegpunkte, zu denen man sich navigieren/routen lassen kann. Wegen der perfekten Wegbeschreibung und der vorbildlichen Markierung des Kungsleden haben wir das GPS nur hin und wieder genutzt um die Kilometer bis zum nächsten Zwischenziel zu erfahren.
Das Oregon läuft mit dem mitgelieferten Akkupack 1 Tag, mit einem Paar Energizer Ultimate Lithium LR91 AA Batterien aber 2,5 Tage. Für neun Tage haben 1 Akkupack + 6 LR91 gereicht - nachts war das Garmin ausgeschaltet. Man kann das Akkupack im Gerät laden, entweder über ein USB-Netzteil (von Garmin oder vom iPhone) oder über eine Powerbank. Da wir autark unterwegs waren entfiel die Netzteil-Option und die Powerbank war zum Laden des iPhone reserviert. Deshalb haben wir LR91 Batterien genutzt.
Das Oregon hat auf Tour sehr gut funktioniert. Unsere Position war unterwegs immer auf dem Track den wir vorher aus dem Internet geladen hatten. Nach Ende der Tour haben wir unseren eigen Track damit verglichen und es gab kaum Abweichungen. Ein paar Mal blieb die Karte eingefroren, wenn man das Gerät drehte. Das konnte aber immer durch einen Neustart behoben werden. Man sollte also immer vorher prüfen ob die Karte noch reagiert, bevor man sich aufs GPS verlässt.
Wir hatten in Schweden GPS+Glonass aktiviert, und WAAS/EGNOS deaktiviert.
Hier gibt es Updates, ein deutschsprachiges Forum
und ein Wiki zum Gerät.
Fazit: Perfekt
Kompass: Recta DS-40
44g, 75 x 55 x 17 mm (geschlossen)
Kompakter Spiegelkompass mit transparenter Grundplatte und zur Anlegekante verlängerbarem Klappspiegel. Die 360°-Skala besitzt eine 2°-Teilung. Kompassring und Marken sind selbstleuchtend. Darüber hinaus verfügt er über eine Skala für Deklinationskorrektur, Seitenskalen (mm, 10.000, 1:15.000) und eine Neigungswinkelskala auf dem Deckel. Auf Tour haben wir Kompass und Karten nicht benutzt. Die perfekte Wegbeschreibung im Wanderführer, die vorbildliche Markierung des Kungsleden und das GPS mit vollständigem Kungsleden-Trek waren ausreichend.
Fazit: Nicht benutzt
Karten: Calazo
1:100.000, Tyvek, wasserfest
Wir hatten alle vier Karten dabei die den Nördlichen Kungsleden vollständig abdecken: Kebnekaisefjällen, Sarek & Padjelanta, Kvikkjokk-Ammarnäs, Ammarnäs-Hemavan. Die Karten gab es bei Outnorth deutlich günstiger als in Deutschland. Für die von uns gelaufene Strecke von Abisko nach Kvikkjokk hätten wir nur die beiden Karten Kebnekaisefjällen sowie Sarek & Padjelanta benötigt. Wegen der perfekten Wegbeschreibung im Wanderführer und der vorbildlichen Markierung des Kungsleden haben wir die Papierkarten unterwegs jedoch nie gebraucht.
Fazit: Nicht benutzt
Werkzeuge
Die meisten Dinge aus diesem Bereich haben wird nicht benutzt. Aber ähnlich einem First Aid Kit kommen sie eben nur zum Einsatz wenn irgendwas schiefgeht. Das war zum Glück auf unsere Tour nicht der Fall.
Feststehendes Messer: Mora Bushcraft Black
Klingenlänge 109 mm, Klingenstärke 3,2 mm, Gesamtlänge 232mm, Gewicht 162 g, schwarz beschichteter Carbonstahl
Die Idee war das Messer zum Holzspalten (Batoning) für Lagerfeuer zu benutzen um an trockenes Kernholz zu kommen. Und für alle Fälle die ein robusteres Messer erfordern würden - nur die gab es auf der ganzen Tour nicht. Ansonsten ist da Mora für ein feststehendes Messer dieser Größe sehr leicht und ergonomisch. Es ist nicht Fulltang aber durch seinen 2/3 Steck-Erl noch ausreichend robust.
Fazit: Nicht benutzt
Taschenmesser: Victorinox Schweizer Soldatenmesser 08
Klingenlänge 85 mm, Grifflänge 110 mm, Gewicht 130 g, rostfreier Stahl
Eigentlich handelt es sich um ein Multitool, das dafür recht leicht ist. Die Klinge besitzt den Sägeschliff an der Spitze, und kann dadurch sowohl sehr aggressiv Durchtrennen als auch präzise Feinarbeiten leisten. Daneben gibt es noch eine gute Säge, Flach- und Kreuzschlitzschraubendreher, Stechahle, Kapselheber und Büchsenöffner. Klinge und Schraubendreher können mit einem Linerlock arretiert werden. Wegen der Beschränkung auf Fertignahrung gab es kaum Anwendungsfälle. Einmal kam die Säge zum Einsatz sonst wurde es nur spazieren getragen.
Fazit: Kaum benutzt
Multitool: Leatherman Sidekick
Klingenlänge 66 mm, Grifflänge 97 mm, Gewicht 210 g, 420HC Stahl
Eines der günstigeren Fullsize-Multitools vom Leatherman. Das wichtigste Ausstattungsmerkmal ist eine Zange, die durch eine Feder offen gehalten wird. Neben einer glatten Klinge mit Hohlschliff gibt es eine kleine mit Wellenschliff. Außerdem noch eine Säge, Flach- und Kreuzschlitzschraubendreher, Feile, Kapselheber und Büchsenöffner. Klinge und Säge können mit einem Linerlock arretiert werden. Obwohl so nicht geplant, hat uns die Zange beim Ziehen der Zeltheringe aus festem, steinigen Boden sehr gute Dienste geleistet. Zwar kann man sich zum Ziehen auch mit einem zweiten Hering behelfen,
aber da die Exped-Heringe abgerundet sind ist man dabei oft abgerutscht. Mit der Zange ging es viel schneller, leichter und schonender für die Finger. Machen wir ab jetzt immer so!
Fazit: Hilfreich beim Ziehen der Heringe
Schnur: ASMC Mehrzweckschnur
15 m x 3 mm
Damit haben wir in Verbindung mit Materialkarabinern alle externen Teile (Zelt, Packsäcke mit Verpflegung, Brennstoff-Flasche, Wasserflaschen, Crocs) gegen Verlieren gesichert.
Fazit: gut
Paracord: Tasmanian Tiger Paracord 550
20 m x 5 mm
Für den Fall der Fälle, als zusätzliche Abspannung, Wäscheleine etc.
Fazit: nicht benutzt
Ductape: ASMC Taktisches Panzerband
5m x 50 mm
Breites Universalklebeband zum Reparieren und Fixieren.
Fazit: nicht benutzt
Handschuhe: Mechanix Wear Handschuhe The Original
Schützen die Hände wenn man durch dichtes Gestrüpp und Dornen muss, bei scharfkantigen Steinen und kalten Ketten an Klettersteigen, beim Abseilen oder beim Vorbereiten von Feuerholz. Kam auf der Tour aber alles nicht vor.
Fazit: nicht benutzt
Organizer: Maxpedition Fatty
127 x 178 x 50mm, 140 g
Der Fatty sorgt dafür dass die ganzen Kleinteile jederzeit griffbereit sind ohne lange im Rucksack suchen zu müssen.
Feuerzeuge, Sturmstreichölzer, Zunder, die kleine Zebralight Kopflampe, Paracord, Mehrzweckschnur, Ductape und Mecanix Handschuhe hatten so ihren festen Platz.
Fazit: Perfekt, Teuer
Lampen
Wir haben selten Lampen gebraucht. Manchmal kurz abends im Zelt, einmal in der Hütte und einmal für 2 Stunden bei unserer nächtlichen Wanderung, Zeltplatzsuche und Zeltaufbau. Am Anfang der Kungsleden-Tour wurde es auch nachts kaum dunkel. Trotzdem sollte jeder eine Lampe und genügend Batterien mitnehmen um auch für unvorhersehbare Ereignisse gewappnet zu sein. Zebralight ist ein US Premiumhersteller der fast nur von Lupine getoppt wird, was Qualität, Leistung und Preis angeht. Das programmierbare Interface mit 6 Helligkeitsstufen, Moonlight-Mode und Ladestandsanzeige ist perfekt sobald man es verstanden hat.
Redundanz ist auch bei Lampen sinnvoll, trotzdem reichen zwei Kopflampen und eine Taschenlampe. Die große Nitecore bleibt das nächste Mal zu Hause.
Taschenlampe Wolf: Zebralight SC600 MK II
900 Lumen, 101x30mm, Seitenschalter, 6 Modi, hardanodisiertes Aluminium, wasserdicht nach IPX7
Kompakt, Perfekte Helligkeit, Laufzeit und Reichweite für schwieriges Gelände. Im Zelt genügen 30 Lumen mit einer Laufzeit von 60 Stunden. Ein Akku reicht so für die ganze Tour. Im Notfall kann man den Akku in der Kopflampe Verwenden, oder die SC600 als Backup verwenden. Inzwischen gibt es mit der SC62 ein noch kompakteres Modell mit höherer Leistung.
Zubehör: EagleTac 18650 LiIon-Akku 3400 mAh
Fazit: Perfekt
Kopflampe Wolf: Zebralight H600w MKII Neutral White
1020 Lumen, 98x24mm, Seitenschalter, 6 Modi, hardanodisiertes Aluminium, wasserdicht nach IPX7
Kompakt, Perfekte Helligkeit, Farbtreue, Laufzeit und Reichweite für schwieriges Gelände. Die neutralweisse Farbtemperatur der Lampe sorgt für natürlichere Farben in der Natur. Die Lampe ist leicht und trägt sich mit dem Überkopfband bequem und sicher. Nachts waren wir zwei Stunden mit 320 Lumen unterwegs, weniger wäre in unbekannten steilen Gelände zu wenig, kurze Spotlights mit 1020 Lumen zur Suche nach einem Lagerplatz. Trotz LiIon-Akku mit 3400 mAh war danach die halbe Kapazität verbraucht! Bei autarkem Trekking muss man also Reserveakkus mitnehmen wenn man häufig nachts unterwegs ist. In bekanntem Gebiet nutze ich keine Stirnlampe - die Taschenlampe ist ausgeschaltet in der Hand. Hier war ich froh dauerhaft 330 Lumen und freie Händen zu haben.
Zubehör: EagleTac 18650 LiIon-Akku 3400 mAh
Fazit: Perfekt
Kopflampe Kai: Zebralight H502
260 Lumen, 70x21mm, Seitenschalter, 6 Modi, hardanodisiertes Aluminium, wasserdicht nach IPX7,
Sehr klein, kein Reflektor - daher extremes Streulicht und geringe Reichweite - eher für Kartenlesen und Zeltaufbau als fürs Wandern (Schwestermodell H52 für Trekking besser geeignet), begrenzte Laufzeit 1h bei 260Lumen / 3h bei 100 Lumen
Bei 100 Lumen im Nachstieg oder bei bekannten/unkritischen Wegen ok, Reichweite/Laufzeit nicht ausreichend um schwieriges Gelände zu sondieren und Lagerplatz zu suchen.
Zubehör: Eneloop AA NiMH-Akku bzw. Energizer Ultimate Lithium LR91 AA Batterie
Fazit: Geringe Laufzeit und Reichweite. Nur für Nachstieg und bekannte Strecken.
Taschenlampe Kai: Nitecore MT-26
800 Lumen, 150x34mm, Forward-Clicky, 4 Mode, hardanodisiertes Aluminium, wasserdicht nach IPX8,
mittelgroß, hohe Laufzeit 2h bei 800 Lumen / 17h bei 78 Lumen
Eine mittelgroße und robuste Lampe. Die Idee war das jeder von uns unabhängig eine Taschenlampe hat und der 18650er Akku notfalls auch in der Kopflampe verwendet werden kann. Aber auch bei zwei Kopflampen und nur einer Taschenlampe hat man immer noch genügend Redundanz.
Zubehör: EagleTac 18650 LiIon-Akku 3400 mAh
Fazit: Nicht benutzt, 2 Kopflampen und 1 Taschenlampe reichen!
Backup: Streamlight MicroStream
35 Lumen, 2h Laufzeit, 90x15mm, Forward-Clicky, 1 Mode, hardanodisiertes Aluminium, wassergeschützt nach IPX4,
Sehr klein, jederzeit im schnellen Zugriff in Rucksack-Beckengurt-Tasche.
Zubehör: Eneloop AAA NiMH-Akku
Fazit: Nicht benutzt
Ladegerät: XTAR MP1
USB Ladegerät für 18650 LiIon-Akkus, 500mA Ladestrom, in Verbindung mit iPhone Netzteil.
Sehr klein, braucht aber 8 Stunden für eine Ladung. Für Hüttentour sinnvoll, für autarkes Trekking ist es besser genug geladene Akkus mitzuführen.
Fazit: Nicht benutzt
Batterien: Energizer Ultimate Lithium LR91 AA Batterie
24 x AA Batterien, vor allem für Garmin Oregon 650. Das läuft mit dem mitgelieferten Akkupack 1 Tag, mit einem Paar LR91 aber 2,5 Tage. Für neun Tage haben 1 Akkupack + 6 LR91 gereicht - nachts war das Garmin ausgeschaltet. Die LR91 waren auch als Backup für die kleine Kopflampe gedacht, falls alle Akkus verbraucht worden wären. Lithium Batterien halten 7-mal so lange wie Alkaline Batterien, können 20 Jahren gelagert werden, sind 30% leichter und arbeiten bei -40 bis +60 Grad Celsius, sind aber teuer.
Zubehör: 2 x Batteriehalter Powerpax 12 x AA nachleuchtend, Steckrichtung unterscheidet leer/voll
Fazit: Perfekt, 12 Stück hätten gereicht
Küche
Unsere Küchenausstattung bestand aus Kocher, Brenstoffflasche, diversen Zündmitteln, Wasserflaschen, Wasserfilter, Tassen und Sporks. Besonders die vierfache Redundanz bei den Zündmitteln hat sich sehr bewehrt, denn neben einem Komplettausfall funktioniert nicht jedes in jeder Situation.
Kocher: Trangia 27-1 HA
690g, Spirituskocher
Die zwei 1-Liter-Topfe, Pfanne/Deckel und Ständer/Windschutz sind aus hardanodisiertem Aluminium gefertigt, dadurch geschmacksneutral und durch Antihaft-Effekt einfach zu reinigen. Spiritus überall ist zu bekommen und der Brenner unkaputtbar. Der Sturmkocher besitz einen integrierter Windscreen und der niedrige Schwerpunkt macht ihn sehr standsicher.
Wir haben mit dem Trangia fast ausschließlich Wasser gekocht. Wenn Trekkingmahlzeiten weniger als 0,4 Liter Wasser benötigen braucht man für 2 Leute nur einen Topf, da der effektiv nur 0,7-0,8 Liter fasst. Außerdem entfällt das Spülen, wenn Wasser zu kostbar ist um Töpfe zu reinigen und spülmittelfrei zu bekommen. Kocht sehr langsam - schlecht wenn man bei Kälte und Schlechtwetter schnell in den Schlafsack will, Flamme ging manchmal aus. Bei kaltem Spiritus Zündprobleme mit Feuerstahl.
Verbrauch: 1 Liter Spiritus um 8 Tage je 3 Litern Wasser zu kochen (2x2 Trekking Meal + Getränk).
Zubehör: Trangia Packbeutel um Rußverschmutzung von Rucksack fernzuhalten.
Fazit: Simple Bedienung, Robust, Langsam!
Trangia Brennstofflasche 1l
1 Liter, 155 g, Kunststoff
Robust - man steht nicht ohne Spiritus da, falls es mal rauh zugeht. Durch den speziellen „Sicherheitsverschluss-Ausgießer“ kann man sehr gezielt und gut dosierbar ausgiessen. Er hält dicht - aber es bleiben Tropfen im Ausgiesser zurück. Die Trangia Brennstoffflasche ist sicher und bequem, aber eigentlich reicht die Originalflasche aus, ohnehin die einzige Option wenn man fliegt.
Fazit: Nice to have
Feuerstahl: Light My Fire FireSteel Scout 2.0
3000 Zündungen, Funkentemperatur 2,980°C, 77x24x14mm, 27g, Magnesiumlegierung (Feuerstahl), Edelstahl (Striker)
Der schwedische Feuerstahl ist extrem zuverlässig, unabhängig von Höhe, Temperatur und Feuchtigkeit. Durch das simple Prinzip gibt es keine Schwachstellen die versagen könnten. Vor der erstmaligen Benutzung muss die schwarze Schutzschicht entfernt werden. Man sollte unbedingt zuhause das Erzeugen der Zündfunken bei richtigem Winkel und Druck des Strikers üben. Man kann nicht nur Spiritus oder Gas damit entzünden auch ein Lagerfeuer lässt sich mit der notwendigen Übung entfachen. Dies kann aber für Anfänger frustrierend sein, da bei der Auswahl des geeigneten Zunders (Birkenrinde, Kienspan, Watte, Tampon) und beim Sammeln (stehendes Totholz) und der Vorbereitung des Brennholzes (Feathersticks) einige Erfahrung notwendig ist. Um das Zunderhäufchen beim Zünden nicht zu zerstören wird dabei entweder der Striker nur unter hohem Druck mit dem Daumen auf dem Feuerstahl bewegt oder bei fester Position des Strikers der Feuerstahl zur Person hin gezogen. Der Striker hat eine scharfe Kante und funktioniert sehr gut ohne den Feuerstahl durch eine Sägezahnung unnötig schnell abzunutzen. Über eine ausreichen lange Schnur mit dem Feuerstahl verbunden verfügt der Striker im bequemen Griff auch über eine integrierte Signalpfeife. Die kann aber natürlich nicht mit einer Pfeife wie der ACME Tornado mithalten. Der Feuerstahl kann auch im Flug- oder Handgepäck transportiert werden. Sehr kalter Spiritus verdunstet zu wenig und zündet nicht. Hier kann das Erwärmen der Kocherdose mit der Hand oder deren Lagerung im Schlafsack helfen. Wir haben dann auf Sturmstreichhölzer zurückgegriffen.
Zubehör: MYOG Zunderbox: Leere Überraschungsei-Plastkapsel gefüllt mit Watte
Fazit: Sehr gut, problematisch bei eiskaltem Spiritus.
Streichhölzer: Sturmstreichhölzer ASMC
20 Stück pro Schachtel
Wir haben die Sturmstreichhölzer nicht in der mitgelieferten Pappschachtel transportiert sondern bei ASMC eine extra Kunststoff-Zündholzbox gekauft. Die kleine, runde Box kann durch einen Dichtring wasserdicht verschraubt werden. Sie fasst 15 Sturmstreichhölzer und eine Reibefläche. Die Streichhölzer zünden gut, brennen intensiv wie zu Sylvester und verlöschen auch bei starkem Wind nicht. Sie brannten ausreichend lange um den eiskalten Spiritus im Trangia zu entzünden, wenn der Feuerstahl dies nicht bewerkstelligen konnte. Im Deckel der Box befindet sich innen ein kleiner Spiegel und am Boden ein kleiner Feuerstein - beides wohl eher Spielereien.
Zubehör: ASMC Zündholzbox oliv, 7,5 x 2,5 cm, 20 g
Fazit: Perfekt
Feuerzeug: Wenger Clava
Gas-Kapazität 1,3 g, 98 x 28 mm, Gewicht 61 g, Jet-Flame, Piezo, Sturmfest, Wasserdicht, Nachfüllbar
Ein relativ teures, großes, nachfüllbares Gasfeuerzeug mit Piezozündung und Jetflame. Dieser Flammenstrahl kann auch nach unten gerichtet werden, z.B. zum einfachen Entzünden des Spiritusbrenners. Das massive Feuerzeug mit großen Gastank ist teilweise aus Aluminium gefertigt, außen gummiert und kann mit zwei Schraubkappen wasserdicht verschlossen werden. Beide Kappen enthalten innen einen Spiegel. Unten befinden sich das Nachfüllventil, die Flammenhöhenregulierung und ein Sichtfenster. Die oberen Kappe hat eine Schnur mit Karabiner mit der man das Feuerzeug gegen verlieren sichern kann. Die Sturmfestigkeit wird durch zwei Prinzipien erreicht. Einerseits durch den hohen Austrittsdruck der Jetflames und andererseits durch einen Metallring der durch die Flamme zum Glühen gebracht wird, und diese bei kurzzeitigem Verlöschen neu entzündet, solange die Gaszufuhr nicht unterbrochen wird. Soweit klingt alles gut, leider hat das Feuerzeug seine Dienst auf der Tour verweigert, obwohl im Sichtfenster noch ausreichend Gas sichtbar war. Es war kein Geräusch zu hören, weder von Gas noch von der Zündung. Nachdem wir zuhause nochmal randvoll gefüllt hatten funktionierte es wieder. Möglicherweise lag der Fehler an der Piezozündung oder dem durch unvollständige Füllung hervorgerufenen Luft/Gas-Gemisch im Tank. Fest steht das Zuverlässigkeit das wichtigste auf einer autarken Trekking-Tour ist, noch mehr wenn im Winter Wasser geschmolzen werden muss!
Fazit: unzuverlässig
Feuerzeug: BIC Reibrad Slim J23
Ein zuverlässiges Einweg-Gasfeuerzeug mit Feuerstein. Nach meiner Erfahrung ist der Feuerstein zuverlässiger als Piezozündung. Trotzdem hat das BIC mehrere Nachteile. Meist braucht man die Taschenlampe um den Füllstand im nur leicht durchscheinenden Gehäuse zu erkennen. Die Flamme ist empfindlich und wird von stärkerem Wind ausgeblasen. Am störendsten ist das die Flamme durch fehlenden Druck nicht nach unten gerichtet werden kann. Das verhindert den Spiritus im Brenner zu entzünden, insbesondere wenn der nicht randvoll ist. Natürlich kann man sich irgendwie behelfen, aber es ist umständlich.
Fazit: zuverlässige Zündung, Flamme empfindlich, lässt sich nicht nach unten richten.
Tasse: Wildo Berghaferl
0,3 Liter, 50 g, 90 x 74 x 45 mm, Kunststoff
Die schwedische "Kåsa army" verträgt kochendes Wasser und wurde von uns für Tee und Kaffee genutzt, ist aber auch als Müslischale oder zum Beeren sammeln geeignet. Durch den Kunststoff kann man sich an heißen Getränken gut die Hände wärmen, ohne sich zu verbrennen. Durch das Loch im Griff kann die Tasse mit einem Karabiner am Rucksack befestigt werden, wenn man unterwegs am Bach Wasser schöpfen möchte. Außerdem lassen sich die Tassen stapeln und fanden zusammen mit Spork und Feuerstahl Platz im Trangia 27 Kochset. Die Tasse steht stabil, der Boden ist seitlich abgerundet und kann einfach gereinigt werden.
Fazit: Perfekt
Besteck: Snow Peak Spork
16 g, Titan, 34 x 163 mm,
Die Kombination aus Löffel und Gabel war für unsere Trekkingmahlzeiten ideal. Ob Erbseneintopf, Milchreis oder Borscht, der Spork reicht bis zum Tütenboden. Auch Instant Nudeln sind kein Problem. Nimmt wenig Platz weg, sehr leicht und stabil, da bricht nichts wie bei Pendants aus Kunststoff. Titan ist sehr angenehm, durch die geringe Wärmeleitfähigkeit fühlt es sich nie zu kalt oder zu heiß an.
Fazit: Perfekt
Trinkflasche: Nalgene Everyday Oasis
1 Liter, 132 g
Durch die typische flache Feldflaschenform lässt sie sich auch bei vollem Rucksack gut in die Seitentaschen schieben. BPA-freier, transparenter Kunststoff, aber wer weiss schon welches Teufelszeug in 10 Jahren in den heute angepriesenen Flaschen entdeckt wird. Auf jeden Fall geruchs- und geschmacksneutral, auch wenn das Wasser einen Tag in der Flasche war.
Natürlich schwerer als eine Mineralwasserflasche aus dem Supermarkt. Das macht aber bei einem Liter nur 10% aus. Dafür viel robuster, so dass man auch mal sanfte Gewalt anwenden kann um die Flasche im vollgestopften Rucksack zu verstauen. Sie verzeiht wenn sie mal runterfällt oder unter dem umfallenden Rucksack begraben wird.
Fazit: Perfekt
Trinkflasche: Nalgene Everyday Weithals
1 Liter, 180 g
Durch den großen Durchmesser ist es bei vollem Rucksack schwieriger die Flasche in die Seitentaschen zu bekommen. BPA-freier, transparenter Kunststoff, mit Skala. Die große Öffnung war perfekt um das Xenofit Mineral Energy Pulver aus dem Beutel in die Flasche zu entleeren. Sonst kann man sie auch gut zum Beeren sammeln nutzen. Die Weithalsflasche ist noch robuster als die Oasis.
Fazit: Perfekt
Faltflasche: 1,5 Liter Evernew Water Carry
1,5 Liter, 35 g
Die Faltflasche hatte eine Doppelfunktion zu erfüllen: Normalerweise klein zusammengefaltet füllten wir das zusätzliches Wasserreservoir am nächsten Bach auf sobald wir beschlossen demnächst unser Zelt aufzubauen. Wir wussten ja vorher nicht ob es am eigentlichen Lager auch Wasser geben würde. Ingesamt hatten wir dann 3,5 Liter zur Verfügung um abends und am nächsten morgen jeweils 2 Trekkingmahlzeiten und Getränke zuzubereiten. Die gefüllte Flasche passt in die Deuter-Seitentasche. Außerdem war das Gewinde der Evernew kompatibel mit dem Sawyer Mini Wasserfilter. Damit diente sie auch als Backup für den originalen Sawyer Faltbeutel. Die Evernew is geschmacksneutral und steht in gefülltem Zustand aufrecht. An der Flasche ist eine Gummischnur angebracht, mit der sie in aufgerolltem Zustand fixiert werden kann. Leider ging die Schnur während der Tour verloren.
Fazit: Perfekt
Wasserfilter: Sawyer Mini SP 128
Gesamt 108 g, Filter 48 g, Spritze 34 g, Beutel: 22 g, Trinkhalm: 4 g, 15x5 cm, 0,1 Micron Hohlfaser
Wir haben alles Wasser mit dem Sawyer Mini gefiltert. Man kann das Wasser auch ungefiltert trinken, aber wir hatten Berichte über durch Lemminge übertragene Hasenpest gelesen und wollten kein Risiko eingehen. Den Tierchen und ihren Hinterlassenschaften sind wir häufig begegnet, ebenso einem skelettierten Rentierschädel im Bach - da hatte das Wasser seine Unschuld verloren.
Der Filter ist preiswert, klein, leicht und die ist Bedienung simpel. Die 0,1 Micron Hohlfasermembran filtert 99,9999% aller Bakterien und Protozoen, jedoch keine Viren. Das Befüllen der mitgelieferten 0,5 l Faltflasche war allerdings tricky.
An langsam fließenden Bächen füllte sich die Flasche einfach nicht mit Wasser. Wenn man die Flasche vorher aufbläst und den Boden mit den Fingern auseinander spreizt geht es aber. In der Strömung und an kleinen Wasserfällen ist es kein Problem.
Wir haben auf der gesamten Tour gefiltert, sonst allerdings niemanden mit Filtern hantieren sehen. Da wir die Faltflasche beim Filtern immer aufgerollt haben um mehr Druck auszuüben, hat sich nach acht Tagen die äußere Folienschicht delaminiert, war aber immer noch dicht. Zukünftig werden wir von 0,5 auf 1 Liter Beutel umsteigen um den Ablauf zu beschleunigen.
Die Durchflussgeschwindigkeit wird mit 1,7l/min angegeben, hängt aber davon ab im Gravitationsmode nur die Schwerkraft wirkt oder zusätzlich Druck auf den Wasserbeutel ausgeübt wird. Dabei muss man vorsichtig sein um weder Filterelement noch Beutel zu beschädigen. Wir haben bei mäßigem Druck diese Werte nicht erreicht, mit 2 Litern waren wir 10-15 Minuten beschäftigt,
einschließlich mehrfachen Befüllens des zu kleinen 0,5 Liter Schmutzwasserbeutels.
Aufpassen muss man auch im Winter oder bei Nachtfrost, denn durch gefrierendes Wasser wird der empfindliche Filter zerstört. Vor tiefen Temperaturen muss man ihn also in der Jacke oder im Schlafsack schützen.
Die Lebensdauer ist mit 378.540 Litern angegeben. Man soll den Filter mit der mitgelieferten Reinigungsspritze durch gegenläufiges Durchspülen mit sauberem Wasser regelmäßig reinigen, damit er sich nicht zusetzt und die Durchflussgeschwindigkeit erhalten bleibt. Bei dem klaren Wasser auf dem Kungsleden war das nicht notwendig, so dass man die Reinigungsspritze zuhause lassen kann, ebenso wie das Trinkröhrchen das zum direkten Saugen des Wassers aus dem Bach gedacht ist, z.B. wenn der Faltbeutel beschädigt ist. Nach Gebrauch soll man das Wasser durch mehrfaches kräftiges Ausschütteln aus dem Filter entfernen und ihn vor längerer Lagerung mit Haushaltsbleiche durchspülen um Bakterienwachstum vorzubeugen.
In Bezug auf Preis, Größe, Gewicht, Durchflußgeschwindigkeit und Lebensdauer ist der Sawyer vielen anderen Systemen überlegen, wenn man von chemischen Lösungen wie Aquamira oder Micropur absieht, die aber den Geschmack beeinträchtigen und das Wasser nicht reinigen sondern Keime nur abtöten. Mit dem Sawyer Squeeze SP131 gibt es auch ein größeres Modell mit größerer Lebensdauer und Durchflussgeschwindigkeit, während der Sawyer Point ZeroTwo mit 0,02 Micron auch Viren sicher filtert.
Zubehör: Faltflasche 1,5 Liter Evernew Water Carry (es passt auch jede PET-Flasche)
Zubehör: Emil 4 kids Brotbox zum Transport
Fazit: Perfekt (klein, leicht, preiswert) für vorsichtige Menschen
Box: Emil 4 kids Brotbox
190 x 135 x 60 mm, 100 g
Wasserfilter, Reinigungsspritze, Trinkröhrchen, der 0,5 Liter Sawyer Faltbeutel und der 1,5 Liter Evernew Faltbeutel passten perfekt in die Box. So hat man alles beisammen und es gelangt keine Feuchtigkeit in den Rucksack. Außerdem sind Filter und Zubehör geschützt wenn beim Hineinstopfen in den prall gefüllten Rucksack etwas mehr Kraft aufwendet wird.
Fazit: Perfekt
Fast die gesamte Ausrüstung und Bekleidung wurde neu gekauft, da entweder nicht vorhanden oder hoffnungslos veraltet. Hier wird kurz beschrieben was sich auf der Tour für uns bewährt hat und was nicht, welche Dinge nicht benötigt wurden und wo wir bei der Mengenplanung daneben lagen.
Zu jedem Ausrüstungsgegenstand gibt es ein kleines Mini-Review, das die wesentlichen Eigenschaften und unsere ganz persönlichen Erfahrungen damit während der Tour beschreibt. Natürlich gibt es zu allem und jedem viel ausführlichere Testberichte im Netz, ebenso viele Packlisten. Aber eine Kombination aus Packliste und Review für die vollständige Ausrüstung einer autarken Trekking-Tour auf dem Kungsleden kann für alle hilfreich sein, die wie wir das erste Mal vor der Planung einer solchen Unternehmung stehen und sich für Auswahlkriterien und Praxiserfahrungen bezogen auf den Kungsleden interessieren.
Ausrüstung
Vor der Auswahl von Rucksack und Trekkingstiefel hatte ich am meisten Respekt, denn beides ist so individuell dass man sich nur bedingt auf Erfahrungen anderer verlassen kann, und Probleme die sich erst nach längerer Nutzung bemerkbar machen kann man leicht beim Test im Geschäft übersehen. Andererseits beeinflussen beide Ausrüstungsgegenstände ganz entscheidend ob eine Tour zum Genuss oder zur Qual wird.
Da die erheblichen Investitionen für Jahre halten müssen lässt sich eine Fehlentscheidung nicht so einfach korrigieren.
Rucksack: Deuter Aircontact PRO 60 + 15
67 l, 3180 g, Beladung bis 25 kg, Top- und Frontzugriff
Wir haben mehrere Stunden im Globi zugebracht um verschiedene Rucksackmodelle anzuschauen. Bach Specialist, Bergans Rondane, Fjällräven Abisko, Deuter Aircontact PRO 60 und Deuter Aircontact PRO 70 haben wir ausführlich probegetragen und konnten uns lange nicht zwischen Fjällräven und den beiden Deuter entscheiden. Der Fjällräven war sehr aufgeräumt und hatte einen riesigen Frontzugang über die gesamte Länge, der Deuter viel stabileres Material und deutlich bequemere und besser gepolsterte Schultergurte. Das gab letztlich den Ausschlag für den Deuter und wir hofften das 60 Liter ausreichen würden. Der Rucksack wiegt zwar über drei Kilo, ist aber bis 25 kg Beladung empfohlen und trägt sich bei diesem Gewicht sehr angenehm und komfortabel. Der großzügige Hüftgurt verteilt die Last perfekt und lässt sich über Pull-Forward-Verschlüsse fest anziehen. Die dick gepolsterten Schultergurte schneiden auch unter Last nicht ein. Mit Lastkontrollriemen und höhenverstellbaren Tragegurten ist der Rucksack perfekt an die eigenen Anatomie anpassbar und liegt satt am Rücken an.
Der Deuter verfügt über zwei 5 Außentaschen und 2 Deckeltaschen sowie Front- und Topöffnung für gezielten Zugriff auf häufig benötigte Dinge ohne den gesamten Rucksack auspacken zu müssen. Das spart Zeit und nichts wird nass oder schmutzig. Das Volumen des Deuter ist durch den höhenverstellbaren Deckel und die 15 Liter Reserve gut an den Verbrauch anpassbar und durch eine vorgeformte Mulde bietet er auch vollgepackt eine gute Kopffreiheit. Für die Verpflegung mussten wir die „+15“ Reserve der Rucksäcke voll ausnutzen, darin die zweckentfremdeten Mesh-Stausäcke der Schlafsäcke um das Futter mit einem Griff entnehmen oder verstauen zu können. Für den restlichen Proviant wurden die beiden Packsäcke der Schlafsäcke umgewidmet und außen befestigt. Mit Fortschreiten der Tour und jeder Mahlzeit sank dieses Volumen/Gewicht natürlich. Der Rucksack hat ein integriertes Regencover. Da dies bei einem richtigen Wolkenbruch aber nur begrenzt und bei einem Sturz in den Bach oder Kentern eines Bootes gar keinen Schutz bieten, haben wir Bekleidung, Papiere und Batterien zusätzlich wasserdicht in Ziploc-Beuteln verpackt. So kann man Sachen auch besser gruppieren, die Übersicht bleibt erhalten, die Entnahme und das Verstauen gehen „reibungslos“, gefaltete Kleidungsstücke fallen dabei nicht auseinander und lassen sich luftdicht komprimieren.
Die Lamina-Schlafsäcke passten genau wie vorgesehen in das Bodenfach des Deuter und wurden zusätzlich in einem „Sea To Summit Compression Event Dry Sack“ verpackt, der im Gegensatz zum Original wasserdicht und komprimierbar war. Alle externen Teile (Zelt, Packsäcke mit Verpflegung, Brennstoff-Flasche, Wasserflaschen, Crocs) haben wir mit Paracord und Karabinern gegen Verlieren gesichert, wofür der Deuter ausreichend Befestigungspunkte (Materialschlaufen) bietet. Die Trekkingstöcke haben wir mit den vorgesehenen Schlaufen und und Klettbändern befestigt. Die unteren, offenen Seitentaschen haben die 1 Liter Nalgenes, die 1,5 Liter Evenew Faltflasche und die 1 Liter Trangia Brennstofflasche geschluckt. Die Bodenfachkompressionsriemen haben wir genutzt um das Zelt bzw. einen der Packsäcke außen am Rucksack zu befestigen.
Wir waren bis zuletzt nicht ganz sicher ob sich die Berge von Ausrüstung und Kisten voller Proviant in unseren 60 Liter Rucksäcken restlos verstauen lassen würden. Es ging nicht nur darum alles irgendwie in die Säcke zu quetschen, sondern eine Ordnung zu schaffen die man während der ganzen Tour aufrechterhalten kann, in der alles seinen Platz hat, an den man sich auch unter erschwerten Bedingungen sofort erinnern kann und schnell Zugriff darauf hat – insbesondere Medpack, Navigation, Kamera, Licht, Wasser, Verpflegung, Hardshell und Thermojacke. Niemand hat Lust erschöpft, im Dunklen oder bei Unwetter alles auszupacken und zu suchen. Zwar hatte ich in der Packliste schon eine ungefähre Position vorgesehen, aber die Realität sah dann doch etwas anders aus. Es bedurfte mehrerer Anläufe über zwei Tage um das Vorhaben erfolgreich abzuschließen. Hier sollte man bei neuer Ausrüstung genügend Zeit einplanen um nicht kurz vor Abfahrt in Panik zu geraten.
Sofern nicht am Körper getragen hat der Rucksack klaglos alle im Folgenden aufgeführten Ausrüstungsgegenstände, Kleidung und Nahrung aufgenommen, auch wenn es zu Beginn des Packens nicht danach aussah. Beladen wogen beide Rucksäcke 22kg (ohne Wasser).
Der Deuter hat dann auch während der Tour alle in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt.
Zubehör: 2 Globetrotter Spanngurte
Zubehör: 10 x Edelrid Micro 3 Materialkarabiner (für 2 Personen)
Zubehör: Toppits Ziploc Zipper 15x1L und 10x3L für Organisation und Nässeschutz
Fazit: Perfekt, Teuer
Zelt: Exped Venus II Extreme
2.95 kg, Boden 10.000 mm Wassersäule, 4-season, Tunnel mit Firststange, Querschläfer
Das Zelt ist leicht aufzubauen und fast selbststehend. 6 Heringe für Ecken und Apsis wenns schnell gehen soll, zusätzliche Abspannung für Sturm und bessere Belüftung. Es gibt kaum Kondensation bei 2 Personen, wenn die Lüfter geöffnet werden und Seitenwände abgespannt sind. Die Heringe sind leicht und stabil. Der rechteckige Innenraum 220 cm x 125 cm reicht für zwei große Isomatten mit etwas Platz an Kopf- oder Fußende und besitzt 4 Innentaschen. 2 Apsiden nahmen die großen Rucksäcke klaglos auf und boten trotzdem noch bequemen Zugang zum Zelt. 2 große Türen mit Mesh konnten von innen zusätzlich vollflächig verschlossen werden. Bisher keine Erfahrung in extremen Sturm/Regen.
Zubehör: Footprint für schlechten Untergrund, trockene Rucksackablage und schnellen Standorttest.
Fazit: Perfekt, Teuer
Isomatte: Thermarest ProLite Plus Large
850 g, 196 cm x 63 cm x 3,8 cm, R-Wert 3,8
Die Prolite ist robust, hat eine gute Isolation, ist bequem für Seitenschläfer, bietet komfortable Länge und Breite und geringe Geräuschentwicklung beim Umdrehen.
Zubehör: Meru Mattress Straps 75 cm, sonst Probleme beim verstauen/entnehmen im engen Packsack.
Fazit: Perfekt mit Mattress Staps
Schlafsack: Mountain Hardwear Lamina 0 Long
1,7 kg, -12C Komfort / -18C Limit
Der Schlafsack aus nässeunempfindlicher Kunstfaser passt perfekt in Schlafsackfach des Deuter. Durch Comfort-Cut ist er auch mit angewinkelten Knien bequem. Für einen Kufa-Schlafsack bietet er ein sehr gutes Temperatur/Gewichtsverhältnis.
Im Bereich -5 ..+10 hält er im Baselayer angenehm warm ohne dass man schwitzt, gut regulierbar durch Öffnen des Reisverschluss. Auch wenn man durchgefroren oder ausgepowert ist bietet er eine super Temperatur-Reserve. Der originale Packsack ist schlecht zu packen, da durch die fehlenden Kompressionsgurte der Schlafsack immer wieder herausquillt. Deshalb wurde er durch den Sea To Summit Compression Event dry sack ersetzt, der neben der Kompression auch wasserdicht ist. In Original Packsack und Lagersack wurde statt dessen Verpflegung verpackt. Einziger Kritikpunkt ist dass sich der Reisverschluss manchmal mit dem Material verklemmt.
Zubehör: Sea To Summit Compression Event dry sack L für Kompression und Nässeschutz.
Fazit: Perfekt mit Compression Bag
Trekkingstock: Black Diamond Trail
63-140cm, 510g, externes Flick Lock-System mit hoher Klemmkraftkraft
Wir hatten für zwei Personen nur ein Paar mitgenommen. Gedacht war es fürs Furten, aber dazu gab es kaum Gelegenheit. Einmal waren haben sie geholfen das Gleichgewicht zu halten, um einen breiteren Bach über Steine zu balancierend zu überqueren. Zum Wandern haben wir es nie eingesetzt, irgendwie verspürten wir einfach kein Bedürfnis zusätzlich etwas in der Hand zu halten.
Fazit: Gut, aber kaum benötigt
Fotoausrüstung
Kamera: iPhone 5
8 Megapixel, 124 x 59 x8 mm, 112g
Das iPhone nimmt kaum Platz in der Beintasche weg und ist blitzschnell im Zugriff. Das entscheidet ganz wesentlich darüber wie viele Bilder auf einer Tour entstehen. Bei der Qualität muss man Abstriche machen. Störend ist der violette Lensflare-Effekt bei Gegenlicht, körnige Aufnahmen bei schwachem Licht und der fehlende Video-Stabilisator. Aufnahmen z.B. mit der Sony DSC-RX100 hier im Forum sind um Welten besser, liegt neben der Technik aber sicher auch am Talent. Praktisch ist die einfache Panoramafunktion.
Um Strom zu sparen wurde der Flight-Mode aktiviert (es gab ohnehin kaum Netz), alle Apps beendet und das iPhone in der Nacht ausgeschaltet. Eine Ladung reicht 3 Tage, danach wurde mit der 5000 mAh EasyAcc Powerbank nachgeladen (reicht für 2,5x Nachladen). Am Ende der Tour wurde es eng und ich musste das iPhone komplett ausschalten um Strom zu sparen. Schnappschüsse sind dann nicht mehr möglich.
Zubehör: Magpul Field Case zum Schutz
Zubehör: EasyAcc 5000mAh Ultra Kompakt PowerBank
Zubehör: USB Netzteil
Zubehör: Joby GorillaPod + GripTight Stand
Fazit: Schneller Zugriff, simple Bedienung, wenig Platzbedarf/Gewicht, Bildqualität könnte besser sein!
Kamera: Panasonic Lumix DMC-FT3
12 Megapixel, 4,6-fach-Zoom Leica DC Vario-Elmar 3,3-5,9/28-128mm, 200g, 104 x 64 x 27 mm
Als Backup hatte ich noch eine Panasonic DMC-FT3 dabei. Die ist aber schwerer und voluminöser als das iPhone, braucht dadurch länger bis sie aus der Hosentasche und danach der Kameratasche befreit und schließlich nach dem Druck auf den Einschalter einsatzbereit ist. Man überlegt sich jedesmal ob das Foto jetzt wirklich nötig ist, diese Hürde fällt beim iPhone weg.
Die Lumix ist wasserdicht bis 3m, fallsicher bis 2m und verfügt über GPS, Kompass, Höhenmesser und Barometer. Sie nimmt Full-HD-Video in 1.080p auf, dabei schützt eine optische Bildstabilisierung vor Verwacklungen.
Fazit: kaum benutzt, unhandlicher als iPhone
Stativ: Joby GorillaPod + GripTight Stand
War als Stativ für wackelfrei Videoaufnahmen gedacht, evtl. auch in Kombination mit den Trekking-Stöcken. Aber irgendwie haben sich unterwegs die Prioritäten verschoben und es kam nie zu einem aufwändigeren Videosetting.
Fazit: Nicht benutzt
Powerbank: EasyAcc 5000mAh Ultra Kompakt PowerBank
5000mAh, 5v, max. 1,5A output, 133g, 118 x 63 x 12 mm
Die Powerbank enthält einen Lithium-Ionen-Akkumulator mit 5000mAh Kapazität und ist sehr kompakt und leicht. Sie verfügt über einen USB-Ausgang der maximal 1,5 A liefern kann. Bei Druck auf den seitlichen Schalter zeigen vier blaue Leuchtdioden die verbleibende Kapazität an. Mit der Powerbank konnte das iPhone 2,5x nachgeladen werden. Am Ende der Tour wurde es eng und ich musste das iPhone komplett ausschalten um Strom zu sparen. Das nächste Mal kommt eine 15600 mAh Powerbank von EasyAcc mit.
Über das mitgelieferte Micro-Usb-Kabel kann die Powerbank z.B. mit dem iPhone Netzteil innerhalb von 4 Stunden wieder aufgeladen werden. Das geht auf Tour also höchstens bei längeren Hüttenaufenthalten oder bei An- und Abreise im Zug.
Fazit: Gut, zu geringe Kapazität
Netzteil: iPhone Netzteil
5v, 2 A, 10 Watt
Das Netzteil ist sehr klein und leicht und tut was es soll. Im Zug haben wir damit das iPhone damit aufzuladen, in der Fjällstation Kvikkjokk die Powerbank. Besonders wenn man zu zweit unterwegs ist wären zwei USB-Ausgänge hilfreich. Mit zwei Smartphones, Powerbank und USB-Ladegerät für die 18650 Akkus gibt es dafür genug Bedarf.
Fazit: Gut, kompakt
Navigation
Neben dem Kungsleden-Führer hatten wir auch ein GPS sowie Karten und Kompass dabei. Wegen der perfekten Wegbeschreibung und der vorbildlichen Markierung des Kungsleden haben wir die Papierkarten nie gebraucht und das GPS nur genutzt um die Kilometer bis zum nächsten Zwischenziel zu erfahren. Das kann natürlich bei schlechter Sicht oder Nebel schnell anders sein.
Wanderführer: Schweden: Kungsleden von Michael Hennemann
165x115mm
Sowohl bei der Vorbereitung als auch während der Tour hat uns Michael Hennemanns ausgezeichneter Kungsleden-Führer gute Dienste geleistet. Die detaillierten Wegeschreibungen für die einzelnen Tagesetappen enthalten Entfernungs- und Zeitangaben, Übersichtskarten und Höhenprofile. Zusätzlich liefert es kompakte Informationen zu Wetter, Ausrüstung, Kartenmaterial, Hütten, Wanderzeiten und vielem mehr. Das Buch bietet so einen perfekten Überblick über das gesamte Thema Kungsleden und liefert alle Details die für eine Planung notwendig sind. Das Lesen macht einfach Spaß und mit jeder Seite wuchs die Vorfreude. Das Buch ist sehr kompakt und war als ständiger Begleiter auf der gesamten Tour griffbereit in der Beintasche.
Fazit: Perfekt
GPS: Garmin Oregon 650t
210g, 61 x 114 x 33 mm, 240 x 400 pixel, Multitouch-Screen, 8 Megapixel Kamera
Das Garmin haben wir mit der OSM-Freizeitkarte Schweden und
dem Kungsleden-Track im GPX-Format genutzt. Der Track enthält auch alle Hütten, Schutzhütten und Bootsanlager als Wegpunkte, zu denen man sich navigieren/routen lassen kann. Wegen der perfekten Wegbeschreibung und der vorbildlichen Markierung des Kungsleden haben wir das GPS nur hin und wieder genutzt um die Kilometer bis zum nächsten Zwischenziel zu erfahren.
Das Oregon läuft mit dem mitgelieferten Akkupack 1 Tag, mit einem Paar Energizer Ultimate Lithium LR91 AA Batterien aber 2,5 Tage. Für neun Tage haben 1 Akkupack + 6 LR91 gereicht - nachts war das Garmin ausgeschaltet. Man kann das Akkupack im Gerät laden, entweder über ein USB-Netzteil (von Garmin oder vom iPhone) oder über eine Powerbank. Da wir autark unterwegs waren entfiel die Netzteil-Option und die Powerbank war zum Laden des iPhone reserviert. Deshalb haben wir LR91 Batterien genutzt.
Das Oregon hat auf Tour sehr gut funktioniert. Unsere Position war unterwegs immer auf dem Track den wir vorher aus dem Internet geladen hatten. Nach Ende der Tour haben wir unseren eigen Track damit verglichen und es gab kaum Abweichungen. Ein paar Mal blieb die Karte eingefroren, wenn man das Gerät drehte. Das konnte aber immer durch einen Neustart behoben werden. Man sollte also immer vorher prüfen ob die Karte noch reagiert, bevor man sich aufs GPS verlässt.
Wir hatten in Schweden GPS+Glonass aktiviert, und WAAS/EGNOS deaktiviert.
Hier gibt es Updates, ein deutschsprachiges Forum
und ein Wiki zum Gerät.
Fazit: Perfekt
Kompass: Recta DS-40
44g, 75 x 55 x 17 mm (geschlossen)
Kompakter Spiegelkompass mit transparenter Grundplatte und zur Anlegekante verlängerbarem Klappspiegel. Die 360°-Skala besitzt eine 2°-Teilung. Kompassring und Marken sind selbstleuchtend. Darüber hinaus verfügt er über eine Skala für Deklinationskorrektur, Seitenskalen (mm, 10.000, 1:15.000) und eine Neigungswinkelskala auf dem Deckel. Auf Tour haben wir Kompass und Karten nicht benutzt. Die perfekte Wegbeschreibung im Wanderführer, die vorbildliche Markierung des Kungsleden und das GPS mit vollständigem Kungsleden-Trek waren ausreichend.
Fazit: Nicht benutzt
Karten: Calazo
1:100.000, Tyvek, wasserfest
Wir hatten alle vier Karten dabei die den Nördlichen Kungsleden vollständig abdecken: Kebnekaisefjällen, Sarek & Padjelanta, Kvikkjokk-Ammarnäs, Ammarnäs-Hemavan. Die Karten gab es bei Outnorth deutlich günstiger als in Deutschland. Für die von uns gelaufene Strecke von Abisko nach Kvikkjokk hätten wir nur die beiden Karten Kebnekaisefjällen sowie Sarek & Padjelanta benötigt. Wegen der perfekten Wegbeschreibung im Wanderführer und der vorbildlichen Markierung des Kungsleden haben wir die Papierkarten unterwegs jedoch nie gebraucht.
Fazit: Nicht benutzt
Werkzeuge
Die meisten Dinge aus diesem Bereich haben wird nicht benutzt. Aber ähnlich einem First Aid Kit kommen sie eben nur zum Einsatz wenn irgendwas schiefgeht. Das war zum Glück auf unsere Tour nicht der Fall.
Feststehendes Messer: Mora Bushcraft Black
Klingenlänge 109 mm, Klingenstärke 3,2 mm, Gesamtlänge 232mm, Gewicht 162 g, schwarz beschichteter Carbonstahl
Die Idee war das Messer zum Holzspalten (Batoning) für Lagerfeuer zu benutzen um an trockenes Kernholz zu kommen. Und für alle Fälle die ein robusteres Messer erfordern würden - nur die gab es auf der ganzen Tour nicht. Ansonsten ist da Mora für ein feststehendes Messer dieser Größe sehr leicht und ergonomisch. Es ist nicht Fulltang aber durch seinen 2/3 Steck-Erl noch ausreichend robust.
Fazit: Nicht benutzt
Taschenmesser: Victorinox Schweizer Soldatenmesser 08
Klingenlänge 85 mm, Grifflänge 110 mm, Gewicht 130 g, rostfreier Stahl
Eigentlich handelt es sich um ein Multitool, das dafür recht leicht ist. Die Klinge besitzt den Sägeschliff an der Spitze, und kann dadurch sowohl sehr aggressiv Durchtrennen als auch präzise Feinarbeiten leisten. Daneben gibt es noch eine gute Säge, Flach- und Kreuzschlitzschraubendreher, Stechahle, Kapselheber und Büchsenöffner. Klinge und Schraubendreher können mit einem Linerlock arretiert werden. Wegen der Beschränkung auf Fertignahrung gab es kaum Anwendungsfälle. Einmal kam die Säge zum Einsatz sonst wurde es nur spazieren getragen.
Fazit: Kaum benutzt
Multitool: Leatherman Sidekick
Klingenlänge 66 mm, Grifflänge 97 mm, Gewicht 210 g, 420HC Stahl
Eines der günstigeren Fullsize-Multitools vom Leatherman. Das wichtigste Ausstattungsmerkmal ist eine Zange, die durch eine Feder offen gehalten wird. Neben einer glatten Klinge mit Hohlschliff gibt es eine kleine mit Wellenschliff. Außerdem noch eine Säge, Flach- und Kreuzschlitzschraubendreher, Feile, Kapselheber und Büchsenöffner. Klinge und Säge können mit einem Linerlock arretiert werden. Obwohl so nicht geplant, hat uns die Zange beim Ziehen der Zeltheringe aus festem, steinigen Boden sehr gute Dienste geleistet. Zwar kann man sich zum Ziehen auch mit einem zweiten Hering behelfen,
aber da die Exped-Heringe abgerundet sind ist man dabei oft abgerutscht. Mit der Zange ging es viel schneller, leichter und schonender für die Finger. Machen wir ab jetzt immer so!
Fazit: Hilfreich beim Ziehen der Heringe
Schnur: ASMC Mehrzweckschnur
15 m x 3 mm
Damit haben wir in Verbindung mit Materialkarabinern alle externen Teile (Zelt, Packsäcke mit Verpflegung, Brennstoff-Flasche, Wasserflaschen, Crocs) gegen Verlieren gesichert.
Fazit: gut
Paracord: Tasmanian Tiger Paracord 550
20 m x 5 mm
Für den Fall der Fälle, als zusätzliche Abspannung, Wäscheleine etc.
Fazit: nicht benutzt
Ductape: ASMC Taktisches Panzerband
5m x 50 mm
Breites Universalklebeband zum Reparieren und Fixieren.
Fazit: nicht benutzt
Handschuhe: Mechanix Wear Handschuhe The Original
Schützen die Hände wenn man durch dichtes Gestrüpp und Dornen muss, bei scharfkantigen Steinen und kalten Ketten an Klettersteigen, beim Abseilen oder beim Vorbereiten von Feuerholz. Kam auf der Tour aber alles nicht vor.
Fazit: nicht benutzt
Organizer: Maxpedition Fatty
127 x 178 x 50mm, 140 g
Der Fatty sorgt dafür dass die ganzen Kleinteile jederzeit griffbereit sind ohne lange im Rucksack suchen zu müssen.
Feuerzeuge, Sturmstreichölzer, Zunder, die kleine Zebralight Kopflampe, Paracord, Mehrzweckschnur, Ductape und Mecanix Handschuhe hatten so ihren festen Platz.
Fazit: Perfekt, Teuer
Lampen
Wir haben selten Lampen gebraucht. Manchmal kurz abends im Zelt, einmal in der Hütte und einmal für 2 Stunden bei unserer nächtlichen Wanderung, Zeltplatzsuche und Zeltaufbau. Am Anfang der Kungsleden-Tour wurde es auch nachts kaum dunkel. Trotzdem sollte jeder eine Lampe und genügend Batterien mitnehmen um auch für unvorhersehbare Ereignisse gewappnet zu sein. Zebralight ist ein US Premiumhersteller der fast nur von Lupine getoppt wird, was Qualität, Leistung und Preis angeht. Das programmierbare Interface mit 6 Helligkeitsstufen, Moonlight-Mode und Ladestandsanzeige ist perfekt sobald man es verstanden hat.
Redundanz ist auch bei Lampen sinnvoll, trotzdem reichen zwei Kopflampen und eine Taschenlampe. Die große Nitecore bleibt das nächste Mal zu Hause.
Taschenlampe Wolf: Zebralight SC600 MK II
900 Lumen, 101x30mm, Seitenschalter, 6 Modi, hardanodisiertes Aluminium, wasserdicht nach IPX7
Kompakt, Perfekte Helligkeit, Laufzeit und Reichweite für schwieriges Gelände. Im Zelt genügen 30 Lumen mit einer Laufzeit von 60 Stunden. Ein Akku reicht so für die ganze Tour. Im Notfall kann man den Akku in der Kopflampe Verwenden, oder die SC600 als Backup verwenden. Inzwischen gibt es mit der SC62 ein noch kompakteres Modell mit höherer Leistung.
Zubehör: EagleTac 18650 LiIon-Akku 3400 mAh
Fazit: Perfekt
Kopflampe Wolf: Zebralight H600w MKII Neutral White
1020 Lumen, 98x24mm, Seitenschalter, 6 Modi, hardanodisiertes Aluminium, wasserdicht nach IPX7
Kompakt, Perfekte Helligkeit, Farbtreue, Laufzeit und Reichweite für schwieriges Gelände. Die neutralweisse Farbtemperatur der Lampe sorgt für natürlichere Farben in der Natur. Die Lampe ist leicht und trägt sich mit dem Überkopfband bequem und sicher. Nachts waren wir zwei Stunden mit 320 Lumen unterwegs, weniger wäre in unbekannten steilen Gelände zu wenig, kurze Spotlights mit 1020 Lumen zur Suche nach einem Lagerplatz. Trotz LiIon-Akku mit 3400 mAh war danach die halbe Kapazität verbraucht! Bei autarkem Trekking muss man also Reserveakkus mitnehmen wenn man häufig nachts unterwegs ist. In bekanntem Gebiet nutze ich keine Stirnlampe - die Taschenlampe ist ausgeschaltet in der Hand. Hier war ich froh dauerhaft 330 Lumen und freie Händen zu haben.
Zubehör: EagleTac 18650 LiIon-Akku 3400 mAh
Fazit: Perfekt
Kopflampe Kai: Zebralight H502
260 Lumen, 70x21mm, Seitenschalter, 6 Modi, hardanodisiertes Aluminium, wasserdicht nach IPX7,
Sehr klein, kein Reflektor - daher extremes Streulicht und geringe Reichweite - eher für Kartenlesen und Zeltaufbau als fürs Wandern (Schwestermodell H52 für Trekking besser geeignet), begrenzte Laufzeit 1h bei 260Lumen / 3h bei 100 Lumen
Bei 100 Lumen im Nachstieg oder bei bekannten/unkritischen Wegen ok, Reichweite/Laufzeit nicht ausreichend um schwieriges Gelände zu sondieren und Lagerplatz zu suchen.
Zubehör: Eneloop AA NiMH-Akku bzw. Energizer Ultimate Lithium LR91 AA Batterie
Fazit: Geringe Laufzeit und Reichweite. Nur für Nachstieg und bekannte Strecken.
Taschenlampe Kai: Nitecore MT-26
800 Lumen, 150x34mm, Forward-Clicky, 4 Mode, hardanodisiertes Aluminium, wasserdicht nach IPX8,
mittelgroß, hohe Laufzeit 2h bei 800 Lumen / 17h bei 78 Lumen
Eine mittelgroße und robuste Lampe. Die Idee war das jeder von uns unabhängig eine Taschenlampe hat und der 18650er Akku notfalls auch in der Kopflampe verwendet werden kann. Aber auch bei zwei Kopflampen und nur einer Taschenlampe hat man immer noch genügend Redundanz.
Zubehör: EagleTac 18650 LiIon-Akku 3400 mAh
Fazit: Nicht benutzt, 2 Kopflampen und 1 Taschenlampe reichen!
Backup: Streamlight MicroStream
35 Lumen, 2h Laufzeit, 90x15mm, Forward-Clicky, 1 Mode, hardanodisiertes Aluminium, wassergeschützt nach IPX4,
Sehr klein, jederzeit im schnellen Zugriff in Rucksack-Beckengurt-Tasche.
Zubehör: Eneloop AAA NiMH-Akku
Fazit: Nicht benutzt
Ladegerät: XTAR MP1
USB Ladegerät für 18650 LiIon-Akkus, 500mA Ladestrom, in Verbindung mit iPhone Netzteil.
Sehr klein, braucht aber 8 Stunden für eine Ladung. Für Hüttentour sinnvoll, für autarkes Trekking ist es besser genug geladene Akkus mitzuführen.
Fazit: Nicht benutzt
Batterien: Energizer Ultimate Lithium LR91 AA Batterie
24 x AA Batterien, vor allem für Garmin Oregon 650. Das läuft mit dem mitgelieferten Akkupack 1 Tag, mit einem Paar LR91 aber 2,5 Tage. Für neun Tage haben 1 Akkupack + 6 LR91 gereicht - nachts war das Garmin ausgeschaltet. Die LR91 waren auch als Backup für die kleine Kopflampe gedacht, falls alle Akkus verbraucht worden wären. Lithium Batterien halten 7-mal so lange wie Alkaline Batterien, können 20 Jahren gelagert werden, sind 30% leichter und arbeiten bei -40 bis +60 Grad Celsius, sind aber teuer.
Zubehör: 2 x Batteriehalter Powerpax 12 x AA nachleuchtend, Steckrichtung unterscheidet leer/voll
Fazit: Perfekt, 12 Stück hätten gereicht
Küche
Unsere Küchenausstattung bestand aus Kocher, Brenstoffflasche, diversen Zündmitteln, Wasserflaschen, Wasserfilter, Tassen und Sporks. Besonders die vierfache Redundanz bei den Zündmitteln hat sich sehr bewehrt, denn neben einem Komplettausfall funktioniert nicht jedes in jeder Situation.
Kocher: Trangia 27-1 HA
690g, Spirituskocher
Die zwei 1-Liter-Topfe, Pfanne/Deckel und Ständer/Windschutz sind aus hardanodisiertem Aluminium gefertigt, dadurch geschmacksneutral und durch Antihaft-Effekt einfach zu reinigen. Spiritus überall ist zu bekommen und der Brenner unkaputtbar. Der Sturmkocher besitz einen integrierter Windscreen und der niedrige Schwerpunkt macht ihn sehr standsicher.
Wir haben mit dem Trangia fast ausschließlich Wasser gekocht. Wenn Trekkingmahlzeiten weniger als 0,4 Liter Wasser benötigen braucht man für 2 Leute nur einen Topf, da der effektiv nur 0,7-0,8 Liter fasst. Außerdem entfällt das Spülen, wenn Wasser zu kostbar ist um Töpfe zu reinigen und spülmittelfrei zu bekommen. Kocht sehr langsam - schlecht wenn man bei Kälte und Schlechtwetter schnell in den Schlafsack will, Flamme ging manchmal aus. Bei kaltem Spiritus Zündprobleme mit Feuerstahl.
Verbrauch: 1 Liter Spiritus um 8 Tage je 3 Litern Wasser zu kochen (2x2 Trekking Meal + Getränk).
Zubehör: Trangia Packbeutel um Rußverschmutzung von Rucksack fernzuhalten.
Fazit: Simple Bedienung, Robust, Langsam!
Trangia Brennstofflasche 1l
1 Liter, 155 g, Kunststoff
Robust - man steht nicht ohne Spiritus da, falls es mal rauh zugeht. Durch den speziellen „Sicherheitsverschluss-Ausgießer“ kann man sehr gezielt und gut dosierbar ausgiessen. Er hält dicht - aber es bleiben Tropfen im Ausgiesser zurück. Die Trangia Brennstoffflasche ist sicher und bequem, aber eigentlich reicht die Originalflasche aus, ohnehin die einzige Option wenn man fliegt.
Fazit: Nice to have
Feuerstahl: Light My Fire FireSteel Scout 2.0
3000 Zündungen, Funkentemperatur 2,980°C, 77x24x14mm, 27g, Magnesiumlegierung (Feuerstahl), Edelstahl (Striker)
Der schwedische Feuerstahl ist extrem zuverlässig, unabhängig von Höhe, Temperatur und Feuchtigkeit. Durch das simple Prinzip gibt es keine Schwachstellen die versagen könnten. Vor der erstmaligen Benutzung muss die schwarze Schutzschicht entfernt werden. Man sollte unbedingt zuhause das Erzeugen der Zündfunken bei richtigem Winkel und Druck des Strikers üben. Man kann nicht nur Spiritus oder Gas damit entzünden auch ein Lagerfeuer lässt sich mit der notwendigen Übung entfachen. Dies kann aber für Anfänger frustrierend sein, da bei der Auswahl des geeigneten Zunders (Birkenrinde, Kienspan, Watte, Tampon) und beim Sammeln (stehendes Totholz) und der Vorbereitung des Brennholzes (Feathersticks) einige Erfahrung notwendig ist. Um das Zunderhäufchen beim Zünden nicht zu zerstören wird dabei entweder der Striker nur unter hohem Druck mit dem Daumen auf dem Feuerstahl bewegt oder bei fester Position des Strikers der Feuerstahl zur Person hin gezogen. Der Striker hat eine scharfe Kante und funktioniert sehr gut ohne den Feuerstahl durch eine Sägezahnung unnötig schnell abzunutzen. Über eine ausreichen lange Schnur mit dem Feuerstahl verbunden verfügt der Striker im bequemen Griff auch über eine integrierte Signalpfeife. Die kann aber natürlich nicht mit einer Pfeife wie der ACME Tornado mithalten. Der Feuerstahl kann auch im Flug- oder Handgepäck transportiert werden. Sehr kalter Spiritus verdunstet zu wenig und zündet nicht. Hier kann das Erwärmen der Kocherdose mit der Hand oder deren Lagerung im Schlafsack helfen. Wir haben dann auf Sturmstreichhölzer zurückgegriffen.
Zubehör: MYOG Zunderbox: Leere Überraschungsei-Plastkapsel gefüllt mit Watte
Fazit: Sehr gut, problematisch bei eiskaltem Spiritus.
Streichhölzer: Sturmstreichhölzer ASMC
20 Stück pro Schachtel
Wir haben die Sturmstreichhölzer nicht in der mitgelieferten Pappschachtel transportiert sondern bei ASMC eine extra Kunststoff-Zündholzbox gekauft. Die kleine, runde Box kann durch einen Dichtring wasserdicht verschraubt werden. Sie fasst 15 Sturmstreichhölzer und eine Reibefläche. Die Streichhölzer zünden gut, brennen intensiv wie zu Sylvester und verlöschen auch bei starkem Wind nicht. Sie brannten ausreichend lange um den eiskalten Spiritus im Trangia zu entzünden, wenn der Feuerstahl dies nicht bewerkstelligen konnte. Im Deckel der Box befindet sich innen ein kleiner Spiegel und am Boden ein kleiner Feuerstein - beides wohl eher Spielereien.
Zubehör: ASMC Zündholzbox oliv, 7,5 x 2,5 cm, 20 g
Fazit: Perfekt
Feuerzeug: Wenger Clava
Gas-Kapazität 1,3 g, 98 x 28 mm, Gewicht 61 g, Jet-Flame, Piezo, Sturmfest, Wasserdicht, Nachfüllbar
Ein relativ teures, großes, nachfüllbares Gasfeuerzeug mit Piezozündung und Jetflame. Dieser Flammenstrahl kann auch nach unten gerichtet werden, z.B. zum einfachen Entzünden des Spiritusbrenners. Das massive Feuerzeug mit großen Gastank ist teilweise aus Aluminium gefertigt, außen gummiert und kann mit zwei Schraubkappen wasserdicht verschlossen werden. Beide Kappen enthalten innen einen Spiegel. Unten befinden sich das Nachfüllventil, die Flammenhöhenregulierung und ein Sichtfenster. Die oberen Kappe hat eine Schnur mit Karabiner mit der man das Feuerzeug gegen verlieren sichern kann. Die Sturmfestigkeit wird durch zwei Prinzipien erreicht. Einerseits durch den hohen Austrittsdruck der Jetflames und andererseits durch einen Metallring der durch die Flamme zum Glühen gebracht wird, und diese bei kurzzeitigem Verlöschen neu entzündet, solange die Gaszufuhr nicht unterbrochen wird. Soweit klingt alles gut, leider hat das Feuerzeug seine Dienst auf der Tour verweigert, obwohl im Sichtfenster noch ausreichend Gas sichtbar war. Es war kein Geräusch zu hören, weder von Gas noch von der Zündung. Nachdem wir zuhause nochmal randvoll gefüllt hatten funktionierte es wieder. Möglicherweise lag der Fehler an der Piezozündung oder dem durch unvollständige Füllung hervorgerufenen Luft/Gas-Gemisch im Tank. Fest steht das Zuverlässigkeit das wichtigste auf einer autarken Trekking-Tour ist, noch mehr wenn im Winter Wasser geschmolzen werden muss!
Fazit: unzuverlässig
Feuerzeug: BIC Reibrad Slim J23
Ein zuverlässiges Einweg-Gasfeuerzeug mit Feuerstein. Nach meiner Erfahrung ist der Feuerstein zuverlässiger als Piezozündung. Trotzdem hat das BIC mehrere Nachteile. Meist braucht man die Taschenlampe um den Füllstand im nur leicht durchscheinenden Gehäuse zu erkennen. Die Flamme ist empfindlich und wird von stärkerem Wind ausgeblasen. Am störendsten ist das die Flamme durch fehlenden Druck nicht nach unten gerichtet werden kann. Das verhindert den Spiritus im Brenner zu entzünden, insbesondere wenn der nicht randvoll ist. Natürlich kann man sich irgendwie behelfen, aber es ist umständlich.
Fazit: zuverlässige Zündung, Flamme empfindlich, lässt sich nicht nach unten richten.
Tasse: Wildo Berghaferl
0,3 Liter, 50 g, 90 x 74 x 45 mm, Kunststoff
Die schwedische "Kåsa army" verträgt kochendes Wasser und wurde von uns für Tee und Kaffee genutzt, ist aber auch als Müslischale oder zum Beeren sammeln geeignet. Durch den Kunststoff kann man sich an heißen Getränken gut die Hände wärmen, ohne sich zu verbrennen. Durch das Loch im Griff kann die Tasse mit einem Karabiner am Rucksack befestigt werden, wenn man unterwegs am Bach Wasser schöpfen möchte. Außerdem lassen sich die Tassen stapeln und fanden zusammen mit Spork und Feuerstahl Platz im Trangia 27 Kochset. Die Tasse steht stabil, der Boden ist seitlich abgerundet und kann einfach gereinigt werden.
Fazit: Perfekt
Besteck: Snow Peak Spork
16 g, Titan, 34 x 163 mm,
Die Kombination aus Löffel und Gabel war für unsere Trekkingmahlzeiten ideal. Ob Erbseneintopf, Milchreis oder Borscht, der Spork reicht bis zum Tütenboden. Auch Instant Nudeln sind kein Problem. Nimmt wenig Platz weg, sehr leicht und stabil, da bricht nichts wie bei Pendants aus Kunststoff. Titan ist sehr angenehm, durch die geringe Wärmeleitfähigkeit fühlt es sich nie zu kalt oder zu heiß an.
Fazit: Perfekt
Trinkflasche: Nalgene Everyday Oasis
1 Liter, 132 g
Durch die typische flache Feldflaschenform lässt sie sich auch bei vollem Rucksack gut in die Seitentaschen schieben. BPA-freier, transparenter Kunststoff, aber wer weiss schon welches Teufelszeug in 10 Jahren in den heute angepriesenen Flaschen entdeckt wird. Auf jeden Fall geruchs- und geschmacksneutral, auch wenn das Wasser einen Tag in der Flasche war.
Natürlich schwerer als eine Mineralwasserflasche aus dem Supermarkt. Das macht aber bei einem Liter nur 10% aus. Dafür viel robuster, so dass man auch mal sanfte Gewalt anwenden kann um die Flasche im vollgestopften Rucksack zu verstauen. Sie verzeiht wenn sie mal runterfällt oder unter dem umfallenden Rucksack begraben wird.
Fazit: Perfekt
Trinkflasche: Nalgene Everyday Weithals
1 Liter, 180 g
Durch den großen Durchmesser ist es bei vollem Rucksack schwieriger die Flasche in die Seitentaschen zu bekommen. BPA-freier, transparenter Kunststoff, mit Skala. Die große Öffnung war perfekt um das Xenofit Mineral Energy Pulver aus dem Beutel in die Flasche zu entleeren. Sonst kann man sie auch gut zum Beeren sammeln nutzen. Die Weithalsflasche ist noch robuster als die Oasis.
Fazit: Perfekt
Faltflasche: 1,5 Liter Evernew Water Carry
1,5 Liter, 35 g
Die Faltflasche hatte eine Doppelfunktion zu erfüllen: Normalerweise klein zusammengefaltet füllten wir das zusätzliches Wasserreservoir am nächsten Bach auf sobald wir beschlossen demnächst unser Zelt aufzubauen. Wir wussten ja vorher nicht ob es am eigentlichen Lager auch Wasser geben würde. Ingesamt hatten wir dann 3,5 Liter zur Verfügung um abends und am nächsten morgen jeweils 2 Trekkingmahlzeiten und Getränke zuzubereiten. Die gefüllte Flasche passt in die Deuter-Seitentasche. Außerdem war das Gewinde der Evernew kompatibel mit dem Sawyer Mini Wasserfilter. Damit diente sie auch als Backup für den originalen Sawyer Faltbeutel. Die Evernew is geschmacksneutral und steht in gefülltem Zustand aufrecht. An der Flasche ist eine Gummischnur angebracht, mit der sie in aufgerolltem Zustand fixiert werden kann. Leider ging die Schnur während der Tour verloren.
Fazit: Perfekt
Wasserfilter: Sawyer Mini SP 128
Gesamt 108 g, Filter 48 g, Spritze 34 g, Beutel: 22 g, Trinkhalm: 4 g, 15x5 cm, 0,1 Micron Hohlfaser
Wir haben alles Wasser mit dem Sawyer Mini gefiltert. Man kann das Wasser auch ungefiltert trinken, aber wir hatten Berichte über durch Lemminge übertragene Hasenpest gelesen und wollten kein Risiko eingehen. Den Tierchen und ihren Hinterlassenschaften sind wir häufig begegnet, ebenso einem skelettierten Rentierschädel im Bach - da hatte das Wasser seine Unschuld verloren.
Der Filter ist preiswert, klein, leicht und die ist Bedienung simpel. Die 0,1 Micron Hohlfasermembran filtert 99,9999% aller Bakterien und Protozoen, jedoch keine Viren. Das Befüllen der mitgelieferten 0,5 l Faltflasche war allerdings tricky.
An langsam fließenden Bächen füllte sich die Flasche einfach nicht mit Wasser. Wenn man die Flasche vorher aufbläst und den Boden mit den Fingern auseinander spreizt geht es aber. In der Strömung und an kleinen Wasserfällen ist es kein Problem.
Wir haben auf der gesamten Tour gefiltert, sonst allerdings niemanden mit Filtern hantieren sehen. Da wir die Faltflasche beim Filtern immer aufgerollt haben um mehr Druck auszuüben, hat sich nach acht Tagen die äußere Folienschicht delaminiert, war aber immer noch dicht. Zukünftig werden wir von 0,5 auf 1 Liter Beutel umsteigen um den Ablauf zu beschleunigen.
Die Durchflussgeschwindigkeit wird mit 1,7l/min angegeben, hängt aber davon ab im Gravitationsmode nur die Schwerkraft wirkt oder zusätzlich Druck auf den Wasserbeutel ausgeübt wird. Dabei muss man vorsichtig sein um weder Filterelement noch Beutel zu beschädigen. Wir haben bei mäßigem Druck diese Werte nicht erreicht, mit 2 Litern waren wir 10-15 Minuten beschäftigt,
einschließlich mehrfachen Befüllens des zu kleinen 0,5 Liter Schmutzwasserbeutels.
Aufpassen muss man auch im Winter oder bei Nachtfrost, denn durch gefrierendes Wasser wird der empfindliche Filter zerstört. Vor tiefen Temperaturen muss man ihn also in der Jacke oder im Schlafsack schützen.
Die Lebensdauer ist mit 378.540 Litern angegeben. Man soll den Filter mit der mitgelieferten Reinigungsspritze durch gegenläufiges Durchspülen mit sauberem Wasser regelmäßig reinigen, damit er sich nicht zusetzt und die Durchflussgeschwindigkeit erhalten bleibt. Bei dem klaren Wasser auf dem Kungsleden war das nicht notwendig, so dass man die Reinigungsspritze zuhause lassen kann, ebenso wie das Trinkröhrchen das zum direkten Saugen des Wassers aus dem Bach gedacht ist, z.B. wenn der Faltbeutel beschädigt ist. Nach Gebrauch soll man das Wasser durch mehrfaches kräftiges Ausschütteln aus dem Filter entfernen und ihn vor längerer Lagerung mit Haushaltsbleiche durchspülen um Bakterienwachstum vorzubeugen.
In Bezug auf Preis, Größe, Gewicht, Durchflußgeschwindigkeit und Lebensdauer ist der Sawyer vielen anderen Systemen überlegen, wenn man von chemischen Lösungen wie Aquamira oder Micropur absieht, die aber den Geschmack beeinträchtigen und das Wasser nicht reinigen sondern Keime nur abtöten. Mit dem Sawyer Squeeze SP131 gibt es auch ein größeres Modell mit größerer Lebensdauer und Durchflussgeschwindigkeit, während der Sawyer Point ZeroTwo mit 0,02 Micron auch Viren sicher filtert.
Zubehör: Faltflasche 1,5 Liter Evernew Water Carry (es passt auch jede PET-Flasche)
Zubehör: Emil 4 kids Brotbox zum Transport
Fazit: Perfekt (klein, leicht, preiswert) für vorsichtige Menschen
Box: Emil 4 kids Brotbox
190 x 135 x 60 mm, 100 g
Wasserfilter, Reinigungsspritze, Trinkröhrchen, der 0,5 Liter Sawyer Faltbeutel und der 1,5 Liter Evernew Faltbeutel passten perfekt in die Box. So hat man alles beisammen und es gelangt keine Feuchtigkeit in den Rucksack. Außerdem sind Filter und Zubehör geschützt wenn beim Hineinstopfen in den prall gefüllten Rucksack etwas mehr Kraft aufwendet wird.
Fazit: Perfekt
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