Kaufdatum: Juli 2007<br />Gebrauchszeitraum: Juli /August<br />Wetter-/Klimabedingungen: Sonne pur bis Sturm und Dauerregen<br />Art des Einsatzes: Bei Kanutour<br />Hersteller: Bisontelt<br />Modellbezeichnung: Tinde 3<br />Modelljahr: 2007<br />max. Personenanzahl: 4<br />Zelttyp: Lavvu<br />Vorgesehener Einsatzbereich: Kanutouren<br />Gewicht normal (in kg): 5,67<br />Packmaße (L x B x H in cm): ca. 60 x 15<br />Anzahl Eingänge: 1<br />Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut<br />Bewertung des Komforts: gut<br />Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): sehr gut<br />Alter Testperson: 50+<br />Körpergrösse Testperson (in cm): 184<br />Körperstatur Testperson: kräftig<br />Geschlecht Testperson: männlich<br />Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 7<br />
Test Leichtlavu Tinde 3 von Bisontelt
Laut Feuerzelte das grössere Kultalavvu
Masse: 2.75 x 2.75 Meter Höhe 2.75 Meter
Der erste Eindruck…
Das Zelt wird in einer robusten Hülle aus Cordura Nylon geliefert, innen ist
die Oberfläche glatt beschichtet und wasserdicht. Ein nass eingepacktes Zelt
dürfte so also nicht das übrige Gepäck durchnässen. Auffällig sind zwei aussen angebrachte Kompressionsriemen. Ein pfiffiges Detail das es ermöglicht die an sich schon kleine Verpackung nochmals etwas zu komprimieren. Ein stets um Platz im Boot ringender Wanderpaddler wie ich, weiss das zu schätzen. Auch fiel mir sofort auf, die Hülle ist nicht so Leberwurstpellen ähnlich eng wie die meissten Zeltverpackungen die mir bislang untergekommen sind. Ein einmal ausgepacktes Zelt scheint dann plötzlich nicht mehr da hinein zupassen. Nicht so diese Hülle, ich denke ein halbwegs sorgfältig zusammengepacktes Zelt passt gut mitsamt Häringen, Spannschüren, der Mittelstange und sogar Gummihammer hinein.
Stichwort Mittelstange. Es handelt sich hierbei um mehrere sauber verarbeitete Alurohrabschnitte von 1 x 59 cm Länge und 5 x 49 cm Länge die sich trickreich ineinander stecken lassen und so ein Rohr von 59 cm Länge und 1.5 Kg Gewicht bilden. Nestbar heisst das auf Neudeutsch. Es handelt sich hierbei um die Stange in extra stabiler Ausführung, die kaum kaputt zu bekommen ist. Der Hersteller bietet auch eine Leichtgewichts Version an die nur 500 Gramm wiegt aber nat. Abstriche in der Stabilität nötig macht. Und trickreich ist wörtlich zu nehmen, es braucht schon ein paar Augenblicke des Nachdenkens um die Stangen in der richtigen Art und Weise zusammen zu pusseln. Das soll aber keine Kritik sein, nur ein Hinweis genau aufzupassen wenn man die Stange das erste Mal entwirrt und zusammenbaut.
Dann eine Überraschung, die Häringe sind völlig unerwartet wirklich brauchbar.
Es handelt sich um gelb verzinkte V-Profil Stahlhäringe die gut für Rasen und mittelharte Böden taugen. Erwartet hatte ich wie bei bisher allen meinen Zelten aufgefunden, diese unsäglichen Drähtchen die den Namen Häring nicht annähernd verdienen und nur dazu taugen direkt entsorgt zu werden.
Was ich etwas vermisse, wenn auch nicht sehr, ist eine kleine Skizze mit Aufbauanleitung. Gut ich habe schon Erfahrung im Umgang mit solchen Zelttypen. Aber was macht derjenige, der die eben nicht hat. So eine einfache Skizze mit ein paar erklärenden Sätzen wäre nicht verkehrt. Klar, es gibt kaum Zelte die leichter aufzubauen sind als Pyramidenzelte, aber trotzdem…So ein einfaches Faltblatt mit eine paar Skizzen wäre nicht schlecht. Hat man das Zelt einmal aufgebaut weiss man aber für die Zukunft Bescheid.
Soweit der erste Eindruck, jetzt geht es an den ersten Aufbau und dann sehen wir weiter…
So, die Stunde der Wahrheit naht. Nach all dem Regen in der letzten Zeit endlich mal ein trockener und warmer Tag. Zeit also das Zelt zum ersten Mal aufzubauen. Als ich die Zelthaut ausgelegt habe fallen mir ein paar lange Gurte auf die unten am Zelt heraushängen. Ich schaue nach und sehe das diese Gurte die vier Ecken des Zeltes überkreuz miteinander verbinden. Nun, das macht den Aufbau noch leichter. Einen Häring in Ecke 1 gesetzt, die gegenüberliegende Ecke gegriffen und soweit auseinander gezogen bis der Gurt dazwischen leicht gespannt war.
Nun die nächste Ecke soweit gezogen das die Umrisskante des Zeltes zwischen Häring 1 und 3 einen rechten Winkel bildet. Den letzten Häring dann auf der anderen Seite, nach ausziehen der vierten Zeltecke gesetzt. Die Plane bildet nun ein Quadrat. Als nächstes den Reissverschluss geöffnet und die zuvor zusammen-gesteckte Zeltstange mit der Spitze mittig in die Stoffscheibe gesetzt die die Spitze des Zeltes bildet. Mehrere Gurte verbinden den Zeltstoff mit dieser Scheibe. Die Stange wird dann aufgerichtet und mittig auf das am Boden liegende Gurtkreuz gesetzt. Da das unter Spannung geschieht, steht das Zelt schon ganz passabel in Form.
Das Zelt steht! Tatsächlich hat diese Aktion gerade mal 3 Minuten gedauert. Beim nächsten Mal geht das schneller, die Aussage des Herstellers stimmt tatsächlich. In der Zeltspitze ist nun das grosse Loch des Rauchabzugs zu erkennen, Loch… upps, ich hatte vergessen die Hutze aufzusetzen.
Nun, das kann man nachholen wenn man von aussen die Hutze mit einer Stange, einem langen Ast oder z.B. dem Paddelschaft über die Zeltspitze stülpt. Bei einer Höhe von 2.75 Metern reichen da wohl auch die längsten Affenarme nicht.
Besser geht es aber wenn man sie direkt aufsetzt, wenn man die Zeltstange einsetzt. Beim ersten echten Einsatz in einer Woche werde ich das natürlich direkt ausprobieren.
Als nächstes kann man nun in aller Ruhe die weiteren Häringe setzten die das Zelt endgültig stabilisieren. Auch die Sturmabspannung kann, wenn nötig oder gewünscht nun angebracht werden.
Mein Eindruck ist, das Zelt steht nur mit den 8 Häringen am Bodenbereich schon so gut, für eine Nacht oder bei ruhigem Wetter braucht man die Sturmabspannung nicht unbedingt. Nun inspiziere ich in aller Ruhe die Details des Zeltes.
Man merkt schnell das da die Erfahrung von Leuten eingeflossen ist die wissen was sie Tun! Die Schlaufen der Häringe sind stabile fest mit der Plane vernähte Gurte mit Spannschnalle. Man kann also ohne den Häring neu setzten zu müssen nachspannen. Die Verbindung zur Zeltplane ist sehr gut vernäht. Ich kenne genug Zelte da reisst diese Verbindung, die meisst aus einer dünnen Schlaufe mit eingenähtem Gummiring besteht, schnell aus. Entweder segnet der Gummiring oder die Halteschlaufe das Zeitliche. Diese Gefahr besteht hier wohl nicht. Das ist klasse gelöst. Was weiterhin sofort auffällt, das Zelt hat in Bodennähe ein Fenster. Rechts neben dem Eingang ist 30 cm über dem Boden ein ca. 60 x 30 cm grosses durchsichtiges Kunststofffenster eingenäht. Mit einer Abdeckklappe ist es von innen verschliessbar. Das ist ein sehr praktisches Detail das ich von anderen Lavvus bisher nicht kannte. Man bekommt ja ohne Sicht nach aussen nicht viel mit was sich so in der Umgebung tut.
Der Eingang ist in voller Breite mit feiner Mückegaze versehen. Man kann bei schönem Wetter eine Seite des Zeltes fast völlig aufklappen und hat trotzdem den Innenraum geschützt vor den Blutsaugern. Gleichzeitig aber hat man dann eine gute Lüftung die besonders bei warmem sonnigem Wetter sicher auch nötig ist. Das extrem wasserdichte Gewebe lässt keinen Luftaustausch zu und das Zelt würde sich in eine Sauna verwandeln. Zum Glück aber kann die aufsteigende warme/heisse Luft auch aus dem Rauchabzug in der Zeltspitze entweichen sofern man die Hutze geöffnet hat. Warm wird es aber trotzdem. Aber alles zusammen geht eben nicht, absolute Wasserdichtheit und extremes Leichtgewicht lässt sich noch nicht mit Atmungsaktiv wie bei einem Stoffgewebe kombinieren.
Der Abbau geht erwartungsgemäss auch sehr leicht vonstatten.
Meine Einschätzung, das sich das Zelt wieder gut eintüten lässt bestätigte sich. Ich hatte extra nicht besonders sorgfältig gepackt und bekam alles ohne zu krampfen in die Transporthülle.
Inzwischen war ich mit dem Zelt zu einer 10 tägigen Kanutour im Rogenreservat in Schweden. Fazit: Das Zelt ist der Hammer. Es war heiss und Sonne pur, es hatte Sturm und Dauerregen, es war auch des Nachts schon so frisch das man auch zum Austesten schon Feuer im Zelt machen konnte. Ich nutze dazu meinen neuen Hobo den ich kurz vorher erdacht hatte. Auch das funktioniert perfekt. Es wurde mir dann aber zu warm im Zelt In praller Sonne ist es im geschlossenen Zelt schnell sehr warm, da man aber die komplette Front öffnen kann und dank Mückengaze weiterhin geschützt ist geht es. Wenn man die Hutze ordentlich verschliesst ist das Zelt Mückendicht , ich hatte jedenfalls keine im Zelt. Das Zelt liess sich bei den Portagen gut tragen, es passt locker auf die unter Kraxe meines alten Tragegestellrucksacks der meine Küche enthält Der Packsack hat so ca. 60 cm x 15 cm. Da die Gewichtsangaben der Hersteller immer etwas mit Vorsicht zu geniessen sind habe ich mal alle Teile auf einer elektronischen Waage nachgewogen.
Stange (die stabile Version) 1551 Gramm, Zelthaut mit allen Schnüren 2690 Gramm, Hutze 140 Gramm, Häringe 1180 Gramm, Packsack 330 Gramm. Tuningmöglichkeit am Gewicht gibt es bei der Stange, es gibt eine Leichtgewichts Version mit 500 Gramm und nat. bei den Häringen.
Ich war alleine unterwegs und hatte so einen Tanzsaal zur Verfügung. Den fehlenden Boden habe ich nicht vermisst, es reicht eine Plane unter der Liegematte. So kann man problemlos auch mit nassen und schmutzigen Schuhen ins Zelt Man hat volle Stehhöhe mehr als Schulterbreit rund um die Mittelstange. Ich werde den Teufel tun und jemals noch in ein Zelt kriechen :-)
Ich habe auch auf trockenem Torfmoor gestanden, es reichten die vier Eckhäringe mit der Hand in das weiche Zeug zu stecken und das Zelt stand! Emfehlenswert ist ein Bodenteller/Brettchen um das Einsinken der Stange zu verhindern.
Der Aufbau wie der Abbau gehen alleine sehr gut und extrem schnell.
Das Zelt kostet: 249 Euro
Die Hutze: 23.80
Stabile Stange: 49.0
Leichtgewichtsstange: 59.45
Meiner Meinung nach ist es das jeden Cent wert. Mein selbstgebautes Lavu hat ausgedient.
CU Bernd
Test Leichtlavu Tinde 3 von Bisontelt
Laut Feuerzelte das grössere Kultalavvu
Masse: 2.75 x 2.75 Meter Höhe 2.75 Meter
Der erste Eindruck…
Das Zelt wird in einer robusten Hülle aus Cordura Nylon geliefert, innen ist
die Oberfläche glatt beschichtet und wasserdicht. Ein nass eingepacktes Zelt
dürfte so also nicht das übrige Gepäck durchnässen. Auffällig sind zwei aussen angebrachte Kompressionsriemen. Ein pfiffiges Detail das es ermöglicht die an sich schon kleine Verpackung nochmals etwas zu komprimieren. Ein stets um Platz im Boot ringender Wanderpaddler wie ich, weiss das zu schätzen. Auch fiel mir sofort auf, die Hülle ist nicht so Leberwurstpellen ähnlich eng wie die meissten Zeltverpackungen die mir bislang untergekommen sind. Ein einmal ausgepacktes Zelt scheint dann plötzlich nicht mehr da hinein zupassen. Nicht so diese Hülle, ich denke ein halbwegs sorgfältig zusammengepacktes Zelt passt gut mitsamt Häringen, Spannschüren, der Mittelstange und sogar Gummihammer hinein.
Stichwort Mittelstange. Es handelt sich hierbei um mehrere sauber verarbeitete Alurohrabschnitte von 1 x 59 cm Länge und 5 x 49 cm Länge die sich trickreich ineinander stecken lassen und so ein Rohr von 59 cm Länge und 1.5 Kg Gewicht bilden. Nestbar heisst das auf Neudeutsch. Es handelt sich hierbei um die Stange in extra stabiler Ausführung, die kaum kaputt zu bekommen ist. Der Hersteller bietet auch eine Leichtgewichts Version an die nur 500 Gramm wiegt aber nat. Abstriche in der Stabilität nötig macht. Und trickreich ist wörtlich zu nehmen, es braucht schon ein paar Augenblicke des Nachdenkens um die Stangen in der richtigen Art und Weise zusammen zu pusseln. Das soll aber keine Kritik sein, nur ein Hinweis genau aufzupassen wenn man die Stange das erste Mal entwirrt und zusammenbaut.
Dann eine Überraschung, die Häringe sind völlig unerwartet wirklich brauchbar.
Es handelt sich um gelb verzinkte V-Profil Stahlhäringe die gut für Rasen und mittelharte Böden taugen. Erwartet hatte ich wie bei bisher allen meinen Zelten aufgefunden, diese unsäglichen Drähtchen die den Namen Häring nicht annähernd verdienen und nur dazu taugen direkt entsorgt zu werden.
Was ich etwas vermisse, wenn auch nicht sehr, ist eine kleine Skizze mit Aufbauanleitung. Gut ich habe schon Erfahrung im Umgang mit solchen Zelttypen. Aber was macht derjenige, der die eben nicht hat. So eine einfache Skizze mit ein paar erklärenden Sätzen wäre nicht verkehrt. Klar, es gibt kaum Zelte die leichter aufzubauen sind als Pyramidenzelte, aber trotzdem…So ein einfaches Faltblatt mit eine paar Skizzen wäre nicht schlecht. Hat man das Zelt einmal aufgebaut weiss man aber für die Zukunft Bescheid.
Soweit der erste Eindruck, jetzt geht es an den ersten Aufbau und dann sehen wir weiter…
So, die Stunde der Wahrheit naht. Nach all dem Regen in der letzten Zeit endlich mal ein trockener und warmer Tag. Zeit also das Zelt zum ersten Mal aufzubauen. Als ich die Zelthaut ausgelegt habe fallen mir ein paar lange Gurte auf die unten am Zelt heraushängen. Ich schaue nach und sehe das diese Gurte die vier Ecken des Zeltes überkreuz miteinander verbinden. Nun, das macht den Aufbau noch leichter. Einen Häring in Ecke 1 gesetzt, die gegenüberliegende Ecke gegriffen und soweit auseinander gezogen bis der Gurt dazwischen leicht gespannt war.
Nun die nächste Ecke soweit gezogen das die Umrisskante des Zeltes zwischen Häring 1 und 3 einen rechten Winkel bildet. Den letzten Häring dann auf der anderen Seite, nach ausziehen der vierten Zeltecke gesetzt. Die Plane bildet nun ein Quadrat. Als nächstes den Reissverschluss geöffnet und die zuvor zusammen-gesteckte Zeltstange mit der Spitze mittig in die Stoffscheibe gesetzt die die Spitze des Zeltes bildet. Mehrere Gurte verbinden den Zeltstoff mit dieser Scheibe. Die Stange wird dann aufgerichtet und mittig auf das am Boden liegende Gurtkreuz gesetzt. Da das unter Spannung geschieht, steht das Zelt schon ganz passabel in Form.
Das Zelt steht! Tatsächlich hat diese Aktion gerade mal 3 Minuten gedauert. Beim nächsten Mal geht das schneller, die Aussage des Herstellers stimmt tatsächlich. In der Zeltspitze ist nun das grosse Loch des Rauchabzugs zu erkennen, Loch… upps, ich hatte vergessen die Hutze aufzusetzen.
Nun, das kann man nachholen wenn man von aussen die Hutze mit einer Stange, einem langen Ast oder z.B. dem Paddelschaft über die Zeltspitze stülpt. Bei einer Höhe von 2.75 Metern reichen da wohl auch die längsten Affenarme nicht.
Besser geht es aber wenn man sie direkt aufsetzt, wenn man die Zeltstange einsetzt. Beim ersten echten Einsatz in einer Woche werde ich das natürlich direkt ausprobieren.
Als nächstes kann man nun in aller Ruhe die weiteren Häringe setzten die das Zelt endgültig stabilisieren. Auch die Sturmabspannung kann, wenn nötig oder gewünscht nun angebracht werden.
Mein Eindruck ist, das Zelt steht nur mit den 8 Häringen am Bodenbereich schon so gut, für eine Nacht oder bei ruhigem Wetter braucht man die Sturmabspannung nicht unbedingt. Nun inspiziere ich in aller Ruhe die Details des Zeltes.
Man merkt schnell das da die Erfahrung von Leuten eingeflossen ist die wissen was sie Tun! Die Schlaufen der Häringe sind stabile fest mit der Plane vernähte Gurte mit Spannschnalle. Man kann also ohne den Häring neu setzten zu müssen nachspannen. Die Verbindung zur Zeltplane ist sehr gut vernäht. Ich kenne genug Zelte da reisst diese Verbindung, die meisst aus einer dünnen Schlaufe mit eingenähtem Gummiring besteht, schnell aus. Entweder segnet der Gummiring oder die Halteschlaufe das Zeitliche. Diese Gefahr besteht hier wohl nicht. Das ist klasse gelöst. Was weiterhin sofort auffällt, das Zelt hat in Bodennähe ein Fenster. Rechts neben dem Eingang ist 30 cm über dem Boden ein ca. 60 x 30 cm grosses durchsichtiges Kunststofffenster eingenäht. Mit einer Abdeckklappe ist es von innen verschliessbar. Das ist ein sehr praktisches Detail das ich von anderen Lavvus bisher nicht kannte. Man bekommt ja ohne Sicht nach aussen nicht viel mit was sich so in der Umgebung tut.
Der Eingang ist in voller Breite mit feiner Mückegaze versehen. Man kann bei schönem Wetter eine Seite des Zeltes fast völlig aufklappen und hat trotzdem den Innenraum geschützt vor den Blutsaugern. Gleichzeitig aber hat man dann eine gute Lüftung die besonders bei warmem sonnigem Wetter sicher auch nötig ist. Das extrem wasserdichte Gewebe lässt keinen Luftaustausch zu und das Zelt würde sich in eine Sauna verwandeln. Zum Glück aber kann die aufsteigende warme/heisse Luft auch aus dem Rauchabzug in der Zeltspitze entweichen sofern man die Hutze geöffnet hat. Warm wird es aber trotzdem. Aber alles zusammen geht eben nicht, absolute Wasserdichtheit und extremes Leichtgewicht lässt sich noch nicht mit Atmungsaktiv wie bei einem Stoffgewebe kombinieren.
Der Abbau geht erwartungsgemäss auch sehr leicht vonstatten.
Meine Einschätzung, das sich das Zelt wieder gut eintüten lässt bestätigte sich. Ich hatte extra nicht besonders sorgfältig gepackt und bekam alles ohne zu krampfen in die Transporthülle.
Inzwischen war ich mit dem Zelt zu einer 10 tägigen Kanutour im Rogenreservat in Schweden. Fazit: Das Zelt ist der Hammer. Es war heiss und Sonne pur, es hatte Sturm und Dauerregen, es war auch des Nachts schon so frisch das man auch zum Austesten schon Feuer im Zelt machen konnte. Ich nutze dazu meinen neuen Hobo den ich kurz vorher erdacht hatte. Auch das funktioniert perfekt. Es wurde mir dann aber zu warm im Zelt In praller Sonne ist es im geschlossenen Zelt schnell sehr warm, da man aber die komplette Front öffnen kann und dank Mückengaze weiterhin geschützt ist geht es. Wenn man die Hutze ordentlich verschliesst ist das Zelt Mückendicht , ich hatte jedenfalls keine im Zelt. Das Zelt liess sich bei den Portagen gut tragen, es passt locker auf die unter Kraxe meines alten Tragegestellrucksacks der meine Küche enthält Der Packsack hat so ca. 60 cm x 15 cm. Da die Gewichtsangaben der Hersteller immer etwas mit Vorsicht zu geniessen sind habe ich mal alle Teile auf einer elektronischen Waage nachgewogen.
Stange (die stabile Version) 1551 Gramm, Zelthaut mit allen Schnüren 2690 Gramm, Hutze 140 Gramm, Häringe 1180 Gramm, Packsack 330 Gramm. Tuningmöglichkeit am Gewicht gibt es bei der Stange, es gibt eine Leichtgewichts Version mit 500 Gramm und nat. bei den Häringen.
Ich war alleine unterwegs und hatte so einen Tanzsaal zur Verfügung. Den fehlenden Boden habe ich nicht vermisst, es reicht eine Plane unter der Liegematte. So kann man problemlos auch mit nassen und schmutzigen Schuhen ins Zelt Man hat volle Stehhöhe mehr als Schulterbreit rund um die Mittelstange. Ich werde den Teufel tun und jemals noch in ein Zelt kriechen :-)
Ich habe auch auf trockenem Torfmoor gestanden, es reichten die vier Eckhäringe mit der Hand in das weiche Zeug zu stecken und das Zelt stand! Emfehlenswert ist ein Bodenteller/Brettchen um das Einsinken der Stange zu verhindern.
Der Aufbau wie der Abbau gehen alleine sehr gut und extrem schnell.
Das Zelt kostet: 249 Euro
Die Hutze: 23.80
Stabile Stange: 49.0
Leichtgewichtsstange: 59.45
Meiner Meinung nach ist es das jeden Cent wert. Mein selbstgebautes Lavu hat ausgedient.
CU Bernd
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