[Testbericht] Vern 1 PC

[ForestGrunge]

Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt das Vern1 2024 einige Zeit hatte und damit auch sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, habe ich mir noch das Vern 1 PC bestellt. Hier ein erste Eindruck. Einen "richtigen" Testbericht schiebe ich nach, wenn es hier Gelegenheiten zum testen gibt.

Die neue Version gleicht nun dem Vern 1 (2024) fast zu 100%. Das Platzangebot ist im Prinzip das gleiche wie im Vern 1. Das Innenzelt ist hier das Außenzelt geworden. Allerdings ist es 5 cm höher als die Nylonversion, was mir sehr gut gefällt.

Statt Gestängekanal für den Mittelbogen gibt es hier auch Clips. Die Anzahl der Abspannpunkte ist nun auch die gleiche wie bei dem Vern 1 aus Nylon. Nur an zwei Seiten gegenüber des Eingangs gibt es an den langen Flächen keine zusätzlichen Abspannpunkte. Dies ist wohl der Tatsache geschuldet, des es ein Einwandzelt ist. Gut ist, dass für die beiden langen Seiten nun auch lange Abspannleinen gibt, mit denen man sich gegen Wind wappnen kann.

Das macht dann auch das besondere an dem Zelt aus: es ist ein Einwandzelt aus Polycotton. Ich hatte es gestern von der Post holen können und kurz vor einem Regenguss aufgebaut. PC soll ja "weathering" ausgesetzt sein, bevor es wirklich wasserdicht wird. Der Gewitterregen zeigte, dass doch die Nähte abgedichtet werden sollten... Ansonsten war die Wasserdichtigkeit aber beindruckend. Nässe kommt bei dem neuen Material Polycotton wohl nicht mehr durch, wenn man die Zeltwand berührt.

Interessant ist, das es im PC Zelt mehr nach Regen richt, als in einem Zelt aus Nylon. Das Raumklima ist bei Sonne angenehmer als bei den Nylon-Zelten. Von den englischen Youtubern habe ich gelernt, dass das Zelt bei Minusgraden nicht mehr so angenehmen ist (Schlafen wie im Kühlschrank...), aber bei Plusgraden wegen der besseren Dampfdurchlässigkeit wesentlich angenehmer ist als Nylon.

Mit 3,6 - 4 kg ist das Zelt für ein 1,5 Personen natürlich eine Ansage! Den Anwendungsbereich bei mir sehen ich vor allen Dingen bei kürzeren Touren, für Touren, wo man an einem Platz ist und von da Tagestouren macht oder wenn man für längere Zeit im Zelt übernachtet wie z.B. bei Festivals oder Retreats. Von einem PC Zelt erwarte ich eine längere Lebensdauer bei viel Sonnenlicht, bzw. mein Hauptzelt wird geschont. Doppelwandige Zelte sind im Sommer kaum zu gebrauchen, wenn man am späten Nachmittag mal früher Schluss macht und ein Nickerchen im Zelt machen will oder wenn man einen Ruhetag einlegt. Wenn man kein Mückennetz braucht legt man sich natürlich einfach nach draußen, aber es gibt ja (zum Glück) Insekten, die das oft ungemütlich machen...

In zwei Wochen werde ich die erste Tour machen und bin schon gespannt! Wenn mein Plan aufgeht, würde ich das Vern 1 PC für Sommerkajaktouren und für Tagestouren zu Fuß und das Nylon Vern 1 für die Herbst- und Wintertouren, wo man sich über das immer ca. 4 Grad wärmere Innenzelt freut und mehr aufs Gewicht achten muss.

[ForestGrunge]

Hier noch mal ein Nachtrag, aber ein echter Test steht leider noch aus. Aus in Dt. übers Wochenende wird der wohl erst Ende August kommen. Ich bin mir aber noch nicht so 100% sicher, ob ich nicht doch lieber das leichtere Vern 1 aus Nylon mit nach Schweden nehmen. Für die PC-Version würde das bessere Raumklima sprechen, wenn denn die Temperaturen mitspielen!

Jedenfalls habe ich die Nähte abgedichtet. Das Zelt war dann drei Tage lang den Gewitterregen der letzten Woche ausgesetzt und hat dichtgehalten! Der Geruch im inneren des Zeltes erinnert mich an mein erstes Firstbaumwollzelt, das ich im Garten meiner Eltern aufgestellt hatte.

[Tornado]

BTW
Ein Review
https://youtu.be/ivl2ZJhMZGY?si=hVUdYZdB2xJEdH-3

[ForestGrunge]

Hatte den Spätsommer über die Chance, zwei Wochen in dem Zelt zu wohnen! Es war stationär im Hunsrück aufgestellt - auf ca. 500 m Höhe neben einem Bach. Ich hatte es hierfür eingeplant, da ich der Hoffnung bin, das Polycotton länger in der Sonne überdauert als andere Materialien. Tatsächlich hat die Zeit keine sichtbaren Spuren auf dem Zelt hinterlassen.
Nach der Dichtung der Nähte kam keinerlei Regen mehr durch und geregnet hatte es ordentlich.
Natürlich habe ich tagsüber nicht viel Zeit drinnen verbracht und war nur für die Nacht und den Morgen im Zelt. Wenn die Sonne draufhält, wird es auch ohne Innenzelt recht warm, aber gefühlt erträglicher als in Doppelwandzelten. Dass man beide Eingänge aufmachen kann, hilft sehr.
Eine Nacht ging die Temperatur auf 4 Grad runter (sehr merkwürdiger Ausrutscher!). Was im Video oben erwähnt wurde, kann ich bestätigen: in einwandigen Polycotton-Zelten wird es im Winter frisch. Die 4 Grad Unterschied, die ich in Doppelwandzelten kriegen, bekomme ich hier nicht - ist aber nur gefühlt, nicht gemessen. Ich musste unter dem Sommerschlafsack noch alles an Sachen anziehen, was ich hatte und konnte noch schlafen. Dann wurde es aber wieder 15 Grad in der Nacht.
Insofern werde ich das Zelt weiterhin für stationäre Sachen im Sommer mitnehmen. Platz genug gab, es auch für den längeren Aufenthalt. Da hat es sich bewährt und schont meine Nylonzelte. Wind hatte ich keinen. Den würde es mit Sicherheit genauso bewältigen wie das Vern1 2024, da nun baugleich mit den gleichen Abspannungspunkten.