Yaklederschuhe + Tierschutz

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  • Carsten010

    Fuchs
    • 24.06.2003
    • 2074
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

    Wenn man also bei einem weichen, gut gedämpften Stiefel (der aller wahrscheinlichkeit nach eine Dämpfung aus Polyurethan enthält) ein sehr hochwertiges, langlebiges Leder einsetzt, ist das eigentlich Verschwendung.
    PU ist meines Wissens, das langlebigste Material, wenn es um Dämpfung geht
    und wird von fast allen Herstellern beim Bau hochwertiger Stiefel eingesetzt.

    Verschwendung ist das in meinen Augen nicht, da bei einer Neubesohlung
    durch den Hersteller nicht nur die Vibramsohle, sondern auch die Dämpfung
    mitgewechselt wird. Sprich: Alles unterhalb der Brandsohle wird abgerissen
    und neu aufgebracht.

    Die 5-6 Jahre, die hier genannt wurden sind bei mir a)so in der Praxis nicht
    vorgekommen oder ich habe b)dank intensiver Nutzung innerhalb dieser Zeitspanne eh die Vibramsohle so runtergeschafft, dass eine Neubesohlung anstand.

    CU

    carsten
    Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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    • andrea5
      Gerne im Forum
      • 21.01.2008
      • 69

      • Meine Reisen

      #22
      AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

      Ich habe herausgefunden, wo Hanwag sein Yakleder bezieht:

      http://www.tibet-yak.com/doce/gsjj.asp

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      • Andreas L
        Alter Hase
        • 14.07.2006
        • 4351

        • Meine Reisen

        #23
        AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

        Zitat von Carsten010 Beitrag anzeigen
        PU ist meines Wissens, das langlebigste Material, wenn es um Dämpfung geht
        und wird von fast allen Herstellern beim Bau hochwertiger Stiefel eingesetzt.

        Verschwendung ist das in meinen Augen nicht, da bei einer Neubesohlung
        durch den Hersteller nicht nur die Vibramsohle, sondern auch die Dämpfung
        mitgewechselt wird. Sprich: Alles unterhalb der Brandsohle wird abgerissen
        und neu aufgebracht.

        Die 5-6 Jahre, die hier genannt wurden sind bei mir a)so in der Praxis nicht
        vorgekommen oder ich habe b)dank intensiver Nutzung innerhalb dieser Zeitspanne eh die Vibramsohle so runtergeschafft, dass eine Neubesohlung anstand.

        CU


        carsten
        Ja Carsten, volle Zustimmung. Unter der Voraussetzung, dass die Schuhe eine Brandsohle haben. Und die meisten haben eben keine. Und schau dir die Bilder mit den Sohlenablösungen an, ich hab das vorher auch nicht geglaubt. Das kritische Material kannst du noch nicht mal kontrollieren - weil es unter dem "Geröllband" versteckt ist.
        Heute habe ich auch einen Stiefel mit PU-Dämpfung - einen mit Brandsohle und zwiegenäht. Da ist das ganze kein Problem, genau wie du das schreibst: Mit der neuen Sohle kommt eine neue Dämpfung drauf. Und das kritische Material kann ich kontrollieren, weil ich es sehe.

        Andreas
        "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

        BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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        • Andreas L
          Alter Hase
          • 14.07.2006
          • 4351

          • Meine Reisen

          #24
          AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

          Zitat von andrea5 Beitrag anzeigen
          Ich habe herausgefunden, wo Hanwag sein Yakleder bezieht:

          http://www.tibet-yak.com/doce/gsjj.asp
          Aha: ..."a almighty leather enterprise" (Selbsteinschätzung), finanziert von China und der BRD unter Kohl. Danke für den Link, ich werds mir am Montag mal genauer ansehen und melde mich, wenn ich was interessantes finde.

          edit: Am wesentlichsten erscheint mir, dass es eben ein staatlicher chinesischer Betrieb ist, in Lhasa, also im chinesisch besetzten Teil Tibets und damit kann man eigentlich nicht davon ausgehen, dass die Leute wirklich was bekommen für ihr Material (so wie sich die Chinesen in Tibet allgemein "einbringen" - vorsichtig gesagt). Soll heissen: Zusammen mit einer "Free Tibet"- Fahne wirkt der Stiefel aus Yak-Leder dann etwas - na ja ... Und "Fair Trade" dürfte unter diesen Umständen sicher auch keine Option sein.

          Schönes WE:
          Andreas
          Zuletzt geändert von Andreas L; 04.07.2009, 14:07.
          "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

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          • Andreas L
            Alter Hase
            • 14.07.2006
            • 4351

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

            Was andrea5 herausgefunden hat, scheint sich zu bestätigen: Die Lhasa-Leder-Fabrik scheint die einzige Quelle für Yak-Leder aus der Haut von Yaks aus dem Tibetischen Hochland zu sein.
            Ich hatte zunächst angenommen, dass dieses Leder aus der Kulturregion Tibet stammt, die zum Teil von Nepal und Indien kontrolliert wird. Aber die Firma sitzt direkt in Lahsa, im von China besetzten, ehemaligen Tibet.

            Die Lhasa-Leder-Fabrik ist ein staatliches Unternehmen und untersteht der „Anlagegüter-Überwachung“ und der "Verwaltungs-Kommission" der Autonomen Region Tibet.
            Gegründet 1960 mit chinesischen Maschienen, Arbeitern und Fachkräften. Heute werden pro Jahr rund 100.000 Yak-Häute verarbeitet. Daneben noch grössere Mengen anderer Häute. 1989 von Kanzler Kohl anlässlich seines China-Besuchs mit 14 Mio DM gefördert.

            Zitat: „Da unsere Fabrik im Weidebereich liegt, ist es günstig (oder bequem) für uns, den Rohstoff einzusammeln.“ (...) „YAK“ Produkte werden gut in Deutschland, Österreich, Hong Kong und andere Länder und Bereiche verkauft (...) In 2003 wurde unsere Fabrik als führendes Unternehmen der autonomen Region (Tibet) bezeichnet.“

            Diese „Autonome Region Tibet“ ist das ehemalige Land Tibet, das 1950 gewaltsam von der Volksrepublik China okkupiert wurde (Hunderte von Klöster wurden zerstört, das geistliche Oberhaupt (Dalai Lama) musste fliehen, es wurde verstaatlicht, Volkskommunen eingerichtet, die Landessprache verboten, es gab Zwangsumsiedlungen, Sesshaftmachung von Nomaden, Zerschlagung der Kultur usw).
            In den folgenden Jahren bis 1979 gab es mehrere zehntausend Tote bei Aufständen gegen die Besatzer.
            Nach 1980 wurde die Kandarre gelockert, die Sprache ist jetzt zweite Landessprache, zusammen mit Chinesisch. Die Bevölkerungsanteile sind bezeichnend: knapp 93 % Tibeter, knapp 7 % Chinesen.

            Und was Wikipedia weiss: Die Weidegründe des Viehs wurden durch die Intensivierung der Viehhaltung schwer geschädigt, weshalb jetzt bis 2010 100.000 Menschen aus dieser Region in Städte umgesiedelt werden sollen – zwangsweise.
            Wilde Yaks gibt es in Tibet offenbar nur noch wenige, sie gelten als bedroht und wurden von den Chinesen auch unter Schutz gestellt. Trotzdem gibt es Gerüchte, die Tiere würden bejagt – eventuell um die wilde Konkurrenz um das Weideland zu beseitigen?

            Ich denke, Hanwag baut da fürchterlichen Mist mit ihrem Yak-Leder.
            Wissen müssten sie allerdings, was sie da tun – ich hab grad mal eine Stunde gebraucht, um dies hier aus den Quellen zu fischen.

            Daraus kann jetzt jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.


            Schönes WE

            Andreas
            "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

            BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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            • ijon tichy
              Fuchs
              • 19.12.2008
              • 1283
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

              wie ist denn das bei diesen Yaks, wird da ausschließlich das Leder verwendet, oder werden diese Tiere dort ebenso voll ausgenutzt wie hier Rinder?
              Sollten die Menschen dort Yaks verzehren, die Butter, die Milch, das Fleisch, dann wäre es sinnvoll, die Häute auch zu verwerten. Wenn man die Yaks aber nur des Leders wegen schlachtete, wäre das ein höchst verwerfliches Unterfangen.
              Kann jemand mal schreiben, ob sich Schuhe aus Yakleder anders tragen oder ob Yakleder wirklich besser ist, langlebiger, weicher, was auch immer?
              Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.
              Thomas Mann

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              • Andreas L
                Alter Hase
                • 14.07.2006
                • 4351

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                Soweit ich die Situation in Asien kenne, wird da nichts weggeworfen. Das ist halt ein "sozialistischer"(maoistischer) Staatsbetrieb, wahrscheinlich mit den ganzen irren Reibungsverlusten, die wir ja zur Genüge kennen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das in "China" Essbares weggeworfen wird - vom Staatsbetrieb vielleicht schon, aber dann werden dort viele Andrere stehen, die dafür sorgen, dass nichts vergeudet wird. Dass aber wegen dieser "Industrie" Lebensweise, eine einmalige Kultur und Heimat verschütt gehen muss und das gleich in 100.000er Einheiten - das drückt mich sehr, muss ich sagen.

                Andreas
                "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                • andrea5
                  Gerne im Forum
                  • 21.01.2008
                  • 69

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                  Ein Glück, dass ich die Schuhe noch zurückschicken kann. Ich habe auch noch folgendes bei WWF gefunden :

                  Nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN gibt es heute weniger als 10.000 Wildyaks weltweit. Schuld daran ist in erster Linie die unkontrollierte Jagd auf den Yak mit modernen Waffen, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts verstärkt betrieben wurde.

                  Bei der IUCN stehen die Yaks auf der roten Liste gefährdeter Tierarten.

                  Ich werde nun doch auf den Hanwag Tatra ausweichen, wenn ich auch das auberginerot für Frauen grauselig finde, aber sowas möchte ich nicht kaufen.Was ich nicht verstehe ist, dass Hanwag das Leder unbedingt aus Tibet beziehen muß, wo es doch auch in Deutschland und der Schweiz Yakzuchten gibt.

                  Wenn es aber um die Ausbeutung der Menschen geht, müßte man viele Firmen - gerade im Outdoorbereich - boykottieren.
                  Viele Qualitätsprodukte werden in Asien hergestellt- sicher selten unter menschenwürdiger Bedingungen.

                  Kommentar


                  • Andreas L
                    Alter Hase
                    • 14.07.2006
                    • 4351

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                    andrea5: Ja, das ist eigentlich nicht zu verstehen - es sei denn, man ist auf den Werbespruch scharf: "Diese Stiefel haben die 8000er schon gesehen" (Outdoor.Magazin). Ich denke auch, dass europäisches oder nordamerikanisches Yak-Leder um einiges teurer wäre. Letztlich geht es nur ums Geld, wie immer.

                    Ich glaube im Übrigen nicht, dass die wild lebenden Yaks in erster Linie wegen der Haut geschossen werden, sondern eher, weil sie als Weidefeinde angesehen werden. Das ist in kargen Gegenden immer ein Problem. Aber andererseits kommt es halt durch die Vergrösserung der zahmen Bestände auch zu Umweltschäden und zu Vermischungen mit den "Wilden" - auch dadurch verschwinden die dann langsam.

                    Andreas
                    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                    BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                    • Carsten010

                      Fuchs
                      • 24.06.2003
                      • 2074
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                      Unter der Voraussetzung, dass die Schuhe eine Brandsohle haben. Und die meisten haben eben keine.
                      Normalerweise hat alles was Kategorie B und fester ist eine
                      Brandsohle.

                      CU

                      Carsten
                      Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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                      • Andreas L
                        Alter Hase
                        • 14.07.2006
                        • 4351

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                        Carsten: Das ist keine Brandsohle, das ist eine mehr oder weniger steife Kunststoffplatte mit der der Schaft verklebt ist und die unten in den Schaum gebettet wird. Kein Schuster wird das als Brandsohle durchgehen lassen.
                        Auf dem Bild kann man die Platte (weiss) sehen, aber dieser Stiefel ist nicht mit PU geschäumt.

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                        Das Problem taucht auch nicht oft auf: Normalerweise schleifen die Hersteller beim Sohlenwechsel alles bis zu dieser Kunststoffplatte ab, schäumen eine neue Dämpfung drunter und pappen die Sohle dran. Geröllschutzband drum und fertig. Problematisch wird das nur, wenn einmal die Schuhe so wenig verwendet werden, dass das PU zerfällt bevor der Sohlenwechsel fällig ist oder die Schuhe lange im Lager standen. In dem Rahmen sind die Schadensfälle, die hier im Forum gelistet wurden, wohl entstanden.

                        Andreas
                        Zuletzt geändert von Andreas L; 05.07.2009, 10:01.
                        "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                        BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                        • Klippenkuckkuck
                          Fuchs
                          • 23.11.2008
                          • 1556
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                          Mal ohne Wertung:

                          www.yak-leder.de/

                          @andrea5
                          Dann mußt du konsequenter Weise deinen halben Hausrat rausschmeißen bzw.
                          zurückschicken, da ein Großteil der Konsumgüter und Halbfabrikate nun mal
                          aus Asien stammen. Bloß mal auf deinen Rechner schauen: Made in ?.
                          Hanwag Schuhe werden zumindest zum Teil in Deutschland hergestellt.
                          Leider steht bei vielen Qutdoorherstellern nur noch der Profit im Vordergrund.
                          Das ist natürlich traurig.
                          Viele Traditionsunternehmen werden von großen Konzernen geschluckt.
                          Und denen geht es eben nur ums Geld.
                          Ich würde trotzdem die Yaklederstiefel jetzt behalten.
                          Eine email an Hanwag,
                          mit Bitte um Aufklärung bewirkt manchmal mehr.

                          In diesem Sinne
                          Klippenkuckkuck

                          Kommentar


                          • andrea5
                            Gerne im Forum
                            • 21.01.2008
                            • 69

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                            kippenkuckuck:
                            Ich werde sicher keine Schuhe tragen von einem Tier, dass vom Aussterben bedroht ist, warum mir erst die Bedenken gekommen sind, als ich die Schuhe schon bestellt hatte, kann ich mir jetzt nicht mehr erklären.
                            Ich weiß, dass man, wenn man konsumiert (und das müssen wir alle) kaum noch darum herumkommt, irgendwo auf der Welt Profitgier und Ausbeutung zu unterstützen oder die Umwelt zu gefährden, aber ich denke gerade im Outdoorbereich gibt es eine besondere Verantwortung. Die Artikel werden gemacht für Menschen, die der Natur und fremden Kulturen respektvoll und interessiert gegenübertreten wollen . Und ich denke mit breit angelegter Gegenwehr kann man immer was erreichen.
                            Es wäre doch absolut idiotisch, wenn ich das nächste Mal mit meinen Yaklederschuhen durch den Himalaya wandern würde und ich könnte kein einziges Yak mehr sehen, weil ich es an den Füßen habe.
                            Ich begehe sicher jeden Tag "Sünden", aber jede, die ich vermeide ist eine weniger. Ich versuche es zumindest und habe wieder etwas dazugelernt.

                            Kommentar


                            • Andreas L
                              Alter Hase
                              • 14.07.2006
                              • 4351

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                              So sehe ich das auch. Man kann sich dazu dann auch noch die Karikatur eines typisch westlichen Himalaya-Touristen vorstellen:

                              In der Hand eine "Free-Tibet-Fahne"
                              Um den Hals eine geweihte Kata
                              An den Füssen Yak-Leder-Schuhe aus dem maoistischen Staatsbetrieb in Lhasa
                              Und das Ganze bei einer Audienz beim Dalai-Lama in Nord-Indien.



                              Andreas
                              "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                              BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

                              Kommentar


                              • Klippenkuckkuck
                                Fuchs
                                • 23.11.2008
                                • 1556
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                                @andrea
                                Ich respektiere deine Einstellung, dann bitte dies auch noch der Fa. Hanwag
                                mitteilen. Die müssen auf jeden Fall die Gründe serviert kriegen warum auf einmal Produkte von denen zurückgehen. Mich würde echt mal deren Stellungnahme interessieren.

                                An den Füssen Yak-Leder-Schuhe aus dem maoistischen Staatsbetrieb in Lhasa
                                Das sind jetzt kapitalistische Betriebe in Reinstform. Die Chinesen haben schneller gelernt als uns das lieb sein kann. Und das mit bundesdeutscher Hilfe.
                                "Maoistisch" klingt natürlich viel gefährlicher.
                                BILD-Zeitungspolemik läßt grüßen.
                                Auch in China werden die Yaks nicht mehr mit der Kalaschnikow erschossen.

                                Gruß
                                Klippenkuckkuck

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                                • Fjaellraev
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                                  Liebt das Forum
                                  • 21.12.2003
                                  • 13981
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                                  Also das mit der bedrohten Tierart muss man doch etwas differenziert betrachten:
                                  Gefährdet ist einzig und allein das Wildyak, von dem wird das Leder aber kaum stammen denn dafür werden sicher die (in genügender Anzahl vorhandenen) domestizierten Yaks verwendet. Deshalb die Produkte aus Yakleder zu boykottieren ist wie auf alle Rentierprodukte zu verzichten weil das Wildren in Skandinavien nur noch in einem kleinen Stamm vorkommt.
                                  Die politischen Bedenken sind etwas Anderes, aber wie ja schon geschrieben wurde, wenn man da konsequent sein wollte dürfte man bald gar nichts mehr kaufen...

                                  Gruss
                                  Henning
                                  Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                  nur unpassende Kleidung.

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                                  • sjusovaren
                                    Lebt im Forum
                                    • 06.07.2006
                                    • 6043

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                                    Zitat von Klippenkuckkuck Beitrag anzeigen
                                    Zeitungspolemik läßt grüßen.
                                    Sehr treffend.
                                    Zuletzt geändert von sjusovaren; 05.07.2009, 17:06.
                                    Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
                                    frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


                                    Christian Morgenstern

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                                    • andrea5
                                      Gerne im Forum
                                      • 21.01.2008
                                      • 69

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                                      klippenkuckuck: Ich habe an die Pressestellung der Firma Hanwag geschrieben und um genauere Infos gebeten. Wenn ich eine Antwort erhalte, stelle ich sie ein

                                      Fjaellraev : Ich habe halt die Befürchtung, dass bei steigender Nachfrage auch vorwildlebenden Tieren nicht Halt gemacht wird bzw die Weideflächen weiter ausgedehnt werden.
                                      Ich will Hanwag hier auch nicht verurteilen, ich weiß nicht sicher, wie der Handel abläuft, ob vielleicht sogar diese Kontrolle nicht besser ist als gar keine, aber ich bin eben nun sehr unsicher und hätte immer ein komisches Gefühl beim Tragen der Schuhe. Aber ich unterstelle nicht, dass hier in jedem Fall Unrecht geschieht .

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                                      • Andreas L
                                        Alter Hase
                                        • 14.07.2006
                                        • 4351

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                                        Klippenkuckuck: Aber ja doch, kapitalistisch in Reinstform: Das heisst die Produktionsmittel sind in privater Hand - per Definition. Dann gibt es sicher auch die anderen Errungenschaften dieser Wirtschaftsform: einen Betriebsrat, Sozialleistungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Arbeitsschutz, Krankenversicherung, Rente usw usf. Und wenn im "Autonomen Bereich Tibet" gewählt wird - aber nein, das kann eher nicht sein. Den dann stünden ja 2,6 Mio Tibeter gegen 100.000 Han-Chinesen, und dann gäbe es diese Autonomie-Probleme doch nicht. Das Bildzeitungsniveau liegt wohl eher bei dir - oder?
                                        Es ist schon erstaunlich, was da umgeht: Leute holt die "Free-Tibet"-Fahnen ein, Tibet ist kapitalistisch geworden (weil wir doch so gerne Yak-Leder tragen möchten) und der Dalai Lama leitet das Ganze als Vorstandsvorsitzender im indischen Exil - wahrscheinlich, weil da das Klima besser ist?

                                        Henning: Tatsache scheint zu sein, dass die Landschaft im Hochland stark überweidet ist, 100.000 Menschen bis 2010 deshalb zwangsweise umgesiedelt werden sollen und dass es Hinweise gibt, dass wilde Yaks dezimiert werden und von den grösser werdenden Herden assimiliert werden.

                                        Und die Pressestelle von Hanwag bekommt meine Anfrage heute noch - mit der Bitte, sie hier im Forum zu beantworten, wenn sie das wollen.

                                        Andreas
                                        "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                                        BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                                          • 02.09.2008
                                          • 19443
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                                          #40
                                          AW: Yaklederschuhe + Tierschutz

                                          Ich werde sicher keine Schuhe tragen von einem Tier, dass vom Aussterben bedroht ist,


                                          Das hast du wohl falsch verstanden.
                                          Die notwendigen Mengen Leder kann man nur mit Zuchtyaks erwirtschaften. Von denen gibts weltweit geschätzte 14 Millionen.....

                                          Wildyaks kommen bis in die Gobi sowie bis in nach Russland vor und sind beileibe nicht an Tibet gebunden.

                                          Das ganze ist mehr ein Marketing Gag für HanWag, kein Mensch braucht Produkte aus Yak, Elch- oder sonstigem exotischen Leder.
                                          Rindleder fällt weltweit reichlich an und ist eigentlich ein Nebenprodukt der Fleischgewinnung, macht also wesentlich mehr Sinn.
                                          "adventure is a sign of incompetence"

                                          Vilhjalmur Stefansson

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