Hallo
Ich möchte versuchen einen Fahrradrucksack zu basteln. Da ich noch nicht viel Erfahrungen mit dem Nähen habe werde ich den Rucksack fast ausschließlich aus Resten und gebrauchten Teilen zusammenstellen damit ich nicht gleich teure Materialien verschwende wenn etwas schief geht.
Wie im Titel bereits gesagt wird das eher ein Experiment als eine genaue Anleitung.
Der Rucksack soll etwa 25-30L Volumen haben und mit einem gespannten Netzrücken und Hüftgurt ausgestattet werden.
Das Tragegestell oder besser gesagt den gespannten Netzrücken werde ich auch versuchen selbst zu konstruieren was wohl die größte Herrausforderung sein wird.
Ich habe mich nur wenig bei professionellen Produkten inspirieren lassen bzw. abgeschaut und auch auf ein virtuelles 3D Modell habe ich verzichtet.
Am Anfang waren also nur einige grobe Skizzen wie diese hier :

Als nächstes habe ich daran gemacht ein Modell aus Papier zu entwerfen.
Hier ist der erste Versuch :

Leider hatte das Modell durch die Biegung die später auch durch das Tragesystem entstehen wird zu wenig Volumen
deshalb muste ich die Maße nochmal ändern und das Modell insgesamt etwas "aufblasen".
Der zweite Versuch gefällt mir schon besser deshalb habe ich diese Papierstücke dann auch gleich als Schnittmuster für den Stoff verwendet.
Hier der zweite Versuch aus Papier:

So jetzt muß ich noch etwas zu dem Stoff sagen den ich verwenden werde. Wie schon erwähnt benutze ich erstmal nur Reste für mein Experiment man muß das also wirklich als absoluten Prototyp verstehen . Ich habe vorher noch nie ein Papiermodell gebastelt noch habe ich jemals etwas größeres zusammengenäht und auch was das Rückengestell betrifft muß ich sagen das ich kein gelernter Handwerker geschweigedenn ein Ingenör bin.
Also zum verwendeten Stoff.
Ich habe ein uraltes sehr schweres Baumwollzelt von Deuter auf dem Sperrmüll gefunden das ich aber aufgrund des Gewichts und des Materials nicht als solches gebrauchen kann. Ich habe das Zelt also zerschnitten und zwei verschiedene Baumwollstoffe erhalten. Das Oberzelt war aus einem hellen bäschen (braunen) Baumwollstoff und der Boden aus einem anthrazit oder leicht olivgrünem Baumwollstoff der unten mit Gummi beschichtet ist. Leider ist die Gummischicht aber sehr spröde, teilweise verhärtet und blättert stellenweise ab. Ausserdem habe ich noch einen alten Baumwollponcho den ich auch zerschneide dieser ist dunkel oliv.
Ich werde die Stoffe aber nicht so belassen wie sie sind ...denn ich werde mir meinen eigenen hightech Stoff herstellen.
Als erstes habe ich die Stoffe grob zurecht geschnitten dann habe ich sie gewaschen und gebügelt und dann habe ich die
Schnittmuster aufgemalt. Danach habe ich die Schnittmuster grob ausgeschnitten und diese Ausschnitte habe ich dann
mit Silikon bestrichen.
Einige hier werden sich sicher darüber mokieren aber ich hatte vorher ein Teststück gemacht und war mit dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden.
Ich habe den Stoff also mit einem Spachtel beidseitig sehr fest und ausgiebig mit Baumarktsilikon bearbeitet sodas der Stoff am ende fast vollständig mit Silikon durchtränkt ist. Dazu muß man festen Druck ausüben und vor allem schräg gegen die Webrichtung arbeiten sodas das Silikon gut eindringen kann. Danach muß man mit dem Spachtel alles überschüssige Silikon abschaben und den Stoff trocknen lassen. Wenn man sauber gearbeitet hat erhält man eine höchstens schwach glänzende Oberfläche. Falls man die Oberfläche wie ich matt haben will und dies alleine durch abziehen mit dem Spachtel nicht zu erreichen ist kann man den Stoff wenn er beinahe vollständig durchgetrocknet ist mit Sand abreiben dadurch wird die Oberfläche matter und etwas rauher (wie von mir gewünscht). Die Farbe des Stoffs ändert sich durch die Behandlung .
Der Stoff sieht jetzt dauerhaft (zumindest mittelfristg) aus als wäre er nass auch wenn er das nicht ist.
Ob die Baumwolle durch diese Behandlung wirklich wasserdicht wird weiß ich nicht und auch wie lange diese "Imprägnierung"
hält kann ich noch nicht sagen allerdings wird der Stoff dadurch fester im Griff und nimmt in sich weniger Feuchtigkeit auf.
Mir ist dabei bewusst das viele den Versuch als Spielerei abtun werden und mir ist auch bewusst das Baumarktsilikon nicht mit den professionellen Silikonbeschichtungen von Outdoorstoffen identisch ist.
Mir gefällt mein Silikonbaumwollstoff allerdings ganz gut und tatsächlich wäre es denkbar einen solchen Stoff auch etwas
professioneller herzustellen indem man statt dem Baumarktsilikon einen hochwertigen dünnflüssigen (niedrigviskosen) komponentensilikonkautschuk (mit langer topfzeit) verwendet und anstatt dem Spachtel könnte man den Stoff in Silikon einlegen und im Vakuum entgasen .So würden Tatsächlich alle Hohlräume des Stoffs ausgefüllt. Später müßte man den Überschüssigen Silikon wie bereits beschrieben entfernen und den Glanz mit Sand abreiben. Das war nur so eine Idee ist halt ein sehr großer Aufwand der sich kaum lohnt weil es ja schon viele gute kunstfaserstoffe oder imprägnierte Stoffe gibt.
NAja wie dem auch sei ... Bienenwachs hatte ich übrigens zu dem Zeitpunkt grad keinen da...
Hier ein Bild dazu :

Jetzt habe ich begonnen das Rückengestell zu basteln. Das Gestell soll aus zwei Glasfaserstäben (GFK) bestehen die das Rückennetz auf Spannung halten. Die Stäbe sind von einem alten Lenkdrachen ,sie sind 50cm lang und 5mm stark.
Die Stäbe werden an einer Kunststoffplatte befestigt damit sie den Abstand voneinander halten.
Zuerst habe ich versucht die Stäbe mit Gurtband und Nieten am Kunststoff zu befestigen was sich als Fehlkonstruktion erwiesen hat. Die Bilder davon erspare ich uns.
Im zeiten Versuch habe ich mir zur Befestigung der Stäbe einige Kunststoffformteile hergestellt .
Hier das Rückenteil mit GFK Stäben und Formteilen :

Die Formteile bestehen aus Kunststoffplättchen die ich ais einem alten Kanister ausgeschnitten habe. Dann habe ich eine einfache Form Aus Holz hergestellt . Als Positivform diente ein 5mm Bohrer (selber Durchmesser wie die GFKStäbe)
Die PLastikplättchen wurden per Flammenwerfer erhitzt und mit hilfe der Holzform über den Schaft des Bohrers gebogen und abkühlen lassen.

Als nächstes kümmere ich mich um die Polsterung ,die Gurte usw.
hier ein Bild :


Ich verwende hierfür Stücke einer "normalen" Isomatte und hoffe das diese für einen Rucksack dieser Größe erstmal ausreichen.
Ich wäre aber für tipps dankbar wo ich besseren Schumstoff Für die Schultergurte bekommen kann .danke
Ein Testrucksack ist auch schon genäht leider mit vielen Fehlern und er besteht auch nur aus dem Bodenstoff des Zelts von dem sich das Gummi ablöst .Es handelt sich also wirklich nur um einen Versuch an dem ich das Tragesystem testen möchte bevor ich den Sack dann nochmal aus besserem Stoff nähe (ist auch schon zur hälfte geschehen).
So sieht der versuchssack bisher aus:


leider sind mir die Rundungen und die schön geschwungenen Linien etwas abhanden gekommen aber der Stoff ist mit dem porösen Gummi auch wirklich sehr schlecht zu verarbeiten.
Ich glaube ich muß mir meine Schnittmußter aber auch nochmal ganz genau ansehen.
Weiter bin ich bisher noch nicht gekommen ich melde mich wenn das Projekt Vortschritte macht auch wenn nicht ganz klar ist ob es jemals fertig wird und mein Ansatz überhaupt funktioniert.
Bis dahin freue ich mich über Tipps und Kommentare.
Ich möchte versuchen einen Fahrradrucksack zu basteln. Da ich noch nicht viel Erfahrungen mit dem Nähen habe werde ich den Rucksack fast ausschließlich aus Resten und gebrauchten Teilen zusammenstellen damit ich nicht gleich teure Materialien verschwende wenn etwas schief geht.
Wie im Titel bereits gesagt wird das eher ein Experiment als eine genaue Anleitung.
Der Rucksack soll etwa 25-30L Volumen haben und mit einem gespannten Netzrücken und Hüftgurt ausgestattet werden.
Das Tragegestell oder besser gesagt den gespannten Netzrücken werde ich auch versuchen selbst zu konstruieren was wohl die größte Herrausforderung sein wird.
Ich habe mich nur wenig bei professionellen Produkten inspirieren lassen bzw. abgeschaut und auch auf ein virtuelles 3D Modell habe ich verzichtet.
Am Anfang waren also nur einige grobe Skizzen wie diese hier :
Als nächstes habe ich daran gemacht ein Modell aus Papier zu entwerfen.
Hier ist der erste Versuch :
Leider hatte das Modell durch die Biegung die später auch durch das Tragesystem entstehen wird zu wenig Volumen
deshalb muste ich die Maße nochmal ändern und das Modell insgesamt etwas "aufblasen".
Der zweite Versuch gefällt mir schon besser deshalb habe ich diese Papierstücke dann auch gleich als Schnittmuster für den Stoff verwendet.
Hier der zweite Versuch aus Papier:
So jetzt muß ich noch etwas zu dem Stoff sagen den ich verwenden werde. Wie schon erwähnt benutze ich erstmal nur Reste für mein Experiment man muß das also wirklich als absoluten Prototyp verstehen . Ich habe vorher noch nie ein Papiermodell gebastelt noch habe ich jemals etwas größeres zusammengenäht und auch was das Rückengestell betrifft muß ich sagen das ich kein gelernter Handwerker geschweigedenn ein Ingenör bin.
Also zum verwendeten Stoff.
Ich habe ein uraltes sehr schweres Baumwollzelt von Deuter auf dem Sperrmüll gefunden das ich aber aufgrund des Gewichts und des Materials nicht als solches gebrauchen kann. Ich habe das Zelt also zerschnitten und zwei verschiedene Baumwollstoffe erhalten. Das Oberzelt war aus einem hellen bäschen (braunen) Baumwollstoff und der Boden aus einem anthrazit oder leicht olivgrünem Baumwollstoff der unten mit Gummi beschichtet ist. Leider ist die Gummischicht aber sehr spröde, teilweise verhärtet und blättert stellenweise ab. Ausserdem habe ich noch einen alten Baumwollponcho den ich auch zerschneide dieser ist dunkel oliv.
Ich werde die Stoffe aber nicht so belassen wie sie sind ...denn ich werde mir meinen eigenen hightech Stoff herstellen.
Als erstes habe ich die Stoffe grob zurecht geschnitten dann habe ich sie gewaschen und gebügelt und dann habe ich die
Schnittmuster aufgemalt. Danach habe ich die Schnittmuster grob ausgeschnitten und diese Ausschnitte habe ich dann
mit Silikon bestrichen.
Einige hier werden sich sicher darüber mokieren aber ich hatte vorher ein Teststück gemacht und war mit dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden.
Ich habe den Stoff also mit einem Spachtel beidseitig sehr fest und ausgiebig mit Baumarktsilikon bearbeitet sodas der Stoff am ende fast vollständig mit Silikon durchtränkt ist. Dazu muß man festen Druck ausüben und vor allem schräg gegen die Webrichtung arbeiten sodas das Silikon gut eindringen kann. Danach muß man mit dem Spachtel alles überschüssige Silikon abschaben und den Stoff trocknen lassen. Wenn man sauber gearbeitet hat erhält man eine höchstens schwach glänzende Oberfläche. Falls man die Oberfläche wie ich matt haben will und dies alleine durch abziehen mit dem Spachtel nicht zu erreichen ist kann man den Stoff wenn er beinahe vollständig durchgetrocknet ist mit Sand abreiben dadurch wird die Oberfläche matter und etwas rauher (wie von mir gewünscht). Die Farbe des Stoffs ändert sich durch die Behandlung .
Der Stoff sieht jetzt dauerhaft (zumindest mittelfristg) aus als wäre er nass auch wenn er das nicht ist.
Ob die Baumwolle durch diese Behandlung wirklich wasserdicht wird weiß ich nicht und auch wie lange diese "Imprägnierung"
hält kann ich noch nicht sagen allerdings wird der Stoff dadurch fester im Griff und nimmt in sich weniger Feuchtigkeit auf.
Mir ist dabei bewusst das viele den Versuch als Spielerei abtun werden und mir ist auch bewusst das Baumarktsilikon nicht mit den professionellen Silikonbeschichtungen von Outdoorstoffen identisch ist.
Mir gefällt mein Silikonbaumwollstoff allerdings ganz gut und tatsächlich wäre es denkbar einen solchen Stoff auch etwas
professioneller herzustellen indem man statt dem Baumarktsilikon einen hochwertigen dünnflüssigen (niedrigviskosen) komponentensilikonkautschuk (mit langer topfzeit) verwendet und anstatt dem Spachtel könnte man den Stoff in Silikon einlegen und im Vakuum entgasen .So würden Tatsächlich alle Hohlräume des Stoffs ausgefüllt. Später müßte man den Überschüssigen Silikon wie bereits beschrieben entfernen und den Glanz mit Sand abreiben. Das war nur so eine Idee ist halt ein sehr großer Aufwand der sich kaum lohnt weil es ja schon viele gute kunstfaserstoffe oder imprägnierte Stoffe gibt.
NAja wie dem auch sei ... Bienenwachs hatte ich übrigens zu dem Zeitpunkt grad keinen da...
Hier ein Bild dazu :
Jetzt habe ich begonnen das Rückengestell zu basteln. Das Gestell soll aus zwei Glasfaserstäben (GFK) bestehen die das Rückennetz auf Spannung halten. Die Stäbe sind von einem alten Lenkdrachen ,sie sind 50cm lang und 5mm stark.
Die Stäbe werden an einer Kunststoffplatte befestigt damit sie den Abstand voneinander halten.
Zuerst habe ich versucht die Stäbe mit Gurtband und Nieten am Kunststoff zu befestigen was sich als Fehlkonstruktion erwiesen hat. Die Bilder davon erspare ich uns.
Im zeiten Versuch habe ich mir zur Befestigung der Stäbe einige Kunststoffformteile hergestellt .
Hier das Rückenteil mit GFK Stäben und Formteilen :
Die Formteile bestehen aus Kunststoffplättchen die ich ais einem alten Kanister ausgeschnitten habe. Dann habe ich eine einfache Form Aus Holz hergestellt . Als Positivform diente ein 5mm Bohrer (selber Durchmesser wie die GFKStäbe)
Die PLastikplättchen wurden per Flammenwerfer erhitzt und mit hilfe der Holzform über den Schaft des Bohrers gebogen und abkühlen lassen.
Als nächstes kümmere ich mich um die Polsterung ,die Gurte usw.
hier ein Bild :
Ich verwende hierfür Stücke einer "normalen" Isomatte und hoffe das diese für einen Rucksack dieser Größe erstmal ausreichen.
Ich wäre aber für tipps dankbar wo ich besseren Schumstoff Für die Schultergurte bekommen kann .danke
Ein Testrucksack ist auch schon genäht leider mit vielen Fehlern und er besteht auch nur aus dem Bodenstoff des Zelts von dem sich das Gummi ablöst .Es handelt sich also wirklich nur um einen Versuch an dem ich das Tragesystem testen möchte bevor ich den Sack dann nochmal aus besserem Stoff nähe (ist auch schon zur hälfte geschehen).
So sieht der versuchssack bisher aus:
leider sind mir die Rundungen und die schön geschwungenen Linien etwas abhanden gekommen aber der Stoff ist mit dem porösen Gummi auch wirklich sehr schlecht zu verarbeiten.
Ich glaube ich muß mir meine Schnittmußter aber auch nochmal ganz genau ansehen.
Weiter bin ich bisher noch nicht gekommen ich melde mich wenn das Projekt Vortschritte macht auch wenn nicht ganz klar ist ob es jemals fertig wird und mein Ansatz überhaupt funktioniert.
Bis dahin freue ich mich über Tipps und Kommentare.
Kommentar